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[RF] Die Händler von Genua

Regelfragen und Varianten: Wie geht Spiel XY?
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Thomas Jereczek

[RF] Die Händler von Genua

Beitragvon Thomas Jereczek » 9. September 2002, 09:15

Hallo,

es gibt leider immer wieder Meinungsverschiedenheiten beim Bieten bzw. beim Bewegen des Händlerturms.

1.Frage
Der Händlerturm steht in der Taverna. Spieler A bietet für das Metallager (liegt direkt daneben) und Spieler B bietet für die Poststation (liegt gegenüber, dazwischen ein Gassenfeld).
Darf nun der Zugspieler das Angebot von B sofort annehmen und über das Gassenfeld in die Poststation ziehen oder hat er erst auf dem Gassenfeld vor der Post zu halten und auf neue Gebote zu warten?

2. Frage
Der Händlerturm steht in der Taverna und der Zugspieler hat bereits seine Aktion durchgeführt. Es gibt kein Gebot für ein angrenzendes Gebäude. Der Zugspieler bewegt den Turm ins Tuchlager. Er selbst kann dort keine Aktion mehr durchführen. Jetzt gibt ein Mitspieler ein Gebot für dieses Gebäude ab. Darf der Zugspieler das Gebot ablehnen und weiterziehen oder hat er es anzunehmen (wie beim Startfeld seines Zuges)?

3. Frage
Darf der Zugspieler zu jeder Zeit seinen Zug beenden oder hat er die 4 Schritte mit dem Händlerturm immer durchzuführen?

Gruß
Thomas

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hannes

Re: [RF] Die Händler von Genua

Beitragvon hannes » 9. September 2002, 09:53

Hallo Thomas

> 2. Frage
> Der Händlerturm steht in der Taverna und der Zugspieler hat
> bereits seine Aktion durchgeführt. Es gibt kein Gebot für ein
> angrenzendes Gebäude. Der Zugspieler bewegt den Turm ins
> Tuchlager. Er selbst kann dort keine Aktion mehr durchführen.
> Jetzt gibt ein Mitspieler ein Gebot für dieses Gebäude ab.
> Darf der Zugspieler das Gebot ablehnen und weiterziehen oder
> hat er es anzunehmen (wie beim Startfeld seines Zuges)?

Wenn er im Tuchlager steht, muss er auf Angebote eingehen und darf sie nicht ablehnen. Auch wenn es noch so gering ist.

> 3. Frage
> Darf der Zugspieler zu jeder Zeit seinen Zug beenden oder hat
> er die 4 Schritte mit dem Händlerturm immer durchzuführen?

Er darf jederzeit aufhören, weiterzuziehen und seinen Zug so abbrechen

Ciao
hannes

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Arne Hoffmann
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Beiträge: 497

Re: [RF] Die Händler von Genua

Beitragvon Arne Hoffmann » 9. September 2002, 10:28

Moin Thomas!

Thomas Jereczek schrieb:

> 1.Frage
> Der Händlerturm steht in der Taverna. Spieler A bietet für
> das Metallager (liegt direkt daneben) und Spieler B bietet
> für die Poststation (liegt gegenüber, dazwischen ein
> Gassenfeld).
> Darf nun der Zugspieler das Angebot von B sofort annehmen und
> über das Gassenfeld in die Poststation ziehen oder hat er
> erst auf dem Gassenfeld vor der Post zu halten und auf neue
> Gebote zu warten?

Er darf auf das Angebot von Spieler B eingehen, es aber noch nicht annehmen. Konkret bedeutet dies, daß er auf dem Gassenfeld vor der Post wieder auf neue Gebote warten darf/muß. Erst Gebote für unmittelbar benachbarte Gebäude sind bindend, wenn man sie annimmt.

zu 2. und 3. schließe ich mich Hannes an. Vielleicht noch mit dem Zusatz bei 3., daß man seinen Zug nicht beenden darf, wenn für das aktuelle Gebäude, in dem sich der Händlerturm befindet, Gebote vorliegen.

Tschö,

- Arne - (hat schon recht lange nicht mehr in Genua gehandelt..)

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Braz
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Beiträge: 6431

Re: [RF] Die Händler von Genua

Beitragvon Braz » 9. September 2002, 11:10

zu Frage 1:

Die Poststation ist kein direkt benachbartes Feld ! Das direkt benachbarte Feld wäre das Metallager oder das Gassenfeld! Das Angebot (da direkt benachbart) wäre demnach verbindlich, hingegen das Angebot für die Poststation unverbindlich ist, d.h. es kann auf dem Gassenfeld zur Poststation vom Anbietenden wieder zurückgenommen werden ;) Fies aber es geht !


zu Frage 2: Angebot in Lokalitäten müssen (!) angenommen werden, ein Ausschlagen ist laut Regelhaft nicht erlaubt.


zu Frage 3. Laut Regelheft darfst du max. soviele Felder mit dem Händler ziehen, wie du Damesteine hast - Betonung liegt auf DARFST und nicht MUßT !


Hoffe ich konnte dir helfen
Gruß
Braz

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Thomas Jereczek

Re: Danke für die Hilfe

Beitragvon Thomas Jereczek » 9. September 2002, 11:31

Hallo,

Danke an Euch alle.

Dann haben wir es richtig gespielt. :-)
Mit Frage 3 hatte ich Recht, und mit Frage 1 die Mitspieler. Da konnten wir uns doch gegenseitig überzeugen. ;-)
Frage 2 ist mir heute zusätzlich eingefallen und damit geklärt, bevor das Problem auftritt.

Gruß
Thomas

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Frank Biesgen

Re: Danke für die Hilfe

Beitragvon Frank Biesgen » 9. September 2002, 13:16

Thomas Jereczek schrieb:

> Dann haben wir es richtig gespielt. :-)
> Mit Frage 3 hatte ich Recht, und mit Frage 1 die Mitspieler.
> Da konnten wir uns doch gegenseitig überzeugen. ;-)

Moooooment! Ich hatte zwar Recht bezüglich Frage 1, konnte euch aber nicht überzeugen! Stelle hiermit offiziell den Antrag, die Partie zu annulieren... :P

Gruß FBI

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Stefan Brück

Re: [RF] Die Händler von Genua

Beitragvon Stefan Brück » 9. September 2002, 15:57

Braz schrieb:
>
> zu Frage 1:
>
> Die Poststation ist kein direkt benachbartes Feld ! Das
> direkt benachbarte Feld wäre das Metallager oder das
> Gassenfeld! Das Angebot (da direkt benachbart) wäre demnach
> verbindlich, hingegen das Angebot für die Poststation
> unverbindlich ist, d.h. es kann auf dem Gassenfeld zur
> Poststation vom Anbietenden wieder zurückgenommen werden ;)
> Fies aber es geht !

Das ist richtig - aber andererseits auch etwas "über"intepretiert, denn die ursprüngliche Regel bezieht sich eigentl. nur auf nicht benachbarte, aber erreichbare Gebäude, zwischen denen noch _andere Gebäude_ liegen! Und nicht auf solche, zwischen denen nur Gassenfelder liegen, da auf Gassenfeldern ja eh keine Aktion stattfinden kann. Insofern kann sich hier auch keine "neue" Situation ergeben (à la "aktuelles Gebäude"), die dann - sozusagen "zwischen" dem Beginn und dem Ende des Deals! - geklärt werden müsste...

Langer Rede, kurzer Sinn: Wenn _ausschließlich_ Gassenfelder + das Zielgebäude betroffen sind, kann man auch für weiter entfernte Gebäude bereits einen Deal (mit all seinen Konsequenzen) vollziehen (da kein anderer Deal dazwischen platzen kann...).


> zu Frage 2: Angebot in Lokalitäten müssen (!) angenommen
> werden, ein Ausschlagen ist laut Regelhaft nicht erlaubt.

100% korrekt!

> zu Frage 3. Laut Regelheft darfst du max. soviele Felder mit
> dem Händler ziehen, wie du Damesteine hast - Betonung liegt
> auf DARFST und nicht MUßT !

korrekt. Steht eigentl. ziemlich eindeutig in der Regel...

Grüße.
Stefan

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St. Brück

Re: Danke für die Hilfe

Beitragvon St. Brück » 9. September 2002, 16:00

Frank Biesgen schrieb:

> Moooooment! Ich hatte zwar Recht bezüglich Frage 1, konnte
> euch aber nicht überzeugen! Stelle hiermit offiziell den
> Antrag, die Partie zu annulieren... :P

brauchst du nicht... s.o.

St.

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Volker L.

Re: [RF] Die Hndler von Genua

Beitragvon Volker L. » 9. September 2002, 16:13

Stefan Brück schrieb:
>
> Braz schrieb:
> >
> > zu Frage 1:
> >
> > Die Poststation ist kein direkt benachbartes Feld ! Das
> > direkt benachbarte Feld wäre das Metallager oder das
> > Gassenfeld! Das Angebot (da direkt benachbart) wäre demnach
> > verbindlich, hingegen das Angebot für die Poststation
> > unverbindlich ist, d.h. es kann auf dem Gassenfeld zur
> > Poststation vom Anbietenden wieder zurückgenommen werden ;)
> > Fies aber es geht !
>
> Das ist richtig - aber andererseits auch etwas
> "über"intepretiert, denn die ursprüngliche Regel bezieht sich
> eigentl. nur auf nicht benachbarte, aber erreichbare Gebäude,
> zwischen denen noch _andere Gebäude_ liegen! Und nicht auf
> solche, zwischen denen nur Gassenfelder liegen, da auf
> Gassenfeldern ja eh keine Aktion stattfinden kann. Insofern
> kann sich hier auch keine "neue" Situation ergeben (à la
> "aktuelles Gebäude"), die dann - sozusagen "zwischen" dem
> Beginn und dem Ende des Deals! - geklärt werden müsste...
>
> Langer Rede, kurzer Sinn: Wenn _ausschließlich_ Gassenfelder
> + das Zielgebäude betroffen sind, kann man auch für weiter
> entfernte Gebäude bereits einen Deal (mit all seinen
> Konsequenzen) vollziehen (da kein anderer Deal dazwischen
> platzen kann...).

Sehe ich etwas anders.
Immerhin kann das Betreten der Gassenfelder auch deutliche
Auswirkungen auf das Plazieren der Besitzchips haben. Insofern
ist selbst das Betreten eines Gassenfeldes eine Sache, ueber die
separat verhandelt werden kann (und danach verhandelt man erneut,
ob man die Gasse ueberquert oder entlang geht ;-) )

Gruss, Volker

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Frank Biesgen

Re: Danke für die Hilfe

Beitragvon Frank Biesgen » 9. September 2002, 16:16

Hallo Stefan,

IMHO ergibt sich beim Betreten des Gassenfeldes ja eine komplett neue Situation - nämlich für die Spieler, die vorher NICHT in diese Richtung geboten haben. Nehmen wir an, der Händlerturm befindet sich, wie in Thomas' Beispiel, in der Taverne; Spieler A bietet für das Tuchlager, Spieler B für das Metalllager und Spieler C für die Poststation. Der Zugspieler entscheidet sich für letzteres - MUSS dann m. E. auf dem dazwischenliegenden Gassenfeld zunächst anhalten, da die anderen Spieler ja jetzt auch Interesse haben könnten, selbst für die Poststation zu bieten. Oder etwa nicht? :???:

Gruß FBI

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St. Brück

Re: [RF] Die Hndler von Genua

Beitragvon St. Brück » 9. September 2002, 16:35

Volker L. schrieb:

> Sehe ich etwas anders.
> Immerhin kann das Betreten der Gassenfelder auch deutliche
> Auswirkungen auf das Plazieren der Besitzchips haben. Insofern
> ist selbst das Betreten eines Gassenfeldes eine Sache, ueber
> die separat verhandelt werden kann (und danach verhandelt man
> erneut, ob man die Gasse ueberquert oder entlang geht ;-) )

Das _kann_ man tun, ja, aber man _muss_ es eben nicht!! Und genau das ist der Unterschied...

Grüße.
Stefan

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Volker L.

Re: [RF] Die Haendler von Genua

Beitragvon Volker L. » 9. September 2002, 16:41

St. Brück schrieb:
>
> Volker L. schrieb:
>
> > Sehe ich etwas anders.
> > Immerhin kann das Betreten der Gassenfelder auch deutliche
> > Auswirkungen auf das Plazieren der Besitzchips haben.
> Insofern
> > ist selbst das Betreten eines Gassenfeldes eine Sache, ueber
> > die separat verhandelt werden kann (und danach verhandelt man
> > erneut, ob man die Gasse ueberquert oder entlang geht ;-) )
>
> Das _kann_ man tun, ja, aber man _muss_ es eben nicht!! Und
> genau das ist der Unterschied...

Moment mal, dann muss aber genau erklaert werden, wann das Gebot
verbindlich ist. Meiner Ansicht nach hat der Zugspieler durchaus
die Option, einen Schritt auf die Gasse zu gehen und dann zu
verhandlen, wolang es danach geht.
Aber das bedeutet auch, dass das Gebot, das zuvor im alten Gebaeude
fuer das gegenueberliegende genacht wurde, auch von Bieterseite
nicht bindend sein kann.
(Im Uebrigen stimme ich auch Franks weiterem Argument fuer das
erneute Verhandeln zu).

Gruss, Volker (fuer den die Haendler nie die Chance hatten, zum
Lieblingsspiel zu werden, da kurz vorher und hinterher zwei
weitere, (noch) bessere Alea-Spiele erschienen: FvF und PR)

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St. Brück

Re: Danke für die Hilfe

Beitragvon St. Brück » 9. September 2002, 16:44

Frank Biesgen schrieb:
>
> Hallo Stefan,
>
> IMHO ergibt sich beim Betreten des Gassenfeldes ja eine
> komplett neue Situation - nämlich für die Spieler, die vorher
> NICHT in diese Richtung geboten haben. Nehmen wir an, der
> Händlerturm befindet sich, wie in Thomas' Beispiel, in der
> Taverne; Spieler A bietet für das Tuchlager, Spieler B für
> das Metalllager und Spieler C für die Poststation. Der
> Zugspieler entscheidet sich für letzteres - MUSS dann m. E.
> auf dem dazwischenliegenden Gassenfeld zunächst anhalten, da
> die anderen Spieler ja jetzt auch Interesse haben könnten,
> selbst für die Poststation zu bieten. Oder etwa nicht? :???:

Nicht, wenn der Deal mit C vollzogen ist!

Will der Zugspieler aber evtl. mehr rausholen, kann er ja, _ohne_ etwas von C genommen zu haben, auf das Gassenfeld ziehen und _erst dann_ verhandeln (verbessert seine Situation aber u.U. nicht besonders!)
Außerdem können sich A + B ja auch zuvor schon einschalten und mitteilen, dass sie durchaus auch an der Poststation interessiert seien und entsprechend bieten...
Warum sollten sie es erst dann tun (dürfen), wenn der Händler auf dem Gassenfeld steht, zuvor aber nicht??? Verhandlen darf man schließlich alles...

Die Frage ging in die Richtung, was der Zugspieler darf bzw. muss. Und er darf den Deal mit C bereits auf der Taverna machen! Und er darf dann _ganz gewiss nicht mehr_ auf dem Gassenfeld "nach"verhandeln. Das ist ein weiterer Grund, warum es diese "weiter entfernt"-Regel überhaupt gibt...
Es wird ja auch so schon genug verhandelt, oder... ;-)

Grüße.
Stefan

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St. Brück

Re: [RF] Die Haendler von Genua

Beitragvon St. Brück » 9. September 2002, 16:46

s.u.

Stefan

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Volker L.

Re: Danke fr die Hilfe

Beitragvon Volker L. » 9. September 2002, 17:10

St. Brück schrieb:
>
> Frank Biesgen schrieb:
> >
> > Hallo Stefan,
> >
> > IMHO ergibt sich beim Betreten des Gassenfeldes ja eine
> > komplett neue Situation - nämlich für die Spieler, die vorher
> > NICHT in diese Richtung geboten haben. Nehmen wir an, der
> > Händlerturm befindet sich, wie in Thomas' Beispiel, in der
> > Taverne; Spieler A bietet für das Tuchlager, Spieler B für
> > das Metalllager und Spieler C für die Poststation. Der
> > Zugspieler entscheidet sich für letzteres - MUSS dann m. E.
> > auf dem dazwischenliegenden Gassenfeld zunächst anhalten, da
> > die anderen Spieler ja jetzt auch Interesse haben könnten,
> > selbst für die Poststation zu bieten. Oder etwa nicht? :???:
>
> Nicht, wenn der Deal mit C vollzogen ist!
>
> Will der Zugspieler aber evtl. mehr rausholen, kann er ja,
> _ohne_ etwas von C genommen zu haben, auf das Gassenfeld
> ziehen und _erst dann_ verhandeln (verbessert seine Situation
> aber u.U. nicht besonders!)
> Außerdem können sich A + B ja auch zuvor schon einschalten
> und mitteilen, dass sie durchaus auch an der Poststation
> interessiert seien und entsprechend bieten...
> Warum sollten sie es erst dann tun (dürfen), wenn der Händler
> auf dem Gassenfeld steht, zuvor aber nicht??? Verhandlen darf
> man schließlich alles...

Naja, aber dann muessten A und B aber zweigleisig verhandeln
("ich biete Dir 15 und eine Ware fuer das Tuchlager, aber
gleichzeitig biete ich Dir 10 und einen Besitzchip fuer die
Poststation").
Denn eigentlich will A ja ins Tuchlager, fuer die Poststation
wuerde er ja nur bieten, falls Tuchlager definitiv nicht geht
und er sonst diese Runde gar nichts bekommt.
Da koennte es ziemlich schwierig werden, den Ueberblick zu
behalten...

> Die Frage ging in die Richtung, was der Zugspieler darf bzw.
> muss. Und er darf den Deal mit C bereits auf der Taverna
> machen! Und er darf dann _ganz gewiss nicht mehr_ auf dem
> Gassenfeld "nach"verhandeln. Das ist ein weiterer Grund,
> warum es diese "weiter entfernt"-Regel überhaupt gibt...
> Es wird ja auch so schon genug verhandelt, oder... ;-)

Also, ich bin nach wie vor der Meinung, dass der Zugspieler
mit C noch keinen [i]verbindlichen[/i] Deal ueber die
Poststation abschliessen und ergo auch den Preis noch nicht
kassieren darf.

beharrliche Gruesse, Volker

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Frank Biesgen

Re: Danke für die Hilfe

Beitragvon Frank Biesgen » 9. September 2002, 17:42


> Stefan Brück schrieb:
> >
> > Frank Biesgen schrieb:
> > >
> > > Hallo Stefan,
> > >
> > > IMHO ergibt sich beim Betreten des Gassenfeldes ja eine
> > > komplett neue Situation - nämlich für die Spieler, die
> vorher
> > > NICHT in diese Richtung geboten haben. Nehmen wir an, der
> > > Händlerturm befindet sich, wie in Thomas' Beispiel, in der
> > > Taverne; Spieler A bietet für das Tuchlager, Spieler B für
> > > das Metalllager und Spieler C für die Poststation. Der
> > > Zugspieler entscheidet sich für letzteres - MUSS dann m. E.
> > > auf dem dazwischenliegenden Gassenfeld zunächst anhalten,
> da
> > > die anderen Spieler ja jetzt auch Interesse haben könnten,
> > > selbst für die Poststation zu bieten. Oder etwa nicht?
> :???:
> >
> > Nicht, wenn der Deal mit C vollzogen ist!

Aber der kann doch noch nicht vollzogen sein, da Taverne und Poststation nicht direkt benachbart sind... und Verhandlungen über weiter entfernte Gebäude sind lediglich Willenserklärungen und nicht bindend.

> > Außerdem können sich A + B ja auch zuvor schon einschalten
> > und mitteilen, dass sie durchaus auch an der Poststation
> > interessiert seien und entsprechend bieten...
> > Warum sollten sie es erst dann tun (dürfen), wenn der Händler
> > auf dem Gassenfeld steht, zuvor aber nicht??? Verhandlen darf
> > man schließlich alles...

Nun, vielleicht sind die beiden vollkommen überzeugt, daß ihr spitzenmäßiges Angebot gar nicht abgelehnt wird. Dann sollten sie zumindest die Möglichkeit bekommen, auf dem Gassenfeld nochmals bieten zu dürfen. Im konkreten Fall war's bei uns so, daß der Turm dann seinen Weg zur Poststation gemacht hat (quasi zwei Schritte auf einmal) und ich denn doch gerne noch etwas geboten hätte.

Volker L. schrieb:

> Naja, aber dann muessten A und B aber zweigleisig verhandeln
> ("ich biete Dir 15 und eine Ware fuer das Tuchlager, aber
> gleichzeitig biete ich Dir 10 und einen Besitzchip fuer die
> Poststation").
> Denn eigentlich will A ja ins Tuchlager, fuer die Poststation
> wuerde er ja nur bieten, falls Tuchlager definitiv nicht geht
> und er sonst diese Runde gar nichts bekommt.
> Da koennte es ziemlich schwierig werden, den Ueberblick zu
> behalten...

Sehe ich auch so...

> > Die Frage ging in die Richtung, was der Zugspieler darf bzw.
> > muss. Und er darf den Deal mit C bereits auf der Taverna
> > machen! Und er darf dann _ganz gewiss nicht mehr_ auf dem
> > Gassenfeld "nach"verhandeln. Das ist ein weiterer Grund,
> > warum es diese "weiter entfernt"-Regel überhaupt gibt...
> > Es wird ja auch so schon genug verhandelt, oder... ;-)
>
> Also, ich bin nach wie vor der Meinung, dass der Zugspieler
> mit C noch keinen [i]verbindlichen[/i] Deal ueber die
> Poststation abschliessen und ergo auch den Preis noch nicht
> kassieren darf.

100% Zustimmung!

Gruß FBI

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Roland G. Hülsmann
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Beiträge: 2598

Re: Danke fr die Hilfe

Beitragvon Roland G. Hülsmann » 9. September 2002, 17:58

Volker L. schrieb:

> Also, ich bin nach wie vor der Meinung, dass der Zugspieler
> mit C noch keinen [i]verbindlichen[/i] Deal ueber die
> Poststation abschliessen und ergo auch den Preis noch nicht
> kassieren darf.

So hatte ich es auch verstanden: Es darf nur verbindlich über den allernächsten Schritt verhandelt werden.

Gruß
Roland

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Thomas Jereczek

Re: Danke fr die Hilfe

Beitragvon Thomas Jereczek » 9. September 2002, 18:00

Volker L. schrieb:
>
> Naja, aber dann muessten A und B aber zweigleisig verhandeln
> ("ich biete Dir 15 und eine Ware fuer das Tuchlager, aber
> gleichzeitig biete ich Dir 10 und einen Besitzchip fuer die
> Poststation").
> Denn eigentlich will A ja ins Tuchlager, fuer die Poststation
> wuerde er ja nur bieten, falls Tuchlager definitiv nicht geht
> und er sonst diese Runde gar nichts bekommt.
> Da koennte es ziemlich schwierig werden, den Ueberblick zu
> behalten...
>

Na und, wo ist das Problem. Solche Überlegungen stellt doch jeder sowieso an, wenn mehrere Gebote für unterschiedliche Gebäude vorliegen. Falls der Handel nicht zustande kommt, wohin könnte man dann noch gehen und wieviel würde ich dafür bieten. Ob ich das nun stillschweigen mache oder auch noch ausspreche, das dürfte nicht schwierig sein.
Die Gebote werden reihum genannt, so daß der Zugspieler sofort vergleichen kann, was ihm am ehesten zusagt. Im Grunde genommen braucht er sich nur max. 4 Gebote (das beste jedes Mitspielers merken) und danach entscheiden.


Thomas

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Thomas Jereczek

Re: [RF] Die Händler von Genua

Beitragvon Thomas Jereczek » 9. September 2002, 18:03

Stefan Brück schrieb:
>
> Braz schrieb:
> >
> > zu Frage 1:
> >
> > Die Poststation ist kein direkt benachbartes Feld ! Das
> > direkt benachbarte Feld wäre das Metallager oder das
> > Gassenfeld! Das Angebot (da direkt benachbart) wäre demnach
> > verbindlich, hingegen das Angebot für die Poststation
> > unverbindlich ist, d.h. es kann auf dem Gassenfeld zur
> > Poststation vom Anbietenden wieder zurückgenommen werden ;)
> > Fies aber es geht !
>
> Das ist richtig - aber andererseits auch etwas
> "über"intepretiert, denn die ursprüngliche Regel bezieht sich
> eigentl. nur auf nicht benachbarte, aber erreichbare Gebäude,
> zwischen denen noch _andere Gebäude_ liegen! Und nicht auf
> solche, zwischen denen nur Gassenfelder liegen, da auf
> Gassenfeldern ja eh keine Aktion stattfinden kann. Insofern
> kann sich hier auch keine "neue" Situation ergeben (à la
> "aktuelles Gebäude"), die dann - sozusagen "zwischen" dem
> Beginn und dem Ende des Deals! - geklärt werden müsste...
>
> Langer Rede, kurzer Sinn: Wenn _ausschließlich_ Gassenfelder
> + das Zielgebäude betroffen sind, kann man auch für weiter
> entfernte Gebäude bereits einen Deal (mit all seinen
> Konsequenzen) vollziehen (da kein anderer Deal dazwischen
> platzen kann...).
>

Das ist genau meine Meinung gewesen und in früheren Spielrunden haben wir das auch so gespielt.
Leider haben wir einen "Überinterpretierer" in der Spielrunde gehabt. ;-)
Das ist leider nicht der erste Fall, wo auf die Kommastellung in der Spielregel geachtet wurde, das kommt schon häufiger vor. :-(

Gruß
Thomas

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Thomas Jereczek

Re: Danke fr die Hilfe

Beitragvon Thomas Jereczek » 9. September 2002, 18:06

Roland G. Hülsmann schrieb:
>
> Volker L. schrieb:
>
> > Also, ich bin nach wie vor der Meinung, dass der Zugspieler
> > mit C noch keinen [i]verbindlichen[/i] Deal ueber die
> > Poststation abschliessen und ergo auch den Preis noch nicht
> > kassieren darf.
>
> So hatte ich es auch verstanden: Es darf nur verbindlich über
> den allernächsten Schritt verhandelt werden.
>
> Gruß
> Roland

Und der nächste Schritt ist in die Poststation. ;-)
Wer auf das Gassenfeld will, kann vorher das Angebot machen.
Wer ein Angebot für das Tuchlager macht, will nicht zwingend in die Poststation. Falls doch, kann er dafür ebenfalls ein Gebot abgeben, es hindert ihn keiner daran.

Gruß
Thomas

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Volker L.

Re: Danke fuer die Hilfe

Beitragvon Volker L. » 9. September 2002, 18:12

Thomas Jereczek schrieb:
>
> Volker L. schrieb:
> >
> > Naja, aber dann muessten A und B aber zweigleisig verhandeln
> > ("ich biete Dir 15 und eine Ware fuer das Tuchlager, aber
> > gleichzeitig biete ich Dir 10 und einen Besitzchip fuer die
> > Poststation").
> > Denn eigentlich will A ja ins Tuchlager, fuer die Poststation
> > wuerde er ja nur bieten, falls Tuchlager definitiv nicht geht
> > und er sonst diese Runde gar nichts bekommt.
> > Da koennte es ziemlich schwierig werden, den Ueberblick zu
> > behalten...
> >
>
> Na und, wo ist das Problem. Solche Überlegungen stellt doch
> jeder sowieso an, wenn mehrere Gebote für unterschiedliche
> Gebäude vorliegen. Falls der Handel nicht zustande kommt,
> wohin könnte man dann noch gehen und wieviel würde ich dafür
> bieten. Ob ich das nun stillschweigen mache oder auch noch
> ausspreche, das dürfte nicht schwierig sein.
> Die Gebote werden reihum genannt, so daß der Zugspieler
> sofort vergleichen kann, was ihm am ehesten zusagt. Im Grunde
> genommen braucht er sich nur max. 4 Gebote (das beste jedes
> Mitspielers merken) und danach entscheiden.

Spieler A sagt sich aber vermutlich:
"Ich will ins Tuchlager. Ob ich fuer die Poststation ueberhaupt
etwas biete und wenn ja wieviel, darueber mache ich mir Gedanken,
wenn/falls ich mein Tuchlager nicht bekomme".

Und der Zugspieler denkt sich (ohne A dies offen zu sagen):
"Tuchlager kommt absolut nicht in Frage, egal was A mir dafuer
bietet"
Da kann es dann durchaus sein, dass A ein kleines Angebot fuer
die Poststation und ein groesseres fuer das Tuchlager macht,
waehrend C minimal mehr als A fuer die Poststation bietet.
Aber der Zugspieler gibt trotzdem A fuer die Poststation den
Zuschlag, weil A auf keinen Fall eine Tuchware bekommen darf,
aber aufgrund der relativen Positionen es besser ist (aus der
Sicht des Zugspielers), wenn A und nicht C die Poststation bekommt.

Gruss, Volker

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Thomas Jereczek

Re: Krieg ums Gassenfeld

Beitragvon Thomas Jereczek » 9. September 2002, 18:12

Frank Biesgen schrieb:
>
>
> > Stefan Brück schrieb:
> > > ...
> > >
> > > Nicht, wenn der Deal mit C vollzogen ist!
>
> Aber der kann doch noch nicht vollzogen sein, da Taverne und
> Poststation nicht direkt benachbart sind... und Verhandlungen
> über weiter entfernte Gebäude sind lediglich
> Willenserklärungen und nicht bindend.
>

Taverna und Poststation sind benachbarte Gebäude, es liegt kein Gebäude mehr dazwischen.
In Gassenfeldern können keine Aktionen durchgeführt werden, deshalb ist es am Zugspieler zu entscheiden, ob er halt macht, um neue Angebote einzuholen oder das Angebot sofort annimmt und in die Post zieht.

> > > Die Frage ging in die Richtung, was der Zugspieler darf
> bzw.
> > > muss. Und er darf den Deal mit C bereits auf der Taverna
> > > machen! Und er darf dann _ganz gewiss nicht mehr_ auf dem
> > > Gassenfeld "nach"verhandeln. Das ist ein weiterer Grund,
> > > warum es diese "weiter entfernt"-Regel überhaupt gibt...
> > > Es wird ja auch so schon genug verhandelt, oder... ;-)
> >
> > Also, ich bin nach wie vor der Meinung, dass der Zugspieler
> > mit C noch keinen [i]verbindlichen[/i] Deal ueber die
> > Poststation abschliessen und ergo auch den Preis noch nicht
> > kassieren darf.
>
> 100% Zustimmung!
>

100% Ablehnung. Er darf "dealen". Begründung siehe oben.

Gruß
Thomas

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Volker L.

Re: Krieg ums Gassenfeld

Beitragvon Volker L. » 9. September 2002, 18:17

Thomas Jereczek schrieb:
>
> Taverna und Poststation sind benachbarte Gebäude, es liegt
> kein Gebäude mehr dazwischen.
> In Gassenfeldern können keine Aktionen durchgeführt werden,
> deshalb ist es am Zugspieler zu entscheiden, ob er halt
> macht, um neue Angebote einzuholen oder das Angebot sofort
> annimmt und in die Post zieht.

> > > Also, ich bin nach wie vor der Meinung, dass der Zugspieler
> > > mit C noch keinen [i]verbindlichen[/i] Deal ueber die
> > > Poststation abschliessen und ergo auch den Preis noch nicht
> > > kassieren darf.
> >
> > 100% Zustimmung!
> >
>
> 100% Ablehnung. Er darf "dealen". Begründung siehe oben.

OK, dann sollten wir darauf achten, dass Du nicht mit Frank,
Roland oder mir HvG spielst (z.B. beim Essener Spieletreff),
da wir uns ueber diesen Punkt wohl nicht werden einigen koennen.

Gruss, Volker

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Frank Biesgen

Re: [RF] Die Händler von Genua

Beitragvon Frank Biesgen » 9. September 2002, 18:18

Thomas Jereczek schrieb:

> Leider haben wir einen "Überinterpretierer" in der Spielrunde
> gehabt. ;-)

Und der war nicht ich - auch wenn es jetzt vielleicht so ausschaut. :D

Gruß FBI (der das nur mal klargestellt haben wollte)

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Thomas Jereczek

Re: Gebotüberlegungen

Beitragvon Thomas Jereczek » 9. September 2002, 18:19

Volker L. schrieb:
>
>
> Spieler A sagt sich aber vermutlich:
> "Ich will ins Tuchlager. Ob ich fuer die Poststation ueberhaupt
> etwas biete und wenn ja wieviel, darueber mache ich mir
> Gedanken,
> wenn/falls ich mein Tuchlager nicht bekomme".
>
> Und der Zugspieler denkt sich (ohne A dies offen zu sagen):
> "Tuchlager kommt absolut nicht in Frage, egal was A mir dafuer
> bietet"
> Da kann es dann durchaus sein, dass A ein kleines Angebot fuer
> die Poststation und ein groesseres fuer das Tuchlager macht,
> waehrend C minimal mehr als A fuer die Poststation bietet.
> Aber der Zugspieler gibt trotzdem A fuer die Poststation den
> Zuschlag, weil A auf keinen Fall eine Tuchware bekommen darf,
> aber aufgrund der relativen Positionen es besser ist (aus der
> Sicht des Zugspielers), wenn A und nicht C die Poststation
> bekommt.
>

Wo ist hier das Problem?
Das was Du beschreibst, sind die taktischen Gedanken, die sich jeder macht und vielleicht teilweise sogar (aus Versehen) offen ausspricht.
Das ist doch genau der Punkt. Wenn A sofort zwei Gebote abgibt, kann der Zugspieler darauf eingehen. Das kürzt auch die Verhandlungsdauer ab. Wenn ich anfange über jedes Gassenfeld zu verhandeln, wird man nie fertig.
Wir haben in einer 5er Runde schon drei Stunden gebraucht. Ich hab's vorher nach meiner Variante gespielt, und die Partien liefen flüssiger und kürzer ab. Niemand hatte Probleme mit den Geboten und der Spielregel.

Gruß
Thomas


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