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Wir sind das Volk: Offizielle Regeländerung

Regelfragen und Varianten: Wie geht Spiel XY?
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Richard Shako
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Wir sind das Volk: Offizielle Regeländerung

Beitragvon Richard Shako » 19. Januar 2016, 13:16

Hallo an alle Wir-sind-das-Volk-Spieler,

im Sommer 2015 wurden wir durch ein Boardgamegeek-thread aufmerksam auf die sog. "Dump unrest strategy" (http://boardgamegeek.com/thread/1357663/balancing-game).

Nach etlichen Tests, u.a. auch mit dem "Entdecker" dieser DDR-Strategie, wurde klar, daß diese Strategie in der Tat äußerst dominant ist, und die Siegchancen der DDR deutlich erhöht. Zudem zwingt sie das Spiel in recht ahistorische Bahnen.

Unsere anfängliche Hoffnung, daß alles nur ein Göttingen-18-Problem ist, zerschlug sich schon in den ersten Testpartien. Selbst ohne Göttingen-18 kann die DDR bei konsequenter Anwendung der Strategie, die Bundesrepublik zu Spielbeginn in schwere Unruhen führen. Darüberhinaus birgt diese aggressive Spielweise für die DDR kaum ein Risiko.

Es tut uns sehr leid, daß wir bei den Spieltests diese Strategie nicht erkannt haben, und wir (der Verlag und die Autoren) möchten um Entschuldigung bitten.

Um das Problem zu lösen, haben wir die Regeln modifiziert. Sie stehen ab heute zum Download zur Verfügung: http://www.histogame.de/WSDV/Wir.sind.d ... Regeln.pdf

Die Regeländerungen lassen sich wie folgt zusammenfassen:

* Die DDR beginnt nur mit 1 Sozialisten in der Kaderschmiede.

* In die 3 westdeutschen Patenländer (Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz) kommen zu Spielbeginn nur 2 Unruhe. Alle anderen Gebiete bekommen nach wie vor 3 Unruhe.

* Wenn die DDR die Sonderkarte wählt, muß sie entweder 1 Handkarte abwerfen oder die Bundesrepublik die oberste Karte vom Talon als zusätzliche Handkarte ziehen lassen.

* Diese neue Sonderkarten-Regel macht auch eine kleine Anpassung für Aufstocken der Kartenhand bei Dekadenbeginn notwendig:
Ab Dekade II stockt man seine Handkarten auf 2 auf; zuvor kann man Handkarten der Vordekade abwerfen; man muß mindestens 1 abwerfen, wenn man 3 Handkarten hat


Wir hoffen, daß mit diesen Änderungen Wir sind das Volk noch mehr Spaß machen wird.

Wir möchten alen Unterstützern und Fans des Spiels danken, insbesondere gilt unserer Dank dexter099, der diese Strategie erkannt hat, und in der gesamten BGG-Diskussion hartnäckig dabei blieb, und seine "Entdeckung" gegen alle Widerstände verteidigte.


Richard Shako
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SpieLama
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Wir sind das Volk: Hintergründe zur Regeländerung

Beitragvon SpieLama » 24. Januar 2016, 09:00

Peer Sylvester hat auf spielbar.com Hintergründe zur Regeländerung und zur Dump unrest strategy veröffentlicht:

Peer Sylvester hat geschrieben: [...] Nun ist die Strategie sehr stark, aber keine Killerstrategie. Sie funktioniert nicht immer gleich gut – es hängt auch davon ab, wann welche Karten kommen – und der Westen kann auch gegen sie gewinnen. Das ist uns schon gelungen, aber es ist zum einen sehr schwierig, zum anderen muss man halt konsequent da gegenan spielen und dadurch die die Stärke des Spieles, nämlich die Flexibilität deutlich beschnitten. Also mussten wir handeln. Für einen Autoren ist so etwas so ziemlich der Worst Case. [...]

Den kompletten Artikel findet ihr unter http://www.spielbar.com/wordpress/2016/01/23/15796.

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Peterlerock
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Re: Wir sind das Volk: offizielle Regeländerung

Beitragvon Peterlerock » 24. Januar 2016, 11:40

Danke für die Links, ich fand den Diskussionsverlauf auf BGG sehr interessant. Wie sich erst die White Knights formieren, mit Klassikern wie "Learn to play, noob!" oder "Bei uns ist das Spiel voll ausgeglichen (wir verwenden zwar nicht diese angesprochene Taktik und daher kann ich eigentlich nicht mitreden, aber ich tue es trotzdem)"... und wie sich dann eben doch langsam abzeichnet, dass der Threadersteller auf ein Problem gestoßen ist.

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Ralf Arnemann
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Re: Wir sind das Volk: offizielle Regeländerung

Beitragvon Ralf Arnemann » 25. Januar 2016, 13:02

> und wie sich dann eben doch langsam abzeichnet, dass der Threadersteller auf ein Problem gestoßen ist.
Nun ja, eigentlich hat es sich in der Diskussion nicht wirklich abgezeichnet. Der Threadersteller hatte zwar recht, hat das aber durch unnötig aggressive Formulierungen und Fehler in seinen Beispielen verdeckt. Eigentlich ist die BGG-Diskussion selber ja so ausgegangen, daß der Vorwurf in der dort gebrachten Version falsch war.

Erst weil Sivel sehr sorgfältig nachgeprüft hat und mit dem Threadersteller außerhalb von BGG Beispielpartien gespielt und kommuniziert hat, konnte das Problem dann verifiziert werden.

Recht hast Du natürlich, daß einige der Anfangsbeiträge etwas kindisch waren. "Ich habe das Spiel schon mal gespielt und das Problem nicht gesehen, also existiert es nicht".

Ich finde die Reaktion der Autoren und jetzt die Änderungen professionell und sehr konstruktiv.


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