So dann will ich mal loslegen. Ich spiele ebenso seit ich denken kann Gesellschaftsspiele. Meine Eltern nötigten uns Kinder regelmäßig zu samstagabendlichen Spieleabenden. Wir spielte Klassiker wie
Rommé,
00,
Blitz,
Mensch ärgere dich nicht,
Mikado,
Schach (was man eben so in klassischen Spielesammlungen findet), doch zum Glück war das nicht alles. Beim Nachdenken über meine Kindheit muss ich feststellen, dass ich schon als Kind viele verschiedene Brettspiele kannte.
Doch nicht nur zu Hause sondern auch in Jungschargruppen und bei meinen Verwandten (vor allem Cousins + Cousinen) wurde immer fleißig gespielt.
Die Spiele meiner Kindheit:
Obige + Memory, Das verrückte Labyrinth, Monopoly, Schatz der Inka, Scotland Yard, Tridom (Trinomino), Jagd nach dem Blutroten Rubin, Flucht von Atlantis, Ab die Post, Wunderwatschler, Rheingold, Cafe International, Kuhhandel, Hase und Igel
Natürlich begannen wir Kinder irgendwann auch ohne unsere Eltern zu spielen.
In meiner Teenagerzeit wurden die familiären Spieleabende weniger, doch die in Jugendgruppen nahmen zu: Fast jedes Wochenende wurde freitags und samstags gespielt, manchmal auch Sonntags.
Hier spielte ich
Partyspiele (z.B. Tabu, Activity) + Ligretto, Hotel, Bohnanza, Karrierepoker, Risiko und vor allem die Siedler von Catan (mit Seefahrern und Städte und Ritter). Jedes Wochenende ging es mindestens bis nachts um 1:00. Bin meinen Eltern heute noch dankbar dass sie mir hier vertrauten und ich meinem Hobby so exzessiv frönen durfte. Wir machten Spielenächte, Spielefreizeiten und vieles mehr.
SvC war mit Abstand das meist gespielte Spiel über Jahre hinweg. Wir probierten alles und wenn es selbstgebastelte Erweiterungen oder Varianten aus dem (damals neuen) Internet waren.
Irgendwann begannen wir
Formula Dé zu spielen. Jeden Sonntag trafen wir uns um ganze Formel1-Saisons zu bestreiten. Wir hatten alle Strecken, feste Teams (von daher natürlich auch mit Team und Einzelwertung) und spielten um die Meisterschaft.
Zu dieser Zeit kam ich auch mit
Sternenfahrer von Catan,
Herr der Ringe,
Wizard und
6 nimmt! in Kontakt und vielen anderen Spielen, die ich gar nicht mehr alle zusammen bekommen.
Zeitgleich entwickelte sich in Schule und Fußballverein eine Schafkopf-Leidenschaft. In den Freistunden wurde immer kräftig Schafkopf gespielt, meistens "gemuckt".
Die Warhammer- und Magic Bewegung ging völlig an mir vorbei, da ich andere Spiele hatte und sowieso kein Geld mir solch teure Spiele leisten zu können.
Gegen Ende meiner Schulzeit und zu Beginn meines Studium ließ meine Leidenschaft dann etwas nach, oder sagen wir eher, sie musste notgedrungen weichen. Mein Freundes-Spiel-Kreis verlief sich und zerfiel, da viele wegzogen und mit dem Studium begannen (unter anderem ich selbst). Zu Hause wollte auch niemand mehr spielen, weder meine Brüder noch meine Eltern. Selbst mit meinen Cousins+Cousinen wurde nicht mehr so viel gespielt. Lediglich meiner Schafkopfleidenschaft konnte ich regelmäßig nachgehen. Dem Fußballverein sei Dank.
Mitte des Studiums heiratete ich und zog mit meiner Frau zusammen und wir trafen uns regelmäßig mit unseren besten Freunden um zu spielen. Was sich jedoch auf 2-3 mal im Monat beschränkte. Dies war der Zeitpunkt an dem mein Spieletrieb erneut aufflammte und meine Sammelleidenschaft begann.
Tja und seitdem ist es immer mehr und häufiger geworden, und die Sucht so groß, dass ich nun zusätzlich noch 1-2 mal die Woche im Spielekreis bin und auch sonst gerne ein paar außerplanmäßige Treffen einberufe.
Auch bei unseren regelmäßigen Familien-Treffen hat sich seit drei Jahren das Spielen wieder etabliert und ist richtig zur Institution geworden. Oft haben wir sogar zwei Runden, was auch nötig ist wenn meine 3 Cousins (einer mit Anhang

), 2 Cousinen (mittlerrweile beide auch mit spielendem Anhang) meine Frau und ich anwesend sind.
Bin mit meiner Spielesituation zur Zeit also sehr zufrieden.
Bin gespannt noch mehr von Euch zu lesen!
@Sven K.
Es gibt schon noch Kinder die Brettspiele spielen. Zunehmend weniger wird es dann leider ab der Pubertät.
Ich versuche jedoch immer wieder ihnen Brettspiele näher zu bringen, weil ich sie sich positiv auf die Kognitionsbildung auswirken und viele Kompetenzen fördern.
Wir hatten vor 1 Woche einen Spieletag in der Schule. Dort gab es viele Kinder die Spiele kannten, aber natürlich auch Kinder die keinerlei Bezug dazu hatten. Viele Mütter waren auch dabei, aber manchen war schon "Suleika" zu komplex.

Habe ihnen alles erklärt, um dann zu hören: "Das ist ja viel zu kompliziert. Ich weiß schon warum ich keine Brettspiele spiele."
Kleine Anmerkung am Rand: Hatte es zuvor einem Zweitklässler erklärt, der es auf Anhieb verstand und mich gleich mal abzockte.
