Beitragvon Ernst-Jürgen Ridder » 14. Juli 2013, 12:14
Hallo Fabian,
es ist so sehr lange her, ich habe das Spiel auch nicht mehr, kenne auch nur noch die englische Regel (nach Deinem Post eine 1:1 Übersetzung aus dem deutschen Text).
Die Regelfrage entsteht m.E. nur, wenn man den einen Satz aus seinem Zusammenhang reißt und für sich alleine betrachtet.
Ich würde lieber einer allgemeineren Methode der Textauslegung folgen wollen.
Dann ergibt sich:
Zunächst gibt es einen Abschnitt, in dem beschrieben wird, wie das Spiel gespielt wird. Danach wird mit zwei D6 gewürfelt. Ergeben sich nicht bestimmte Sonderfälle (Pasch, mindestens eine 6), erhält man zwei verschiedene Zahlen zwischen 1 und 5, die im Koordinatensystem des Spielfeldes zwei mögliche Felder ergeben, die bespielt werden können. Zwischen beiden Feldern hat der Spieler die freie Wahl (Das (!) ist der Grundsatz). Der Spieler darf also frei entscheiden, welches der beiden Felder er wählt.
Ist das gewählte Feld unbesetzt, platziert der Spieler dort einen Stein.
Ist das gewählte Feld besetzt und sitzt der Spieler selbst darauf, setzt der Spieler keinen Stein, sondern er bekommt Punkte.
Ist das gewählte Feld mit einem Stein des Gegners besetzt, kann der Spieler diesen durch einen eigenen Stein ersetzen, muss dafür aber Punkte entsprechend dem Wert der verbundenen Steingruppe des Gegners abgeben. Will oder kann der Spieler keine Punkte abgeben, muss er einen "insurance stone" opfern. Kann er keine Punkte abgeben und hat er auch keinen "insurance stone" mehr, hat der Spieler verloren, es sei denn, das zweite zum Bespielen verfügbare Feld -das der Spieler ja auch hätte wählen können- ist ein unbesetztes Feld; in diesem letzteren Ausnahmefall gilt die (Sonder-/Ausnahme-)Regel, dass der Spieler dann dieses unbesetzte Feld zum Bespielen wählen muss (aber auch nur dann, es bleibt ansonsten bei dem allgemeinen Grundsatz der freien Wahl eines der beiden durch die Würfel bestimmten Felder).
Das darfst Du jetzt getrost als "Vermutung" ansehen, es ist m.E. aber die geradezu zwingende Regelauslegung. Dazu braucht man auch gar nicht mehr besonders berücksichtigen, wie die Regel sprachlich und optisch aufgebaut ist, obwohl sich natürlich auch daraus der innere Regelzusammenhang in dem von mir beschriebenen Sinne m.E. sonnenklar ergibt. Die Anmerkung des Übersetzers an dieser Stelle verwirrt nur.
Spielerische Grüße
Ernst-Jürgen
Spielerische Grüße
Ernst-Jürgen