Beitragvon Ernst-Jürgen Ridder » 30. August 2015, 22:18
(PEEP) The Builders of Blankenburg -pnp-Version-
Das ist ein noch nicht ausgeliefertes Kickstarter-Spiel. Historischer Hintergrund ist das mittelalterliche Blankenburg (Harz). Nachdem ich die "finale" pnp-Version mittlerweile fertig gebastelt und mit ordentlichen Materialien für Ressourcen ausgestattet habe, haben wir heute erstmals gespielt (zu zweit).
Mittels Ressourcen errichtet man Gebäude, wofür man Prestigepunkte bekommt. Diese Gebäude werden hoffentlich von Besuchern und Bürgern der Stadt aufgesucht, wofür man Einkommen erzielt, mit dem man Baumaterialen und Baupläne beschaffen kann. Das klingt jetzt nicht sonderlich aufregend, ist aber doch ein nettes Strategiespiel auf Familienspiel-Ebene.
Es beginnt mit einer Bietphase, in der Baumaterialien zur Verfügung stehen, die zum Teil aus vorherigen Spielrunden noch vorhanden, durch Karten hinzugekommen sind, vom Startspieler der Runde gewählt und im übrigen ausgewürfelt werden. Man bietet 1 oder mehr Silber, Höchstgebot wählt zuerst eine Ressourcensorte und erhält davon maximal 3 Stück, sofern vorhanden, sowie ein Goldstück zusätzlich, falls vorhanden. Niedrigere Gebote wählen in Reihenfolge. Dann folgt die Bauphase, in der man auf dem Spielplan, sofern ein geeigneter Bauplatz zur Verfügung steht, Gebäude errichten kann, wofür man die entsprechenden Rohstoffe zahlen muss und die auf dem Gebäude angegebenen Prestigepunkte bekommt.
Daran schließt sich die etwas ungewöhnlich ablaufende Einkommensphase an. Zunächst wird nämlich eine Ereigniskarte gezogen, die zumeist alle Spieler betrifft; so fällt z.B. die Marktphase aus, ein Gebäude wird durch Erdbeben beschädigt, es dürfen verbilligt Ressourcen gekauft werden oder was auch sonst immer passiert. Dann wird eine Besucherkarte aufgedeckt, die ebenfalls einen ereignisartigen Effekt hat. Dann wird, beginnend mit dem Besucher und folgend mit den Bürgern in festliegender Reihenfolge ermittelt, welche Person in welches Gebäude geht. Dabei haben die Personen Vorlieben, die auf der Karte jeweils angegeben sind und in der auf der Karte angegebenen Reihenfolge auf Verfügbarkeit zu prüfen sind. So kann z.B. eine Person vorrangig in ein Ladengeschäft gehen wollen, findet sie das nicht, kommt als nächstes z.B. eine Taverne in Betracht usw, bis letztlich nur die Kneipe bleibt. Bürger haben dabei 3 Vorlieben, Besucher nur 2. Gibt es mehrere gleiche Gebäude, geht die Person vorrangig zum Startspieler, wenn der ein solches Gebäude hat, sonst weiter reihum. Ein Gebäude kann 1-3 Personen aufnehmen. Jede Person zahlt an Silber jeweils den auf dem Gebäude angegebenen Betrag für die Nutzung. Sind alle Personen Gebäuden zugewiesen, erhalten die Besitzer der Gebäude das auf diesen liegende Geld ausgezahlt.
Danach kommt die Marktphase, in der man einen neuen Bauplan und maximal 2 Rohstoffe zu Festpreisen kaufen und beliebig viele Ressourcen zu Festpreisen verkaufen kann.
Da alles etwas knapp sein kann, bekommt man in der Biet- und in der Marktphase durchaus nicht immer, was gerne gehabt hätte.
Nach der Marktphase kommt ein wenig Verwaltungsarbeit, wozu auch das Eintreffen eines neuen Bürgers und der Startspielerwechsel gehören.
Es ist schon eine Menge Zufall dabei, wie immer, wenn Würfel im Spiel sind und Karten gezogen werden. Trotzdem ist auch Planung bis zu einem gewissen Grad möglich, auch strategische Ansätze sind vorhanden. So kann man an den ausliegenden Bürgern, die in bestimmter Reihenfolge abgearbeitet werden, ja sehen, welche Gebäude diese bevorzugt aufsuchen möchten, und daher versuchen, solche Gebäude zu bauen, die gerne besucht werden und höhere Einnahmen bringen.
Am Ende zählen die im Laufe des Spiels erworbenen Prestigepunkte, Ressourcen werden 1:1 in Silber umgewandelt, 10 Silber ergeben 1 Punkt, 1 noch vorhandenes Gold (kann im Spiel einen beliebigen Rohstoff ersetzen) ergibt auch 1 Punkt. Dann gibt es noch Bonuspunkte für die eindeutige Mehrheit an Gebäuden in jedem der vier Stadtbezirke, worauf man ja auch zu spielen versuchen kann.
Das Spiel endet, wenn am Ende einer Spielrunde entweder kein Bürger mehr nachgelegt werden kann oder alle Bauplätze besetzt sind.
Kein verkopftes Strategiespiel. Hat man die Abläufe mal drin, spielt es sich recht flüssig. Man kann es sicher auch mit Kindern spielen, zumindest wenn diese schon Catan-Erfahrung haben.