Ein langer Tag geht zu Ende. Was habe ich gespielt und wie hat es mir gefallen?
Von Anfang an wollte ich unbedingt bei Ludonaute und White Goblin vorbeischauen. Yggdrasil und Panic Station mussten ausprobiert werden. Doch die entsprechenden Tische waren leute nicht frei, also haben wir stattdessen einfach mal Rattus ausprobiert. Ein schönes Positionsspiel bei dem es nicht nur darum geht Steine zu platzieren, sondern sie auch regelmäßig wieder zu entfernen. Denn die Pest wütet in Europa und nur der Spieler, der am Ende die meisten Steine in allen Ländern hat gewinnt. Es hat schön schlanke Regeln und spielt sich flüssig runter. Ich denke das Spiel ist größtenteils bekannt (gibt ja schon lange ein Spielama Video zu). Es macht Spaß und ich würde es wieder spielen, aber ich denke der Langzeitspielspaß ist recht niedrig. Vor allem der König ist sehr mächtig.
Danach sind wir weitergezogen und haben uns einfach mal alles angeguckt. Bei Pegasus sind wir dann hängen geblieben und haben Pictomania! ausprobiert. Gleichzeitig zeichnen und raten klappt ziemlich gut. Auch wenn in der Regel hauptsächlich erst gezeichnet und dann geraten wird. Man benötigt natürlich die richtigen Mitspieler, die sich über besonders abstruse Bilder oder Tipps amüsieren können. Mir hat es Spaß gemacht und ich denke bei einem guten Preis würde ich es mir holen. Wirklich innovativ ist es nicht, aber ich denke die bisher beste Umsetzung eines Montagsmalspiels.
Im Anschluss bei Asmodee Olympos gespielt. Ist zwar auch nicht gerade neu, aber ich kannte es noch nicht. Es ist ein wirklich europäisches Kriegsspiel. Jede geschlagene Einheit bleibt im Spiel und kann weiterziehen. Jeder Angriff ist automatisch gelungen und insgesamt gibt es viele schöne Entwicklungen, die daraus ein gutes Aufbau-Strategiespiel machen. Die Mechanismen funktionieren gut und der Spannungsbogen läuft bis zum Ende. Aber irgendwie hebt es sich auch nicht groß aus der Masse ab. Wer auf Aufbau-Strategie steht, kann sich das Spiel angucken und wird Spaß dran haben. Ich werd es mir nicht holen.
Nach etlichen Versuchen haben wir dann endlich Panic Station spielen können. Gespielt hatten wir es mit zwei Leuten, die davor ihre erste Partie hatten und testen wollten, ob es so unausbalanciert war, wie es sich angefühlt haben muss. Der Parasit hatte nach wenigen Minuten gewonnen. Sobald er sich erstmal ausgebreitet hat (innerhalb 1 Runde 3 Infizierte), war er nicht mehr zu stoppen. Dieses Mal lief es aber ganz anders und der Verräter wurde sofort enttarnt, indem im richtigen Augenblick ein Kanister benutzt wurde. Es gab dann noch wildes Beschuldigen, was den Spielspaß angedeutet hat, den das Spiel wohl auszeichnet. Der Verräter wurde von uns dann innerhalb einer Runde effektiv totgeschossen. Nach einer Partie denk ich, dass es ein nettes Spiel für zwischendurch ist, aber das schon in den ersten Runden entschieden ist. Viel Einfluss auf das Spiel hat man leider nicht. Exponentielles Wachstum von Verrätern ist eine sehr coole Idee, aber ich glaub das funktioniert nicht wirklich. Dem Hype war das Spiel nicht gerecht.
Als letztes haben wir uns noch an Mundus Novum versucht. Haben aber relativ schnell abgebrochen. Nicht weil das Spiel schlecht war, sondern weil die Energie einfach weg war. Ich glaube aber, dass es ein wirklich schönes Spiel ist, bei dem es wiedermal darum geht Karten zu sammeln. Die gezogenen Karten werden am Anfang durch einen interessanten Mechanismus untereinander getauscht und können danach gegen Geld oder Entwicklungen eingelöst werden. Man kann die Karten nicht aufsparen, denn alle in einer Runde nicht einzulösenden Karten kommen weg. Die Entwicklungen geben dem ganzen aber einen strategischen Touch. So bringen sie zusätzliche Karten, mehr Geld oder die Möglichkeiten einzelne Karten zu tauschen. Das Ganze ist hübsch aufgemacht und funktioniert als kleines Spiel für zwischendurch sicher gut. Könnte auch ein gutes Brückenspiel für Leute sein, die bisher nur Phase10 und Rommeé kennen. 18 Euro sind dafür aber wirklich zu viel. Asmodees Preispolitik funktioniert immer noch hervorragend.
Der Messetag war im Großen und Ganzen gelungen, aber leider hab ich kein wirkliches Highlight kennengelernt. Dungeon Petz wurde blind mitgenommen und wird noch ausgiebig getestet. Ich bin gespannt