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Brettspielmechanismen die uns begeistern !!

Allgemeine Spiele-Themen
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Sascha 36

Brettspielmechanismen die uns begeistern !!

Beitragvon Sascha 36 » 11. Februar 2016, 10:58

Wie dem ein oder anderen vom Lesen bekannt sein wird, interessiere ich mich und begeistere ich mich für die Mechanismen die in Spielen vorhaden sind. Hierzu wollte ich gerne mal wissen welche Mechanismen euch so begeistert haben und welche eurer Meinung nach ein Spiel von anderen Spielen klar unterscheiden oder in einem Spiel ausserordentlich gut funktionieren.
Hier soll es nicht um Mechanismen wie Workerplacement, Draften, Set Collecting etc gehen, sondern speziell um ein Spiel was gerade durch diesen Mechanismus an Bedeutung gewinnt.
Auch ist nicht wichtig ob dem Späteren Poster das Spiel gefällt, hier geht es nur um Beispiele für innovative Brettspielmechanismen.


Pandemie
Der Ausbreitungsmechanismus bei Pandemie ist obwohl ich mit dem Spiel wenig anfangen kann, ein Mechanismus der mich sehr begeistert hat. In Verbindung mit dem wieder ein Mischen der Karten wächst er im Masse seiner Bedrohung und sorgt für die Spannungskurve in Pandemie.
Zuletzt geändert von Sascha 36 am 11. Februar 2016, 19:56, insgesamt 2-mal geändert.

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Oonalaily
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Re: Brettspielmechanismen die uns begeistern !!

Beitragvon Oonalaily » 11. Februar 2016, 11:06

Für mich ist das zum Beispiel Five Tribes mit dem Mancala- Mechanismus.

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Florian-SpieLama
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Re: Brettspielmechanismen die uns begeistern !!

Beitragvon Florian-SpieLama » 11. Februar 2016, 11:08

Ich finde den Würfeleinsetz-Mechanismus bei Marco Polo sehr gut.
Der Wert der Würfel ist sehr wichtig, aber nicht zu wichtig, dass man mit einem schlechten Wurf nichts machen kann. Erstmal ist alles möglich und später muss man nicht nur überlegen, wo ich einsetze, sondern wie. Also wie komm ich an das Würfelergebnis was ich brauche, wie bezahle ich die zusätzlichen Kosten usw.
Dadurch kommt zu der strategischen Ebene (wo möchte ich überall einsetzen, welche Ziele will ich verfolgen) eine sehr taktische Ebene (wie erreiche ich das mit diesem Wurf).

Ich hoffe ich hab dich richtig verstanden und sowas wolltest du lesen.

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Actaion
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Re: Brettspielmechanismen die uns begeistern !!

Beitragvon Actaion » 11. Februar 2016, 11:23

Der Bewegungsmechanismus bei Snow Tails /Mush Mush.
Es gibt hunderte Rennspiele, bei denen man seine Figur mit Karten, auf denen Zahlenwerte (oder Farben o.Ä.) stehen, fortbewegt.
Aber das o.g. ist das einzige, wo man nicht nur die Geschwhindigkeit, sondern auch die Seitwärtsbewegung mittels der Karten bestimmt. Und zwar hat man immer 2 Karten ausliegen (1 für den linken, 1 für den rechten Schlittenhund), die Geschwindigkeit ist die Summe und die Differenz der Werte bestimmt den Seitwärtsdrift.
Ein sehr schöne (und auch thematisch stimmige) Idee, die das Spiel von anderen Rennspielen abhebt.

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Peterlerock
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Re: Brettspielmechanismen die uns begeistern !!

Beitragvon Peterlerock » 11. Februar 2016, 11:43

Ich hab vor ein paar Monaten mal eine Top 5 für meinen Blog gemacht.
Inhalte, die mein Spieldesignerherz hüpfen lassen

5. Gewinnerbestimmung in "Churchill"
Sauclevere Matrix, die das Dreispielerproblem (Wenn zwei sich streiten...) und den Runaway Leader löst.

4. Custom Dice, diverse Spiele
Ich mag die einfach. Man kann mit speziellen Würfeln so viele Regeln und Tabellen einsparen, einige Spiele machen das äußerst elegant.

3. Der Aktionsmechanismus von "Burgen von Burgund"
Ich find ihn einfach toll. Man kann mit jedem Ergebnis irgendwie arbeiten.

2. Die Befehle in "der eiserne Thron"
Hab noch kein Spiel gesehen, das mit so einfachen Mitteln so viel Strategie, Planung und Intrige simuliert.

1. Die Ressourcenleiste von "Funkenschlag"
Die Gesetze von Angebot und Nachfrage perfekt umgesetzt, völlig intuitiv für den Spieler, und er muss die BWL dahinter nicht mal kennen oder verstehen.
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Sascha 36

Re: Brettspielmechanismen die uns begeistern !!

Beitragvon Sascha 36 » 11. Februar 2016, 17:51

Florian und alle anderen , genau sowas wollte ich lesen, davon kann ich nicht genug bekommen :)

Garden Dice -

Das Bewässerungssystem, hierbei funktioniert das Bewässern folgendermaßen , vom Feld an mit dem höchsten Wert wird runtergezählt, dabei kann es wenn man die Felder clever gesät hat, zu ziemlichen Kettenreaktionen kommen, bei falscher Art einzusäen kann der Fluss sehr schnell versiegen.

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Mixo

Re: Brettspielmechanismen die uns begeistern !!

Beitragvon Mixo » 11. Februar 2016, 18:44

Sentinels of the Multiverse - die Idee, dass jeder Superheld sein eigenes, fest definiertes Deck hat, führt dazu, dass mit dem Deck der jeweilige Held perfekt modelliert werden kann. Dazu kommen noch variable Heldenteams, immer wechselnde Umweltdecks und Bösewichte, die sich VÖLLIG unterschiedlich spielen. All das sorgt dafür, dass man richtig in das Spiel eintauchen kann und die Helden nicht nur richtig lebendig werden, sondern auch noch unerschiedlich wichtig für ein Spiel sind, je nachdem wer wo bekämpft wird.

Einzigartig!
Zuletzt geändert von Mixo am 11. Februar 2016, 19:32, insgesamt 1-mal geändert.

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Sascha 36

Re: Brettspielmechanismen die uns begeistern !!

Beitragvon Sascha 36 » 11. Februar 2016, 19:23

Viticulture

Es gibt den Grande Worker, dieser Arbeiter kann auf alle Felder eingesetzt werden wo schon eigene bzw andere Arbeiter stehen, gibt dem Spiel eine ganz neue Dynamik und kam erst mit der überarbeiteten Version.

Euphoria - Stonemaier
Die schlauen und die dummen Arbeiter . Arbeiter werden durch Würfel dargestellt, bei kleinen Würfelwerten die man nutzt bleiben die Arbeiter bei dem Spieler, nutzt man nur hohe Werte werden die Arbeiter immer schlauer, die Erträge auch größer, sind die Arbeiter allerdings zu schlau verliert man sie . Wow, das fand ich so gut.

Bruxelles - Pearl Games
Als ich erfahren habe das das Spiel mehr Mechanismus Salat ist als das das Thema funktioniert war mir klar das ich das unbedingt haben muss und bis heute hat mich das Spiel auch nicht enttäuscht.
Was ich aber herausragend fand ist ist die Winkelbestimmung in der Börsenphase, durch die bestimmt wird welche Aktionsfelder in der Phase benutzt werden können.
@ oonaily

Spiel mal Trajan von Stefan Feld da wird der Mechanismus auch genutzt , aber Vorsicht hierbei kann es zu Gehirnerschütterungen kommen :)

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lanzi
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Re: Brettspielmechanismen die uns begeistern !!

Beitragvon lanzi » 13. Februar 2016, 21:56

Hallo!

Aus meiner Kindheit habe ich da HASE UND IGEL in Erinnerung und den, wie ich damals fand, genialen Möhren-Bewegungs"mechanismus".

Ebenfalls gefielen mir (u.a.) sehr die Mechanismen von:

ST. PETERSBURG: Das Kaufen, Nachfüllen, Verbilligen durchs Runterrutschen
WIKINGER (HiG): Das Kaufen der unterschiedlichen Plättchen.
LOVE LETTER: Man spielt in der Tat mal ausnahmsweise nur mit einer Karte auf der Hand, zwei, wenn man nachzieht.
PANDEMIE: Ja, das Ausbreiten der Seuchen.

VG Michael

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Florian-SpieLama
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Re: Brettspielmechanismen die uns begeistern !!

Beitragvon Florian-SpieLama » 14. Februar 2016, 01:00

Der Crossroad-Mechanismus von Winter der Toten finde ich genial. Ereignis-Karten die nur triggern, wenn die Spielsituation auch passt verleit dem Spiel eine sehr schöne thematische Tiefe.

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Sascha 36

Re: Brettspielmechanismen die uns begeistern !!

Beitragvon Sascha 36 » 14. Februar 2016, 01:25

Gerade mein neues Nippon angetestet und einen Mechanismus wiedererkannt den es schon bei Five Tribes gab. Nämlich das Workerdisplacement . Wir platzieren nicht , sondern nehmen Arbeiter und führen eine zum Feld gehörende Aktion aus. Dabei spielt dann noch die Farbe der Meeples eine Rolle. Da freue ich mich schon sehr auf das erste Spiel, begeistert hat mich wie kurz die Züge sind .

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El Grande
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Re: Brettspielmechanismen die uns begeistern !!

Beitragvon El Grande » 21. Februar 2016, 19:22

Mag abgedroschen klingen aber ich stehe schon auf bewerte Mechanismen, die nicht unbedingt innovativ sein müssen.

Also mit Worker oder Dice Placement kann man mich begeistern, wobei es nicht bei jedem Spiel gut funktioniert.

Auch das Deckbauen während des Spiels finde ich in der Regel gut, sofern man sein Deck genügend manipulieren kann oder das spielen der Kombos nicht zu zufällig ist. Reine Deckbauspiele wie Dominion, Star Realms oder Thunderstone bieten mir da oft zu wenig Einfluss, auch wenn sie natürlich auch ihren Reiz haben. Als gute Beispiele führe ich da mal Western Town, Rokoko, Concordia, Guns & Steel oder Core Worlds an.

An sich mag ich auch Tile Placement, wenn die gelegten Teile Synergieeffekte durch ihre Raumlage oder durch Nachbarschaft zu anderen Teilen bekommen: Among the Star, Suburbia, Town Center, Medina

Karten mit multipler Nutzung finde ich auch immer schön, da man immer zu schwierigen Entscheidungen genötigt wird z.B. bei New Era, La Isla oder Cthuluh Gloom.

Mehrheitenwertungen finde ich auch immer sehr reizvoll. Ich denke da an El Grande, The Boss, Belfort, CO2, Stauffer.

Ansosnten muss ich jetzt mal weiter nachdenken...

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Vikingblood80

Re: Brettspielmechanismen die uns begeistern !!

Beitragvon Vikingblood80 » 21. Februar 2016, 22:09

Lords of waterdeep : Kaufen von Gebäuden schaltet nach und nach neue Aktionen frei. (Ähnlich zu Marco Polo durch das Bereisen neuer Orte.) Auch strategische Überlegungen sind notwendig, kaufe ich ein Gebäude weil ich es möglichst selbst nutzen will oder kaufe ich es damit die anderen es nutzen und ich durch den Owner Bonus verdiene.

Port Royal: Die Karten sind gleichzeitig Geld. Das heisst mit jeder Karte, die ich mehr oder weniger nehme, ändert es sich welche Karten im Geld landen und ggf. so für eine Weile nicht auftauchen, nämlich bis der Kartenstapel wieder durchgespielt ist.

Gibt bestimmt noch mehr....

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Peterlerock
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Re: Brettspielmechanismen die uns begeistern !!

Beitragvon Peterlerock » 21. Februar 2016, 22:53

Vikingblood80 hat geschrieben:Port Royal: Die Karten sind gleichzeitig Geld. Das heisst mit jeder Karte, die ich mehr oder weniger nehme, ändert es sich welche Karten im Geld landen und ggf. so für eine Weile nicht auftauchen, nämlich bis der Kartenstapel wieder durchgespielt ist.

Welche Karten zu Gold werden, ist in diesem Spiel reiner Zufall und nicht planbar, trägt also null und nichts zum Spielgefühl bei.
Das ist kein Spielmechanismus, sondern spart dem Verleger einfach nur die Kosten für Stanzformen und Gold-Marker.
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Re: Brettspielmechanismen die uns begeistern !!

Beitragvon Florian-SpieLama » 21. Februar 2016, 23:25

Darf man sich seine Goldkarten denn ansehen?
Wenn das zumindest nicht verboten ist würde ich es machen und dann würde es das Spiel schon verändern. Dann hab ich Infos die sonst keiner hat. Es könnte dann sein, dass ich viele schwarze Schiffe als Geld habe und wenn dann ein schwarzes Schiff da liegt, zieh ich dann vielleicht mehr Karten als die anderen durch meine Info.

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Vikingblood80

Re: Brettspielmechanismen die uns begeistern !!

Beitragvon Vikingblood80 » 21. Februar 2016, 23:28

Peterlerock hat geschrieben:Welche Karten zu Gold werden, ist in diesem Spiel reiner Zufall und nicht planbar, trägt also null und nichts zum Spielgefühl bei.
Das ist kein Spielmechanismus, sondern spart dem Verleger einfach nur die Kosten für Stanzformen und Gold-Marker.


Richtig es ist nicht planbar, aber jede meiner Entscheidungen (stoppe ich jetzt oder nicht) wirkt sich zufällig auf den weiteren Spielverlauf aus. Beispiel: Ich kann einen Expdeitionsaufruf erfüllen weil ich die passenden Karten habe. Oder ich kann warten und weiter Karten aufdecken. Wann immer ich mich entscheie den Aufruf zu erfüllen, werden die nächsten 3 (oder nur 2) Karten nicht aufgedeckt weil sie bei mir im Geld landen. Sagen wir mit Glück wäre unter diesen Karten genau das zweite schwarze Schiff welches ich nicht abwehren kann und meinen Zug wäre zu Ende, so kann ich aber weiterspielen, weil es nicht aufgedeckt wird. Somit beeinflusst der Zeitpunkt wann ich die nächsten Karten ins Geld schiebe, massgeblich den Spielverlauf, auch wenn ich selber keine Ahnung habe, ob es jetzt richtig oder falsch war. Mir bereitet dies Freude.

Zweiter Punkt. Gäbe es extra Geld, wäre klar welche Karten noch im Zugstapel sind, welche Wahrscheinlichkeiten ich habe den letzten gesuchten Siedler zu ziehen oder wie hoch die Chancen stehen, dass ein zweites gleichfarbiges Schiff auftaucht. Das Spiel wäre relativ öde und vor allem berechenbar. Daduch, dass Karten verdeckt im Geld landen, kann es auch sein der letzte Siedler (oder eine andere dringend benötigte Karte) ist überhaupt nicht mehr im Zugstapel...genauso mit Schiffen, die mir den garaus machen. Es ist sehr wohl eine Spielmechanik in meinen Augen.

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Re: Brettspielmechanismen die uns begeistern !!

Beitragvon Vikingblood80 » 21. Februar 2016, 23:30

Florian-SpieLama hat geschrieben:Darf man sich seine Goldkarten denn ansehen?


Nein.
Auf Yucata.de hat man schon mehr Infos als im Live-Play, da dort angezeigt werden welche Karten sich noch im Zugstapel + in allen Geldhaufen befinden. Natürlich nicht die genau Verteilung. :)

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Re: Brettspielmechanismen die uns begeistern !!

Beitragvon Peterlerock » 22. Februar 2016, 07:45

Nur gibt es iirc so viele Schiffe und Siedler in diesem Stapel, dass es relativ wurscht ist, ob man seine Chancen ausrechnen kann oder nicht. ;)

Vikingblood80 hat geschrieben:Somit beeinflusst der Zeitpunkt wann ich die nächsten Karten ins Geld schiebe, massgeblich den Spielverlauf, auch wenn ich selber keine Ahnung habe, ob es jetzt richtig oder falsch war.

Das ist der Punkt.

Man spielt mit unvollständiger Information, man hat keine Ahnung, ob die gesuchte Karte im Gold oder im Nachziehstapel bleibt. Oder bei einem anderen Spieler, der dann zwei schwarze Schiffe zieht und die gesuchte Karte in den Ablagestapel befördert, ohne dass du Zugriff hast.

Dadurch ist es aber auch völlig irrelevant, das Spiel würde nicht wahnsinnig anders ablaufen, würde man das Gold durch Marker ersetzen... oder vom Ablagestapel nehmen.

Ähnliches ist mir schon bei Magicspielern aufgefallen.
Viele nehmen Karten auf, die das Nachziehdeck neu mischen. Dadurch fühlen sie sich "sicher": Wenn sie mehrmals in Folge nur Länder ziehen, können sie neu mischen und diese Pechsträhne abwenden. Statistisch ist das aber völliger Humbug. Die Chance, dass nochmal 5 Länder im Nahziehstapel warten, ist identisch mit der Chance, dass man sich nach dem Neumischen fünf Länder nach oben in den Nachziehstapel mischt. Es ist einfach egal.

Es fühlt sich vielleicht gut an, wie du auch schreibst, aber das ist ein Denkfehler, der hat sogar einen Namen: Kontrollillusion.

Es ist für mich eine clevere Entscheidung der Autoren, die Rückseiten als Gold zu nutzen, aber für mich bleibt das eher eine Materialfrage denn eine "clevere Mechanik".
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maeddes
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Re: Brettspielmechanismen die uns begeistern !!

Beitragvon maeddes » 22. Februar 2016, 18:38

Bei Bohnanza ist das sehr wichtig, also das mit den Karten, Münzen und den Bohnen. :D

Thygra
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Re: Brettspielmechanismen die uns begeistern !!

Beitragvon Thygra » 22. Februar 2016, 19:06

Peterlerock hat geschrieben:Dadurch ist es aber auch völlig irrelevant, das Spiel würde nicht wahnsinnig anders ablaufen, würde man das Gold durch Marker ersetzen... oder vom Ablagestapel nehmen.

Es macht schon einen Unterschied. Gäbe es Goldmarker, dann könnte man sicher sein, dass alle Karten einmal aufgedeckt werden. Man könnte die Steuer-Karten mithalten und auch einige andere Karten, die für die eigene Strategie wichtig sind. Es würde ausrechenbarer werden. Das mag manchen Spielern besser gefallen, aber gerade bei Port Royal glaube ich, dass es für die meisten Spieler eine Verschlechterung wäre. Denn wo bleibt der Sinn eines Push-your-luck-Spiels, wenn die Unsicherheit beim Aufdecken kleiner wird?

Natürlich könnte man dem wiederum Abhilfe verschaffen, indem man zu Spielbeginn 10 oder 20 Karten direkt vom Nachziehstapel auf den Ablagestapel legt, so dass man nun wieder die Ungewissheit hat. Aber das würde insgesamt mehr Handling für den Spieler bedeuten, und zudem hätte er einen höheren Preis für den Kauf des Spiels aufwenden müssen. (Denn dass der Verlag die Kosten für Stanzteile und Werkzeug einspart, bedeutet ja auch für den Kunden eine Einsparung!)

Ähnliches ist mir schon bei Magicspielern aufgefallen.
Viele nehmen Karten auf, die das Nachziehdeck neu mischen. Dadurch fühlen sie sich "sicher": Wenn sie mehrmals in Folge nur Länder ziehen, können sie neu mischen und diese Pechsträhne abwenden. Statistisch ist das aber völliger Humbug. Die Chance, dass nochmal 5 Länder im Nahziehstapel warten, ist identisch mit der Chance, dass man sich nach dem Neumischen fünf Länder nach oben in den Nachziehstapel mischt. Es ist einfach egal.

Ich weiß nicht, welche Magicspieler du kennst, aber ich glaube ganz sicher nicht, dass dies "viele" so machen - zumindest nicht, um des Mischens Willen. Es gibt aber natürlich teilweise sehr gute Karten, bei denen das Mischen ein Teil des Effekts ist, zum Beispiel wenn man sich aus dem Deck eine Karte raussuchen durfte. Dann muss man natürlich hinterher mischen, damit man die Reihenfolge der Karten im Deck nicht kennt. Solche Karten sind aber nicht wegen des Mischens im Deck, sondern wegen des Raussuchens einer Karte.

Es ist für mich eine clevere Entscheidung der Autoren, die Rückseiten als Gold zu nutzen, aber für mich bleibt das eher eine Materialfrage denn eine "clevere Mechanik".

In diesem Punkt stimme ich dir zu.
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Re: Brettspielmechanismen die uns begeistern !!

Beitragvon Peterlerock » 23. Februar 2016, 10:43

Thygra hat geschrieben:Es macht schon einen Unterschied. Gäbe es Goldmarker, dann könnte man sicher sein, dass alle Karten einmal aufgedeckt werden. Man könnte die Steuer-Karten mithalten und auch einige andere Karten, die für die eigene Strategie wichtig sind. Es würde ausrechenbarer werden. Das mag manchen Spielern besser gefallen, aber gerade bei Port Royal glaube ich, dass es für die meisten Spieler eine Verschlechterung wäre. Denn wo bleibt der Sinn eines Push-your-luck-Spiels, wenn die Unsicherheit beim Aufdecken kleiner wird?

Ich verstehe immer noch nicht, wodurch ich dann Planbarkeit erlangen würde, aber na gut... ;)

(Das mit den Magicspielern kenne ich aus allen Spielniveaus. Selbstverständlich nutzen sie die Karte in erster Linie, damit sie was anderes tun dürfen, zB ein Land rauspicken, aber sie betonen immer wieder, wie wichtig das Neumischen ist, um Pechsträhnen abzuwenden)
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Re: Brettspielmechanismen die uns begeistern !!

Beitragvon Thygra » 23. Februar 2016, 11:47

Peterlerock hat geschrieben:Ich verstehe immer noch nicht, wodurch ich dann Planbarkeit erlangen würde, aber na gut... ;)

Du verstehst nicht, weshalb ein Spiel planbarer wird, wenn man mithalten kann, welche Karten auf jeden Fall noch kommen müssen? Das kann nicht dein Ernst sein!?

(Das mit den Magicspielern kenne ich aus allen Spielniveaus. Selbstverständlich nutzen sie die Karte in erster Linie, damit sie was anderes tun dürfen, zB ein Land rauspicken, aber sie betonen immer wieder, wie wichtig das Neumischen ist, um Pechsträhnen abzuwenden)

Wer so etwas betont, hat in der Tat keine Ahnung, da stimme ich dir zu. Aber ich glaube nach wie vor, dass dies eine kleine Minderheit ist.
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Re: Brettspielmechanismen die uns begeistern !!

Beitragvon Peterlerock » 23. Februar 2016, 13:39

Thygra hat geschrieben:
Peterlerock hat geschrieben:Ich verstehe immer noch nicht, wodurch ich dann Planbarkeit erlangen würde, aber na gut... ;)

Du verstehst nicht, weshalb ein Spiel planbarer wird, wenn man mithalten kann, welche Karten auf jeden Fall noch kommen müssen? Das kann nicht dein Ernst sein!?

Das einzige, was sich durch Marker ändern würde, ist: Ich kann nun sicher sein, dass jede Karte irgendwann mal aufgedeckt wird.
(außer das Spiel endet irgendwie vor einem Durchlauf des Kartenstapels)

Ich habe dann aber nach wie vor keine Ahnung, was mich in meinem nächsten Zug erwartet.
Der Stapel ist 120 Karten dick, wie soll ich denn da eine sichere Aussage bezüglich meines Push your Luck treffen können?

Dass ich nachhalten kann, dass eine Karte sicher kommen wird, heißt ja noch lange nicht, dass mich das irgendwie betrifft.
Oder ob ich jemals Zugriff darauf habe. Kann ja gut sein, dass die auf den Ablagestapel weggepatzt oder von anderen Spielern aufgekauft wird. Oder dass sie immer genau dann kommt, wenn ich kein Gold dafür habe.

Das alles ist noch unverändert vorhanden, und das macht für mich das Spiel aus.

Ich verstehe selbstverständlich, dass sich etwas verändert, aber ich würde diese Änderung als nicht besonders gewichtig einschätzen, weder fürs Spielgefühl noch für den Spielablauf.
Mir wäre das immer noch zufällig genug, um keinerlei Planbarkeit zu haben.
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Re: Brettspielmechanismen die uns begeistern !!

Beitragvon Florian-SpieLama » 23. Februar 2016, 15:10

Spätestens wenn der Stapel fast leer ist, dieser Spieler hat in diesem Zug einen immensen Vorteil.
Alle Schiffe und Steuern weg, dann deckt der vielleicht 15 Karten am Stück auf ohne Angst haben zu müssen. Wenn die Karten rauskommen kommt es viel öfters vor, dass man vielleicht weiß es gibt nur noch 2 Gelbe Schiffe, aber sind die nun im Geld oder doch noch im Stapel und dann hört man lieber auf.

Was auch vergessen wird ist, dass die Kartenrotation beschleunigt wird. Der Stapel würde viel seltener gemischt und das würde auch vieles verändern. Expeditionen erfüllen wird anders oder z.B. die Karten die den Bonus auf eine gewisse Schiffsfarbe geben.

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Re: Brettspielmechanismen die uns begeistern !!

Beitragvon Peterlerock » 23. Februar 2016, 16:14

Ok, ich gebe mich geschlagen. ;)
Ich habe das wohl einfach noch nicht "ernsthaft" gespielt , bei uns wäre nie jemand auf die Idee gekommen, Schiffe zu zählen.
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