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[RF] Conhex

Regelfragen und Varianten: Wie geht Spiel XY?
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Dietrich

[RF] Conhex

Beitragvon Dietrich » 1. März 2007, 23:31

Moin,
das Mittelfeld, ein Quadrat, hat ein 5. Grübchen, in das man eine Perle legen kann, genau in der Mitte. Allerdings reicht die Hälfte der umgebenden Grübchen (2) noch nicht für die Eroberung des Feldes, sondern man muß 3 besitzen.
Wo kann man nun sein Besitzhölzchen hinlegen, wenn dort schon die Perle liegt. Man müßte sie also fortnehmen, um das Hölzchen zu plazieren. Leider ist dieser Punkt in der Regel nicht erwähnt.
Da die dort plazierte Perle eine Einzelperle ist und für kein angrenzendes Feld zählt, nehme ich an, daß man sie einfach fortnimmt und das Besitzhölzchen dorthin legt.

Ist das richtig?

MfG Dietrich

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Hartmut

RE: [RF] Conhex

Beitragvon Hartmut » 2. März 2007, 09:14

"Dietrich" hat am 01.03.2007 geschrieben:
> Moin,
> das Mittelfeld, ein Quadrat, hat ein 5. Grübchen, in das
> man eine Perle legen kann, genau in der Mitte. Allerdings
> reicht die Hälfte der umgebenden Grübchen (2) noch nicht
> für die Eroberung des Feldes, sondern man muß 3 besitzen.
> Wo kann man nun sein Besitzhölzchen hinlegen, wenn dort
> schon die Perle liegt. Man müßte sie also fortnehmen, um
> das Hölzchen zu plazieren. Leider ist dieser Punkt in der
> Regel nicht erwähnt.
> Da die dort plazierte Perle eine Einzelperle ist und für
> kein angrenzendes Feld zählt, nehme ich an, daß man sie
> einfach fortnimmt und das Besitzhölzchen dorthin legt.

Hallo Dietrich,

So wie ich das Spiel kenne und spiele ein kurzes und entschiedenes JA.

Ist das Feld einmal vergeben, so braucht man sich um die Mehrheitsverhältnisse (=Perlen am Rand) nicht mehr sorgen, also weg damit (die in der Mitte zählt ja auch für kein anderes Feld)

Hartmut (legt immer noch Besitz-Plastikchips der Dreihirn-Ausgabe, bei der schönen Holzausgabe juckt es aber gewaltig im Luxusnerv)

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Ingo Althöfer [3-Hirn]

Re: [RF] Conhex

Beitragvon Ingo Althöfer [3-Hirn] » 3. März 2007, 06:44

Dietrich schrieb:
> ...
> Da die dort plazierte Perle eine Einzelperle ist und für kein
> angrenzendes Feld zählt, nehme ich an, daß man sie einfach
> fortnimmt und das Besitzhölzchen dorthin legt.

Hallo Dietrich,

genau so ist es gedacht gewesen, übrigens auch
schon in der 3-Hirn-Ausgabe, wie Hartmut bereits
beschrieben hat.

Viele Grüsse, Ingo.

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Ingo Althöfer [3-Hirn]

Conhex und Königskinder

Beitragvon Ingo Althöfer [3-Hirn] » 3. März 2007, 06:52

Lieber Hartmut,

> Hartmut (legt immer noch Besitz-Plastikchips der
> Dreihirn-Ausgabe, ...

Nachdem die Plastik-Pontons ja inzwischen auch
in der print-spielbox prominent erwähnt wurden,
hier die (lange) Geschichte, wie es zu ihrer Verwendung
in der 3-Hirn-Ausgabe kam.

Kennen lernte ich ConHex Anfang 2004: Eines
Tages plötzlich hing an der Bürotür meiner
(Uni-)Mitarbeiter Stefan Schwarz und Georg Snatzke
ein Blatt Papier mit einem Spielplan, unten am Rand
stand in kleiner, aber klarer Schrift
"ConHex, Michail Antonow 2002".

Nach und nach färbten sich Knoten auf dem Plan
in den Farben blau und grau. Irgendwann hatten auch
erste Flächenteile eine farbige Schraffierung. Jedes Mal,
wenn einer der beiden das Zimmer verließ oder
zurückkam, führte er einen ConHex-Zug aus. Nach
einigen Tagen hatte Georg diese Partie zwischen
Tür und Angel gewonnen - und ich inzwischen die Regeln
erklärt bekommen.

ConHex wurde schnell eines meiner Lieblingsspiele.
Bald hatte ich das abstrakte Regelwerk auch in eine
kleine Geschichte eingekleidet:
Das Spielbrett war die Lagune von Venedig. Die Knoten
waren Stellen, wo die Spieler Steelen in den flachen
Meeresboden rammen durften. In eine Fläche durfte -
gemäß den ConHex-Regeln - dann und wann ein Ponton
gelegt werden. Spieler A hatte eine Ponton-Brücke von
Nord nach Süd zu bauen, und sein Gegner wollte das
Gleiche für die Ost-West-Richtung schaffen. Bei uns
zu Hause lief dieses Lagunen-Spiel unter dem Namen
"Königskinder", vor allem in der 4-Spieler-Version, wo
Nord und Süd zueinander finden sollten, ebenso Ost
und West.

Höhepunkt meiner damaligen ConHex-Begeisterung
war die Realisierung als Spiel mit echtem Wasser:
In ein Backblech wurde ein wasserdichter Spielplan
gelegt und das Blech dann mit Wasser gefüllt.
Die Pfeiler waren (magnetische) Geomag-Stäbe, die
sich mit einem satten PLOCK auf dem Brett platzieren
liessen. Als Pontons verwendete ich Domino-Steine
aus Kunststoff (und genau diese Steine überlebten
später den Sprung in die ConHex-Version des
3-Hirn-Verlags).

Hier sind zwei Fotos der feuchten Königskinder.
http://www.3-hirn-verlag.de/conhex-koenigskinder-1.jpg
http://www.3-hirn-verlag.de/conhex-koenigskinder-2.jpg

Übrigens:
* Meine Frau hat die Wasser-Version nie gemocht.
* Michail Antonow las sich zwar wohl meine
zugehörigen Erzähl-Emails durch, fing aber auch nie richtig
Feuer für diese thematische Einkleidung seines tollen
abstrakten ConHex.

Der Plan, ConHex im 3-Hirn-Verlag herauszubringen,
entstand (viel) später im Frühsommer 2005.

Ingo.

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Michail Antonow
Spielkind
Beiträge: 7

Re: [RF] Conhex

Beitragvon Michail Antonow » 4. März 2007, 12:33

Hallo, Fans von ConHex,

bitte um Verständnis dafür, dass ich erst jetzt antworte, denn ich war unterwegs ohne Internet-Zugang.

Die Regelfrage von Dietrich ist bereits von Hartmut und Ingo - korrekt - beantwortet worden.

Hier möchte ich nur ergänzend erzählen, wie es dazu kam, dass so eine berechtigte Frage entstehen konnte: Der Verleger, Ludwig Gerhards, hatte ursprünglich vorgesehen, je ein helles und ein dunkles Besitzplättchen (mit kleinem Loch in der Mitte) speziell passend für das kleine quadratische Feld in der Mitte herzustellen.
Beim ersten Prototypen waren die passenden Plättchen auch dabei - sehr schön und funktionell. Er hat allerdings auch darauf hingewiesen, dass die Produktion dieses zusätzlichen Teils das Spiel wesentlich teurer machen würde.
Da es mir wichtig war, ConHex noch erschwinglich auf den Markt zu bringen, bin ich ihm entgegengekommen und habe von mir aus angeregt, auf die zusätzlichen Plättchen für das Zentralfeld ganz zu verzichten. Die anderen Plättchen passen ja gerade noch in das Zentralfeld hinein. Und selbst wenn in der mittleren Mulde eine Perle liegt, kann das Plättchen noch etwas schräg darüber gelegt werden. Keine schöne Lösung, zugegeben, aber eben kostensparend ;-) Oder, wie Hartmut es gelöst hat, die Perle entfernen.

Mein wichtigstes Argument für den Verzicht auf die teuren Sonderplättchen war aber ein anderes: Sie werden nämlich so gut wie nie gebraucht. Mittlerweile habe ich Hunderte von Partien ConHex gespielt und kann mich nur an ganz wenigen Fällen erinnern, wo man sie gebraucht hätte. Ein starker Spieler kommt schneller und sicherer voran, wenn er kein Tempo und keine Munition für die Eroberung des Zentralfeldes vergeudet. Erst in einem zähen Endspiel, wenn nach langer Jagd an den Kanten entlang und um die Mitte herum kein Durchbruch mehr in Sicht ist, kann das Zentralfeld wichtig und sogar spielentscheidend werden. Aber wie gesagt: dazu kommt es äußerst selten.

Zur hübschen Idee von Ingo Althöfer mit dem Backblech voll Wasser, das die Lagune von Venedig darstellen soll, kann ich nur bestätigend hinzufügen: Es hat mich außerordentlich gefreut, dass ein angesehener Mathematikprofessor mein Spiel so hoch eingeschätzt und so rührend liebevoll gestaltet hat. Als überzeugter Anhänger der Abstraktion bleibe ich aber lieber Purist, zumindest im Fall ConHex.
Extrem kurze Regel, Verzicht auf alles Unnötige, strategische Tiefe und trotzdem sofortiger Einstieg für Anfänger - das sind Eigenschaften, die ich nicht schmälern möchte. Dass auch so etwas gelegentlich Anerkennung findet, kann man im Buch von Cameron Browne "Connection Games" und jüngst in der aktuellen Printausgabe der Spielbox nachlesen.

Vielleicht werde ich beim nächsten Spieleprojekt aber nicht so streng (stur?) abstrakt bleiben.

Mit spielerischen Grüßen
Michael


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