[RF] Risiko Evolution: Würfeln

[No66y]

Hallo zusammen,

nun hat Hasbro ja dankenswerterweise auf www.risiko-spiel.de eine pdf-Datei mit FAQ's geschaltet. Aber ich habe dennoch eine Frage zum Würfelablauf:

In der pdf steht auf Seite 6, dass nach dem Angreifer "der Verteidiger sagt, mit wie vielen Würfeln er sich verteidigt". Demnach müsste sich der Verteidiger zur Anzahl der einzusetzenden Würfel entschließen, bevor der Angreifer gewürfelt hat. Dies widerspricht jedoch den klassischen Risiko-Regeln, laut denen der Verteidiger den Würfelwurf des Angreifers abwarten kann, bevor er seine Würfelanzahl festlegt. Zudem ginge dadurch, wenn dies tatsächlich in der neuen Regel so gemeint ist, ein schönes taktisches Moment verloren.

Wie ist es denn nun richtig?

Im Übrigen haben wir beim zweiten Spiel (wohl weil das erste ein wenig länger her war) mit einem Regelfehler gespielt. Wir haben schon bei einer HQ-Eroberung die Karten des Gegners übernommen und nicht erst bei seiner Eliminierung. Dadurch blieb das Spiel schön ausgewogen und für alle 5 Spieler spannend bis zum Schluss. Denn niemand wurde eliminiert, weil es kein gesteigertes Interesse daran gab. Die negative Folge war, dass wir den entsprechenden Umschlag noch nicht öffnen durften, dafür aber schon den, der vom zweiten Sieger abhängt. Ich hoffe, dass uns das nicht in Schwierigkeiten bringt beim dritten oder vielleicht noch späteren Spiel.

Vielen Dank vorab.

No66y

[Attila]

Hi,

Nein, "im klassischen" Risiko war es nicht so ... oder auch doch ... kommt ganz drauf an was man als "klassisches" Risiko ansieht. Welche Ausgabe aus welchem Land.
In Dt.Land war Teilweise die Regel so bescheuert geschrieben das man es so interpretieren musste. War aber gar nicht so gedacht und steht auch nicht so drin (weil die Regel da nicht genau genug ist).

In späteren Ausgaben ist das aber eindeutig klargestellt.

Atti

[Attila]

Hi,

Nur zur Referenz:

http://www.hasbro.com/common/instruct/Risk1963.PDF

Seite 7.

Atti

[No66y]

Mojn Atti,

vielen Dank für den Link und den berechtigten Hinweis, dass ich mich tatsächlich gar nicht auf das "klassische" Risiko beziehen konnte, da ein Spiel, das wir zwar schon seit mehr als 40 Jahren spielen, dennoch nicht das klassische Original sein muss. Du hast auch völlig Recht, dass die deutsche Regel meines Risiko-Spiels aus den 70ern (übrigens mit 3 Verteidigungswürfeln, was ich besser fand) den Vorgang gar nicht exakt beschreibt. Wir haben sie als Kinder halt einmal so interpretiert und dann über all die Jahre immer so gespielt. Im Übrigen haben das alle anderen Spielekreise, bei denen ich mit dem Spiel in Berührung kam, auch so gehandhabt.

Vielleicht liegt das auch daran, dass - wie schon in meinem Ursprungsbeitrag geschrieben - in dieser 'falschen' Spielweise eine interessante taktische Note liegt im Hinblick auf den sich verteidigenden Spieler, der seinen Wurf erst nach dem Angreifer tätigt und sich dann auch erst für die jeweilige Anzahl Würfel entscheidet.

Nun denn. Ich weiß nun, dass "Evolution" die klassischen Originalregeln in diesem Punkt übernimmt. Dennoch werden wir weiterhin nach unseren historisch eingebrannten Regeln verfahren, vielleicht auch hinsichtlich der Kartenübernahme bei einem noch nicht eliminierten Gegner. Das soll heute Nachmittag die Mehrheit entscheiden. Partie Nr. 3 steht an. Und es soll endlich dem "Helden von Grönland" an den Kragen gehen...

No66y

[Attila]

Hi,

Also ich kenne diese "Variante" auch, sehe aber keine taktischen Sinn. Der Verteidiger hat dadurch halt etwas bessere Chancen und das Spiel wird dazu noch in die Länge gezogen. Zusammen mit 3 Würfeln für den Verteidiger kann man dann wohl Tage spielen ohne zu einem Ende zu kommen.

Dank Risiko Evolution kommt derzeit bei uns ein Risiko recht oft auf den Tisch (alleine 14 mal in den letzten 4 Wochen) und bei uns ist das vorgehen beim Kampf so:

- Angreifer sagt den Kampf an (meistens so: "Da. (Zeigt mit dem Finger irgendwohin)" und nimmt 3 Würfel. Bei weniger sagt er "Mit Zwei" (oder halt "Mit eins")
- Angreifer fragt obligatorisch den Verteidiger "mit 2"?
- Der Verteidiger sagt in aller Regel "2" oder "jo" oder "Würfel" ... (Gibt ein paar Spezial-Konstrukte wo der Verteidiger besser mit 1 würfelt, die sind aber recht selten)
- Der Angreifer würfelt dann die Angreifer- und Verteidigerwürfel zusammen, wertet den Kampf aus und dann wird weiter gewürfelt. Wenn der Verteidiger seine Entscheidung ändern will, muss er das selbstständig zwischen 2 Würfeln tun.

Das hat sich absolut bewährt. Und geht um ein vielfaches Schneller als "Würfelduelle", die nix bringen ausser Zeit totschlagen.

Unsere Partien dauern zwischen 30 und 60 Minuten. Normal machen wir 3 Partien an einem Abend zwischen 20 und 24 Uhr (incl. Essen, tratschen, und heissen After-Game-Analysen). Ich denke die Partien werden durch die "Variante" um etwas das doppelte in die Länge gezogen, ohne dass das Spiel irgendwas gewinnt.

Atti

[No66y]

Ja und nein. Natürlich dauern die Partien länger. Sie kommen damit aber auch der Echtzeit etwas näher;-) Also, das hat bei uns niemanden gestört. Wir haben ja auch nie die ganze Welt erobert, sondern immer nur Aufträge erfüllt. Jedenfalls finde ich es auch der Kampfsimulation angemessener, wenn jeder seine eigenen Würfe macht. Klar artet das mitunter in epische Würfelgefechte aus, aber genau die haben für mich und viele meiner Freunde auch das Besondere ausgemacht, also wohl auch einen Mehrwert geschaffen. Ich denke an so Situationen, wo der Angreifer drei 2en würfelt und der Verteidiger natürlich müde lächelnd 3 Würfel dagegensetzt und dann mit drei 1en abkackt. Oder wo mehrfache Angriffsübermächte sich an kleinen "gallischen Dörfern" die Zähne ausbeißen.

Aber so ist das halt: Paragraph eins, jeder macht seins.

Schön, dass es so ist.

No66y