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Koop für zwei Spieler - Keine Kampagne

Welche Spiele sollte ich spielen, kaufen oder verschenken?
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alvas
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Beitragvon alvas » 13. September 2018, 14:26

Hallo! Ich suche ein kooperatives Spiel für zwei Erwachsene. Und man sollte gut einzelne Partien spielen können. Falls ein Kampagnenmodus dabei ist, soll der zumindest nicht im Vordergrund stehen.

Spielzeit so bis zu einer Stunde ist gut. Gerne Mischung aus Glück und Strategie. Gerne viel Interaktion zwischen den beiden Spielern.

Komplexität: Genug Komplexität, um möglichst lange interessant zu bleiben. Ein wenig Zeit um sich in die Regeln einzuarbeiten ist ok. Dann sollte es aber eine guter Spielfluss einstellen. Als Jugendlicher hab ich mal Warhammer gespielt, das ist zuviel der Regeln ;)

Thematisch gerne fantastische Welten, düsteres Sci-Fi, Realismus, absurden Humor. Lieber kein ganz typischer Tolkien-Fantasy und lieber nichts kultur-basiertes (z.B. Targi). Aber Thema kommt nach Spielmechanik.

Sehr gerne mögen wir zur Zeit "inbetween", ein kompetitives Spiel für zwei mit Zombie Thematik - aber wir brauchen etwas kooperatives zum Ausgleich. Pandemie steht schon auf Liste. "Die verbotene Insel" hab ich im Blick, laut Brettspiele-report ist das Prinzip aber ähnlich wie Pandemie, aber Pandemie wahrscheinlich besser. CodenamesDuett hab ich ausprobiert, finde es auch ganz nett, aber irgendwie fehlt was.

Habt ihr Empfehlungen?

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Ricki
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Re: Koop für zwei Spieler - Keine Kampagne

Beitragvon Ricki » 13. September 2018, 15:18

Huhu :)

Wir spielen hauptsächlich zu zweit und haben in letzter Zeit auch vermehrt Koop gespielt. Wir mögen aber Kampagnen sehr gerne…

Pandemie habt ihr ja auf der Liste. Aber das wäre mir auch als aller erstes eingefallen. Uns hat besonders die Erweiterung "auf Messers Schneide" zugesagt, aber auch das Basisspiel ist zu zweit nett. Auch wenn das Legacy-Spiel von Pandemie eindeutig in Richtung Kampagne geht, kann ich euch auch wärmstens ans Herz legen. Kein Spiel hat uns die letzten Jahre so gefesselt.

Time Stories ist irgendwie eine Mischform aus Kampagne und nicht Kampagne. Pro Box wird ein Szenario gespielt. Hat uns sehr gut gefallen. Eine tolle Mischung aus Brettspiel und Rollenspiel. Zu zweit spielt jeder zwei Charaktere, dadurch kommt nicht ganz so viel Stimmung auf, wie in einer größeren Gruppe. Uns hat es aber auch zu zweit total geflasht.

Die Legenden von Andor. Eindeutig Kampagne und eindeutig "Tolkien-Fantasy". Da es uns aber so gut gefällt, will ich es nicht unerwähnt lassen. Man kann einzelne Partien spielen. Inhaltlich bauen die zwar auf einander auf, aber das ist größtenteils eher am Rande so. Die Geschichten sind in sich geschlossen. Es kommen jedoch neue Regeln mit den späteren Legenden dazu, man sollte also in der vorgegebenen Reihenfolge spielen. Auch wenn man eine Legende schon kennt, kann man sie öfters spielen. Besonders die Legende aus der Erweiterung "Sternenschild" ist unglaublich vielseitig.
Was ich so toll an Andor finde ist, dass man nach und nach die Regeln lernt. Die Einstiegsregeln hat man in höchstens 10 Minuten gelesen, alles andere lernt man im Laufe des Spiels. Und das wird nach und nach auch immer schwieriger und kniffeliger. Es gibt einen Zufallsanteil, aber auch viel Strategie. Und noch dazu liebe ich die Illustrationen einfach total!


Ich hoffe, dass ich dir ein bisschen helfen konnte. Auch wenn der Kampagnenanteil eher überwiegt.

Viele Grüße :)

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Maery
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Re: Koop für zwei Spieler - Keine Kampagne

Beitragvon Maery » 13. September 2018, 18:55

Besteht auch das Interesse an englischen Spielen?

Da könnte ich folgende empfehlen, auch wenn ich nicht weiß, ob sie thematisch ansprechend sind, da sehr speziell.
Harry Potter Hogwarts Battle
Thematisch geht es hier eben sehr krass in die Harry Potter Richtung, es ist aber von der Spielmechanik auch absolut empfehlenswert. Es ist ein kooperatives Deckbuilding Game, was zwar auch eine Kampagne erlaubt (man spielt 7 Jahre durch), aber im Endeffekt kann man es mischen wie man will und wir haben es schon mehrfach durch- oder einfach zufällig gespielt. Durch sehr viele Variationen ist es eh immer anders, wobei das Spielprinzip sehr simpel ist.

Fog of Love
Auch das Spiel muss thematisch zusagen, denn es ist einzigartig. Man spielt nämlich eine Beziehung nach. Deswegen ist es auch nur ein 2-Personen-Koop-Spiel. Jeder Spieler spielt eine Person aus der Beziehung, der unterschiedliche Eigenschaften und Ziele hat und Eigeninteressen verfolgt. Als Ziel sollte aber eine gelingende Beziehung entstehen, bei dem jede Person das gleiche für die Beziehung wünscht und jeder seine eigenen Ziele verfolgen konnte. Ist sehr einzigartig von der Mechanik her. Hier gibt es auch verschiedene Beziehungsszenarien, aber es ist immer wieder spielbar und variiert stark. Wir haben (da es schon zeitaufwändig ist) bislang auch nur das Einstiegsszenario mehrfach gespielt und jede Partie war absolut einmalig, spannend und sehr sehr spaßig. Kann aber je nachdem natürlich auch ein Beziehungskiller sein, wenn man Realität nicht von Spiel unterscheiden kann :D

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SpieLama
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Re: Koop für zwei Spieler - Keine Kampagne

Beitragvon SpieLama » 14. September 2018, 07:02

alvas hat geschrieben:Pandemie steht schon auf Liste. "Die verbotene Insel" hab ich im Blick, laut Brettspiele-report ist das Prinzip aber ähnlich wie Pandemie, aber Pandemie wahrscheinlich besser. CodenamesDuett hab ich ausprobiert, finde es auch ganz nett, aber irgendwie fehlt was.

Neben Die verbotene Insel gibt es auch noch Die vergessene Stadt. Das Spiel Forbidden Sky, das diesen Herbst erscheinen soll, komplettiert die Trilogie.

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Florian-SpieLama
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Re: Koop für zwei Spieler - Keine Kampagne

Beitragvon Florian-SpieLama » 14. September 2018, 10:22

Wird die vergessene Stadt eigentlich nochmal neu aufgelegt? Sonst ist es gar nicht mehr (OVP) zu kriegen. Wäre cool, weil ich such es auch schon lange und mit Erscheinen des dritten Teils wäre ein, meiner Meinung nach, logischer Zeit, weil dann die Trilogie als beworben werden kann.

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Re: Koop für zwei Spieler - Keine Kampagne

Beitragvon alvas » 14. September 2018, 16:30

Danke schonmal für die Tipps! Wie sind denn eure Meinungen zu "verbotene Insel" und "vergessene Stadt"? Gerade in Vergleich zu Pandemie? Lohnen sich beide Spiele (weil unterschiedlich genug) oder sind sie ähnlich aber Pandemie eben komplexer/interessanter?

Englisch ist auch ok. HarryPotter ist thematisch leider nicht so meins. Fog of Love klingt sehr interessant, würde ich gerne mal ausprobieren. Der rosa-hellblauen Packung nach ist es mir vielleicht zu Stereotyp-beladen. Gibt's ein queeres Fog of love? ;)

Vielleicht sollten wir uns auch doch noch an den Gedanken von Kampagnen gewöhnen - es wird ja Winter. Robinson Crusoe wird ja auch viel gelobt. Wie ist das zu zweit? Gibt es auch einen Modus abseits der Kampagnen? Funktioniert das Regellernen ähnlich Schritt-für-Schritt, wie Ricki das in Bezug auf Andor geschildert hat?

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Re: Koop für zwei Spieler - Keine Kampagne

Beitragvon Maery » 14. September 2018, 16:48

alvas hat geschrieben:Englisch ist auch ok. HarryPotter ist thematisch leider nicht so meins. Fog of Love klingt sehr interessant, würde ich gerne mal ausprobieren. Der rosa-hellblauen Packung nach ist es mir vielleicht zu Stereotyp-beladen. Gibt's ein queeres Fog of love? ;)


Also zu Fog of Love:
Es ist komplett Gender-neutral. Also von der Optik ist es super schlicht und um die Spieler zu unterscheiden, gibt es zwar blau und rosa, aber das war es auch. Alles andere ist total geschlechtsneutral und man kann seinen Spieler auf das Geschlecht seiner Wahl drehen, sodass man Mann - Mann, Frau - Frau und Mann - Frau spielen kann. Auch generell spielt das Geschlecht sonst keine Rolle und es geht wirklich um Personen mit Interessen und Zielen und den Rest bestimmt man selber.

Und meine persönliche Meinung zu verbotene Insel und Robinson Crusoe:
Verbotene Insel fanden wir ehrlich gesagt richtig langweilig. Mein Schwager hatte das als erstes Spiel für sich entdeckt und er und seine Leute fanden das zu Beginn auch gut, doch inzwischen haben sie auch viele andere Spiele und das Spiel spielen sie gar nicht mehr. Wir kannten schon damals viele Spiele und fanden es überhaupt nicht ansprechend. Denke, das ist eher ein sehr simples Einstiegsspiel.
Robinson Crusoe dagegen ist sehr schwer. Es gibt zwar mehrere unterschiedlichen Szenarien mit verschiedenen Zielen, es ist aber mMn keine Kampagne, da es nicht storytechnisch etwas weiter erzählt und man danach auch keine Lösung für die einzelnen Level kennt, da es sehr zufallsbedingt ist. Wir haben es damals inklusive Erweiterung wieder verkauft, da es uns einfach nicht so viel Spaß gemacht hat und die ganzen Feinheiten an Regeln den Spielfluss gestört haben.

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alvas
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Re: Koop für zwei Spieler - Keine Kampagne

Beitragvon alvas » 16. September 2018, 16:48

Das macht Fog of Love auf jeden Fall wieder sehr viel sympathischer :)

Danke für dein Feedback zu "Die verbotene Insel". Ich hatte auch den Eindruck, dass es mehr als Einstiegs-Koop gedacht ist.

Schade, dass ihr mit Robinson Crusoe nicht so viel Spass hattet. Das ist momentan weit oben auf meiner Liste, da ich das Thema mag und gute Reviews gelesen hatte. Zu viele Sonderregeln die den Spielfluss stören ist aber auch aus den Reviews genau der Punkt, der mich ein bischen skeptisch gemacht hat. Gibt es hier auch jemand, der/die sehr begeistert von Robinson Crusoe ist?

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bertmat
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Re: Koop für zwei Spieler - Keine Kampagne

Beitragvon bertmat » 16. September 2018, 17:30

Ich finde Robinson super. Die Abläufe der Runden sind eigentlich simpel. Eine Anhäufung von Sonderregeln, die den Spielfluß stören gibt es m.E. nicht. Wenn man den Ablauf erstmal drin hat, läuft es super rund. Habe das in vielen Runden gespielt und es gab nie Probleme.
Schwer an dem Spiel sind dann wohl die Szenarien. Das kann manchmal mies laufen. Finde aber, dass es ein sehr thematisches Spiel ist. Und wenn man alles auf Anhieb schafft ist es ja auch öde.

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Florian-SpieLama
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Re: Koop für zwei Spieler - Keine Kampagne

Beitragvon Florian-SpieLama » 16. September 2018, 18:53

Ich bin von Robinson nicht nur begeistert, es ist mein liebstes Koop-Spiel!

Ich finde es wunderbar thematisch und trotzdem ist es super strategisch-mechanisches Spiel. Also einfach nicht nur Würfelprobe an Würfelprobe gereiht, sondern viele Aktionsmöglichkeiten. Natürlich gibt es viele Glückselemente. Aber nur so wird es ein Spiel mit Wiederspielreiz und kein Puzzle mit perfektem Lösungsweg. Trotzdem kann man "gut spielen".
Das Material und die Optik gefallen mir sehr gut.
Erst heute hab ich es gespielt und es war der Knaller. Irgendwie kam Freitag auf die glorreiche Idee mit bloßen Fäusten gegen einen Jaguar zu kämpfen. Immer diese Wilden... :D
Das einzige Manko ist das Regelheft. Es bemüht sich, aber ist doch nicht die leichteste Kost. Wenn sich da aber wer durchgewühlt hat, sind die Regeln und der Ablauf ziemlich leicht und eingängig.
Der Referenzbogen mit der Phasenübersicht hilft da sehr und man kann sich gut daran entlang hangeln.
Nur als Einstieg für Familien-Spieler ist es nicht zu empfehlen. Ansonsten keine Einschränkungen. Wenn auch nur ein Spieler erfahren ist und der sich die Regeln durchliest, kann jeder mitspielen.

Also was das keine begeisterte Stimme war, weiß ich auch nicht :P

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Z-Mans Zeuch
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Re: Koop für zwei Spieler - Keine Kampagne

Beitragvon Z-Mans Zeuch » 16. September 2018, 23:09

Florian-SpieLama hat geschrieben:Ich bin von Robinson nicht nur begeistert, es ist mein liebstes Koop-Spiel!

Ich finde es wunderbar thematisch und trotzdem ist es super strategisch-mechanisches Spiel. Also einfach nicht nur Würfelprobe an Würfelprobe gereiht, sondern viele Aktionsmöglichkeiten. Natürlich gibt es viele Glückselemente. Aber nur so wird es ein Spiel mit Wiederspielreiz und kein Puzzle mit perfektem Lösungsweg. Trotzdem kann man "gut spielen".

Kann dem nur aus vollstem Herzen Widersprechen...Robinson ist das von mir meistgehasste Koop-Spiel!
Es wird Würfelprobe an Würfelprobe gereiht...man ist vom Würfelglück abhängig...für mich persönlich ist das ein NoGo in einem Kenner/Experten Spiel. Und die vielen Aktionsmöglichkeiten sind auch für die Katz wenn man schlecht würfelt...dann muss man nämlich schauen, den Schaden in Grenzen zu halten. Eine hohe Frustrationstoleranz sollte von allen Mitspielern mitgebracht werden.
...Und ob der Wiederspielreiz eines Spieles von vielen Glückselementen abhängt muss jeder für sich selbst beantworten.

Florian-SpieLama hat geschrieben:Das einzige Manko ist das Regelheft. Es bemüht sich, aber ist doch nicht die leichteste Kost. Wenn sich da aber wer durchgewühlt hat, sind die Regeln und der Ablauf ziemlich leicht und eingängig.
Der Referenzbogen mit der Phasenübersicht hilft da sehr und man kann sich gut daran entlang hangeln.

Das Regelheft ist für mich nicht das einzige Manko (siehe oben;) aber ansonsten kann ich hier nicht widersprechen.

Florian-SpieLama hat geschrieben:Nur als Einstieg für Familien-Spieler ist es nicht zu empfehlen. Ansonsten keine Einschränkungen. Wenn auch nur ein Spieler erfahren ist und der sich die Regeln durchliest, kann jeder mitspielen.
Einspruch! Nur weil einer am Tisch das Spiel kann, kann es nicht automatisch jeder. Auch wenn einer am Tisch die Regeln beherrscht, werden die anderen Mitspieler nicht automatisch zurechtkommen...geschweige denn ihren Spaß haben!

Seid ihr alle Hardcore Zocker und mögt (aus welchen Gründen auch immer) knallharte und grausame Glückskomponenten in eurem Spiel dann versucht Robinson. Wenn das aber nicht auf euch zutrifft würde ich euch eher zu Maus und Mystik raten (ebenfalls Glück, da Würfelbasierter Kampf) aber alles in allem weniger "komplex"...hat aber einen starken Kampagnen Fokus.
Wenns ein bisschen hektischer (ohne Kampagne) sein darf:
5 Minute Dungeon
Magic Maze
Bock auf 'nen dilettantischen Blog?
So klicke Er/Sie/Es hier

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Florian-SpieLama
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Re: Koop für zwei Spieler - Keine Kampagne

Beitragvon Florian-SpieLama » 17. September 2018, 01:35

Z-Mans Zeuch hat geschrieben:Kann dem nur aus vollstem Herzen Widersprechen...Robinson ist das von mir meistgehasste Koop-Spiel!
Es wird Würfelprobe an Würfelprobe gereiht...man ist vom Würfelglück abhängig...für mich persönlich ist das ein NoGo in einem Kenner/Experten Spiel. Und die vielen Aktionsmöglichkeiten sind auch für die Katz wenn man schlecht würfelt...dann muss man nämlich schauen, den Schaden in Grenzen zu halten. Eine hohe Frustrationstoleranz sollte von allen Mitspielern mitgebracht werden.
...Und ob der Wiederspielreiz eines Spieles von vielen Glückselementen abhängt muss jeder für sich selbst beantworten.


Sehe ich nicht so. Es gilt die Balance zu finden zu "sicheren" Aktionen und "unsicheren" Aktionen. Wenn ich Aktionen sicher mache, also meine volle Arbeitskraft (2 Spielsteine) auf sie verwende, muss ich nicht würfeln! Das Wetter wird immer gewürfelt. Bereite ich mich aber darauf gut vor, ist mir das Ergebnis egal/deutlich weniger schlimm. Die Ereigniskarten sind reiner Zufall, denn Rest hat man selber komplett in der Hand! Natürlich muss man mal Risiken eingehen, um die vielen Aufgaben, die auf einen zukommen, zu bewerkstelligen. Ein Teil des "Könnens" oder der "Erfahrung" ist dann, wann und wobei man die Risiken eingeht.

Außerdem würde ich sagen, dass man bei fast jedem guten Koop Frustrationstoleranz mitbringen muss. Denn es wäre doch total öde, wenn das besiegen des Spiels keine Herausforderung ist. Ich habe das erste Szenario mittlerweile mehrmals (weil ich das immer mit neuen Leuten spiele) und 2-5 jeweils einmal geschafft (beim 6. bin ich dran, aber erst 2 Versuche gehabt). Und das wäre nicht so ein geiles Erlebnis und Gefühl gewesen, wenn die Entscheidungen offensichtlich sind und es sofort beim ersten Versuch klappt (wie z.B. bei "Die verbotene Insel" bei mir). Bei einem Koop sollte einem immer "der Weg", also das Spielen selbst Spaß bereiten und auch über die Niederlage sollte gelacht werden können. (Z.B. wenn man verliert, weil die Freundin meinte Angeben zu müssen, wie viel Holz sie tragen kann und später ihre Armschmerzen sie umbringen...und nicht nur bildlich :D )

Und zum letzten Teil: Das muss man nicht selbst wissen. Wenn es keine Glückselemente gibt, wie z.B. bei einem kooperativen Escape-Room-Spiel, dann ist es einfach nur ein Puzzle. Wenn man die Lösung hat, hat man nunmal die Lösung und kann höchstens den gleichen Lösungsweg noch einmal lang gehen. Das ist das Gegenteil von Wiederspielreiz. Also muss für ein Wiederspielreiz Variablen geben. Und mir fällt schwerlich etwas ein, was variabel gelöst ist, aber dann nicht als Glückskompenente bezeichnet werden kann. Z.B. auch bei einem Schieberätsel/-puzzle mit einem zufälligen Aufbau kann ich sagen: "Oh ich hatte Glück, es ging in 3 Zügen!" oder "Boar, hatte ich bei dem zufälligen Aufbau Pech, ich hab es nicht geschafft auf die Lsöung zu kommen, man brauchte wohl 35 Züge!" Ich hoffe es wird deutlich was ich meine. Kein Glück bedeuten keine sich verändernden Variablen, bedeutet festen Lösungsweg, bedeutet keinen Wiederspielreiz.
Ich möchte betonen, dass ich das nur auf voll-kooperative Spiele beziehe und es bestimmt auch Ausnahmen gibt, mir fallen aber keine ein und es wären dann nur Ausnahmen. Die einzigen Koops ohne jegliches Glück sind nunmal die Escape-Room-Spiele und da macht es wirklich nur Sinn sie nur einmal zu spielen.

Z-Mans Zeuch hat geschrieben:Einspruch! Nur weil einer am Tisch das Spiel kann, kann es nicht automatisch jeder. Auch wenn einer am Tisch die Regeln beherrscht, werden die anderen Mitspieler nicht automatisch zurechtkommen...geschweige denn ihren Spaß haben!
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Auch hier bleibe ich bei meiner Meinung. Zunächst mal klingt das so, als würde der erfahrene Spieler, der die Regeln kennt, sie nicht erklären. Natürlich tut er das. Er erklärt so, dass (abgesehen von Sonderfällen etc.) die Mitspieler danach (rein theoretisch) alleine spielen könnten. Und dann fungiert er als eine Art (natürlich mitspielender) sprechender Referenzbogen, mit Rundenablauf etc.
Man brauch einen der die Phasen im Blick hat und ansagt. ("So jetzt ist Nachtphase, wir müssen alle Essen..." usw. usf.) Die Eigentlichen Aktionen sind sehr einfach und auch thematisch einleuchtend, dass man da gut reinkommt. (selbst der unerfahrenste Spieler, weiß durch gesunden Menschenverstand, dass es sinnvoll wäre erstmal einen Unterschlupf zu bauen)
Außerdem, da die Aktionsphase zusammen erst geplant wird, ist da mit seinem Zug niemand alleine. Und dann wird der Reihenfolge nach abgehandelt, wo der erfahrene Spieler wieder Ansagen kann. (So jetzt die Bauen-Aktionen. Wer baut alles was und womit wollt ihr anfangen?)
Ich kann da aus eigener Hand berichten. Ich habe Robinson sogar mit meinem Vater gespielt und nein ich habe nicht 2 Charaktere gespielt (Stichwort Alphagamer). Er hat seine Ideen genauso eingebracht und für sich selber Entscheidungen getroffen, wie ich auch. Musste ich ihm vielleicht die ersten 2-3 Spielrunden seine Möglichkeiten aufzählen, war er danach schon drin und hatte riesigen Spaß. Auch er hat, wenn die nächste Katastrophe reinbrach erst schwer geseufzt, weil er so mitgefiebert hat, dann mit gelacht, wie viel Pech man haben kann und was uns nicht alles um die Ohren fliegt und dann den Ehrgeiz es anzupacken. Und das als jemand der nicht so gerne und deswegen sehr selten spielt und noch nie selbst ein Regelheft gelesen hat. So waren meine Erfahrungen bisher immer. Das Spiel war noch nie ein Misserfolg, egal mit wem ich es gespielt habe.

Thygra
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Re: Koop für zwei Spieler - Keine Kampagne

Beitragvon Thygra » 17. September 2018, 09:41

Z-Mans Zeuch hat geschrieben:Es wird Würfelprobe an Würfelprobe gereiht...man ist vom Würfelglück abhängig...für mich persönlich ist das ein NoGo in einem Kenner/Experten Spiel.

Ich glaube, du verwechselst hier gerade den Begriff "Expertenspiel" mit dem Begriff "Strategiespiel". Da mag es eine große Schnittmenge geben, aber es bedeutet trotzdem nicht dasselbe.
André Zottmann (geb. Bronswijk)
Thygra Spiele
(u. a. für Pegasus Spiele tätig)


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