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[Empfehlung] Kooperatives Spiel für Kinder (ab elf Jahren)

Welche Spiele sollte ich spielen, kaufen oder verschenken?
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Boudie
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[Empfehlung] Kooperatives Spiel für Kinder (ab elf Jahren)

Beitragvon Boudie » 4. März 2008, 11:24

Hallo Spielergemeinde

Obwohl meine Spieleschränke längst überquellen habe ich noch nicht das richtige Spiel für meine Tochter gefunden.

Sie ist 11 Jahre alt und spielt im Prinzip gerne - sie kann nur überhaupt nicht gut verlieren. Sie sagt das selber und daher mag sie oft gar nicht erst mit uns spielen, obwohl sie eigentlich schon Interesse daran hat.

Nun meine Bitte:

Nennt mir doch mal ein paar kooperative Spiele!!!

In unserem Besitz befinden sich bereits "Tintenherz" und "Wer war´s?" - gibt es noch weitere Spiele dieser Art?

(Bitte nicht das Genre von "Schatten über Camelot", "Der Herr der Ringe" oder sonstige Fantasy-Spiele. Außerdem ist sie dem Alter von "Obstgarten & Co" schon lange entwachsen)

Ich wäre für Hilfe sehr dankbar - und meine Tochter sicherlich auch :smile:

Abwartende Grüße - Boudie

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Smuker
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Re: Kooperatives Spiel für ältere Kinder

Beitragvon Smuker » 4. März 2008, 11:32

Wie wärs mit Scotland Yard, da spielen alle gegen einen, das ist dann am besten der Pappa oder Bruder ;-)

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Ruediger
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Re: Kooperatives Spiel für ältere Kinder

Beitragvon Ruediger » 4. März 2008, 11:40

Hallo,

mit aktuellem kann ich zwar nicht dienen, aber wenn du irgendwo "orient Express" aus dem Herder Verlag auftreiben kannst, wäre das sicher was. Für mich immernoch eins der schönsten kooperativen Spiele - und macht auch Erwachsenen Spaß. Ich gebe zu, ich habe lange gesucht, aber es dann doch vor ein paar Jahren auf einem der vielen "Flohmarkt"-Stände in Essen sehr günstig ergattert. Vielleicht "läuft es dir ja mal über den Weg".

Grüße

Rüdiger

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Björn-spielbox
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Re: Kooperatives Spiel für ältere Kinder

Beitragvon Björn-spielbox » 4. März 2008, 11:59

Die Insel ist jetzt kein Fantasy-Spiel und kann in mehreren Schwierigkeitsgraden gespielt werden. Alle spielen gemeinsam gegen das Spiel und es gibt eine Lernkurve im Spiel die mit jeder Partie ansteigt.

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Tyrfing

Pandemic

Beitragvon Tyrfing » 4. März 2008, 12:09

ist ein aktuelles Kooperationsspiel mit leichten Einstieg aber etwas brisanterem Thema (Die Welt vor Epedimien retten).

Ausserdem auf Englisch, wobei dass wahrscheinlich kaum ins Gewicht fällt, so gibt es kaum Text auf den Karten.

Dazusagen müsste ich noch, dass es momentan nirgendwo erhältlich scheint, es soll aber einen Neudruck demnächst geben.

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Boudie
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Re: Pandemic

Beitragvon Boudie » 4. März 2008, 12:19

Hallo Tyrfing

Habe mir gleich mal die Rezension auf unknowns.de durchgelesen und es klingt wirklich interessant. Die Optik des Spielplanes spricht mich zwar nicht soooo an, aber die tritt bei wirklich guten Spielen sowieso in den Hintergrund.

Also vielen Dank für den Tipp! Werde mal meine Augen offenhalten nach dem Spiel!

Boudie

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heino

Re: Kooperatives Spiel für ältere Kinder

Beitragvon heino » 4. März 2008, 12:21

mir fällt da noch sauerbaum ein.

kann mann gut nachbauen

ist zwar kein kopperatives spiel, aber bei da vinci code z. b. profitierrt sie ja von den fehlern/hinweise der anderen.

vielleiicht hilft ihr das.

bei welcher art von spielen verliert sie denn?

kakerlakensalat, das verrückte labirinth, diamantenjagd, cafe international, tanz der hornochsen, würfel-bingo, um nur einige zu nennen, sind ja spiele, wo es nicht so auf strategie ankommt. also spiele, die ich auch nicht- bzw. wenigspielern anbieten würde.

wie geht sie damit um?

grüsse
heino

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ravn

Re: Pandemic (erst wieder ab Mai)

Beitragvon ravn » 4. März 2008, 12:25

Hallo Boudie,

aktuell scheint Pandemic deutschlandweit ausverkauft oder nie vorrätig gewesen zu sein. Nachdruck soll "im Mai" erscheinen. Bei einigen wenigen US-Versendern wird man aber noch fündig, bezahlt aber mehr an Porto als das Spiel selbst kostet.

Cu/Ralf

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Boudie
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Re: Interessen

Beitragvon Boudie » 4. März 2008, 12:36

Hallo Heino

Vielen Dank für deine Unterstützung.

Bei meiner Tochter ist es so, dass sie schon Interesse an allen möglichen Spielen hat - es darf also ruhig auch strategisch sein. Aber wenn sie merkt, dass die anderen punkten und sie Sorge hat, das nicht mehr aufholen zu können, dann macht sie dicht und ist richtig geknickt bis sauer. Ich denke, sie fühlt sich dann unterlegen und nicht gut genug - sie hat halt einen sehr hohen Anspruch an sich (nicht nur beim Spielen...).

Die Art der Spiele ist also egal - nur Fantasy-Themen interessieren sie nicht so.

Ich möchte ihr gerne den Spaß am Spielen erhalten - schließlich brauchen mein Mann und ich sie noch längere Zeit als Spielpartnerin :smile:...

Deshalb mein großes Interesse an kooperativen Spielen - wir verlieren dann eben alle gemeinsam (oder gewinnen gemeinsam) und keiner muss sich weniger gut/schlau/geschickt/strategisch fühlen.

Falls du also noch irgendeine Idee haben solltest: her damit
:)))

Dankende Grüße - Boudie

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Robert Vötter
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Re: Interessen

Beitragvon Robert Vötter » 4. März 2008, 13:37

Also wir spielen auch gerne:

Piranha Pedro :)

Persönlich würde ich dir aber auch Spiele empfehlen, wo erst zum Schluß ersichtlich ist, wer gewonnen hat. Somit schaltet sie nicht gleich auf stur.

Gruß
Rober

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heino

Re: Interessen

Beitragvon heino » 4. März 2008, 13:52

hi boudie,

hm... dicht machen, nicht verlieren können. schwierig, schwierig.

an spielen fällt mir noch al cabohne ein.

oder sag´s mit symbolen

strategiespiele verzeihen halt keine oder wenig fehler...

ich glaube, der frustfaktor ist um so kleiner, je weniger das verlieren auf die eigene unzulänglichkeit zurückzuführen ist

wenn ich z. b. als spastiker mit meinen töchtern villa paletti spiele, hab ich nie ne chance, bei jenga sehr wohl.

andersrum will keiner mehr mit mir set spielen, weil ich fast immer abräume.

heimlich & co. fällt mir noch ein, und vielleicht noch campanile.

ansonsten partnerspiele, aber ihr seid wohl meist zu dritt.

ich denke auch, dass der spass im mittelpunkt stehen sollte. deshalb hab ich auch viele meiner stregischen spiele wieder verkauft, will einfach keiner mit mir spielen ;-(

ansonsten würde ich mit boni experimentieren, mehr geld, plättchen, möglichkeiten beim spielen zugestehen. und hin und wieder auf grobe fehler hinweisen.

ich kenne eine mutter, die spielte mit ihrem sohn mädn mit nur jeweils 2 figuren...

ich denke, das kann es nicht sein.

grüsse
heino

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Boudie
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Sieger erst am Ende ersichtlich

Beitragvon Boudie » 4. März 2008, 13:53


Hallo Robert

Gute Idee - warum bin ich da nicht gleich drauf gekommen.
Da fallen mir spontan "24/7", "Animalia", "Einfach genial", "Zooloretto", "Ballon cup", "Rosenkönig" und "Blokus" ein.

Also, wem noch was einfällt (dürfen auch gerne Spiele aus dem aktuellen Jahrgang ein) - bitte melden.

Boudie

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Micha A.
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RE: Kooperatives Spiel für ältere Kinder

Beitragvon Micha A. » 4. März 2008, 14:00

Sherlock Holmes Criminal Cabinet?

Gruß
Micha


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"Never argue with idiots. They bring you down to their level, then beat you with experience."

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Boudie
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Re: Interessen

Beitragvon Boudie » 4. März 2008, 14:04

Hallo Robert

Ja, das sprichst du ein Thema an, über das ich auch schon seit einer Weile nachdenke: Spiele adaptieren - ja - aber wenn dies zu offensichtlich geschieht, dann fühlt sich ein Kind ja auch schnell veräppelt.

Bei meinem Jüngsten (7 Jahre) zähle ich schon ab und zu mal "falsch" bei einer Abrechnung und schummle ihm so ein paar Punkte mehr zu - aber das ist die Ausnahme und dient eher der Motivationssteigerung, wenn er schon mehrere Male hintereinander verloren hat. Oder wir spielen des öfteren Spiele, die sehr auf Glück basieren, damit ich eben auch leichter verliere.

Aber bei einer 11jährigen die richtige Balance zu finden ist schon schwierig.

Die Idee, ihr einen Bonus zu geben, gefällt mir gut. Vielleicht die Möglichkeit, während des Spieles einen oder zwei "Joker-Züge" zu machen oder mehr Geld als Startkapital. Das werden wir auf jeden Fall mal probieren - ich könnte mir gut vorstellen, dass das auch für uns Erwachsene eine Herausforderung darstellt.

Vielen Dank.

Boudie

(Ach ja, du wohnst nicht zufällig in der Nähe von Stade/Hamburg? Sonst würden wir ja vielleicht mal die Gelegenheit haben, etwas strategischeres zu spielen - wenn deine Familie dich da so hängen lässt.....:-/)

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Smuker
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Re: Kooperatives Spiel für ältere Kinder

Beitragvon Smuker » 4. März 2008, 14:40

Neben den hier viel genannten Spielen solltet ihr euch aber vielleicht mal trotzdem immer wieder die anderen Spiele auf den Tisch räumen. Soweit ich meine gehört "verlieren können" zu einer Einsicht die man erlangen sollte. Ich meine sogar mal gelesen zu haben, dass es einer der Lerneffekte von Spielen ist. :-)

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Matthias Wagner
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Re: Kooperatives Spiel für ältere Kinder

Beitragvon Matthias Wagner » 4. März 2008, 14:54

Was mich mal interessieren würde: Würde deine Tochter denn immer verlieren wenn sie Spiele mit euch spielt? Oder geht es jetzt nur um strategische Schwergewichte. Ich meine es muss ja nicht Caylus sein. Bei einem Thurn & Taxis oder einem Yspahan, Zooloretto o.ä. gewinnt ja auch eine 11 jährige genauso mal wie ein Erwachsener. Es ist aber vor allem menschlich genauso wichtig auch verlieren zu lernen. Das passiert doch jedem Mal und wenn man es schon beim Spielen nicht kann würde man ja im Reallife später verzweifeln - da nimmt keiner Rücksicht.

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Boudie
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Re: Verlieren können

Beitragvon Boudie » 4. März 2008, 14:55

Hallo Smuker

Mal eine Frage vorweg: hast du Kinder?

Es sagt sich so leicht, "man muss verlieren können". Wenn ich schon sehe, wie viele Erwachsene sich damit schwertun, dann finde ich das Verhalten meiner Tochter als durchaus altersgerecht.
Außerdem ist ja jedes Kind anders - während meine beiden Jungs (7 und 9 Jahre alt) locker mehrere Niederlagen hintereinander wegstecken, ohne mit der Wimper zu zucken tut meine Große sich da halt schwer.
Ich kann das gut nachvollziehen - wenn man von Haus aus sehr ehrgeizig ist und an sich selber hohe Ansprüche stellt, dann bekommt das Verlieren manchmal eine Bedeutung, die ihr gar nicht zusteht.
Als Erwachsener hat man ja seine Emotionen weitesgehend im Griff - aber Kinder reagieren da weit weniger rational.

Daher möchte ich meine Tochter mit kooperativen Spielen unterstützen. Es ist ja nicht so, dass sie nichts anderes spielt. Aber wenn sie aus lauter Eifer und Ehrgeiz den Spaß am Spiel verliert, dann entgeht ihr doch eine Menge.

Und zu sehen, dass Andere besser sind und man auch mal Rückschläge in Kauf nehmen muss, das lernen die Kinder doch am Gymnasium wirklich schon genug.

Also, das sollte ich ja eigentlich kein pädagogisches Statement sein - das geben ja meist schon die ab, die selber keine Kinder haben....:grin:


Boudie
(die sich das mal alles von der Seele schreiben musste)

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Robert Vötter
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Re: Sieger erst am Ende ersichtlich

Beitragvon Robert Vötter » 4. März 2008, 15:06

Hehe, das ganze habe ich schon hinter mir.
Es gibt wenige Leute, die nicht verlieren können. Somit arbeite ich da meistens so.

Bei Carcassonne werden z.b. Chips hergegben und zum Schluß ist erst ersichtlich,wer gewonnen hat.

Gruß
Robert

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Matthias Wagner
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Re: Verlieren können

Beitragvon Matthias Wagner » 4. März 2008, 15:37

Ich fühl mich jetzt mal von dieser Antwort auch angesprochen ;-). Bei mir ist es noch garnicht so lang her dass ich Kind war und ich kann mich noch gut erinnern. Ich konnte als kleineres Kind auch nie verlieren. Meine Eltern haben dann einfach gewartet bis ich wieder von selbst angekommen bin und was spielen wollte - da war dann die Lust am spielen stärker. Das ist halt ein anderer pädagogischer Ansatz ;)...aber auch deiner hat seine Berechtigung. Man muss immer den Mittelweg finden.

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Smuker
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Re: Verlieren können

Beitragvon Smuker » 4. März 2008, 15:42

Nein Boudie ich habe keine Kinder (bin noch im sehr jungen Alter) aber die werden noch kommen. Somit ist das natürlich leicht gesagt und ich weiss auch nicht wie ich dann reagieren werden wenn die ersten da sind. Ich wollte dich auch nicht angreifen, wollte lediglich mitteilen, dass man das halt lernen muss. Natürlich macht es kein Sinn, wenn sie dann gar keine Lust mehr auf Spiele haben.

Ich persönlich habe halt Unterstützung bekommen und fand es auch nicht so schlimm zu verlieren.

Grundsätzlich habe ich ja deswegen auch Scotland Yard vorgeschlagen, das fand ich als kind klasse ;-).

Viele Grüße
Andreas
Der wenn er Kinder hat sicherlich über vieles anders denken wird ;-)

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Tyrfing

Re: Sieger erst am Ende ersichtlich

Beitragvon Tyrfing » 4. März 2008, 15:46

Boudie schrieb:
> Gute Idee - warum bin ich da nicht gleich drauf gekommen.
> Da fallen mir spontan "24/7", "Animalia", "Einfach genial",
> "Zooloretto", "Ballon cup", "Rosenkönig" und "Blokus" ein.
Da würde ich jetzt Widerspruch einlegen:

Bei Einfach Genial kann man in der Regel in der Mitte des Spiels eine "Problemfarbe" sehen, die nun nur noch isoliert auf dem Brett vorkommt und wo man also nur noch mit "viel Arbeit" Punkte machen kann.
Steht man hier schlecht, sieht man das dann meist auch schon weit vorher.
Und spätestens gegen Ende hat man immer solche Problemfarben ;)

Rosenkönig und Blokus sind Stellungsspiele. Gerade auch bei Blokus kann ich gegen schwächere Spieler eine Stellung schon in der Mitte des Spiels als "sehr wahrscheinlich gewonnen" einstufen, wenn ich sehe dass ich soviel "Hinterland" habe, wo der andere nicht mehr hinkommt, dass es einfach nicht mehr hinkommen kann für ihn.


Spiele die ich im Hinterkopf hätte wären Spiele, wo man Siegpunkte verdeckt in der Hinterhand hat.
Puerto Rico hat z.B. verdeckte Siegpunktchips, wenn man das Spiel noch nicht so gut kennt kann das teilweise schon überraschen, dass plötzlich doch wer anderes gewonnen hat.
Genauso wie bei Race for the Galaxy.

Hier kann man natürlich auch quasi mitzählen, aber das halte ich in der Regel eigentlich für eher schwierig (gerade am Anfang).
Der Effekt reduziert sich hier radikal mit der Spielerfahrung...


Eine Alternative sind halt noch Spiele, wo der Glücksanteil schon noch erheblich ist.
Wenn du selber eher taktische Spiele magst, ist das natürlich schwierig auszuloten wo sozusagen der beste "gemeinsame Nenner" zwischen Glück/Strategie ist.


Wie ist es denn mit Siedler von Catan?
Das Spiel kann durchaus durch die Würfel gewonnen/verloren werden ohne dass man da viel hätte gegen tun können. Auch können die garstigen Mitspieler schuldig gemacht werden.
Dennoch hat das Spiel auch einige taktische Entscheidungen.

Keltis, welches für mich nach einem Multiplayer Lost Cities klang, könnte auch was für euch sein.
Viel Kartenglück, kommen dauernd die falschen Karten bringt halt auch der beste Kopf nichts.
Aber bei Lost Cities kann man schon bewusst Risiken abwägen.
(wäre für mich etwas glücksbetonter als Siedler)

Yspahan ist auch ein Würfelspiel mit strategischen Charakter.

(das sind gerade 3, die mir einfallen)


Ansonsten ist auch noch "Arkham Horror" ein kooperatives Spiel. Allerdings eins, was sehr umfangreiche Regeln hat und welches ich jetzt nicht ganz pauschal empfehlen würde.
Aber der Vollständigkeit halber sollte ich es wohl nochmal erwähnen. Schlecht ist es auch nicht unbedingt, aber doch teilweise etwas schwierig im Handling, finde ich.

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miXa
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Re: Kooperatives Spiel für ältere Kinder

Beitragvon miXa » 4. März 2008, 16:10

Habe genau das selbe Exemplar in grün - 10 Jahre alt. Meine Tochter stolpert auch permanent über den eigenen Anspruch. Die 9jährige sieht das zu allem Übel leider viel gelassener.

Was kommt ganz gut an? Ad hoc fallen mir ein

Mago Maginho
Spiel des Lebens (Generation now)
Rückkehr der Helden
Zooloretto
Weltreise (kann ins Auge gehen)
Blokus
Sunda to Sahul (ohne echte Regeln)
Viva Topo
Bingo
Höchst verdächtig (kann auch schiefgehen)
Mamma Mia (mit eigenen Regeln)
Looping Louie
Ligretto (erstaunlicherweise völlig problemlos)
Monster Mix

Und bestimmt habe ich die gerade wichtigsten natürlich vergessen... (sitze hier kinderfern im Büro)

Vielleicht bessert es sich ja gerade, aber neulich habe ich sie auf unserem Spieleabend ohne Theater "Formel Fun" spielen sehen. "Bang" wird immer nur beobachtet - da ist sie sich nicht schlüssig (wäre aber in Eurem Dreier-Team ohnehin nix).

Demnächst versuchen wir mal Agricola (Familienversion) und Karriere.

Zwei-Personen-Spiele waren eine zeitlang ganz ok, da ich als Gegenüber ganz gut steuern kann. So ist sie z.B. im Siedler Kartenspiel noch ungeschlagen.... ;) Auch "San Juan" geht in Ordnung.

Bei Piranha Pedro lege ich alles darauf an, als erster ins Wasser zu fallen - das ist garnicht mal so einfach, wie man vielleicht vermutet.

Grundsätzlich sind relativ konkurrenzfreie Aufbauspiele eher problemlos. Als allgemeine Strategie empfiehlt es sich bei etwas "härteren" Spielen, zuerst ein bis drei Siege zu arrangieren. Sonst ist das Spiel schon beim ersten Mal unten durch, bzw. möchte sich meine Große keinem weiteren Frusterlebnis aussetzen. Wenn man also ein Spiel "fördern" will - gewinnen lassen. Wenn es sich dann irgendwann als ein "gutes Spiel" etabliert, kann man die Zügel anziehen und schärfer spielen (nicht allzu spät - dann wird das Spiel nämlich doof weil zu einfach. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt). Bei "San Juan" ist mir das einigermassen gelungen. Ich zeige dann einfach einmal eine bestimmte, bis dahin noch nicht gesehene Spielweise (z.B. deep purple) und sie versucht in der Folge natürlich, diese "Erfolgsstrategie" nachzuahmen. (Da muss dann natürlich auch ganz schnell wieder mit einem Erfolgserlebnis belohnt werden).... Ach ja... alles garnicht so leicht.

Nebenbei - es ist schon ein Unterschied, ob meine Tochter mit mir oder mit Gleichaltrigen spielt. Verblüffenderweise ist dort die Frustrationstoleranz relativ hoch. Und glaub mir - mit zunehmender Spielerfahrung wird es immer leichter und dieses verkrampfte "wenn ich verliere bin ich schlecht" legt sich allmählich.

Ich habe schon vor einigen Jahren die Parole ausgegeben:
"Gewinnen kann jeder, das ist leicht. Ein guter Spieler kann aber vor allen Dingen verlieren. Das kann noch lange nicht jeder!" Allmählich bringt das Früchte (merke ich immer, wenn sie sich unbeobachtet fühlen und mit anderen spielen... ;) ).

Gruß

miXa

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Re: Verlieren können

Beitragvon miXa » 4. März 2008, 16:22

Das hast Du aber sehr schön und treffend gesagt!

Das Problem ist ja, das wir als Gerne-Spieler unsere Kinder stressfrei für dieses Hobby begeistern wollen. Klar müssen die im Spiel irgendwann auch verlieren lernen und kapieren, dass in diesem virtuellen Universum das Verlieren und Gewinnen nicht vergleichbar ist mit den Erfolgen, Niederlagen und Widerständen des "real life" - hier ist eben das gemeinsame Spielen selbst schon der Erfolg. Aber das muss man erst einmal kapieren. Und je nach Veranlagung kann das ein steiniger Weg sein. Diese Kinder mit dem hohen Anspruch an sich selbst haben es im wirklichen Leben schon schwer genug, da müssen sie sich nicht auch noch bei Spielen quälen.

Es gibt bestimmt genug Kinder, denen man nicht über diese Hürde geholfen hat und die deshalb vielleicht auch als Erwachsene keinen Zugang mehr zu dieser Art von Beschäftigung finden werden.

"Gewinnen lassen", oder besser "Nicht-Verlieren lassen" hat nichts damit zu tun, ein verwöhntes Kind auf einen überhöhten Sockel zu heben und ihm ein falsches Selbstbewusstsein zu verschaffen. Es geht eigentlich nur darum, einen behutsamen Weg durch die schwierige Anfangsphase zu finden und dabei unnötige Traumen zu vermeiden....

Gruß

miXa

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Robert Vötter
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Siedler

Beitragvon Robert Vötter » 4. März 2008, 17:09

Ja nicht Siedler !

Besonders, wenn das Siedlersyndrom kommt, wirds arg.
Es gibt leider blöde Situationen, wo man einfach nicht gut steht und keine Rohstoffe bekommt. Die anderen horten die Rohstoffe und man schaut sozusagen zu, wie die anderen sich groß entwickeln. Selbst kommt man nicht weiter. Durch die Großentwicklung bekommen natürlich alle anderen alle Rohstoffe, während man selbst immer noch in einer kleinen Siedlung ist.

Das kann sehr frustig werden und man wirft das Handtuch und will überhaupt kein Spiel mehr spielen.

Gruß
Robert (Hat deswegen alles von Siedler verkauft !)

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Christian Schnabel
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Re: Kooperatives Spiel für ältere Kinder

Beitragvon Christian Schnabel » 4. März 2008, 17:20

Hallo,

Schade das Fantasy ausfällt.

Wie wäre es mit Transamerica (nur jeweils 1 Partie spielen)
oder mit BohnHansa (von Amigo). Bei BohnHansa könntest Du ja etwas kindgerechter spielen (z.B. die Tochter "mal einladen" auch wenn es eher nur für sie vorteilhaft ist).
Abgerechnet wird hier erst zum Schluß; und dann ist das Ergebniss manchmal echt eine Überraschung.

Außerdem eignen sich evt. noch Spiele in denen alle superreich werden, aber der Sieger am Ende noch etwas reicher geworden ist...
Beispiel: Big Boss,
wird (glaub ich) demnächst als Neuauflage "Altura - Die Hauptstadt von Alturien" von Pro Ludo vertrieben.

Viele Grüße

Christian Schnabel


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