Anzeige

[Messe] Spiel 2011: So war's

Benutzeravatar
Lorion42
Kennerspieler
Beiträge: 1486
Wohnort: Bielefeld

[Messe] Spiel 2011: So war's

Beitragvon Lorion42 » 21. Oktober 2011, 22:46

Ein langer Tag geht zu Ende. Was habe ich gespielt und wie hat es mir gefallen?

Von Anfang an wollte ich unbedingt bei Ludonaute und White Goblin vorbeischauen. Yggdrasil und Panic Station mussten ausprobiert werden. Doch die entsprechenden Tische waren leute nicht frei, also haben wir stattdessen einfach mal Rattus ausprobiert. Ein schönes Positionsspiel bei dem es nicht nur darum geht Steine zu platzieren, sondern sie auch regelmäßig wieder zu entfernen. Denn die Pest wütet in Europa und nur der Spieler, der am Ende die meisten Steine in allen Ländern hat gewinnt. Es hat schön schlanke Regeln und spielt sich flüssig runter. Ich denke das Spiel ist größtenteils bekannt (gibt ja schon lange ein Spielama Video zu). Es macht Spaß und ich würde es wieder spielen, aber ich denke der Langzeitspielspaß ist recht niedrig. Vor allem der König ist sehr mächtig.

Danach sind wir weitergezogen und haben uns einfach mal alles angeguckt. Bei Pegasus sind wir dann hängen geblieben und haben Pictomania! ausprobiert. Gleichzeitig zeichnen und raten klappt ziemlich gut. Auch wenn in der Regel hauptsächlich erst gezeichnet und dann geraten wird. Man benötigt natürlich die richtigen Mitspieler, die sich über besonders abstruse Bilder oder Tipps amüsieren können. Mir hat es Spaß gemacht und ich denke bei einem guten Preis würde ich es mir holen. Wirklich innovativ ist es nicht, aber ich denke die bisher beste Umsetzung eines Montagsmalspiels.

Im Anschluss bei Asmodee Olympos gespielt. Ist zwar auch nicht gerade neu, aber ich kannte es noch nicht. Es ist ein wirklich europäisches Kriegsspiel. Jede geschlagene Einheit bleibt im Spiel und kann weiterziehen. Jeder Angriff ist automatisch gelungen und insgesamt gibt es viele schöne Entwicklungen, die daraus ein gutes Aufbau-Strategiespiel machen. Die Mechanismen funktionieren gut und der Spannungsbogen läuft bis zum Ende. Aber irgendwie hebt es sich auch nicht groß aus der Masse ab. Wer auf Aufbau-Strategie steht, kann sich das Spiel angucken und wird Spaß dran haben. Ich werd es mir nicht holen.

Nach etlichen Versuchen haben wir dann endlich Panic Station spielen können. Gespielt hatten wir es mit zwei Leuten, die davor ihre erste Partie hatten und testen wollten, ob es so unausbalanciert war, wie es sich angefühlt haben muss. Der Parasit hatte nach wenigen Minuten gewonnen. Sobald er sich erstmal ausgebreitet hat (innerhalb 1 Runde 3 Infizierte), war er nicht mehr zu stoppen. Dieses Mal lief es aber ganz anders und der Verräter wurde sofort enttarnt, indem im richtigen Augenblick ein Kanister benutzt wurde. Es gab dann noch wildes Beschuldigen, was den Spielspaß angedeutet hat, den das Spiel wohl auszeichnet. Der Verräter wurde von uns dann innerhalb einer Runde effektiv totgeschossen. Nach einer Partie denk ich, dass es ein nettes Spiel für zwischendurch ist, aber das schon in den ersten Runden entschieden ist. Viel Einfluss auf das Spiel hat man leider nicht. Exponentielles Wachstum von Verrätern ist eine sehr coole Idee, aber ich glaub das funktioniert nicht wirklich. Dem Hype war das Spiel nicht gerecht.

Als letztes haben wir uns noch an Mundus Novum versucht. Haben aber relativ schnell abgebrochen. Nicht weil das Spiel schlecht war, sondern weil die Energie einfach weg war. Ich glaube aber, dass es ein wirklich schönes Spiel ist, bei dem es wiedermal darum geht Karten zu sammeln. Die gezogenen Karten werden am Anfang durch einen interessanten Mechanismus untereinander getauscht und können danach gegen Geld oder Entwicklungen eingelöst werden. Man kann die Karten nicht aufsparen, denn alle in einer Runde nicht einzulösenden Karten kommen weg. Die Entwicklungen geben dem ganzen aber einen strategischen Touch. So bringen sie zusätzliche Karten, mehr Geld oder die Möglichkeiten einzelne Karten zu tauschen. Das Ganze ist hübsch aufgemacht und funktioniert als kleines Spiel für zwischendurch sicher gut. Könnte auch ein gutes Brückenspiel für Leute sein, die bisher nur Phase10 und Rommeé kennen. 18 Euro sind dafür aber wirklich zu viel. Asmodees Preispolitik funktioniert immer noch hervorragend.

Der Messetag war im Großen und Ganzen gelungen, aber leider hab ich kein wirkliches Highlight kennengelernt. Dungeon Petz wurde blind mitgenommen und wird noch ausgiebig getestet. Ich bin gespannt
Zuletzt geändert von SpieLama am 2. Mai 2014, 22:24, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Ben2
Kennerspieler
Beiträge: 1862
Wohnort: Heusenstamm
Kontakt:

RE: Spiel 2011: So war's

Beitragvon Ben2 » 22. Oktober 2011, 00:55

Bin auch auf Panic Station gespannt. War aber auch sehr nett die kennenzulernen.... Hab ja noch den ein oder anderen Lama auf der Messe getroffen. Das war definitiv ein Hochpunkt. Und mit meinen Spielen bin ich sehr zufrieden bisher - nur der Produktionsfehler bei Ora rt labora ist katastrophal. Aber ich werde das mit Lookout weiter klären. Die Rezension zum Ende nächster Woche wird es aber so nicht geben....

Benutzeravatar
Lorion42
Kennerspieler
Beiträge: 1486
Wohnort: Bielefeld

RE: Spiel 2011: So war's

Beitragvon Lorion42 » 22. Oktober 2011, 12:09

Was für einen Fehler hatten sie denn? Bei Dungeon Petz waren die Sticker nicht in der Box und mussten am Stand seperat rausgegeben werden. Außerdem gab es bisher nur die englischen Regeln. Meine Freundin konnte beim Anblick der Monster aber nicht wiederstehen.

Benutzeravatar
Lorion42
Kennerspieler
Beiträge: 1486
Wohnort: Bielefeld

RE: Spiel 2011: So war's

Beitragvon Lorion42 » 23. Oktober 2011, 14:50

Ein wirklich gelungenes Fazit von Peer Sylvester: http://www.spielbar.com/wordpress/2011/10/23/2460

Benutzeravatar
Zottelmonster
Kennerspieler
Beiträge: 596

RE: Spiel 2011: So war's

Beitragvon Zottelmonster » 23. Oktober 2011, 18:54

Hab festgestellt, dass ein Tag ziemlich viel sein kann. Aber nach einem Tag durchpowern ging heute nicht mehr.

Hab auch Rattus getestet, für gut befunden und mitgenommen. (Mit Erweiterung für 6 Spieler.) Finde die eingängigen simplen Regeln und den doch taktischen Ablauf sehr ansprechend.

Dann einmal beim Geheimtipp Warriors & Traders vorbeigeschaut. Hab mir das Spiel erklären lassen, konnte es aber nicht testen, weil der eine Tisch am Samstag shcon den ganzen Tag ausgebucht war. Das Spiel klang nett, weil man sich auf verschiedene Bereiche konzentrieren konnte. Aber wohl sehr lang und ganz ohne Zufallselement kann eben auch zu anstrengend sein...

Eclipse ist dann leider an mir vorbei gegangen. Hab noch ein Exemplar für 80 € gesehen. Hätte es aber gerne vorher ne Stunde angespielt und dafür war der Tisch leider zu stark belagert. Aber es sieht so gut aus das Spiel.

Dafür habe ich mir ausführlicher Funkenschlag - Die ersten Funken erklären lassen. Da weiß ich nun nicht, ob ich lieber Funkenschlag oder den Neuling hätte. Hab's nicht gespielt, weil ich wieder zum Treffpunkt musste.

Dann ging's bei Hall9000 zum Schafe schubsen: Nettes kurzes Spiel. Schon ausverkauft. Aber war eine lockere Abwechslung zwischendrin. Vielleicht findet sich aber ein neuer Vertrieb, dann könnte auch mehr als 500 Menschen die ostfriesischen Schafe schubsen. Würde mich freuen.

Aus Interesse sind wir dann durch Halle 6 gezogen. Beim Uhrwerkverlag konnte ich nicht vorbei gehen und hab mir Ergänzungen zu Dungeonslayers geholt und dem Verlagschef aufgedrängt, er soll im Anschluss an Summoner Wars auch Dungoen Run ins Deutsche bringen. Der Herr Götz meinte, das könnte passieren, wenn sich das Kartenspiel gut funktioniert. Mein Kumpel hat in Halle 6 dann für 49€ erstanden. Haben wir aber noch nicht getestet.

Zwischendurch haben wir immer mal bei den Dungeon Fighter-Tischen vorbei geschaut, aber die waren immer belegt. Hab's dann gekauft und wir hatten abends im Appartement eine nette Runde damit. Wer ein lockeres Geschicklichkeits-Kooperationsspiel sucht, welches das Fantasygenre nicht ernst nimmt, der ist hier richtig aufgehoben. Man kann bestimmtdrüber streiten, ob da zu viel Schnick-Schnack für den einfachen Mechanismus dran ist. Aber das ist alles sch(n)ick.

Eine Partie Rune Age haben wir dann abgebrochen. In meinen Augen ist der Fantasy Flight-Versuch Deckbuilding umzusetzen hier niht so gut gelungen. Durch die verschiedenen Ressourcen, die man immer nur für 3-4 verschiedene Karten nutzen kann, ist das Spiel sehr vorprogrammiert, und für so wenige Entscheidungen sind die Mechanismen in meinen Augen zu kompliziert. Aber das Angreifen der Mitspieler ist schon lustig.

Dann wurde Welcome to the Walnutgrove unter die Lupe genommen. (Zum Spielen blieb keine Zeit, ich hab mir einfach zu viel vorgenommen...) Die Erklärung klang interessant. Der Autor von Eclipse hat hier stringente Mechanismen zusammen gesetzt und ein Ökonomie-Aufbauspiel erschaffen, welches sich sehr interessant anhört. Also im Vergleich zu Ora et labora wirkt es sehr elegant und vor allem überschaubar, obwohl ich gestehen muss, dass ich an dem nur vorbei gehuscht bin und andere Prioritäten gesetzt habe.

Danach bin ich dann zum Uhrwerktestspielstand in Halle 12 und hab Summoner Wars ausprobiert. Fand's gut. Ist ziemlich simpel gehalten und lässt schnell und vor allem gut mit 2 und 4 Spielern spielen. Hab's nur zu zweit testen können. Naja und diesen sympatischen, kleinen Verlag musste ich einfach unterstützen.

Letzer Anlaufpunkt war dann noch der Stand der polnischen Verlage Portal und Rebel.

Im Vorbeigehen bin ich an Mage Knight Board Game hängen geblieben. Aber ein Spiel mit so viel Text auf Karten muss dann doch erst ins deutsche übersetzt werden, damit es in meinen Schrank wandert. Allerdings wurden mir da Hoffnungen für die nächste SPIEL gemacht.

Bei den Polen hab ich dann einen kurzen Blick auf Drako geworfen. Aber ich hatte ja schoin Summoner Wars und wollte nicht noch ein zwietes 2-Personen-Spiel. Deshalb bin ich dann zum nächsten Spiel und hab mir The New Era: 51st State erklären lassen. Die Änderungen zum Vorgänger 51st State scheinen sinnvoll und erzeugen vor allem mehr Interaktion. Nach einer Probepartie über drei Züge, hab ich's dann mitgenommen.

Und weil mich der Tag so geschlaucht hat, hab ich mir den Sanntag auf der Messe dann erspart...

Benutzeravatar
tobrise
Brettspieler
Beiträge: 77

RE: Spiel 2011: So war's

Beitragvon tobrise » 11. November 2011, 11:21

Bei mir wars im Pegasus Support vor allem "Korsaren der Karibik". Nebenbei noch einige Runden Pandemie und Kings & Things.

Korsaren gefällt mir eigentlich sehr gut, allerdings bin ich auch ein alter Pirates Fan. Die Regeln sind etwas gewöhnungsbedürftig, dafür gibts eine gute Übersichtstafel. Leider nur für 4 Spieler, meine runde hat meistens 5 oder mehr.


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 18 Gäste