So, da ich die letzten zwei Tag ein Bremen auf den Spieletagen war und es als sehr angenehm empfand, wollte ich hier mal einen kleinen Bericht hinterlassen. Gedacht für alle Lamas, die sich im Norden befinden und sich überlegen mal ein Spielevent zu besuchen. (Bremer Spieletage lohnen sich.)
Die Bremer Spieletage fanden in diesem Jahr zum 5. Mal statt. Es handelt sich dabei also um eine relativ junge Veranstaltung. Dafür hat sie schon ziemlich schnell zu einer gewissen größe gefunden und wird hier in Bremen von Politik und Medien gut unterstützt.
In diesem Jahr wurden auf drei Etagen der Bremer Volkshochschule ca. 35 Räume für Spiele aller Art genutzt. Dabie war das Spieleangebot weit gestreut von Kinderspielen und Tipp-Kick (in den Räumen war ich leider nicht) über Klassiker wie Mah-Jonng und Bridge bis hin zu neuen "Vielspielerspielen" wie Civilization - Das Brettspiel oder Navegador. Hinzu kamen auf beide Tage verteilt noch 12 Spiele-Turniere. Unter anderem Siedler von Catan, Munchkin, Qwirkle, Dominion und Einfach Genial. Ich bin allerdings kein Turnierspieler und hab die Turniere einfach Turniere sein lassen. Dicemon kann da vielleicht mehr zu sagen ;-)
Daneben gab es einen großen Flohmarkt für Spiele und einen für Bücher. Auf dem Spieleflohmarkt war dann auch ein großes Gedränge, weil es hier zum Teil wirkliche Perlen zum Schleuderpreis gab. Ich hab mich hier allerdings nur zweimal umgeschaut und dann an meine Esseneinkäufe gedacht und bin wieder raus gegangen.
Die Räume:
Hier werde ich jetzt kurz oder auch etwas länger meine Eindrücke von den einzelnen Standorten verewigen. Das könnte den ein oder anderen nicht interessieren. Wenn dem so ist, einfach zu Fazit der Spieletage springen.
Themenräume:
In einigen Räumen waren Spiele nach verschiedenen Themen zusammengestellt. Hier konnte man dann die meist aufgebauten Spiele unter Erklärung von hilfsbereiten Menschen antesten und oft sogar zu Ende spielen.
Ein Raum widmete sich nachhaltigen Spielen, in dem sich unter anderem die Mück-Spiele-Neuhiet Global Warming fand, aber auch alte Klassiker wie Ökolopoly und andere Spiele, die sich rund um die Themen Klimawandel und Entwicklungspolitik ranken.
Ebenso konnte man einen Fantasy/Table-Top-Raum finden. Hier war allerdings nicht so viel los. Nur ein Tisch mit Warhammer 40K und ein Tisch mit TF22 sowie die Möglichkeit Figuren Probe zu malen. Ich hatte hiermir die Möglichkeit erhofft in ein paar FFG Sachen, wie Descent, Horus Heresey, Runewars oder ähnliches reinschnuppern zu können und war ein wenig enttäuscht.
Dann gab es noch einige Räume, die gemischt unter den Themen Kinder-, Jugend-, Familien-, 2-Personen oder Strategiespielen liefen. Ebenso ein paar Räume zum freien Spiel, in denen Spiele bereit gestellt wurden, die man antesten konnte, allerdings ohne Erklärung von Helfern. Hier haben wir eine Runde Glen More zu dritt begonnen und glatt die 3-Spieler-Krücke vergessen zu beachten...
Ebenso gab es noch eine Spieleausstellung, in der Skurrilitäten der Spielebranche ausgestellt wurde, aber nicht bespielt werden konnte, so zum Beispiel das Hartzer-Spiel um Hartz IV-Bezieher, die Flucht aus der DDR als Brettspiel oder ein Exemplat von Fehldrucken bei 6Nimmt, in dem die 44 spiegelverkehrt gedruckt wurde.
Verlagsräume:
Ebenso, wie es Themenräume gab, die scheinbar eher vom Veranstalter oder Bremer Spieleclubs organisiert wurden, gab es für einige Verlage auch eigene Räume. Da wurden dann die Neuheiten und Kassenschlager ausgestellt und konnten angestestet.
Darunter liefen Ravensburger, Steffen-Spiele, 2F-Spiele, BeWitched, Heidelberger Spieleverlag, LookoutGames, PD-Verlag, Abacusspiele, Asmodee, Pegasus Spiele, Eggertspiele, Winning Moves, dlp-Games sowie ein paar weitere Autoren mit Prototapen und Kleinverlage, die ich nicht genau nennen kann, weil ich nicht alles behalten und angesehen habe. Aber von den Räumen, in denen ich war noch ein kruzer Eindruck.
2F-Spiele/BeWitched-Raum: Hier wurde Frigiti, Die 3 Gebote, Funkenschlag - Die ersten Funken und Freitag angeboten. Vor allem der Freitag- und Funkenschalg-Tisch waren eigenltich immer belegt, so dass ich nur bei einer Runde Funkenschlag zusehen konnte. Hätte gerne gespielt, ium mir eine genaueres Bild zu machen.
LookoutGames/PD/Abacus: Die drei Verlage hatten gemeinsam einen großen Raum, um ihre Neuheiten zu präsentieren. Darunter Navegador, Ora et Labora, Welcome to the Walnut Grove, Feudalherren, die 2-Spielerversion von Antike und Ruhm für Rom. Getestet hab ich Welcom to the Walnut Grove und muss sagen, dass die Mechanismen gut ineinander greifen, es aber leider null Interaktion gibt. Ora et Labora sah mir beim zuschauen viel zu unübersichtlich aus. Und Navegador hat mich vom Design nicht so richtig angesprochen. Mich hat indiesem Raum auch immer wieder Imperial und Imperial 2030 angelacht. Aber da war wohl zu wenig Zeit für.
Heidelberger: Auch für die Heidelbären gab es einen großen Raum. Die bieten ja auch viel an: Die Gulli-Piratten, I will survive, Civilization, Der Herr der Ringe - Das Kartenspiel, Die AKte Whitechapel, Warhammer Invasion und bestimmt noch was.
Ich hab mir bei denen I will survive angesehen, aber leider hat das irgendwie nie wer gespielt und so konnte ich keinen Eindruck bekommen, ob das funktioniert. Angespielt haben wir Die Gulli-Piratten und Civilization. Bei den Gull-Piratten haben wir leider das Handkartenlimit außer acht gelassen, was das Endspiel dann ziemlich lahm gemacht hat. Civilization haben wir eine Stunde angetestet und es in der Zeit vier Runden geschafft und ich war ziemlich begeistert. Man kann viele Entscheidungen treffen und ärgert sich, dass man dann doch das falsche gemacht hat. Gerade die Technologien sind kniffelig. Zu richtigen Konflikten ist es leide rnicht gekommen, so dass erstmal der Eindruck entstand, dass es ganz schön friedlich läuft.
Pegasus:
Pegasus hatt einen Raum auf Eben 1 und war daher sehr gut postiert. Hier konnte man Strasbourg, Mondo, Quest, Im Wandel der Zeiten - Das Würfelspiel, Pandemie, Korsaren der Karibik, Thunderstone und Nightfall antesten. Die Tische von Korsaren der Karibik und Quest waren ziemlich gut besetzt. (Letzterer vor allem vom jüngeren Publikum so um 12 Jahre) Während ich bei Nightfall und Thunderstone nie wen gesehen hab. Ich hab mal in einer 2/3 Partie Mondo reingeschnuppert und fand es einen Tick zu einfach, die Idee aber ganz nett. Wenn man bei dem Spiel gute Gegner hat und mit mehr als zwei Leuten spielt, wird's bestimmt lustig und hecktisch. Aber zu zweit mit einem nicht ganz fixen Pegasus Supporter war's eher mäßig. Macht das Spiel, glaub ich, dahingehend problematisch, weil man ungefähr gleich schnell sein muss.
Asmodee:
Hier gab's Evo, 7 Wonders, Cargo Noir, Skull & Roses, Claustrophobia, Rallyman und mehr. Evo sah ziemlich kompliziert aus und der Tisch meist leer. Claustrophobia sieht gut aus und scheint sich kurzweilig zu spielen, hab's leider nicht testen können. 7 Wonders war immer besetzt, aber das liegt auch bei mir zuhause. Cargo Noir lag auch die ganze Zeit ungespielt auf einem Tisch. Ausprobiert haben wir hier Skull & Roses. Ein wirklich lusitges Bluff-Spiel. Aber wenn man die Regeln kennt, kann man das auch selbst basteln, was ich glaub ich tun werde.
Eggertspiele und Autoren:
Hier gab es einen Raum, in dem sich viele Spieleautoren "zum Anfassen" aufgehalten haben. Im Rückblick wohl ca. 10. Eggertspiele hatte hier nur eine Ecke besetzt und den Lagerausverkauf angeboten (Machtspiele für 15€). Ansonsten gab es von jedem Auto einen oder mehr Prototypen und noch Dinge wie Interstellar Mayham Moreaki Kemu, Gipfelstürmer und anderes. Ich habe mir hier Machtspiele zugelegt und mit Reiner Stockhausen eine Runde Siberia gespielt und gewonnen. Danach hab ich mich noch nett mit ihm unterhalten, gefragt, wie man sich am besten mit eigenen Spielideen verhält, und Kontakte geknüpft. Er war ganz engetan von meiner Spielidee, meinte aber, dass Fussball bei den Großverlagen eher nicht geht. Bei dlp-Games läuft aber auch Crazy-Kick. Ich werd mich nochmal bei ihm melden, wenn meine nächsten Testspiele durch sind und ich Regeln mal verfasst und nicht nur in meinen Kopf hab.
Ähnliches auch schon am Tag vorher bei LookoutGames, wo aber leider nur die Praktikantin vor Ort war, weil der Chef on the Road ist.
Fazit:
Die Bremer Spieletage lohnen sich. Es gibt eine Fülle an Spielen, die man testen kann. Die Atmosphäre ist auch ruhig, so dass man auch gerne spielt. Dabei sehe ich das im Vergleich zu Essener Spielemesse, die eher eine megastressige Atmosphäre hat und ziemlich auf den Verkauf fixiert ist. Ich war an beiden Tagen ungefähr von 12 bis 17 Uhr in den Räumen und war damit anfangs noch vor der Stoßzeit da.
Wer allerdings ausgefallene Dinge im Bereich Fantasy-/SciFi-/Wargames sucht, der ist hier nicht so gut aufgehoben. Da war das Angebot eher begrenzt. Außerdem war die Cafeteria ganz schön überfordert und die Supporter vom Spieleclub Stechmücke durften sich wohl da vordrängeln, was aber einfach nicht gut aussah, wenn die sich in eine separate Schlange stellen und darüber meckern, dass sie nicht sofort bedient werden, während in der Hauptschlang noch 7 Kunden warten...
Aber vor allem die Atmosphäre im Prototypenraum, mit den viele Autoren hat mich gepackt und ich hätte gerne noch einen Tag gehabt, an dem ich mich mit denen unterhalten könnte.
Ich werde im nächsten Jahr wieder hingehen, wenn ich immer noch hier in der Gegend bin. Vielleicht mach ich dann ja auch mal Fotos oder ein Filmchen, damit die anderen Lamas auch was davon haben.
Die Pöppelkiste war scheinbar auch da: Bericht Pöppelkiste