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Winter der Toten: Widerspruch in der Spielregel

Regelfragen und Varianten: Wie geht Spiel XY?
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Bona-SpieLama
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Winter der Toten: Widerspruch in der Spielregel

Beitragvon Bona-SpieLama » 1. September 2016, 02:43

Moin,

ich habe im Regelwerk von WdT 2 Widersprüche entdeckt, bzw. eine davon in der FAQ:

Spielregel sagt: Verbannte dürfen nicht abstimmen.
FAQ: 5.4.5 Kann ein verbannter Spieler zur Abstimmung über die Verbannung eines anderen Spielers
aufrufen? JA. ---> Was denn nun? Ist das einfach nur eine Ausnahme, die vorher vergessen wurde?

Sieg und Niederlage: Meineserachtens der größte Widerspruch (S. 14):
Es gewinnen alle Spieler, die zum Spielende (Grund egal) ihr geheimes Ziel erfüllt haben. Jetzt kommt´s:
Wenn die Moral/Rundenanzeiger auf 0 fällt, es wird NICHT überprüft, ob gemeinsames Ziel erfüllt wurde.
Wie kann dann ein Spieler gewinnen, wenn er sein geheimes Ziel "Das gemeisame Ziel muss erfüllt sein" nicht überprüfen darf?
Somit dürfte die einzige Möglichkeit zu gewinnen nur sein: "Das gemeinsame Ziel wurde erreicht"
Und ganz oben steht, ich wiederhole es gerne nochmal, dass der Grund egal ist, wie das Spiel endet, gewinnt der Spieler, der.... da drehen wir uns im Kreis.
Oder übersehe ich da eine Kleinigkeit? Aber warum "Grund egal"? Wenn Moral auf 0 ist, soll ich gewonnen haben, wenn Siegbedingung der Geheimen Karte erfüllt wurde.... die ich aber im Normalfall nicht überprüfen darf... es sei denn, ich bin Verräter, dann passt es vielleicht, wenn mich das gemeinsame Ziel nicht juckt. Ist es etwa genau das?
Das würde auch bedeuten, als Nicht-Verbannter darf der Rundenzeiger die 0 nicht erreichen, um zu gewinnen...
Und wir hatten immer das Spiel als "verloren" gewertet, wenn Moral auf 0 war, der Rundenmarker aber noch nicht.

Gruß
Thorsten

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Re: Winter der Toten - Widerspruch in der Spielregel

Beitragvon bertmat » 1. September 2016, 06:21

Zum ersten Punkt kann ich nur sagen, dass es ja einen Unterschied zwischen abstimmen dürfen und zur Verbannung aufrufen gibt. Der Verbannte darf zu Verbannung eines weiteren Spielers anstacheln, dann aber nicht selber abstimmen. Regel und FAQ widersprechen sich hier also garnicht.

Wenn die Moral auf Null fällt ist das Spiel halt vorbei und verloren.

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Re: Winter der Toten: Widerspruch in der Spielregel

Beitragvon Emirio » 1. September 2016, 08:15

Punkt 1: bertmat hat Recht. Ein Verbannter darf am Zaun stehen und der Menge zurufen "Der ist ein Verräter, hängt ihn". Ob derjenige dann tatsächlich verbannt wird darf er aber nicht mitentscheiden.

Punkt 2: Wenn die Moral auf 0 fällt, wird das gemeinsame Ziel nicht überprüft ob es gewonnen ist. Es gilt als verloren, auch wenn im letzten Zug doch die Bedingungen erfüllt gewesen waren.
Auf jedem geheimen Ziel steht "Wenn das gemeinsame Ziel erfüllt..." -> Also alle verloren.
Auf den Verräterkarten steht dieser Satz nicht, die können weiterlesen...

Ich sehe keine Widersprüche.

Sven

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Bona-SpieLama
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Re: Winter der Toten: Widerspruch in der Spielregel /diverse Kleinigkeiten

Beitragvon Bona-SpieLama » 1. September 2016, 14:34

Stimmt, habe ich mich etwas vergallopiert mit Punkt 1... aufrufen und abstimmen sind 2 Paar Schuhe... mein Fehler!

Wenn ich ganz ehrlich bin, verstehe ich den 2. Punkt noch immer nicht ganz. Das Regelheft besagt ja, Zitat: "Sobald das Spiel zu Ende ist (egal aus welchem Grund)[...]" ---> (Hintergrundgedanke: Also auch dann, wenn Moral auf 0 / Spielrunde 0) "[...] gewinnen alle Spieler, die alle Siegbedingungen erfüllt haben."

Wir denken mal an The Walking Dead: Auch dort gibt es die Situation: Man hat mit erfüllten, geheimen Karten gewonnen, auch wenn man das Spiel eigentlich verloren hat, hat man mit diesen Karten dann offiziell gewonnen.
So erkenne ich das hieraus nämlich auch. Obwohl das Spiel verloren, haben alle die gewonnen, die ihr geheimes Ziel erfüllt haben.
Oder habe ich da irgendwo einen ganz großen Gedankenfehler? Das Spiel endet auch sofort, wenn gemeinsames Ziel erreicht wurde... sprich, wenn Moral oder Spielrunde auf 0 ist, ist es absolut unmöglich, dass man das gemeinsame Ziel gleichzeitig erreicht hat, es sei denn, die Spieler haben es verpennt, dass sie schon längst gewonnen "hätten", weil sie nicht auf ihr gemeinsames Ziel geachtet haben.
Wahrscheinlich ist es das, was ihr damit meint oder? Dann macht es nämlich auch wieder Sinn, dass man niemand gewinnen kann und "egal aus welchem Grund" im Text ist überflüssig, weil man mit Punkt 1 und 2 (Seite 14 unten rechts) gar nicht gewinnen kann, oder sie schreiben extra dazu "gilt dann nur bei Verrätern".
Meiner Meinung nach etwas verwirrend.
Wenn es so ist, wie ich letztenendes vermute, ist alles ok.

Zwei Kleinigkeiten sind mir noch eingefallen:
- Als "Standort" war doch jetzt auch die Kolonie gemeint oder? Weil manche Karten sagen zB.: "an Standort außer Kolonie"; im Bezug auf die Kolonie "anderer Standort" oder welche Formulierungen es sonst noch gab.

- John Price: In der FAQ steht: Bewegt John sich von einem Standort, an welchem sich auch Rod befand, weg, behält er dann dessen Fähigkeiten für seine Bewegung? JA.
Wieso "befand"? Das würde bedeuten, dass sich Rod woanders hingestellt hat und John die Fähigkeit noch nutzt, weil mit "befand" steht er da ja nicht mehr. oder meinen die eher: "[...] an dem sich Rod noch befindet". Man überlege: John geht zur Schule, wo Rod steht (kann noch keine Fähigkeit von Rod nutzen, sondern erst beim weggehen). Dann ist john fertig mit seinem Zug und der nächste Spieler bewegt Rod weg... hat John dann Pech gehabt oder nutzt er die Fähigkeit trotzdem noch von Rod?

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Re: Winter der Toten: Widerspruch in der Spielregel /diverse Kleinigkeiten

Beitragvon Emirio » 1. September 2016, 15:55

Bona-SpieLama hat geschrieben:Wenn ich ganz ehrlich bin, verstehe ich den 2. Punkt noch immer nicht ganz. Das Regelheft besagt ja, Zitat: "Sobald das Spiel zu Ende ist (egal aus welchem Grund)[...]" ---> (Hintergrundgedanke: Also auch dann, wenn Moral auf 0 / Spielrunde 0) "[...] gewinnen alle Spieler, die alle Siegbedingungen erfüllt haben."

Ja, es gewinnen alle deren Siegbedingungen erfüllt sind. Bei den "normalen" Überlebenden steht in ihren Bedingungen, dass das Hauptziel ebenfalls erreicht werden muss. Da das bei einer Moral von "0" nicht ausgewertet wird, also als verloren gilt, können diejenigen ebenfalls nicht gewinnen.
Ich gebe zu, es ist nicht 100% schön formuliert ;)
Wir denken mal an The Walking Dead: Auch dort gibt es die Situation: Man hat mit erfüllten, geheimen Karten gewonnen, auch wenn man das Spiel eigentlich verloren hat, hat man mit diesen Karten dann offiziell gewonnen.
So erkenne ich das hieraus nämlich auch. Obwohl das Spiel verloren, haben alle die gewonnen, die ihr geheimes Ziel erfüllt haben.

Habe noch kein Walking Dead Spiel gespielt. Kann ich nichts zu sagen.
Oder habe ich da irgendwo einen ganz großen Gedankenfehler? Das Spiel endet auch sofort, wenn gemeinsames Ziel erreicht wurde... sprich, wenn Moral oder Spielrunde auf 0 ist, ist es absolut unmöglich, dass man das gemeinsame Ziel gleichzeitig erreicht hat, es sei denn, die Spieler haben es verpennt, dass sie schon längst gewonnen "hätten", weil sie nicht auf ihr gemeinsames Ziel geachtet haben.

Das Spielziel, wird erst am Ende der Runde überprüft, nicht irgendwann innerhalb eines Zuges.
-> Jeder Spieler spielt sein Zug. das gemeinsame Ziel könnte schon erreicht sein, wird aber erst beim Schritt "Spielziel überprüfen" überprüft.
-> Wenn also innerhalb der Runde in der das Ziel eigentlich erreicht ist, die Moral auf "0" fällt, wird das gemeinschaftliche Ziel nicht überprüft und gilt als verloren (auch wenn es im Beispiel eigentlich erreicht gewesen wäre).
Wahrscheinlich ist es das, was ihr damit meint oder? Dann macht es nämlich auch wieder Sinn, dass man niemand gewinnen kann und "egal aus welchem Grund" im Text ist überflüssig, weil man mit Punkt 1 und 2 (Seite 14 unten rechts) gar nicht gewinnen kann, oder sie schreiben extra dazu "gilt dann nur bei Verrätern".
Meiner Meinung nach etwas verwirrend.
Wenn es so ist, wie ich letztenendes vermute, ist alles ok.

Ums verpennen geht es nicht. Es kann tatsächlich passieren, wie oben beschrieben, dass man das Ziel "erreicht", aber die Moral auf 0 fällt, bevor die Siegbedingung ausgewertet wird.
Zwei Kleinigkeiten sind mir noch eingefallen:
- Als "Standort" war doch jetzt auch die Kolonie gemeint oder? Weil manche Karten sagen zB.: "an Standort außer Kolonie"; im Bezug auf die Kolonie "anderer Standort" oder welche Formulierungen es sonst noch gab.

Ich glaube die Kolonie selbst ist auch ein Standort, ja.
- John Price: In der FAQ steht: Bewegt John sich von einem Standort, an welchem sich auch Rod befand, weg, behält er dann dessen Fähigkeiten für seine Bewegung? JA.
Wieso "befand"? Das würde bedeuten, dass sich Rod woanders hingestellt hat und John die Fähigkeit noch nutzt, weil mit "befand" steht er da ja nicht mehr. oder meinen die eher: "[...] an dem sich Rod noch befindet". Man überlege: John geht zur Schule, wo Rod steht (kann noch keine Fähigkeit von Rod nutzen, sondern erst beim weggehen). Dann ist John fertig mit seinem Zug und der nächste Spieler bewegt Rod weg... hat John dann Pech gehabt oder nutzt er die Fähigkeit trotzdem noch von Rod?

Johns Fähigkeit besagt ja, dass er die Fähigkeiten von Charakteren am selben Standort nutzen kann.
Die FAQ erklärt nun aber noch genauer, dass er die Fähigkeiten von Charakteren an einem Standort auch nutzen kann, wenn er (John) diesen gerade verlässt.
Was macht denn "Rod" genau? Das muss ja eine Fähigkeit sein, die triggert, sobald man sich bewegt? Habs jetzt nicht im Kopf.
Aber ich glaube du zielst auf das "befand" ab.
Das ist meiner Meinung nach grammatikalisch korrekt (auch wenn ich da kein Fachmann bin).
-> Als John den Ort verlassen hat, befand sich Rod noch dort.
-> Als John den Ort verlassen hat, befindet sich Rod noch dort.
Da hört sich die erste Variante richtiger an. aber ich hatte immer eine schlechte Deutschnote, das sollte mal ein/e (Deutsch)Lehrer/in beantworten ;).

Sven

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Re: Winter der Toten: Widerspruch in der Spielregel

Beitragvon Bona-SpieLama » 1. September 2016, 16:28

Emirio hat geschrieben:Die FAQ erklärt nun aber noch genauer, dass er die Fähigkeiten von Charakteren an einem Standort auch nutzen kann, wenn er (John) diesen gerade verlässt.

Dann sollte die Logik richtig sein: Verschwindet Rod noch vor John, hat John in seinem Zug nicht mehr das Recht die Fähigkeit von Rod zu nutzen.

Emirio hat geschrieben:Was macht denn "Rod" genau? Das muss ja eine Fähigkeit sein, die triggert, sobald man sich bewegt? Habs jetzt nicht im Kopf.

Das war der besagte Verzicht auf den Infektionswürfel, wenn er sich zu einem anderen Standort bewegt und muss somit nicht würfeln.

Aber ich glaube du zielst auf das "befand" ab.
Das ist meiner Meinung nach grammatikalisch korrekt (auch wenn ich da kein Fachmann bin).
-> Als John den Ort verlassen hat, befand sich Rod noch dort. (heißt nicht, ob er dort immer noch steht oder nicht mehr)
Ich hatte immer eine schlechte Deutschnote, das sollte mal ein/e (Deutsch)Lehrer/in beantworten ;).[/quote]

Jetzt habe ich dein Zitat leicht manipuliert, aber so sollte es dann wohl doch stimmen. Somit ist mir nun klar, dass tatsächlich nur der Moment wichtig ist. Ist Rod zum Zeitpunkt von Johns Verschwinden noch dort, Fähigkeit nutzen, wenn nicht mehr, dann nicht nutzen. "Befand" bezieht sich also nur auf den Moment, als John abreiste.
Durch die Formulierung der FAQ könnten beide Möglichkeiten stimmen, da es nichts aussagt, was noch ist.
"Mein Vater war noch zu Hause, als ich losfuhr"
"Und, ist er immer noch zu Hause"
"Weiß ich nicht!" :-)
Beides muss dennoch in Präteritum geschrieben sein... passt also doch. "Mein Vater ist zu Hause, als ich losfuhr" geht nicht, Quatsch ;-)

Danke für eure Hilfe!


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