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Studentischer Spieleabend- Berichte

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Kalikoro
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Studentischer Spieleabend- Berichte

Beitragvon Kalikoro » 18. September 2015, 11:34

Hi, ich spiele mit Freunden relativ regelmäßig jede Menge Brettspiele, wenn möglich 1x/Woche, haut aber leider nicht immer hin. Ich werde hier meine Erfahrungen zu den gespielten Spielen mit euch teilen. Neuheiten werden nicht so oft dabei sein, da ich schon sehr viele Spiele besitze und eben nur Student bin und es mir daher nicht leisten kann, ständig neue Spiele anzuschaffen. Aber ich leihe gerne das ein oder andere in Büchereien aus, um mal andere Spiele als die schon bekannten zu testen. Wir sind keine Vielspieler, dafür spielen wir zu wenige komplexe Spiele und diese dann auch zu selten. Ich würde die meisten von uns eher in ein gehobenes Gelegenheitsspielerniveau einordnen.

Wir waren zu dritt und hatten heute nur etwas mehr als 2 Stunden Zeit, weswegen ein langes Strategiespiel nicht in Frage kam. Wir einigten uns zunächst auf das gerade ausgeliehene Familienspiel und Spiel des Jahres 2007.
1. Zooloretto
Zwei Partien haben wir dann sogar gespielt, waren meine ersten und auch für meine Mitstreiter. Auf der Verpackung steht als Spielzeit 45 min, wir haben mit Regelerklärung und zwei Spiele knapp 80 min gebraucht, also die Zeit unterschritten. Zu fünft allerdings wird das schon ganz gut passen mit den 45 min. Hat sehr viel Spaß gemacht, in der zweiten Runde haben wir alle etwas mehr zu ärgern versucht, was dem Punktestand nach auch geklappt hat. Erste Runde: 30-29-26. Leider mit den 26 von mir, irgendwie hatte ich sehr viele Tiere im Stall und wurde sie nicht mehr los. Man muss sich dann doch frühzeitig gut überlegen, welche Plättchen man noch nimmt und von welchen man lieber die Finger lassen sollte. Zweite Runde: 24-21-14. Am Ende konnte ich durch einige Tauschaktionen hintereinander doch noch den Spieß umdrehen. Wenn man das Tauschen gut hinbekommt, kann man damit sehr gut andere Fehler oder schlechte Entscheidungen wettmachen. Insgesamt hinterlässt das Spiel bei mir einen positiven Eindruck. Es ist ein lockeres, nicht zu schweres Familienspiel, dessen Interaktion nicht zu verachten ist. Ich würde es defintiv wieder spielen.

2. Kakerlakensalat
Mal wieder aus der verstaubten Ecke hervorgeholt auf Wunsch eines Spielers. Die Lernkurve stieg am Anfang schnell an, flachte gegen ende der 15-minütigen Partie jedoch wieder ab, anscheinend ließ zu später Stunde die Konzentration dann doch nach. Schon immer wieder erstaunlich, mit welch einfachen Mitteln man das Gehirn dermaßen durcheinander bringen kann. Für mich ist das Spiel kein Knüller, aber dennoch lustig und schön als Filler. Es ist schnell erklärt, schnell gespielt, also für seine Zwecke durchaus gut geeignet. Und gewinnen durfte ich auch noch.

3. Love Letter
Zum endgültigen Abschluss des Abends holte ich dann noch diesen Schatz auf den Tisch. Eine Mitspielerin kannte es tatsächlich noch nicht, aber das Spiel kann man ja in wenigen Minuten vermitteln. Am Ende gewann sie mit 3-2-0. Für mich lief es so gar nicht, egal was ich tat, es war immer falsch. Ohne Zofe konnte ich Angriffe gg mich schlecht abwehren, so schied ich oft früh aus. Und wir hatten eine Situation, die gerade beim Spiel zu dritt meiner Meinung nach selten vorkommt, vielleicht waren wir auch einfach zu unaufmerksam...ein Mitspieler hatte tatsächlich von Anfang an die Prinzessin auf der Hand und gewann damit auch, als er sie zum Schluss beim Vergleich hatte. Für mich bleibt das Spiel trotz oder vll gerade wegen des Minimalismus ein absolut tolles Spiel, das ich zwar nicht den ganzen Abend spielen will, aber doch gerne mal wieder.

So das war's erstmal von mir, schon heute wird der nächste Bericht folgen!
Spielerische Grüße,
Gerrit

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Re: Studentischer Spieleabend- Berichte

Beitragvon SpieLama » 18. September 2015, 11:43

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Re: Studentischer Spieleabend- Berichte

Beitragvon Kalikoro » 19. September 2015, 09:59

Spieleabend Nr 2, von dem ich berichte. Ging gestern aufgrund starker Müdigkeit der Teilnehmer schon gegen halb 12 zu Ende. Aber was soll's, Spaß gemacht hat es ja trotzdem!
Zu Beginn waren wir nur zu viert und das auch ziemlich lange, so dass wir uns überlegen mussten, was Sinn macht. Der Gastgeber hatte etwas völlig neues parat, was von uns bis dato niemand gespielt hatte. Er überraschte uns mit einem klassischen italienischen Kartenspiel und kündigte an, demnächst noch weitere von dieser Art ausprobieren zu wollen. Na, da kann man ja gespannt sein, oder?
Regeln waren schnell erklärt, die Umsetzung fiel uns am Anfang noch ziemlich schwer, auch wenn das Spiel eigentlich nicht schwer ist. Achso, es heißt übrigens Scopa! Was mir schon mal sehr gefiel, war, dass es ein Partnerspiel ist. Das finde ich auch bei Doppelkopf schon so spannend und lässt mich auch Dog (klar, völlig andere Kategorie) gerne wieder spielen. Auch die Taktik erschloss sich mir einigermaßen schnell und welche Karten man eher nicht in die Mitte legen sollte. Klar, Kartenglück spielt hier schon eine enorme Rolle, weswegen ich dann mit meiner Spielpartnerin deutlich gewann, denn wir hatten eine Runde, in der wir fünf Scopas und noch 4 weitere Punkte machten. Alles in allem würde ich es gerne wieder probieren, erweiterte Regeln wurden angekündigt!
Darauf hatten wir unmittelbar im Anschluss keine Lust, wollten es erstmal sacken lassen. Als nächstes kam dann noch Therapy, ein schon ziemlich altes Spiel, auf den Tisch. Wir befürchteten zunächst, das könnte etwas zu lange dauern und dass unser fünfter Mitstreiter lange vor Spielende da ist, aber es hat ziemlich genau hingehauen, wobei die Gastgeberin gewann. Sie hatte bei den Wissensfragen auch eindeutig den besten Riecher. Ich leider nicht so, landete auch sehr häufig auf dem Wissen/Chance-Feld, so dass ich bei einer falschen Antwort auch direkt mit einer Psychose und dem Verlust eines Plöppels bestraft wurde. Plöppel wurden die kleinen Dinger zum Stecken in das Therapiesofa von unserer Gastgeberin mit Vorliebe genannt :) Ich musste heute häufig therapiert werden, für die anderen mit sehr viel Erfolg. Summa summarum ein wirklich unterhaltsames Spiel, das man nicht zu ernst nehmen sollte und bei dem weniger der Spielerfolg als vielmehr der Lerneffekt und der Spaß beim gegenseitigen Einschätzen zählt.

Weiter ging es dann zu fünft mit Bluff, das ich gerne als kurzen Filler spielen wollte und weil ich es bestimmt seit einem Jahr nicht mehr gespielt habe. Mir hat es super viel Spaß gemacht, gab einige witzige Situationen, in denen komplett geblufft wurde, häufig mit großem Erfolg. Letztendlich waren es drei Spieler, die knapp um den Sieg kämpften, ich schaffte es dann, mich mit zwei Würfeln zu behaupten, mit nem Stern am Schluss und nur wenig Würfeln kann man aber auch kaum verlieren. So richtig gut kam es nicht an, aber in der Runde waren auch mind. zwei Spieler, die dem Würfeln nur in wenigen Ausnahmen etwas abgewinnen können. Von daher für mich nicht überraschend, abei ich finde es immer wieder klasse, weil man doch mehr Möglichkeiten hat, als es auf den ersten Blick scheint.
Dann kamen wir an einen Punkt, an dem ein etwas längeres Spiel folgen sollte. Ich war sehr für Ohne Furcht und Adel, für mich eines der besten Spiele überhaupt, aber leider stand ich damit ziemlich allein. Die meisten waren der Meinung, dass es zu lange dauere und sie zu müde dafür seien und damit noch zu beginnen. Daher wurde es dann meine dritte Partie Zooloretto. Auch hier brauchten wir wieder knappe 5-10 Minuten zum Vermitteln der Regeln. Ich finde, das Spiel erklärt sich aber extrem aus dem Spiel heraus, so dass am Anfang doch alles se jena der theoretisch klingt. Es war eine spannende Partie und ich musste bis zum Schluss bangen, ob ich nun noch meinen sechsten Elefanten bekomme oder ob ich mich mit der niedrigeren der beiden Punktzahlen begnügen muss. Es klappte dann doch und ich hatte bis auf das Erweiterungsgehege alles gut mit Tieren gefüllt. Die Tauschaktionen sind, wie schon gestern bemerkt, extrem wichtig. Ich machte damit in der letzten Runde noch sehr viele Punkte! Endergebnis: 26-21-19-16-14, wobei die hinteren Plätze von den drei Neulingen bei diesem Spiel belegt wurden. Anscheinend ist hier also die Erfahrung für die richtige Taktik schon von Vorteil. Ist für mich jetzt nicht der Hammer, aber zum lockeren Spielen mal so zwischendurch doch ganz nett.
Eine unserer Mitspielerinnen musste dann gegen 23.00 die Segel streichen, sie hatte schon während Zooloretto sehr mit dem Ruf nach dem Bett zu kämpfen. So spielten wir zu viert, wie es sich gehört, zum Abschluss noch einen schönen Gehirnverknoter von Jacques Zeimet und zwar Tarantel Tango. Zwei Runden wurden gespielt, einmal mit der Esel-Regel als Zusatz. Ich muss sagen, die Lernkurve ist wirklich enorm, vor zwei Wochen haben es drei aus dieser Runde gespielt und unsere vierte Mitspielerin hatte gegen uns nicht den Hauch einer Chance. Am Ende gewann ich beide Partien, ging mir noch ganz gut von der Hand. So müde war ich aber auch noch nicht. Ich mag das Spiel, für mich ist es defintiv besser und durch die Varianten in der Regel auch sehr viel abwechslungsreicher als z.B. Kakerlakensalat oder Jungle Speed, aber es kommt trotzdem nicht an den Charme eines Geistesblitz ran. Das wiederum sehen in unserer Runde sehr viele anders...na ja über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten!
Über den wunderbaren Geschmack des Mohn-Marzipan-Kuchens mussten wir uns auch nicht streiten :)

Das war's erstmal wieder!
Spielerische Grüße,
Gerrit

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Re: Studentischer Spieleabend- Berichte

Beitragvon Kalikoro » 25. September 2015, 10:27

Spieleabend im Doppelpack am Mittwoch und Donnerstag

Wir starteten am Mittwoch mit fünf Spielern, von denen einer ein Neuling war, den wir für unsere Spieleabende gewinnen konnten. Uns blieben aufgrund anderer Termine etwas mehr als 2 Stunden Zeit. Wir schafften in dieser Zeit drei verschiedene Spiele.
Wir begannen mit Kalimambo, einem verrückten Laufspiel, in dem es darum geht, durch geschicktes Ausspielen seiner Zahlenkarten und einer guten Portion Glück den Erwerb von Minuspunkten zu vermeiden. Klingt ein bisschen wie 6 nimmt? Ja, hat auch durchaus Ähnlichkeit, aber letztendlich nichts miteinander zu tun. Ich finde, man sollte das Spiel nicht zu ernst nehmen, denn das will es auch gar nicht. Es lädt dazu ein, Spaß zu haben und herzlich zu lachen, wenn mal wieder das Nashorn von hinten heranstürmt. Wir spielten es direkt zweimal, weil es so wunderbar schnell geht (mehr als 15 min brauchten wir nicht). Die eine Partie gewann eine Mitspielerin, die das Spiel zum ersten Mal spielte. Anfängerglück?! Vielleicht, aber auch im zweiten Spiel war sie nicht schlecht, belegte Platz 2 knapp hinter mir. Auf 0 Minuspunkte kam heute niemand und der Negativrekord von 43 wurde auch nicht gebrochen. Ich mag das Spiel, auch wenn meine Mitspieler das leider manchmal nicht so sehen. Es wird des öfteren als "Scheiß"-Spiel tituliert, wobei das ja zumindest inhaltlich nicht ganz falsch ist. Ist eben nicht jedermanns Sache, dieser hohe Ärgerfaktor gepaart mit etwas Glück.
Spiel zwei wurde daher etwas, das ausnahmslos allen gefällt. Die Rede ist von dem Kommunikationsspiel Linq, das gleichzeitig eines der ersten Spiele ist, die ich mir selbst gekauft habe. Ich bereue es defintiv nicht, es ist und bleibt bei uns ein absoluter Dauerbrenner. Auch unserem Neuling gefiel das Spiel sichtlich gut, alle am Tisch hatten Spaß. Ein knappes Ergebnis gab es noch dazu, allein zwei Spieler hatten zum Spielende 24 Punkte (auch ich), während der Sieg mit 27 Punkten errungen wurde. Schade finde ich immer, dass es so viele tolle Begriffe gibt, die wir noch nie hatten und stattdessen bekommen auch mal wieder welche rein, die wir schon einige Male gespielt haben. Aber das entscheidet eben der Würfel...genial fand ich ja die Assoziation "Essen bestellen" eines Mitspielers zum Begriff "Held" = Lieferheld! Ich fands top, aber der Partner nicht so. Aber so ist das, manchmal denkt man eben in komplett andere Richtungen.
Als letztes ,und dann auch nur noch zu viert, kam dann erneut Zooloretto auf den Spieltisch. Wir wählten dieses Spiel, da es einfach zu vermitteln und erlernen ist, was bei einem Neuling in der Runde nicht schaden kann, und wir es letzte Woche lieb gewonnen haben. Klar, ich würde manchmal gerne Spiele wie Brügge und die Burgen von Burgund spielen, aber die dauern zu viert eben sehr lange und die meisten meiner Mitspieler wollen nach einem harten Tag nicht mehr so viel nachdenken müssen. Zooloretto kam auch erneut gut an, auch wenn der Neuling am Ende klar unterlegen war. Gewinnen konnte ein Mitspieler mit fantastischen 35 Punkten vor dem geteilten zweiten Platz mit 28 Punkten. Ich hatte zu viele Tiere im Stall, ansonsten aber ganz gut gewirtschaftet. Bleibt ein schönes Spiel, das ich gern mal wieder spiele, aber natürlich auch kein absoluter Knüller.
Und das war's dann auch schon wieder!

Am Donnerstag ging es weiter mit einem Spieleabend zu dritt. Zunächst kam es noch zu einer Partie Risiko zu zweit, da eine Mitspielerin doch später kam als geplant. Wir spielten mit der Variante "Neutraler Mitspieler", was bedeutet, dass es einen dritten Spieler gibt, der immer die Hälfte der Einheiten bekommt, die der gerade am Zug befindliche Spieler erhält. Diese neutralen Einheiten können von dem gegnerischen Spieler in Länder eingesetzt werden, die dem neutralen Spieler gehören und nur zur Verteidigung verwendet werden. Ist eine interessante Variante, mit der das Spiel noch etwas an strategischen Überlegungen gewinnt. Man kann die neutralen Länder z.B. zum Abschirmen von wichtigen Punkten benutzen, z.B. Siam oder Grönland usw...leider führte mich das alles nicht auf einen grünen Zweig, die Partie war eigentlich nach gut 10 Minuten entschieden, da ich sowohl in Australien rausflog als auch beim Versuch, Europa zu erobern, unglaubliches Würfelpech hatte, dass mein Gegner seine Überlegenheit ab diesem Punkt durch das plus an Einheiten ausspielen konnte.
Dann kam unsere Mitstreiterin und wir spielten Rapa Nui, nachdem Wizard von ihr abgelehnt wurde. In diesem Spiel mit einem eher ungewöhnlichen Mechanismus, das beim Nachziehen einer Karte immer direkt eine Kartensorte gewertet wird, ist es immer wieder faszinierend zu sehen, dass völlig unterschiedliche Taktiken zum Sieg führen können. Es gibt hier für mich nicht die eine Strategie, mit der man das Spiel immer gewinnt. Es ist absolut toll austariert, da kann sich manch anderes großes Strategiespiel eine Scheibe abschneiden. Diesmal waren die Opferkarten entscheidend, mit denen der Mitspieler, der schon Risiko gewann, satte 39 Punkte erreichte. Insgesamt war das Endergebnis: 56-46*-35. Damit war es diesmal recht eindeutig, ganz im Gegenteil zu unserer letzten Partie, bei der den ersten und letzten Platz nur 5 Punkte trennten. Ich habe dieses Spiel am Anfang unterschätzt, es gefällt mir von Mal zu Mal besser, da es immer anders läuft und man sich immer neu auf die Auslage einstellen muss.
Spiel Nr.2 wurde dann ein glücksabhängiges Spiel, nämlich Las Vegas. Ich hatte heute keine Lust drauf, aber unsere Mitspielerin ist ein großer Fan und bestand darauf, es wieder zu spielen. Also ließ ich mich überreden unter der Bedingung, dass ich dann das letzte Spiel für den Abend festlegen durfte. Anscheinend wirkte sich mein schlechtes Karma sehr auf meine Würfel aus, denn selbst glänzende Ausgangspositionen konnte ich nicht nutzen. Andererseits wirkte sich das gute Karma der Mitspielerin sehr zugunsten ihres Würfelglücks aus. Klare Sache nach 4 Runden: 500.000- 360.000- 250.000* Das nächste Mal sage ich deshalb: Ja, Las Vegas! Eigentlich mag ich das Spiel ja auch sehr gerne, aber es muss eben auch nicht zu oft sein.
Ich wählte dann King of Tokyo als letztes Spiel, das ich absolut liebe und das leider schon länger nicht mehr gespielt wurde. Es wurde ein spannender Kampf, in dem mal der eine schon fast wie der sichere Sieger aussah, was durch die Karte "Evakuierungsbefehl" (Verlust von 5 Siegpunkten für alle anderen Monster) verhindert werden konnte. Zwischenzeitlich dachten wir alle, dass es mit dem Tod zweier Monster enden würde, da wir alle nicht sehr viele Lebenspunkte mehr hatten, aber es kam dann doch anders. Da mich lange niemand mehr angreifen wollte und alle zu sehr auf das Heilen bedacht waren, überlebte ich mehrere Runden in Tokyo und erreichte mit Gigazaur am Ende die 20 Siegpunkte. Ein klasse Spiel ist das!
Das war's wieder von mir, danke fürs Lesen!

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Re: Studentischer Spieleabend- Berichte

Beitragvon Der Siedler » 25. September 2015, 11:53

Dass das Ergebnis eines Spiels von der eigenen Motivation, es zu spielen, abhängt, mag durchaus sein. Spiele ich nur notgedrungen mit, so bin ich vielleicht nicht richtig bei der Sache und in Gedanken schon beim nächsten Spiel. Außerdem bin ich ja froh, wenn das Spiel möglichst schnell vorbei ist :D (Alles mal etwas überspitzt ausgedrückt) - Aber was hat das bitte mit Karma zu tun? Ich halte das wie gesagt eher für eine Motivationsfrage.

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Re: Studentischer Spieleabend- Berichte

Beitragvon Kalikoro » 25. September 2015, 20:24

Ja das meinte ich doch auch, war jetzt vielleicht etwas doof ausgedrückt ;)

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Re: Studentischer Spieleabend- Berichte

Beitragvon Kalikoro » 29. September 2015, 10:53

Hey, gestern gab es wieder einen Spieleabend, der so spontan war, dass ich diese enorme Zahl an Zusagen nicht erwartet hätte. In den letzten Monaten waren wir immer nur zwischen 3 und 5 Spielern, gestern waren es in der Spitze 10 :exclamation:
Zu Beginn waren es noch sieben, da wir aber zwei weitere Teilnehmer schon für 15 min später erwarteten, musste ein sehr kurzes Spiel für 7 her, das schnell erklärt ist. Daher nahmen wir uns Kalimambo vor, das ja wirklich in 2 Minuten erklärt ist und auch von den meisten schnell verstanden wird. Zu siebt ist ja schon die maximale Anzahl an Mitspielern und das merkt man hier auch ganz deutlich. Es ist doch ziemlich chaotisch und manchmal glaubt man trotzdem noch einen gewissen Einfluss zu haben. Und schon im nächsten Moment kassiert einer durch das Nashorn 14 Minuspunkte auf einmal, nur weil er eine gleiche Zahl wie ein anderer spielte, aber nicht ziehen durfte. Wir waren auch tatsächlich genau fertig, als die anderen beiden ankamen. Das Spiel kam in der Runde, in der es einige kannten, einige aber auch nicht, ziemlich gut an. Mein Sitznachbar sagte treffend: "Das is ein lustiges Spiel!" Das wurde es gerade dann, wenn ein Spieler zum dritten Mal in Folge in einen Haufen trat oder Mambo mal wieder nach einer zuvor gespielten 0 kräftig Anlauf nahm. Amtliches Endergebnis: 5 - 6*- 9- 12- 16- 21- 27.
Dann waren wir plötzlich zu zehnt und es musste ein Großgruppenspiel her. Das hatte ich bei einem "normalen" Spieleabend noch nie erlebt, glaube ich. Wenn, dann haben wir uns schon vorher zu einem Werwolfabend verabredet. Aber ich brachte heute nicht Werwölfe auf den Tisch, sondern Mafia de Cuba. Das Spiel wird zwar erst auf der Messe in Essen vorgestellt, aber ich dachte mir, dass ich das Spiel auch improvisiert selbst basteln kann. Ich werde es noch etwas ausgestalten, aber auch in der Variante nur mit verschiedenfarbigen Pokerchips und den Energiebrocken aus King of Tokyo funktionierte es schon. Um es mal direkt auf den Punkt zu bringen: Es war ein voller Erfolg! Ich finde das Spiel unglaublich gut und so ging es nach Rückmeldung den meisten anderen auch. Spaß hatten wir defintiv alle. Wir spielten insgesamt 5 Runden mit wechselnder Besetzung des Paten und auch in verschiedenen Gruppengrößen, da uns zwei unserer Mitspieler zwischendurch verließen. Leider verließ uns dabei die Konzentration, so dass wir vergaßen, dementsprechend Charakterchips zu entfernen. Wir sind noch etwas ungeübt bzw. was das Bluffen angeht, sehr geübt durch zahlreiche Werwolfabende, wodurch der Pate bei uns einen enorm schweren Stand hatte und nicht ein einziges Mal gewann. Oft war er dabei auch nicht einmal nah dran, sondern erwischte direkt bei seinen ersten beiden Verdächtigungen einen Getreuen und einen Agenten. Letzterer gewann insgesamt viermal :exclamation: Allein das ist ein Zeichen dafür, dass wir in Zukunft die Agenten durch unsere Diskussionen besser aus dem Spiel nehmen müssen. Kann ja nich sein, dass fast immer der Agent gewinnt. Die andere Partie gewann ein Dieb, der sage und schreibe 7 Diamanten hat mitgehen lassen, nachdem der Pate zwei Fehler gemacht hat. Ich gewann nicht einmal, obwohl ich außer Agent und Handlanger alles einmal war. Dennoch glaube ich, sagen zu können, dass dieses Spiel häufiger den Weg auf den Tisch finden wird und für Gruppen zwischen 7 und 12 Spielern ein absolutes Highlight ist. Chapeau!

Es kam dann noch zu einer Runde 6 nimmt zu acht. Nach zwei Runden mussten wir abbrechen, da einige unserer Mitspieler dringend schlafen wollten. Der Endstand war aber auch schon relativ nah an den 66 Minuspunkten dran, da zwei unserer Mitspieler ständig Reihen nehmen mussten, darunter oft welche mit sehr vielen Hornochsen. Hier lautete der Endstand: 12*- 13- 14- 16- 30- 44- 50- 54. In einem meiner Lieblingsspiele (für mich ist es das beste kleine Kartenspiel) konnte ich also heute mal gewinnen. Ich hatte erstaunlicherweise das Gefühl, dass es selbst zu acht gar nicht mal so chaotisch und unberechenbar ist. Kann aber auch sein, dass ich das nur so sehe, weil wir vorher Kalimambo gespielt haben. Vielleicht ist das auch deshalb ein guter Aufwärmer für 6 nimmt. :idea:
4 von uns hielten noch durch, aber auch nicht mehr lange, so dass wir ein kurzes Spiel brauchten. Die Spiele, die zur Auswahl standen, waren Bluff und Love Letter. Die Wahl fiel auf Love Letter, da eine Mitspielerin die Verpackung sah und meinte: "Oh, das sieht ja süß aus!" Sie bestand auch darauf, die Geschichte zu dem Spiel zu hören, auch wenn ich versuchte, ihr klarzumachen, dass diese ziemlich hanebüchen sei. Also erzählte ich sie...dann spielten wir erstmal. Es wurde eine sehr spannende Partie, in der wir wieder einige witzige Situationen hatten, darunter der alte König/Wächterin-Fehler. Am Ende gewann die Mitspielerin, die es aufgrund der Optik unbedingt spielen wollte. Sie gewann drei Runden in Folge, nachdem wir anderen schon fleißig Herzen gesammelt hatten. Das kam dann doch sehr überraschend. Sie sah am Ende ein, dass die Geschichte absolut bescheuert, es aber trotzdem ein ganz schönes Spiel sei. Das fanden wir anderen auch, trotz des Endstandes, der nach einer halben Stunde für uns nicht positiv ausfiel: 3- 2- 1*- 1. Am Ende machten die beiden vorne liegenden Spieler den Sieg in der letzten Runde unter sich aus, die Prinzessin gewann gegen den Prinzen.
Ein absolut toller Abend, hat unglaublich viel Spaß gemacht. Und ich bin nach wie vor ein großer Fan von Spielen mit verschiedenen Charakteren und verdeckten Rollen. Die meisten dieser Spiele sind für mich ein Must-have!
In diesem Sinne, bis zum nächsten Mal!

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Re: Studentischer Spieleabend- Berichte

Beitragvon Der Siedler » 29. September 2015, 14:46

Schöner Bericht. Darf man fragen, in welcher Studentenstadt ihr eure Abende veranstaltet? :)

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Re: Studentischer Spieleabend- Berichte

Beitragvon Kalikoro » 29. September 2015, 20:53

Klar, darf man fragen :D in Jena!

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Re: Studentischer Spieleabend- Berichte

Beitragvon Kalikoro » 2. Oktober 2015, 10:44

Hallo Brettspieler,
gestern kam es wieder zu einem spontanen "kleinen" Spieleabend. Klein deshalb, weil uns nicht mehr als 2 Stunden blieben. Gestern fand ich das aber gar nicht schade, denn ich wollte sowieso eigentlich am liebsten nur ein Spiel spielen: Istanbul.
Dies spielten wir dann auch, für alle das erste Mal, und ich freute mich unglaublich darauf, das Kennerspiel des Jahres 2014 einmal auszuprobieren. Ich hatte mich in die Regeln schon etwas eingearbeitet, für die Erklärung inkl. parallelem Aufbau brauchte ich in etwa 20 Minuten. Das ist viel, aber es ist ja auch erstmal viel zu erklären, was hinterher redundant ist, z.B. die Ortsfunktionen. Außerdem dauert der Aufbau fast länger als die Erklärung. Bei meinen Mitspielern enstand angesichts des Aufbaus und meiner Ausführungen der Eindruck, es handele sich um ein ziemliches Schwergewicht und hatten daher schon etwas Angst, es könnte sehr denklastig werden. Gut, dass es allen im Spiel überhaupt nicht so ging.
Wir spielten alle munter drauf los, lange Denkpausen oder gar "Downtime" gab es nicht. Deshalb und natürlich, weil es das erste Spiel war, machten wir wahrscheinlich einige Fehler, aber das gehört nun mal zum Erforschen eines neuen Spieles dazu. So richtig konsequent waren wir nämlich im Verfolgen unserer Strategien nicht. Ich wollte eigentlich nicht auf Geld spielen, sondern eher die Waren anhäufen und sinnvoll einsetzen. Aber es kam dann doch anders: Ein anderer Mitspieler hielt sich sehr oft dort auf, wo ich für diese Strategie hätte sein müssen. Und ich wollte ihm partout nicht ständig 2 Lira zahlen müssen. Also landete ich sehr oft in der Teestube, die ich auch ohne das rote Moschee-Plättchen (man kann immer einen Würfel auf eine 4 drehen) ganz gut im Griff hatte. So erhielt ich oft 7 oder 8 Lira. Und sparte mir schnell einen Reichtum von über 30 Lira zusammen, den ich in dann mithilfe des Marktes (wo ich weiteres Geld bekam) in 3 Rubine umsetzen konnte. Einen hatte ich schon vorher mittels meiner Waren erworben und so hieß es nur noch von rechts unten in die linke obere Ecke zu gelangen, um noch das gelbe Moschee-Plättchen und damit den 5. Rubin zu erwerben. Das blaue Plättchen hatte ich nämlich schon vorher erworben, was sich für mich als äußerst wertvoll herausstellte. Ich schaffte es, vor den anderen beiden den 5. Rubin zu sichern, sie hätten beide noch so 3-4 Züge gebraucht, um das zu schaffen. Für mich war entscheidend, dass ich den 5. Gehilfen (blaues Moschee-Plättchen) vor den beiden hatte und so seltener als sie zum Brunnen gehen musste. Außerdem verfolgte ich, nachdem ich viel Glück in der Teestube gehabt hatte, einen konsequenten Plan, der dann auch aufging.
Ich finde das Spiel absolut klasse, solang ich das nach der ersten Partie beurteilen kann. Es spielt sich unheimlich flüssig runter, man ist immer ganz gut involviert und durch die Begegnungen gibt es so gar etwas wie Interaktion, was bei "Kennerspielen" nicht unbedingt selbstverständlich ist. Ich finde auch schön, dass man sich immer darauf einstellen muss, welche Strategie die anderen verfolgen und ob man dann wirklich eine ähnliche fahren sollte. Uns allen ging es so, dass wir anfangs gar nicht wussten, wohin wir zuerst gehen sollten. Alles erschien irgendwie reiz- und sinnvoll. Und ich denke, das und der variable Aufbau (wir verwendeten die Aufstellung "Kurze Wege") machen das Spiel abwechslungsreich und verpassen ihm einen sehr hohen Wiederspielreiz. Ich jedenfalls (die anderen beiden auch) freue mich sehr auf die nächste Partie Istanbul. Vom ersten Eindruck her würde ich sagen, dass es absolut verdient die Auszeichnung bekommen hat. Und das Kennerspiel 2015 gefällt mir vom Thema und der Mechanik eigentlich noch besser und steht schon auf der Wunschliste. :heart:
Endergebnis: 5*-4-4. Die Spielzeit betrug am Ende übrigens exakt 50 Minuten. Das finde ich absolut okay.

Eine halbe Stunde blieb uns noch und so fiel die Wahl auf einen wahren Absacker, nämlich Nox.
Unsere Mitspielerin brachte das Spiel mit, wir anderen beiden spielten es erstmals. Die Regeln sind in einer Minute erklärt, gespielt ist es auch schnell. Im Wesentlichen geht es darum, dass man zu Beginn drei Karten auf der Hand hält (es gibt Karten in drei Farben und von 1-15), eine ausspielt und eine wieder nachzieht. Nun hat man die Wahl, ob man eine Karte in die eigene Auslage legt oder bei einem Mitspieler. Man kann einen neuen Stapel aufmachen oder auf Stapel drauflegen. So kann z.B. beim Mitspieler auf eine blaue 15 eine blaue 1 legen. Dann würde er am Spielende nur einen Punkt für diesdiesen Stapel bekommen. Aber es geht noch schlimmer. Man kann achso für sorgen, dass Stapel bei den Mitspielern zusammengelegt werden müssen. Bsp.: Mitspieler hat zwei blaue Stapel, einen mit einer 6 oben, einen mit einer 14 oben. Jetzt spiele ich eine 6 auf den Stapel mit der 14. Da jetzt beide blaue Stapel die gleiche Zahl (nämlich 6) zeigen, müssen sie zusammengelegt werden. Wenn ein Spieler 6 Stapel gebildet hat, ist die Runde zu Ende. Nun werden die Punkte gezählt, die ausliegen (immer nur die oberste Karte der Stapel). Diese Punkte zählen aber nur, wenn man auch von allen drei Farben mind. einen Stapel gesammelt hat. Es wird gespielt, bis ein Spieler die Marke von 150 Punkten erreicht hat.
Klar, es erfindet das Rad nicht neu und hat wenig Spieltiefe, aber in meinen Augen will es das auch gar nicht. Spaß macht es allemal, es hat einen hohen Ärgerfaktor und zumindest verlangt es ein paar strategische Entscheidung. So muss man sich z.B. immer überlegen, ob man lieber den anderen in die Suppe spuckt oder sich lieber auf seine eigene Auslage konzentriert. Denn eine Runde kann sehr schnell und plötzlich zu Ende gehen. Ich persönlich denke aber, dass es besser zu 5 oder 6 Mitspielern funktioniert, da dann noch mehr geärgert und taktiert werden kann. Endergebnis: 173*-166-117.
Übrigens verwendeten wir in beiden Spielen zur Bestimmung des Startspielers das "Spiel" bzw. Kartendeck "Startspieler". Dieses hält sehr unterhaltsame und auch ungewöhnliche Kriterien bereit, über die oft erstmal diskutiert und gelacht werden kann. Das lockert eine Runde absolut auf. Kann ich nur jedem empfehlen, dem das schnöde Auswürfeln oder der Älteste fängt an zu langweilig sind.
Alles in allem wieder ein sehr spannender und schöner Abend!
Zuletzt geändert von Kalikoro am 2. Oktober 2015, 12:24, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Studentischer Spieleabend- Berichte

Beitragvon Der Siedler » 2. Oktober 2015, 11:39

Bei Nox hätte ich mir noch eine kleine Erläuterung gewünscht, worum es überhaupt geht, das Spiel kenne ich nämlich nicht. Und der ein oder andere Absatz wären auch nett, um die Lesbarkeit zu erhöhen. Ansonsten schön zu lesen :)

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Re: Studentischer Spieleabend- Berichte

Beitragvon Kalikoro » 2. Oktober 2015, 12:26

Kritik angenommen und überarbeitet ;)


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