Beitragvon Peter Gustav Bartschat » 17. November 2004, 08:25
Georg von Hans im Glück schrieb:
> Es gab nie eine Regel, die besagt hat, dass nur
> eine Figur im Kloster stehen darf. Es war nur
> aufgrund der Legeregeln nicht möglich.
Das erinnert mich an eine Stellungnahme der Katholischen Kirche, auf die Uta Ranke-Heinemann in ihrem Buch "Eunuchen für das Himmelreich" verweist. Ich zitiere im folgenden aus dem Gedächtnis:
Es ging dabei darum, dass es gottgefällig ist, KInder zu zeugen ("Seid fruchtbar und mehret euch!"), aber sündhaft, beim Sex Vergnügen zu empfinden. Nun kann man nicht willentlich verhindern, dass Sex einem ein gewisses Maß an Vergnügen bereitet (das liegt in der Natur unserer nach katholischer Lehrmeinung von Gott in genau der jetzt existierenden Form gewollten und geschaffenen Körper), kann als verheirateter Laie (es ist gottgefällig, ein verheirateter Laie zu sein, da die Ehe ausdrücklich als Sakrament eingesetzt ist) Sex aber auch nicht ganz vermeiden, wenn man Gottes Gebot folgend Kinder zeugen will.
Angeblich hat Frau Ranke-Heinemann, als sie im Zuge einer theologischen Diskussion auf diesen Widerspruch hinwies, von einem Priester sinngemäß folgende Antwort bekommen: "Gott verlangt von den Menschen keineswegs, in Befolgung seines Gebots eine Sünde zu begehen, er verlangt lediglich die Befolgung eines Gebots, das ohne Sünde nicht befolgt werden kann."
Da ist es natürlich sehr passend, dass diese Regel- bzw. Gebots-Erklärungs-Analogie bei "Carcasonne" im Zusammenhang mit dem Kloster auftaucht. :-)
Mit einem lieben Gruß
Gustav