Beitragvon Thomas » 5. April 2006, 11:50
Roland G. Hülsmann schrieb:
> Nein liegst Du nicht. Der Satz [b]ist[/b] eindeutig. Zum
> Verständnis einer Spielregel gehört halt immer zweierlei: Die
> exakte Formulierung durch den Autor und das exakte Lesen (und
> Verstehen) seitens des Spielers! ;-)
Die exakte Formulierung kann man als Autor ja noch beeinflussen. Das exakte Lesen und vor allem das Verstehen hängt doch stark von dem Leser ab. Deshalb wünsche ich mir neben einer exakten Formulierung (die m.E. natürlich nicht weggelassen werden darf) wünsche ich mir bei Spielregeln eine Formulierung, die auch Leute verstehen können, die mit Mathematik/Logik und Juristen/Beamtendeutsch nicht so viel am Hut haben. Am besten gelingt das immer noch durch einfache Spielsituations-Beispiele, denn dann kann der Spielregelleser sehen, ob seine Interpretation und das Beispiel zusammenpassen. Natürlich weiss ich auch, dass Beispiele nicht immer alle Regelfragen abdecken können (und deshalb sollten Beispiele i.d.R. nur ergänzend zu exakten Spielregeln auftreten), aber sie erleichern das Verstehen der formalen Spielregeln ungemein.
Ich nehme jetzt mal einfach das konkrete Beispiel: "Die Kartenfolge ist: Kreuz, Pik, Herz, Karo. Innerhalb einer Farbe lautet die Reihenfolge: ..." - Ja, formal ist durch das Wort "Innerhalb" alles wesentliche gesagt. Aber ein zusätzlicher Satz, wie z.B. "Es zählt zunächst die Farbe, nur bei gleicher Farbe werden noch die Kartenwerte betrachtet. Es ist also jede Kreuz-Karte höher als jede Pik-Karte", würde die formale Regel veranschaulichen und das Verständniss der Spielregeln erleichern. Schliesslich liest man die Spielregeln nicht aus der gleichen Motivation, die man bei dem Lesen der Werke von z.B. Imanuel Kant hat. (Gedruckte) Spielregeln sind eher notwendiges übel, da man nicht in jedes Spiel einen Studenten reinpacken kann, der einem die Regeln frei Schnauze erklären kann.