Die Kosten für die Produktion sind ganz stark von Auflage und Material abhängig. Die Durchschnittliche Auflagenstärke liegt bei etwa 5000 Stück, mit etwa 15 verschiedenen Komponenten (Schachtel, Regelheft, Ziptüten, usw. zählen auch dazu). Das ist auch der Block, der in meinem Kopf - mich zu den Aussagen gebracht hat. Durchschnitte.
Es gibt aber auch Auflagen über 300k. Spiel des Jahres Spiele zum Beispiel.
Man kann sagen, ab einer Auflage von 1000 Stück dürften die Kosten soweit gedeckt sein, das es ohne Verlust (für den Verlag) produzierbar ist. Sowas kostet dann auch nicht mehr 5-7€ (durchschnitt) sondern eher 12-15€. Verlage stellen machmal Spiele in erster Auflage so her, um zu sehen wie der Markt (die Spieler) darauf reagieren, wenn das Risiko zu hoch eingeschätzt wird. Nachfolgeauflagen kann man ja immer noch machen.
Je nachdem was Verlage nun haben wollen zahlten sie unterschiedlich viel für ein Spiel. So Unterscheidlich, dass man es nicht pauschalisieren kann. Der Fehler, den ich gemacht habe, war mich mit jemanden auf eine Diskussion einzulassen, der offensichtlich ganz bewusst eher mit Spielen im Kopf argumentiert, die natürlich eher über dem Durchshnitt liegen und mich ein meiner Formulieren nicht eindeutig auszudrücken. Tut mir wirklich Leid

Aber würde ich diese Taktik mitgehn, könnte ich auch sagen, das ein Kartenspiel nur 50ct in der produktion kostet... aber das verfälscht ganz gehörig die Argumentationskette. Ich spreche aber von durchschnitten. Meine Infos kommen aus dem Verlagswesen und ganz besonders aus der Sicht des Produzenten dieser Medien (also Druckerei, bzw. Verbund mit Zuliefern) und aus der Presse.
Ein Spiel das Beispielsweise für den Verlag 9€ kostet (also evtl 6€ in der produktion) wird dann ganz, ganz, ganz sicher nicht für 12€ an den Händler gegeben. Sondern eher für 17€ oder 18€. Übrigens auch eine sehr logische Sache weil wie gesagt doppelt so viel. Vermutlich gibt es Spiele mit Miniaturen und abgefahrenen Qualitäten, die sogar mehr kosten, dass ist aber momentan noch nicht so die Regel in Deutschland. Mal abgesehen davon, dass in machen Ländern es langsam dazu kommt. Das wäre aber eine andere fast philosophische Diskussion - Kickstarter & Co sei dank. Das sind dann auch die 60€ Klopper im Laden.
Wenn man den Durchschnitt so nimmt, würde ich mich natürlich weit aus dem Fenster lehnen und sagen, dass ein solches Spiel etwa 3-4€ in der Produktion kostet. Nochmal 3-4 € wird der Verlag an Kosten haben für Mitarbeiter, Grafik, Autor, Marketing. Teurere Spiele noch mit Lizenz, und, und, und. Mitarbeiter und Marketing legt man aber auf alle Spiele im Sortiment um, was auch der Grund ist, dass es da "nur" Cents sind, die auf ein Spiel anfallen. Das ist natürlich alles Abhängig von dutzenden Kleinigkeiten. Insofern gebe ich Thygra natürlich Recht. Aber vieleicht ist es nicht gut, genaue zahlen zu nennen, da es sich nicht auf ein spezielles Spiel bezieht. Das ist auch Betriebsgeheimnis, man merkt das auch daran, das Thygra ja selber kein Beispiel nennt, sondern
_natürlich_ typisch Tygra: erstmal etwas andere zahlen nennt.
Zu diesem Zweck würde es mich schon ernsthaft interessieren was Beispielsweise die "Junta" Neuauflage gekostet hat und zwar ausschließlich bei der Produktion. Ich hab die neue Auflage noch nicht in der Hand, aber schätze mal das folgende Komponenten drin sind: Schachtel, Inlay, 2 Stanzbögen, ca. 2x 50 Karten, Geld (Karten), 6 Würfel, Regelheft und ein Plastikaufsteller. Das ist wie gesagt eine Vermutung. Wenn Pegasus nun eine Auflage von 5000 hat schätze ich die Kostenauf 3,50 € pro Stück in der Produktion.
Ich würds echt toll finden, wenn Ben oder Tygra evtl. mal dieses Beispiel vorrechnen (wenn Sie es überhaupt dürfen- vermutlich ja nicht) Seht es als Recherche für die Junta Rezension.
Noch ein Nachsatz:
"Ach ja, den Autor als "Verlierer" zu bezeichnen, ist ebenfalls Unsinn. Der Autor ist ein Gewinner, weil er durch den Verlag Geld verdient, dass er ohne den Verlag nicht verdient hätte."
Das kann auch nur von einem Verlagsmenschen kommen. Denkt mal dran, das der Verlag ohne Autoren gar nicht exestieren würden, Aber es Autoren ohne Verlage geben könnte. Aber das ist ja auch eine never ending Story. Solange es hauptsächlich 5% Verträge gibt, sollte man solche Sprüche in öffentlichen Foren eher lassen. So wie du das schreibst lese ich als Autor: Seid froh das es uns gibt, Ihr bekommt schließlich sicheres Geld. Ach ja, was wären Verlage ohne kreative Menschen...