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Puerto Rico: Regelvariante - sortierte Plantagenstapel

Regelfragen und Varianten: Wie geht Spiel XY?
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Robert Böhr

Puerto Rico: Regelvariante - sortierte Plantagenstapel

Beitragvon Robert Böhr » 29. Dezember 2002, 17:49

Hallo,

Das Lieblinsspiel unserer Spielrunde ist zur Zeit Puerto Rico. Uns fasziniert vor allem die grosse Komplexität und der (bei uns) praktisch nicht vorhandene Glücksfaktor.

Allerdings haben wir in unserer Gruppe von Anfang an "falsch" gespielt, d.h. die Plantagenstapel sind bei uns nicht zufällig sondern nach Sorten gertrennt. Bei 5 Spielern liegen also von jeder Sorte 6 Plättchen offen und der Rest verdeckt aus.

Erst jetzt haben wir erkannt, dass wir eigentlich nicht regelkonform spielen, wir sind jedoch nicht sicher ob die offizielle Spielweise wirklich besser ist.

Meint ihr wir verpassen sehr viel von dem Spiel, oder wird dadurch der Ablauf wesentlich verändert und unausgeglichen ?
Spielt jemand von euch eventuell genauso und hat Vorschläge die eventuell auftretende Probleme beseitigen ( z.B. etwas zu stark Hazienda) ?

Vielen Dank schonmal im Voraus.
Gruss Robert.

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Marc Wickel

Re: Puerto Rico - weniger Zufall?

Beitragvon Marc Wickel » 29. Dezember 2002, 19:14

D.h. es gab, solange sie vorhanden waren, immer alle Plantagen? Das macht das Spiel planbar.
Stefan Brück hatte im Alea-Forum auf eine solche Frage mal geantwortet und sprach sich fürs Mischen der Plantagen aus: http://www.aleaspiele.de/Pages/Forum/?Backward=731143-1
(Kostenloser Linkservice zwischen den Jahren ;-) )

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Stephan Zimmermann

RE: Puerto Rico - weniger Zufall?

Beitragvon Stephan Zimmermann » 29. Dezember 2002, 21:51

"Robert Böhr" hat am 29.12.2002 geschrieben:
> Spielt jemand von euch eventuell genauso und hat Vorschläge
> die eventuell auftretende Probleme beseitigen ( z.B. etwas
> zu stark Hazienda) ?

Wenn es damit mit der Hazienda möglich ist einen sicheren
Mais zu bekommen (weil Ihr sortierte Haufen habt), dann ist das definitiv
extrem stark!

Wie habt Ihr denn die unterschiedliche Anzahl von Plantagen je Sorte
gehandhabt?

Grüße, Stephan

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Roman, Claudia, Hanno, Arne

Re: Puerto Rico - wozu mehr Statik?

Beitragvon Roman, Claudia, Hanno, Arne » 30. Dezember 2002, 03:11

Hi Robert,

Robert Böhr schrieb:

> Das Lieblinsspiel unserer Spielrunde ist zur Zeit Puerto
> Rico. Uns fasziniert vor allem die grosse Komplexität und der
> (bei uns) praktisch nicht vorhandene Glücksfaktor.

Hm, der nicht vorhandene "Glücksfaktor" kann auch zum Problem werden.

> Allerdings haben wir in unserer Gruppe von Anfang an "falsch"
> gespielt, d.h. die Plantagenstapel sind bei uns nicht
> zufällig sondern nach Sorten gertrennt. Bei 5 Spielern liegen
> also von jeder Sorte 6 Plättchen offen und der Rest verdeckt
> aus.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich Dich richtig verstehe. Ihr habt 5 Stapel, wovon jeder eine Sorte repräsentiert? Und dazu liegen noch von jeder Sorte 6 Plättchen, also 30 Plättchen offen aus? Oder von jeder Sorte eines, aber dann passt es ja bei 5 Spielern nicht mehr...?

> Erst jetzt haben wir erkannt, dass wir eigentlich nicht
> regelkonform spielen, wir sind jedoch nicht sicher ob die
> offizielle Spielweise wirklich besser ist.

Puerto Rico benötigt m. E. die variable Auslage, um die Statik im Spiel aufzubrechen. Zudem ist es weniger ein Glücksfaktor als eine Variabilität, die das Können der Mitspieler herausfordert, denn man muss flexibel reagieren. Was nützt mir eine fixe Auslage, wenn ich herausfinde, dass ich als x-ter Spieler damit eine Option auf die "nach 2 Runden 3 Mais - dann Werft"-Strategie oder auf die "Mais-Indigo-Zucker-Manufaktur-Strategie" habe? Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich bei fixer Plantagenauswahl eine primäre Siegstrategie für den in der Sitzreihenfolge x-ten Spieler herausfinden lässt - der Rest des Spiels ist so variabel nicht, die Komplexität liegt durch die Limitierung auf 7 Rollen, 4-6 Plantagen und den Gebäuden (deren Auswahl sich durch das Geld beschränkt) mitunter deutlich unter der einiger abstrakter 2-Personen-Spiele, an denen selbst Großrechner scheitern...

> Meint ihr wir verpassen sehr viel von dem Spiel, oder wird
> dadurch der Ablauf wesentlich verändert und unausgeglichen ?

Es wird in der Hinsicht unausgeglichen als dass man nach einer gewissen Anzahl von Partien eine Hauptstrategie herausfinden mag und damit das Spiel langweilig wird.

> Spielt jemand von euch eventuell genauso und hat Vorschläge
> die eventuell auftretende Probleme beseitigen ( z.B. etwas zu
> stark Hazienda) ?

Wenn es bei Euch so ist, dass durch die Stapelauswahl klar ist, welche Plantage man durch die Hazienda zieht, so ist die Hazienda eines der stärksten Gebäude im Spiel überhaupt. Denn dann nehme ich die Hazienda, ziehe mir gezielt Mais, spare auf die Werft, evtl. mit Zwischenstation Tabak/Kaffee für's Geld, und gewinne das Spiel damit. Wobei das zudem die Maisspieler bevorteilt und man als Indigo-Spieler in die Röhre schaut ob des Tempoverlusts bei einem statischen Spielverlauf.

Kurzum: Ich denke, dass die variable Plantagenverteilung weniger eine Glückssache ist, sondern mehr Flexibilität in der Planung bedingt und das Spiel diese Komponente dringend benötigt. Man sollte m. E. nicht ohne diese Element spielen.

Ciao,
Roman

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Roman Pelek

[OT] Falsche Absenderangabe - nur ich

Beitragvon Roman Pelek » 30. Dezember 2002, 03:13

Hi,

natürlich war dieses Posting nur von mir.

Ciao,
Roman

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Robert Böhr

Re: Puerto Rico - wozu mehr Statik?

Beitragvon Robert Böhr » 30. Dezember 2002, 16:00

Erstmal Vielen Dank für die schnellen Antworten.

Wir haben tatsächlich mit 5 offen Stapeln à 6 Karten gespielt.

Das mit der Planbarkeit und dem grossen Vorteil für Maisstrategiespieler hört sich allerdings sehr logisch an, und eine Bevorteilung der Maisspieler zeichnete sich auch schon in den letzten Runden bei uns ab.

Ich denke wir werden in Zukunft mit den Originalregeln spielen, das einzige was wir eventuell ändern werden ist die Rolle der Hazienda, da das verdeckte Plättchen dann ja wirklich reine Glückssache ist.
Wahrscheinlich werden wir sie durch eines der neuen Gebäude ersetzen.

Gruss Robert

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Marc Wickel

Re: Glückssache Hazienda?

Beitragvon Marc Wickel » 30. Dezember 2002, 16:50

Naja, so schlimm war das mit der Hazienda nicht, solange man sie "damals" nicht austauschen konnte:

In Kombination mit dem Siedlerprivileg kann man so zu einer (zufälligen) Plantage [i]und[/i] zu einem Steinbruch kommen. Die Plantagenfelder können bei dauernder Hazienda-Anwendung recht schnell belegt werden, was durch die Residenz ja auch in Siegpunkte umgesetzt werden kann. Allerdings muss man die Residenz auch erwerben können und ob das immer klappt?

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Jost Schwider

RE: Puerto Rico - weniger Zufall?

Beitragvon Jost Schwider » 31. Dezember 2002, 11:22

"Robert Böhr" hat am 29.12.2002 geschrieben:

> Meint ihr wir verpassen sehr viel von dem Spiel, oder wird
> dadurch der Ablauf wesentlich verändert und unausgeglichen?

Ihr verpaßt m.E. sehr viel! Denn durch die unterschiedliche Verteilung der Plantagen wird man jedesmal gezwungen, seine Strategien neu zu entwickeln. Dadurch ist das Spiel - wie ja schon Roman richtig sagte - deutlich abwechslungsreicher und eben nicht statisch.

> Spielt jemand von euch eventuell genauso

Das habe cih so noch nie gehört.

> Vorschläge die eventuell auftretende Probleme beseitigen

Spielt es nach den original Regeln! ;-)

Viele Grüße
Jost aus Soest (sprich: "joost aus soost")


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