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Wir brauchen eine TV-Sendung für Gesellschaftsspiele!

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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Jens Kappe

Wir brauchen eine TV-Sendung für Gesellschaftsspiele!

Beitragvon Jens Kappe » 17. September 2003, 12:13

Tach zusammen,

gestern abend habe ich im ZDF die Sendung "Lesen!" mit Elke Heidenreich geschaut (ein wenig viel russische Literatur diesmal für meinen Geschmackt) und war wieder einmal davon begeistert mich welchen Enthusiasmus diese Dame in der Lage ist der Fernsehnation von ihr ausgewählte Bücher anzupreisen.

Sie schaut in die Kamera und wiederholt mehrmals Sätze wie: "dieses Buch ist ein Rausch - holen Sie es sich, Sie müssen es einfach lesen" - es ist unglaublich, wie es Ihr gelingt die lesende Nation dazuzubringen, von Ihr vorgestellte Bücher zu kaufen und in den Bestseller-Listen nach oben steigen zu lassen, wie es auch früher beim Literarischen Quartett schon war, wobei deren Art der Bewerbung doch ein wenig anders ablief als bei Frau Heidenreich.

Was für ein Intro für einen Forumsbeitrag mit der Überschrift "Wir brauchen eine TV-Sendung für Gesellschaftsspiele!"! Sorry für die Länge, aber es ging mir darum zu zeigen, was selbst derartige Nischen-Fernsehsendungen bewirken können.

An dieser Stelle wurde ja schon oft darüber diskutiert wie das Spiel an sich bekannter gemacht werden könnte, so dass ich mich gestern beim Fernsehschauen fragte: "warum gibt es nicht so eine Sendung für Gesellschaftsspiele?" - ich hab jetzt auch keine Lösung anzubieten, wie diese aussehen könnte und wie das Thema Spiel dabei so ausreichend interessant rübergebracht werden könnte, damit man einen Fernsehsender dafür begeistert, ...aber die Idee an sich finde ich schon toll.

Gerade wenn ich jetzt hier auf dieser Seite oder in der spielfrieks-mailingliste die Begeisterung für die neuen Spiele die uns jetzt in Essen bevorstehen sehe, denken vermutlich viele von uns, dass man irgendwie noch eine viel größere Zielgruppe daran teilhaben lassen müßte.

Leider alles nur Träume...
...aber ich wollte Euch daran teilhaben lassen ;-))

Grüße

Jens

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Chris

Re: Wir brauchen eine TV-Sendung für Gesellschaftsspiele!

Beitragvon Chris » 17. September 2003, 12:29

Das wäre auf jedenfall ne tolle Sache. Aber die Zielgruppe ist IMHO zu klein um jemanden dazu zu bringen ne eigene Sendung zu machen.
Die Kinder von heute wachsen mit Computer und Playstation auf. Ich selber bin 25 und zähle mich auch dazu, auch wenn ich immer Brettspiele gemocht habe und nur nie jemanden hatte der mit mir spielen wollte. Dafür geh ich jetzt meiner Freundin um so mehr auf die nerven mit spielen :p

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Marcel-André Casasola Merkle

Re: Wir brauchen eine TV-Sendung für Gesellschaftsspiele!

Beitragvon Marcel-André Casasola Merkle » 17. September 2003, 12:45

Hallo,

> Das wäre auf jedenfall ne tolle Sache. Aber die Zielgruppe
> ist IMHO zu klein um jemanden dazu zu bringen ne eigene
> Sendung zu machen.

Es gibt immerhin auch Schachsendungen im deutschen Fernsehen. Wie groß ist da die Zielgruppe? Es hängt ja immer stark von der Präsentation ab.

Gruß Marcel-André

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ahs

Re: Wir brauchen eine TV-Sendung für Gesellschaftsspiele!

Beitragvon ahs » 17. September 2003, 12:49

moin,

ich hab hier RTL "heute abend" im hause (kenne auch einige leutchen da gut).

wenns ein konzept hat (noch zu erarbeiten) denke ich koennte so was mal probiert werden. weiterhin sind lern-videos immer noch nicht fuer spiele gemacht (ausser catan und das kennt wohl kaum jemand).

gruzs
andreas

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Michael Andersch

Re: Wir brauchen eine TV-Sendung für Gesellschaftsspiele!

Beitragvon Michael Andersch » 17. September 2003, 12:54

Hallo Jens,

hier wurde schon ein bisschen in die Richtung gedacht:

http://www.spielbox.de/phorum4/read.php4?f=1&i=27050&t=27050
http://www.spielbox-online.de/phorum4/read.php4?f=1&i=26948&t=26948

VG,
Micha

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Frank Biesgen

Re: Wir brauchen eine TV-Sendung für Gesellschaftsspiele!

Beitragvon Frank Biesgen » 17. September 2003, 12:59

Marcel-André Casasola Merkle schrieb:

> Es gibt immerhin auch Schachsendungen im deutschen Fernsehen.
> Wie groß ist da die Zielgruppe? Es hängt ja immer stark von
> der Präsentation ab.

Entscheidend dürfte IMHO der Moderator selbst sein - wenn sich eine resolute Dame wie Elke Heidenreich hinstellt und die Sendung "Spielen!" moderiert, macht das vermutlich mehr Eindruck, als ein tolles Konzept auf die Beine zu stellen, welches von niemandem beachtet wird.

Der Vergleich mit Schach hinkt ja (leider) etwas, da die Schachregeln allgemein bekannt sind; die Zielgruppe ist relativ festgelegt, die Zuschauer wissen, was sie in der Sendung erwartet. Und Bücher kann ich gut bebildern und diese Bilder mit Textzitaten unterlegen. Aber Spiele? Die innere Spannung eines Puerto Rico oder Meuterer kann kaum aufgezeigt werden. Bleiben also wieder nur optische/haptische Produkte wie Villa Paletti, die von den meisten sofort als Kinderkram abgetan werden...

Gruß FBI

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Topolino

RE: Wir brauchen eine TV-Sendung für Gesellschaftsspiele!

Beitragvon Topolino » 17. September 2003, 13:57

"ahs" hat am 17.09.2003 geschrieben:
> moin,
>
> ich hab hier RTL "heute abend" im hause (kenne auch einige
> leutchen da gut).
>
> wenns ein konzept hat (noch zu erarbeiten) denke ich
> koennte so was mal probiert werden. weiterhin sind
[b]Sollte in der Richtung etwas zustande kommen - bitte rechtzeitig informieren - ein Zuseher ist Euch sicher !!![/b]

> lern-videos immer noch nicht fuer spiele gemacht (ausser
> catan und das kennt wohl kaum jemand).
>
> gruzs
> andreas

Ciao
Topolino (würde sich - wie wahrscheinlich doch viele andere auch - über so eine Sendung freuen )

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Siegfried Kurz

Re: Wir brauchen eine TV-Sendung für Gesellschaftsspiele!

Beitragvon Siegfried Kurz » 17. September 2003, 14:13

Am besten sowas wie "Deutschland sucht das Gurkenspiel", eine Sendung in der talentlose Autoren ihre Mensch-ärgere-dich-nicht-RippOffs einer sachkundigen Jury (Stevie Wonder, Stephen Hawking, Stephen King, Arnold Schwarzenegger) vorstellen. Der Gewinner mit dem am wenigsten schlechten Spiel wird millionenfach verlegt und erhält den goldenen RTL-Würfel (oder SAT1 oder oder)
Letztendlich ist alles nur eine Frage der Vermarktung, die Qualität der Spiele ist dabei nicht wirklich wichtig. Entscheidend ist, wer scheinbar mit seinem Namen dahintersteht, wobei kein thematischer Zusammenhang bestehen muß. In letzter Konsequenz profitieren dann auch die "richtigen" Spiele davon.

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cristinus

Re: Wir brauchen eine TV-Sendung für Gesellschaftsspiele!

Beitragvon cristinus » 17. September 2003, 15:55

Hallo,

> Es gibt immerhin auch Schachsendungen im deutschen Fernsehen.
> Wie groß ist da die Zielgruppe?

Der Deutsche Schachbund hat 94.000 Mitglieder in 3.000 Vereinen, hinzu kommen sicherlich zweimal so viele Hobbyspieler, die nicht im Verein organisiert sind, aber ein reges Interesse am Schach haben.

Vergleicht man das mit den meisten Auflagenzahlen gängiger Brettspiele, kommt man eventuell auf eine ähnlich grosse Zielgruppe. Hier zähle ich jetzt absichtlich nicht die mit, die ein Hase und Igel und ein Siedler-Spiel im Regal stehen haben, sondern die, die sich ein bißchen intensiver mit dem Thema Spiel beschäftigen.

Wenn man dann sieht, zu welchen Uhrzeiten Schach im Fernsehen läuft (und dann auch noch im Dritten), kann man sich ungefähr vorstellen, wieviel Interesse die Fernsehanstalten an einer Sendung über Brettspiele haben.
Die öffentlich-rechtlichen Sender haben es ja noch nicht einmal für nötig gehalten, etwas ausführlicher über die Hockey-Europameisterschaft zu berichten, obwohl die Übertragungsrechte dafür umsonst (!!!) waren.

> Es hängt ja immer stark von der Präsentation ab.

Und davon, inwieweit sich die Programmentscheider für eine Sache engagieren.

Spiele Grüße
Christian

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Jens Kappe

Re: Wir brauchen eine TV-Sendung für Gesellschaftsspiele!

Beitragvon Jens Kappe » 17. September 2003, 16:27

Danke für die URLs Michael,

daran und der erneuten Diskussion in diesem Threas erkenne ich, das die Idee an sich doch eigentlich nicht sooo schlecht sein kann, wenn sie zumindest in diesen "eingeweihten" Kreisen, von Zeit zu Zeit immer mal wieder hochkommt.

Okay, auf der einen Seite weiss ich auch das sich Handball und Tischtennis auch im DSF einkaufen mussten, damit sie dort Live-Übertragungen bekommen, um ihre Sportart insgesamt attraktiver zu machen (keine Ahnung, ob das immer noch so ist, war aber auf jeden Fall mal so), aber andererseits gibt's ja nu auch wirklich jede Menge Nischenschrott im TV, so dass vielleicht unsere Niesche ja auch mal dazugehören könnte.

Weiss jemand von Euch, ob schon mal in einer gemeinsamen Aktion größerer Spieleverlage versucht wurde etwas derartiges an einen Fernsehsender (welchen auch immer) heranzutragen? Es wäre zuuu schade, wenn diese ganzen tollen Spiele die es da gibt weiterhin immer nur einer sooo kleinen Gruppe zugänglich sein würden, weil alle Anderen gar nichts von deren Existenz erfahren.

Wie läuft sowas wohl ab? Sollten wir ein Expose mit einer Idee für eine Sendung in zwei Seiten länge erstellen? Sollten einfach mal irgendwelche bekannten Personen der Spieleszene gemeinsam Brainstormen und danach das Ergebnis einfach mal mündlich einem Sender ihrer Wahl präsentieren?

Ich weiss, es schon ein wenig wie Don Quichote gegen Windmühlen, aber andererseits ist es natürlich auch eine Herausforderung...

Grüße

Jens

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Chris

Re: Wir brauchen eine TV-Sendung für Gesellschaftsspiele!

Beitragvon Chris » 17. September 2003, 19:27

Wenn man die Sendung richtig ansetzt könnte das sicher den Verkauf von Spielen fördern. Ich glaube nämlich viele wissen heutzutage gar nicht für was die tollen bunten Schachteln da im Spielzeugladen eigentlich sind.
Ich würde mich freuen wenns irgendwann mal sowas geben würde. *hoff*

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Ulrich Rheimann

Es ist doch nicht so schwer, Leute...

Beitragvon Ulrich Rheimann » 17. September 2003, 21:31

Hallo zusammen,

in jeder mittelgroßen Stadt (hoffe ich jetzt mal) gibt es offene Kanäle, oder auch Bürgerkanäle genannt. Diese Bürgerkanäle bieten, wie der Name schon sagt, Berichte von Bürger für Bürger. Alles was ihr braucht sind Fortbildungen zu u. a. Video-, Schnitt- und was weiß ich noch für Techniken und anschließend können die Sendungen in den Studios, die möglicherweise Stunden- oder Tagessätze berechnen, gedreht und zum Schluß veröffentlicht werden. Ist natürlich ein wenig Kosten- und Zeitaufwendig.

Gruß,

Uli

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Ralf R

Re: Es ist doch nicht so schwer, Leute...

Beitragvon Ralf R » 18. September 2003, 00:33

> in jeder mittelgroßen Stadt (hoffe ich jetzt mal) gibt es
> offene Kanäle, oder auch Bürgerkanäle genannt. Diese
> Bürgerkanäle bieten, wie der Name schon sagt, Berichte von
> Bürger für Bürger. Alles was ihr braucht sind Fortbildungen
> zu u. a. Video-, Schnitt- und was weiß ich noch für Techniken
> und anschließend können die Sendungen in den Studios, die
> möglicherweise Stunden- oder Tagessätze berechnen, gedreht
> und zum Schluß veröffentlicht werden. Ist natürlich ein wenig
> Kosten- und Zeitaufwendig.

So kompliziert ist das nicht und dank digitaler Videotechnik kann man fernsehtaugliche Sendungen auch am heimischen PC erstellen. Alles was man braucht ist eine DV-taugliche Videokamera, einen leistungsstarken PC mit Videoschnittsoftware, einen Videorecorder und viel Zeit. Mit der eigenen Videokassette wandert man dann zum offenen Kanal und bittet um Sendezeit - da kann man dann auch noch das Tuning des Bild- und Tonmaterials erledigen.

Hab Ende 1997 mal so ein Projekt unter dem Namen "gamesTV" mit ein paar Kumpels gemacht. Allerdings ging es da nur um Computerspiele. Die Sendung wurde kurz vor Weihnachten 97 im Dortmunder Kabelkanal gesendet.

Leider haben zu viele Programmdirektoren Angst vor Experimente. Ein Versuch ist es wert, aber viel Hoffnungen würde ich mir bei RTL und Co nicht machen, da die (IMHO und zumindestens bis vor einem Jahr) keine kompetenten Redakteure im Bereich Brettspiel haben, die so ein Projekt den nötigen Push geben könnten.

Bye/Ralf R, ein Ex-Game Channel (RTL New Media) Mitarbeiter

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Thomas Knobloch

Re: Wir brauchen eine TV-Sendung für Gesellschaftsspiele!

Beitragvon Thomas Knobloch » 18. September 2003, 09:29

Hallo,

also steinigt mich jetzt nicht gleich aber wen soll das interessieren?

Otto Normal Spieler ist zufrieden wenn er kurz vor Weihnachten das SdJ im Supermarkt findet. Dass die plötzlich jeden Monat losrennen und sich ein neues Spiel für 20 bis 30 Euro kaufen ist sehr unwahrscheinlich. Vor allem wenn das erste dann im Schrank liegt weil grade keine Mitspieler zur Verfügung stehen.

Die Vielspieler lesen das Spielbox Forum und fahren zu den Messen also brauchen sie keine Werbung mehr für das Spiel an sich.

Die Freaks ... sind eben Freaks.

Das einzige was hilft ist Werbung für das SdJ, die Spiel in Essen, den Herner Spielewahnsinn, die Süddeutsche Spielemesse, die Münchner Spielwiesn, etc. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass diese Messen wirklich dazu führen, dass bei Leuten das Interesse am Spielen geweckt wird. Und zwar durch Ausprobieren mit möglichst wenig Aufwand durch Regelstudium.

Wie soll etwas im Fernsehen dargestellt werden was man nur selber erleben kann?

Grüße

Thomas

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alex

Re: Wir brauchen eine TV-Sendung für Gesellschaftsspiele!

Beitragvon alex » 18. September 2003, 11:10

High!

Thomas schrieb:
>> Wie soll etwas im Fernsehen dargestellt werden was man nur selber erleben kann?

Und genau da ist auch m.M. nach das Hauptproblem zu suchen:
Ein Buch - sprich eine Geschichte - hat eine Handlung mit Spannungsbogen,
verschiedenartige und handelnde Charaktere etc. Es ist so viel
leichter Interesse zu wecken; ich führe in die Thematik des Buches ein und
lasse Handlungsverlauf und Ende offen - das kann Menschen reizen.

Ein Spiel hingegen, auch wenn in einer kurzen Rezi Thema etc.
dargestellt wird, basiert halt auf einem Regelsystem - und wie will
man das (nicht schriftlich) einigermaßen anschaulich und unterhaltend
präsentieren - ohne dass es nach Vormittags-Bildungs-Fernsehen klingt.

Bei einem Buch kann außerdem als 'teaser' eine Passage vorgelesen werden;
aber mal so 'ne Runde vorzuspielen stell ich mir für die meisten mäßig
interessierten Menschen viieeeel zu langweilig vor.

Ich glaube, dass das Medium Spiel sich einfach nicht gut eignet, um
fernsehmedial vermarktet zu werden.
höchsten als kleine Spieleecke innerhalb eines anderen Fernseh-Formates;
dort könnten kurze Rezis und überhaupt Neuvostellungen präsentiert werden.

Wenn man aber sieht welche Verbreitung das Hobby Spielen im Internet - das sich auch viel besser eigenet, da es eine Mischform zwischen Text- und Grafikbasierenden Medium ist - mittlerweile erfährt, kann ich eigentlich auch
ganz gut ohne eigene Fernsehsendung schlafen ;-)

Gruß
Alex

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Guenter Cornett

Re: Wir brauchen eine TV-Sendung für Gesellschaftsspiele!

Beitragvon Guenter Cornett » 18. September 2003, 11:58

alex schrieb:
>
> High!

Hi (un-stoned) ;-)

> Thomas schrieb:
> >> Wie soll etwas im Fernsehen dargestellt werden was man nur
> selber erleben kann?
>
> Und genau da ist auch m.M. nach das Hauptproblem zu suchen:
> Ein Buch - sprich eine Geschichte - hat eine Handlung mit
> Spannungsbogen,
> verschiedenartige und handelnde Charaktere etc.

Das hat ein Spiel auch.

> Es ist so viel
> leichter Interesse zu wecken; ich führe in die Thematik des
> Buches ein und
> lasse Handlungsverlauf und Ende offen - das kann Menschen
> reizen.

Bei einem Spiel kann man alles bis zum Ende verraten und der Handlungsverlauf weiterer Spiele bleibt trotzdem offen.

> Ein Spiel hingegen, auch wenn in einer kurzen Rezi Thema etc.
> dargestellt wird, basiert halt auf einem Regelsystem - und
> wie will
> man das (nicht schriftlich) einigermaßen anschaulich und
> unterhaltend
> präsentieren - ohne dass es nach
> Vormittags-Bildungs-Fernsehen klingt.

Das wäre die Aufgabe für die Fernsehmacher. Da die Zuschauer nicht mitspielen müssen, kann man ein Spiel vorspielen und die Regeln stückchenweise erklären.

> Bei einem Buch kann außerdem als 'teaser' eine Passage
> vorgelesen werden;
> aber mal so 'ne Runde vorzuspielen stell ich mir für die
> meisten mäßig
> interessierten Menschen viieeeel zu langweilig vor.

Ein gesamtes Spiel vorzuspielen ist i.d.R. langweilig, aber man kann es in bestimmten Situationen anhalten, um verschiedene Möglichkeiten aus der Sicht eines Spielers zu erläutern. Insbesondere, wenn irgendwo Einheiten über das Brett geschoben werden, aber auch ein Tichu-Blatt lässt sich interpretieren. Ähnlich wie Skataufgaben in der Zeitung, nur etwas einfacher.

> Ich glaube, dass das Medium Spiel sich einfach nicht gut
> eignet, um
> fernsehmedial vermarktet zu werden.
> höchsten als kleine Spieleecke innerhalb eines anderen
> Fernseh-Formates;
> dort könnten kurze Rezis und überhaupt Neuvostellungen
> präsentiert werden.

Das wäre dann nur Werbung, eher langweilig.

> Wenn man aber sieht welche Verbreitung das Hobby Spielen im
> Internet - das sich auch viel besser eigenet, da es eine
> Mischform zwischen Text- und Grafikbasierenden Medium ist -

Für ein Guck-Medium ist Grafik nicht das Verkehrteste. Gegenüber Büchern müsste das Spiel da schon im Vorteil sein.


> mittlerweile erfährt, kann ich eigentlich auch
> ganz gut ohne eigene Fernsehsendung schlafen ;-)

Jo, ob man eine Spiele-TV- Sendung wirklich braucht, halte ich auch für fraglich. Aber ich denke schon, dass sich das gut und spannend umsetzen liesse. Fernseh-Rezensionen können interessanter gemacht sein als geschriebene, so es einem gelingt das Medium zu nutzen.

Abgesehen von Regelbeschreibungen und der Darstellung von Spielverläufen könnte man auch ein paar Promis spielen lassen, die das Spiel entsprechend kommentieren. Es gibt da sicher viele Möglichkeiten für kreative Köpfe.

Gruß, Günter

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Siegfried Kurz

Wir brauchen keine TV-Sendung, weniger reicht auch schon

Beitragvon Siegfried Kurz » 18. September 2003, 13:38

Wir wären auch schon einen großen Schritt weiter, wenn Spielerezensionen in den Printmedien wieder zu einer regelmäßigen Kolumne werden würden.
Spiele im Fernsehen mit Prominenten auf RTL dürfte allenfalls in Strip-Poker oder Mensch-ärgere-Dich-nicht mit nackten weiblichen Pöppeln ausarten.

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Guenter Cornett

Re: Wir brauchen keine TV-Sendung, weniger reicht auch schon

Beitragvon Guenter Cornett » 18. September 2003, 13:51

Siegfried Kurz schrieb:
>
> Wir wären auch schon einen großen Schritt weiter, wenn
> Spielerezensionen in den Printmedien wieder zu einer
> regelmäßigen Kolumne werden würden.

Wäre schön, aber reicht das ?

> Spiele im Fernsehen mit Prominenten auf RTL dürfte allenfalls
> in Strip-Poker oder Mensch-ärgere-Dich-nicht mit nackten
> weiblichen Pöppeln ausarten.

Selbst RTL ist schon über dieses Niveau hinaus.
Und das Genial-Daneben-Team müsste sich sicherlich nicht ausziehen, um eine interessante Spielesendung hinzukriegen.

Hier im Forum sind doch angeblich auch Autoren, Kreative, Leute mit Ideen, ... vertreten - fällt denn keinem was ein, das über 'Spielerezensionen in den Printmedien' hinausgeht?

Gruß, Günter

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Marc W.

Re: Wir brauchen keine TV-Sendung, weniger reicht auch schon

Beitragvon Marc W. » 18. September 2003, 15:14

Vielleicht könnte man das so aufziehen wie die Comic-Rezensionen in der Fairplay (wenn es die Comics mit den 4 Tieren noch gibt)

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Volker L.

Re: Es ist doch nicht so schwer, Leute...

Beitragvon Volker L. » 18. September 2003, 15:48

Ulrich Rheimann schrieb:
>
> Hallo zusammen,
>
> in jeder mittelgroßen Stadt (hoffe ich jetzt mal) gibt es
> offene Kanäle, oder auch Bürgerkanäle genannt. Diese
> Bürgerkanäle bieten, wie der Name schon sagt, Berichte von
> Bürger für Bürger. Alles was ihr braucht sind Fortbildungen
> zu u. a. Video-, Schnitt- und was weiß ich noch für Techniken
> und anschließend können die Sendungen in den Studios, die
> möglicherweise Stunden- oder Tagessätze berechnen, gedreht
> und zum Schluß veröffentlicht werden. Ist natürlich ein wenig
> Kosten- und Zeitaufwendig.

Klar gibt's sowas. Die Frage ist nur: wer guckt sich das an?

Gruss, Volker (hatte den Berliner Offenen Kanal genau einmal
auf dem Bildschirm: unmittelbar nach dem Kauf des Fernsehers
beim Sortieren der 34 mit Suchlauf gefundenden Sender)

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Jürgen Polenz
Kennerspieler
Beiträge: 193

Es gab mal eine TV-Sendung über Gesellschaftsspiele!

Beitragvon Jürgen Polenz » 18. September 2003, 21:46

Hallo zusammen,

wenn ich mich recht entsinne, habe ich in einer ziemlich alten Spielbox oder Pöppel-Revue in einem Bericht über Reinhold Wittig gelesen, dass es mal eine solche Sendung gegeben hat. Ich glaube die lief im 3. Programm des NDR und es war zu einer Zeit, als ich mich gerade begann für Brettspiele zu interessieren. Also so etwa vor 20 Jahren. Leider habe ich sie nicht gesehen, aber vielleicht kann KMW oder einer der "Alten Hasen" hier mehr zu beitragen. Man kann ja auch mal Reinhold Wittig selbst ansprechen.

verspielte Grüße
Jürgen

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Michael Schmitt
Spielkind
Beiträge: 17

SWR produziert aktuell eine Sendung!!!

Beitragvon Michael Schmitt » 19. September 2003, 00:20

In der Reihe "Planet Wissen" des SWR wird eine ganze Folge zum Thema Gesellschaftsspiele vorbereitet. Mein Freund hat bereits mit dem Redakteur gesprochen und ihm ein paar Tips gegeben. Demnächst wird er ihn noch auf dieses Forum hinweisen!
Der Sendetermin, der schon feststehen soll, ist mir noch nicht bekannt. Über den Inhalt der Sendung kann ich bisher nur berichten, dass ein SEHR bekannter Autor eingeladen wurde.
Wenn ich mehr Informationen habe, werde ich mich wieder melden.

Bis dann

Michael

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Knut

RE: Es gab mal eine TV-Sendung über Gesellschaftsspiele!

Beitragvon Knut » 19. September 2003, 07:41

Hallo Jürgen,
jetzt, wo Du's schreibst, fällt's mir wieder ein. Die Sendereihe hieß "Bei uns nebenan" und beschäftigte sich mit Leuten und deren Hobbies. Eine Folge widmete sich Gesellschaftsspielen. Sendetermin war der 26.10.1980, 16:30 Uhr (ein Sonntag), Sender NDRIII/SFBIII.

Moderatoren waren Prof. Horst Opaschowski (später als "Freizeitprofessor" bekannt geworden) und jemand, dessen Namen ich vergessen habe. Ich weiß noch wie er mich fragte: "Herr Wolf, Sie geben die Pöppel-Revue heraus. Was ist das eigentlich: ein Pöppel?" - und er sprach es aus, als wäre es ein Schimpfwort.

Reinhold und Karin Wittig waren ebenfalls in der Sendung. Reinholds Kunstobjekte wurden vorgestellt und eine Gruppe aus einem Dorf im Norden Hamburgs beschäftigte sich im Studio damit, sein Piratenbillard selbst zusammen zu zimmern.

Ich wurde im Studio zum Spiel "Diplomacy" interviewt (mein erstes Live-Interview - es wäre reif für die 80er Show: KMW mit dauergewelltem Lockenköpfchen. Es gibt noch ein Video davon...) Zuvor hatte uns zu Hause ein Fernsehteam überfallen und einen Spieleabend gefilmt. Wir hatten extra fotogene Spiele ausgesucht, z.B. "Empire" von International Team, falls das noch jemand kennt. Der Film wurde in die Sendung eingespielt - unterlegt mit einer Moderatorenstimme, wie man sie auch bei Naturfilmen immer wieder hört - sehr betulich und langweilend.

In der Pöppel-Revue schrieb ich damals hinterher, dass Brettspiele in der Sendung viel zu kurz kamen (10 von 60 Minuten Sendezeit). Die Bestelladresse der Pöppel-Revue wurde damals auch eingeblendet. Wenn ich das noch richtig erinnere, kamen durch die Sendung 2 oder 3 neue Leser.

Gruß
Knut

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Ulrich Rheimann

Re: Es ist doch nicht so schwer, Leute...

Beitragvon Ulrich Rheimann » 19. September 2003, 08:31

Hallo Volker,

wer sich das anguckt war ja auch nicht die Frage. Es ist wohl der Wunsch von einigen, Spiele in´s Fernsehen zu bekommen. Und das ist auf jeden Fall eine Möglichkeit.

Gruß,

Uli

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Volker L.

Re: Es ist doch nicht so schwer, Leute...

Beitragvon Volker L. » 19. September 2003, 13:54

Ulrich Rheimann schrieb:
>
> Hallo Volker,
>
> wer sich das anguckt war ja auch nicht die Frage. Es ist wohl
> der Wunsch von einigen, Spiele in´s Fernsehen zu bekommen.
> Und das ist auf jeden Fall eine Möglichkeit.

Jein.
Die Spiele ins Fernsehen zu bekommen, soll ja kein reiner
Selbstzweck sein, sondern hat den Sinn, die Oeffentlichkeit
zu erreichen und ggf. ein paar Leute darauf aufmerksam zu
machen.
Liefe so eine Sendung auf einem der wichtigen Sender (ARD, ZDF,
Sat1, RTL, Pro7, rtl2...), dann wuerde das in der
Fernsehzeitschrift zu lesen sein, dann wuerden es die
potenziellen Zuschauer auch bemerken. Kann immer noch sein,
dass kaum jemand einschaltet, weil die meisten sagen:"Eine
Sendung ueber Brettspiele? Interessiert mich nicht!"
So weit, so gut(?).
Aber wenn so eine Sendung im Offenen Kanal laeuft, dann
erfaehrt doch niemand, [b]dass[/b] es diese Sendung gibt.
Der Offene Kanal ist nun mal der Fernsehsender, wo jeder
Spinner ein Filmchen ueber sein skurriles Hobbie senden
kann - da mache ich mir doch nicht mal den Zeitaufwand,
mich auch nur zu informieren, worueber da berichtet wird.

Genausogut koennte die Sendung im nepalesischen Staatsfernsehen
laufen - das waere vielleicht sogar besser: die Tatsache
"nepalesisches Fernsehen sendet Bericht ueber deutsche
Brettspiele" waere dann vielleicht sogar den Tagesthemen,
dem heute-journal oder dem RTL-Nachtmagazin einen Kurzbericht
wert und wuerde damit indirekt eine hoehere Publikumswirksamkeit
erreichen als eine Sendung im OK.

Gruss, Volker


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