Flamme Rouge zu zweit: Jemand schwärmte von diesem Spiel, also musste ich es mal testen. Leider fand sich nur eine zweite Person zum Mitspielen. Jeder Spieler hat in diesem Radrennspiel zwei Figuren, einen Sprinter und einen Rouleur (Allroundfahrer). Jeder Figur ist ein Kartendeck zugewiesen. Man zieht zuerst von einem Deck vier Karten und wählt eine verdeckt aus, was man diese Rund tun will – effektiv wählt man aus simple Kartenwerte von 2 bis 9, wie schnell man mit dem Fahrer vorwärts ziehen will. Danach zieht man vier Karten vom anderen Deck und wählt ebenfalls eine verdeckt aus. Die nicht gewählten Karten landen auf den jeweiligen, eigenen Ablagestapeln. Dann decken alle Spieler gleichzeitig ihre verdeckten Karten auf und ziehen entsprechend vorwärts. Danach gibt es noch eine Alleingang- oder Windschattenregel, die die Fahrer erschöpft (schlechte Karten auf den Ablagestapel). Wenn der Nachziehstapel leer ist, mischt man den Ablagestapel.
Und leider gilt: So langweilig, wie sich das anhört, ist es auch. Es sei dazu gesagt, dass wir die Standardstrecke ohne Gefälle und Steigungen gespielt haben, um einen Einblick zu bekommen. Aber zu zweit ist hangelt man sich eben von Kurve zu Kurve vorwärts, kurz vor Ende des Spiels lagen wir beide wieder gleichauf. Effektiv hätten wir auch nur die letzten zwei Runden spielen können. Problematisch ist eben, dass einfach nichts Neues passiert. Man kann die Karten schon nicht zufällig auswählen und kann gut taktieren, wann man wen vorwärts bewegt, aber das war es dann auch.
Insgesamt war es sehr langweilig, ich will aber, falls möglich, ein Spiel zu viert mit Steigungen und Gefällen spielen, um einen zweiten Einblick zu bekommen.
Ascension (zweites Grundspiel) zu viert: Ein guter Deckbuilder, der sich einfacher spielt als Dominion, auf der anderen Seite so gut wie keine Interaktion hat. Zusätzlich dauert die vorgegebene Spielzeit viel zu lang. Ich spiel es aber immer wieder gerne mit und bringe es auch auf den Tisch.
Mord in Hongkong zu sechst: Ein sehr gutes und lustiges Deduktionsspiel. Wir spielten diesmal auch mit Komplize und Zeuge, was noch einmal mehr Spannung hineinbringt. Lenkt der Komplize den Verdacht auf sich, nur um den wahren Mörder zu decken? Erkennt der Zeuge das und versucht die Ermittler auf den Mörder zu hetzen? Und wenn der Mörder ertappt wurde, erwischt er den Zeugen doch noch, bevor dieser die letzte Aussage treffen kann?
Mord in Hongkong ist eine gute Mischung aus Resistance und Mysterium. Ich spiele das Spiel sehr gerne mit. Ggf. ist es sogar etwas für meine eigene Sammlung.
Formula D (Einstiegsversion) zu fünft: Ein kleines, spaßiges Autorennspiel. Der gewählte Gang gibt den Würfel vor, mit dem man fährt, wobei die Zahlwerte immer größer werden. So fährt man umso schneller vorwärts, was einen aber auch zu schnell durch die Kurven trägt und man dadurch Schaden erhält. Ein bisschen Taktik ist dabei, dennoch viel Würfelglück und vor allem Spaß, wenn man im Schneckentempo um die Kurve kriecht oder volles Karacho durchbrettert.
Colt Express zu sechst: Das Standardspiel ohne Erweiterung ist ja allein schon spaßig. Nettes Auswählen der Aktionen und dann kommt doch alles anders. Was mich störte: Wir spielten die Version, bei der alle Karten am Ende der Runde zusammengemischt werden, anstatt dass man sich durch seinen Nachziehstapel zieht. Dadurch kann es eben sein, dass man bestimmte Aktionen zufälligerweise niemals auf die Hand bekommt und somit nicht ausspielen kann. So ist es ziemlich bescheiden, wenn man den Typ hat, der durch Boden und Decke schießen kann, von den gezogenen 5x6 Karten, aber nur zwei Schusskarten dabei sind.
So brachte mir die Spezialfähigkeit rein gar nichts. Nett war es aber dennoch.