Cosmic Encounter: Fragen nach dem ersten Spiel

[Chregi Hansen]

Hallo zusammen

Wir haben gestern in einer Viererrunde zum ersten Mal Cosmic Encounter gespielt. Das Spiel kam gut an, trotzdem blieben am Schluss ein paar Fragen offen, weil uns der Verlauf etwas überrascht hat.

1. Die Zahlenwerte bei den Herausforderungen sind sehr unterschiedlich. Und zwar so sehr, dass die Zahl der Schiffe bei einem Angriff fast keine Rolle spielt. Wenn ich es Recht im Kopf habe, haben immer die Karten über den Sieg entschieden. Ist das so gewollt oder übersehen wir etwas?

2. Wir haben mit der Erweiterung Technik gespielt. Jede Runde kann ich ja nur ein Erforschungsschiff verwenden. Die guten Technologien brauchen aber meist mehr als fünf Schiffe. Wir waren aber nach vier Runden zu Ende. Da lohnt es sich ja kaum, dort zu investieren. Oder war unser Ende extrem früh?

3. Was kann alles Bestandteil von Verhandlungen sein? Wie viele Schiffe können durch Verhandlungen versetzt werden?

4. Gibt es irgendwo eine FAQ zu den Alienfähigkeiten. Wir hatten eine Karte (ich glaube, es waren die Winzlinge) mit unterschiedlichen Angaben auf der Karte. Einmal war die Rede davon, der Gegner müsse drei Handkarten ablegen, in einem anderen Satz stand sinngemäss, er müsse die Handkarten auf 3 reduzieren.

5. Darf ich einem Mitspieler ein Angebot machen, um ihm zum Mitmachen zu bewegen, beispielsweise ihm Karten anbieten?

Wie gesagt, das Spiel gefiel, aber es war dann etwas schnell zu Ende. Oder war das einfach Zufall bei uns?

Für ein paar Antworten und Tipps bin ich froh

Gruss aus der Schweiz

Chregi

[Michael Blumöhr]

Hallo,

ich kenne die aktuelle Ausgabe und Erweiterungen nicht. Kann also nur im Bezug auf das Original antworten:

zu 1). Das ist im Original auch schon so, es gibt einige Ausreißer bei den Zahlen. Das ist also schon so gewollt. Man muss das als Spieler nur wissen, dann kann man sich darauf einstellen. Vor allem, wenn es auf beiden Seiten Verbündete gibt und die Zahl der Raumschiffe einigermassen ausgewogen ist, wird immer die Karte entscheiden. Ja, der Glücksanteil ist bei dem Spiel hoch, trotzdem lässt sich einiges machen.

zu 3) Ich weiss nicht, wie das in den neuen Regeln formuliert ist, im Original steht nur eine Basis darf Bestandteil der Verhandlung sein. Wieviele Raumschiffe man dann dorthin setzt, kann man frei aushandeln, aber meist hat man eh zuwenige.

zu 5) im Original gibt es keine Nebenhandel, die über die regelmäßigen Belohnungen (Basis für Angreiger, Karten und Pöppel für Verteidiger nach der Zahl ihrer Eingesetzten Raumschiffe) hinausgehen.

Vier Runden bei 4 Spielern ist wirklich wenig. Da hat wohl jemand nicht aufgepasst, das sind ja max. 8 Angriffe. Normalerweise wird kein Spieler mehr bei einem Angriff eingeladen, wenn er schon 3 (und bei 4 sowieso) Basen in Fremdsystemen hat. Oder war es ein Sieg mehrerer Spieler?

Grüße,
Michael

[Chregi Hansen]

Salü Michael

Danke für die ersten Antworten.

Nein, es war ein Solosieg. Aber ich hatte sowohl die 30er wie die 40er Karte auf der Hand, da fielen am Schluss die beiden Siege leicht ;)

Gruss

[Michael Blumöhr]

Hallo,
ja, das ist dann wirklich großes Glück, wenn Du mit 3 Basen als vierter Spieler mit diesen Karten an die Reihe kommst :-)

Cosmic Encounter ist ein Superspiel, aber nicht für die heutzutage so weit verbreitete Optimierer-Fraktion ;-)
Es ist völlig unausgewogen, aber uns geht es dabei immer um den Spielspaß, um irrwitzige Combos aus Kräften und Karten, um Überraschungsaktionen, mit denen in letzter Sekunde evtl. ein Sieg verhindert werden soll. Vier Spieler sind m.E. sowieso die Mindestzahl, besser ist es mit 5 oder 6 Spielern. Wir haben es sogar im Originalspiel mit vielen Erweiterungen mal geschafft, dass alle 6 Spieler gleichzeitig gewonnen haben (das war dann eher schon fast ein kooperatives Spiel, denn ohne Absprachen ist das kaum zu schaffen ;-)

Grüße,
Michael

[Chregi Hansen]

Och, wir hatten durchaus Spass, falls das nicht durchgekommen ist ;)

Wenn man beispielsweise Bündnispartner zu einem Angriff verlockt und dann überraschend die 0er-Karte ausspielt, damit man sie endlich los ist. Da hat man vorübergehend keine Freunde mehr.

[Warbear]

Ich stimme allen Antworten von Michael Blumöhr zu, bis auf die Anzahl der Mitspieler.

Zwei Partien zu sechst waren bei uns derart chaotisch, daß beide Spiele zuende waren, bevor der sechste Spieler überhaupt einmal am Zug war.
Sowas ist absolut nicht mein Ding.

Wir spielen Cosmic Encounter seit fast 40 Jahren (150+ Partien bisher), und wir spielen es seitdem ausschließlich zu dritt oder zu viert.
Mit geringer Spielerzahl wird es ein feinsinniges taktisches Bluff- und Counterbluffspiel - vor allem, wenn möglichst viele Expansions mitverwendet werden.
Wenn die Anzahl der Karten durch die Expansions steigt, sinkt die Wahrscheinlichkeit, daß die genannten hohen Karten auf einer Hand sitzen, und es gibt mehr Möglichkeiten, sie außer Kraft zu setzen (z.B. durch Multipikatoren mit Minus, durch Flares, etc.). Dann gibt's auch kaum ein schnelles Spielende ...

[Chregi Hansen]

Hab eben die englische Regel gelesen und kann nun meine Probleme mit der Technik selber lösen. Laut englischer Regel kann man vor jeder Verstärkungsphase seine Technologie erforschen, egal, welcher Spieler dran ist. In der deutschen Regel geht das nur in der eigenen Verstärkungsphase. Das ist doch ein schwerwiegender Fehler in der Übersetzung. So lassen sich auch anspruchsvollere Technologien erforschen.

Gruss aus der Schweiz
Chregi

[Warbear]

Hab eben die englische Regel gelesen und kann nun meine Probleme mit der Technik selber lösen. Laut englischer Regel kann man vor jeder Verstärkungsphase seine Technologie erforschen, egal, welcher Spieler dran ist. In der deutschen Regel geht das nur in der eigenen Verstärkungsphase. Das ist doch ein schwerwiegender Fehler in der Übersetzung. So lassen sich auch anspruchsvollere Technologien erforschen.

Ich habe nicht die deutsche CE-Ausgabe von Heidelberger, sondern die englische Ausgabe von Fantasy Flight, und ich kannte keine Technik-Erweiterung (auch in früheren CE-Ausgaben nicht) - deshalb hatte ich auf Deine 2. Frage keine Antwort.

Jetzt weiß ich, daß Du die optionalen Technologie-Regeln gemeint hattest (mit denen ich noch nie gespielt hatte und die mir fremd waren). Ich hab's jetzt auch im Englischen und im Deutschen nachgelesen, und ich muß Dir beipflichten: eine solche Übersetzung geht ja gar nicht, sowas darf nicht passieren.

Was mir beim Rumsuchen auch jetzt erst aufgefallen ist: von den bisherigen 5 englischen CE-Expansions von Fantasy Flight Games wurde bisher offenbar nur die erste ins Deutsche übersetzt (oder habe ich da was übersehen?). War's das für CE schon von Heidelberger, oder kommt da noch mehr?

[Chregi Hansen]

Das Ganze ist ja noch recht frisch, von daher gehe ich schon davon aus, dass noch die eine oder andere Erweiterung kommt.