Beitragvon Ralf R » 20. Juli 2004, 01:22
Volker L. schrieb:
> Da die Kraftwerke (nahezu) alle unterschiedlich sind, was
> ihre Versorgungskapazität,
> die benötigte Brennstoffmenge und die Art des Brennstoffs
> angeht, ist es eben
> nicht egal, [i]welches[/i] Kraftwerk man bekommt, daher ist
> auch bei 2 Spielern
> in den Versteigerungen durchaus Streit-Potenzial vorhanden.
Ja, kann ich nach meiner Zweierpartie am Sonntag nur bestätigen. Das Spiel funktioniert auch zu zweit hervorragend und baut einen Spannungsbogen und eine Dramatik auf, wie ich es bisher nur von Puerto Rico kannte. Der Rohstoffmarkt schwangt realistisch und immer von den Spielern beeinflusst ...
(Erst auf Öl gesetzt und dann gab es bessere andere Kraftwerke und Öl wurde zu teuer, also umgesattelt auf Kohle, aber das wurde im Gegenzug immer teurer, aber zurück zu Öl dafür fehlte das passende Kraftwerk, also doch auf doppelt Atomstrom gesetzt, obwohl man den Preis damit selbst hochtreibt? Und wann kommt endlich das erste Müllkraftwerk, wo Müll immer billiger wird?)
... und der Nervenkitzel, ob man jetzt mitbieten soll um das eine Kraftwerk oder doch hoffen, dass das nächst aufgedeckte nicht viel besser ist. Dann der Preispoker, wenn man mitbieten muss, aber das Kraftwerk doch nicht will, damit es der andere Spieler nicht bekommt. Oder man kauft mit geeigneten Kraftwerken ganze Rohstoffmärkte leer und lagert die ein, damit der Mitspieler zu Höchstpreisen einkaufen muss.
Kurz gesagt, eines meiner Lieblingsspiele schon nach der ersten Partie. Der Funke ist übergesprungen! Einzig stört es ein wenig, dass man sich zu zweit beim Städteverbinden zu wenig behindern kann, da zweite und dritte Phase da keine Neuerungen bieten und man sich spätestens dann überall hin ausbreiten kann. Im Spiel zu viert sähe das schon ganz anders aus ... werden wir sicherlich bald selbst ausprobieren! :)
Thx/Bye
PS: Keythedral haben wir anschliessend gespielt. Erstaunlich, wie sich 12 Seiten Regeln in fast nichts auflösen und man das Spiel eigentlich mit der Kurzübersicht besser erklären kann, weil alles wichtige gesagt ist. Der Spielablauf war dabei fast schon zu gleichförmig und wiederholte sich immer und immer wieder zu schnell. Der Zugmechanismus seiner Arbeiter ist das einzig wirklich neue und interessante in dem Spiel, alles andere hab ich dutzendfach schon in vergleichbarer Form woanders schon gesehen und wirkte wenig aufregend in der Mischung.
Eventuell hatte ich ein komplexeres Spiel erwartet und wurde deshalb ein wenig enttäuscht - auch weil die Regeldicke anderes vortäuscht und dann nicht einhalten kann. Eventuell lag es auch an der Spielerzahl zwei, denn Zäune waren recht wirkungslos und schnell wieder eingerissen oder einfach von anderen Seiten umgangen. Die Gesetzeskarten waren ganz nett, aber viel zu zufällig und breit gestreut in der Wirkung. Gebote um den Startspieler gab es kaum, da der Vorteil zu zweit kaum und nur in der Endrunden wirklich gegeben war, weil man damit auch als erster das letzte Bauplättchen kaufen konnte. Alles in allem ein nettes Spiel, ich werde es mal in grösserer Runde antesten, aber zu zweit gibt es - und das ist kein Vorwurf an Keythedral - vielfach besseres!