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Alhambra???

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Bernd Müsse

Alhambra???

Beitragvon Bernd Müsse » 2. Januar 2004, 22:31

Tut mir leid, Dirk Henn, aber dass Alhambra zum "Spiel des Jahres" gekürt wurde, kann ich echt nicht nachvollziehen.
Ich habe es inzwischen schon einige Male gespielt (auch gewonnen!), aber unterm Strich bleibt bei mir ein fader Beigeschmack.
Mein Eindruck ist, dass das Spiel viel zu früh auf den Markt geschmissen wurde.
Es ist nämlich irgendwie noch nicht fertig!
Beispiele?
- Interaktion zwischen den Spielern findet praktisch nicht statt, wenn jeder nur an seinem eigenen Palast bauen kann, und beim Bauen der anderen zum Zuschauen verdammt ist (ich hätte Ideen, wie das zu ändern wäre ...)
- Ein total chaotischer Spielaufbau: Kartenstapel hier - Kartenstapel da - eine Reserveplatte mit Wertungstabelle, die in dieser Form überflüssig ist - ein viel zu großer und in dieser Form überflüssiger Punkteweg (auch das ließe sich leicht ändern ...)
- Gleichzeitig aber ein penetrant penibel einzusortierender Karton (hallo?). OK, nichts gegen Übersichtlichkeit und sichtbare Struktur, aber die wäre mir im Spiel lieber.
- Das Design ist seltsam unausgegoren. Während der Punkteweg fast schon gelblich-antik daherkommt, sieht ´der "Marktplatz" aus, wie der nächste Windows XP-Nachfolger.

Also, ich werde es mir definitiv nicht kaufen, ich vermute aber, zig Leute werden bald die Addons kaufen (müssen), die das Spiel dann vielleicht fertig machen.

Trotzdem, ein gutes Konzept, aber ein Jahr bis zur nächsten Spiel, hätte dem Spiel gut getan.

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Braz
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Beiträge: 6431

Re: Alhambra???

Beitragvon Braz » 2. Januar 2004, 22:49

Hallo Bernd,

hmmm.....nun ja....will mal so sagen:
Spiele sind Geschmackssache ;)

Bernd Müsse schrieb:
> Beispiele?
> - Interaktion zwischen den Spielern findet praktisch nicht
> statt, wenn jeder nur an seinem eigenen Palast bauen kann,
> und beim Bauen der anderen zum Zuschauen verdammt ist (ich
> hätte Ideen, wie das zu ändern wäre ...)

wie z.B. bei Puerto Rico ?! Jeder baut auf seiner eigenen Insel für sich......


> - Ein total chaotischer Spielaufbau: Kartenstapel hier -
> Kartenstapel da - eine Reserveplatte mit Wertungstabelle, die
> in dieser Form überflüssig ist - ein viel zu großer und in
> dieser Form überflüssiger Punkteweg (auch das ließe sich
> leicht ändern ...)

Finde nicht, daß der Spielablauf chaotisch ist -> wäre dem so hätte ich mir die Regel nicht so schnell eingeprägt ;)


> - Gleichzeitig aber ein penetrant penibel einzusortierender
> Karton (hallo?). OK, nichts gegen Übersichtlichkeit und
> sichtbare Struktur, aber die wäre mir im Spiel lieber.

Finde: Lieber penibel als das alles wild herumfliegt !


> - Das Design ist seltsam unausgegoren. Während der Punkteweg
> fast schon gelblich-antik daherkommt, sieht ´der "Marktplatz"
> aus, wie der nächste Windows XP-Nachfolger.

Geschmackssache -> ich z.B. finde das Design nicht schlecht, wenngleich mir ein räumlicher Palast besser gefallen hätte ;) aber man kann ja nicht alles haben ;)

>
> Also, ich werde es mir definitiv nicht kaufen,

kluge Entscheidung aus deiner Sicht :))

> ich vermute
> aber, zig Leute werden bald die Addons kaufen (müssen), die
> das Spiel dann vielleicht fertig machen.

Ich würde mir ein Addon kaufen, aber nicht um das Spiel zu kompelettieren -was es eh mE schon ist - sondern eher weil mir das Spiel gefällt !

> Trotzdem, ein gutes Konzept, aber ein Jahr bis zur nächsten
> Spiel, hätte dem Spiel gut getan.

Sehe ich nicht so - sehr viele andere finden deine Punkte als "nicht-störend" bzw. als gutes Konzept ! Siehe auch Bewertung zum Deutschen Spielepreis, welcher ja ein "Spieler-Preis" bzw. "Von-Spielern-Preis" ist !



Gruß
Braz

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ferdinand köther

Re: Alhambra???

Beitragvon ferdinand köther » 2. Januar 2004, 23:56

Was hat solch unqualifiziertes Gelaber hier zu suchen?

Ferdi

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Roland G. Hülsmann

Re: Alhambra???

Beitragvon Roland G. Hülsmann » 3. Januar 2004, 00:59

Lieber Ferdi,

nicht jeder Beitrag , der nicht Deiner Meinung entspricht, ist "unqualifiziertes Gelaber"!
Bernd hat seine Meinung durchaus begründet und somit finde ich seinen Beitrag durchaus angebracht und diskussionswürdig, auch wenn er nicht meiner Meinung ist.

Roland

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Bernd Müsse

Re: Alhambra???

Beitragvon Bernd Müsse » 3. Januar 2004, 01:21

Ich verstehe die Aggressivität in deinem Posting absolut nicht.
Ist es etwa nicht genehm, ggf. nonkonforme Meinungen widerzugeben.
So oft, wie ich das Spiel bis jetzt gespielt habe, nehme ich mir einfach nur das Recht zu einer eigenen Meinung heraus, und die habe ich (denke ich) durch Beispiele klar gemacht.
Für mich ist das Siegel "Spiel des Jahres" nicht unbedingt ein zwingender Kaufgrund, und zwar einer der unreflektierten Art.
Ich habe für mich eine klare Vorstellung, welche Spiele mich aus welchen Gründen ansprechen und welche nicht.
Und dabei hat auch ein hochdekoriertes Spiel wie "Alhambra" keine Sonderstellung, bei der Kritik nicht erlaubt sein soll.

Das Konzept und alles rund um Carcassonne haben mich von vorneherein begeistert und werden das auch weiterhin tun.
Aber das hätte das Spiel auch ohne Siegel geschafft.

Ich persönlich finde es doch einigermaßen schräg, wie du dich in diesem Posting hier verkauftst.
Das hat eher was von einem schlechten Verlierer.

Aber auch das ist nur meine PERSÖNLICHE MEINUNG, auf die ich keinen Absolutheitsanspruch erhebe.

In diesem Sinne.
Gute Nacht

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hannes

Re: Alhambra???

Beitragvon hannes » 3. Januar 2004, 03:07

Hi

> Mein Eindruck ist, dass das Spiel viel zu früh auf den Markt
> geschmissen wurde.
> Es ist nämlich irgendwie noch nicht fertig!
> Beispiele?
> - Interaktion zwischen den Spielern findet praktisch nicht
> statt, wenn jeder nur an seinem eigenen Palast bauen kann,
> und beim Bauen der anderen zum Zuschauen verdammt ist (ich
> hätte Ideen, wie das zu ändern wäre ...)

Welche Ideen denn konkret ?

Dass das Spiel zu früh auf den Markt geworfen wurde, ist natürlich ein Witz. Ein Vorläufer dieses Spiels (Al Capone) erschien bereits 1992 :lol:

> - Ein total chaotischer Spielaufbau: Kartenstapel hier -
> Kartenstapel da - eine Reserveplatte mit Wertungstabelle, die
> in dieser Form überflüssig ist - ein viel zu großer und in
> dieser Form überflüssiger Punkteweg (auch das ließe sich
> leicht ändern ...)

Vielleicht bewirbst du dich mal als Spieldesigner oder als Redaktor bei einem Verlag. Du scheinst ja zu wissen, was ein gutes Spiel sein muss.

Der Punkteweg bei Carcassonne übrigens (weil du im andern Post dieses Spiel erwähnst) war in der Erstausgabe nicht so super und wurde nachträglich verbessert. Zu früh auf dem Markt ?

> Trotzdem, ein gutes Konzept, aber ein Jahr bis zur nächsten
> Spiel, hätte dem Spiel gut getan.

Siehe oben.

hannes (heute wohl zu spät im Bett)

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Erwin Broens
Spielkamerad
Beiträge: 49

Re: Alhambra???

Beitragvon Erwin Broens » 3. Januar 2004, 10:20

Roland G. Hülsmann schrieb:
>
> nicht jeder Beitrag , der nicht Deiner Meinung entspricht,
> ist "unqualifiziertes Gelaber"!
> Bernd hat seine Meinung durchaus begründet und somit finde
> ich seinen Beitrag durchaus angebracht und diskussionswürdig,
> auch wenn er nicht meiner Meinung ist.

Qualifikationen wie “zum Zuschauen verdammt”, “total chaotischer Spielaufbau”, “penetrant penibel” und “seltsam unausgegoren” sind angebracht und diskussionswürdig?

Hmmmmm.......


Erwin

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Wolfgang Ditt

Re: Alhambra???

Beitragvon Wolfgang Ditt » 3. Januar 2004, 12:50

Hallo Bernd,

ich muss nach deinem Posting mal outen, denn anscheinend spiele ich gerne unfertige Spiele. Das war schon so bei Siedler (später mit Seefahrer und S&R), El Grande (mit K&I, G&K), Carcassone (mit Fluss, Erw. H&B, K&S) und schon jetzt freue ich mich auf das Add-On zu Alhambra (genauso wie auf San Juan als Kartenspiel zu PR)

> Mein Eindruck ist, dass das Spiel viel zu früh auf den Markt
> geschmissen wurde. Es ist nämlich irgendwie noch nicht fertig!
Klar war es nicht fertig, Der Verlag hat eine Farbe ausgetaucht und einen verbesserten Schachteleinsatz entworfen. Beides verbesserte das Spiel, aber schon vorher war es klasse.

> - Interaktion zwischen den Spielern findet praktisch nicht
> statt, wenn jeder nur an seinem eigenen Palast bauen kann,
> und beim Bauen der anderen zum Zuschauen verdammt ist (ich
> hätte Ideen, wie das zu ändern wäre ...)
Nicht überall muss Interaktion sein und in der BSW kann man dann prima nebenbei chatten (-:

> - Ein total chaotischer Spielaufbau: Kartenstapel hier -
> Kartenstapel da - eine Reserveplatte mit Wertungstabelle, die
> in dieser Form überflüssig ist - ein viel zu großer und in
> dieser Form überflüssiger Punkteweg (auch das ließe sich
> leicht ändern ...)
Da schließ ich mich mal Hannes an, der hier auf die Carcassonne-Punkteleiste verweist.

> - Gleichzeitig aber ein penetrant penibel einzusortierender
> Karton (hallo?). OK, nichts gegen Übersichtlichkeit und
> sichtbare Struktur, aber die wäre mir im Spiel lieber.
Also ich habe irgendwie eine Vorliebe für Schachteleinsätze, in denen alles gut sortiert ist. Wenn er dir nicht gefällt, nimm ihn raus und schmeiß ihn weg.

> - Das Design ist seltsam unausgegoren. Während der Punkteweg
> fast schon gelblich-antik daherkommt, sieht ´der "Marktplatz"
> aus, wie der nächste Windows XP-Nachfolger.
Viele Spieler, so auch ich, finden das Design toll, aber über Geschmack lässt sich bekantlich nicht streiten

> Also, ich werde es mir definitiv nicht kaufen, ich vermute
> aber, zig Leute werden bald die Addons kaufen (müssen), die
> das Spiel dann vielleicht fertig machen.
Wenn du keines kaufst, haben wir zusammen im Schnitt 1, denn wir besitzen es doppelt.

> Trotzdem, ein gutes Konzept, aber ein Jahr bis zur nächsten
> Spiel, hätte dem Spiel gut getan.
Tja ohne gutes Konzept kein gutes Spiel. Aber ein Jahr warten wäre schade gewesen.

Wolfgang (aktueller Olympiasieger in Alhambra und bei diesem Posting direkt in die Stimmmung gekommen, das auch großkotzig zu posten)

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Wolfgang Ditt

nachträgliche Empfehlung

Beitragvon Wolfgang Ditt » 3. Januar 2004, 12:51

Hallo Bernd,

Wenn du gerne Interaktion hast, empfehle ich dir Tabu. Es gibt kaum ein Spiel mit mehr Interaktion.

Wolfgang

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Arne Hoffmann

Re: Alhambra???

Beitragvon Arne Hoffmann » 3. Januar 2004, 14:02

Hallo Bernd,

wenn ich mir Dein Posting durchlese bekomme ich auch den Eindruck, dass Du auch ein unfertiges abgeschickt hast - ohne es vorher noch einmal durchzulesen. Den Großteil Deiner Kritikpunkte führe ich auf unterschiedliche Geschmäcker bei Spielen zurück, als auf zu schnelles Herausbringen des Spiels (das, wie schon gesagt, schon etliche Jahre und Entwicklungsarbeit auf dem Puckel hat).

Konkret:

Bernd Müsse schrieb:
> Mein Eindruck ist, dass das Spiel viel zu früh auf den Markt
> geschmissen wurde.
> Es ist nämlich irgendwie noch nicht fertig!
> Beispiele?
> - Interaktion zwischen den Spielern findet praktisch nicht
> statt, wenn jeder nur an seinem eigenen Palast bauen kann,
> und beim Bauen der anderen zum Zuschauen verdammt ist (ich
> hätte Ideen, wie das zu ändern wäre ...)

Also ist für Dich ein Spiel nur dann richtig entwickelt, wenn es genügend Interaktion bietet. Schau ich so in mein Spieleregal finde ich direkt Dutzende von unfertigen, vorschnell auf den Markt geworfenen Spielen. ;-) Der Grad an Interaktion ist wohl auf Spielegeschmack und nicht auf Entwicklungsfehler zurückzuführen!

> - Ein total chaotischer Spielaufbau: Kartenstapel hier -
> Kartenstapel da - eine Reserveplatte mit Wertungstabelle, die
> in dieser Form überflüssig ist - ein viel zu großer und in
> dieser Form überflüssiger Punkteweg (auch das ließe sich
> leicht ändern ...)

Chaotisch? Ist wohl auch Geschmackssache - ich finde den Aufbau sehr übersichtlich: Ein Geldstapel, ein Bauhof mit vier Angeboten und ein paar offene Geldscheine zum Nachziehen. Sehr übersichtlich in meinen Augen -> Fazit: Unterschiedliche Geschmäcker, aber bestimmt keine vorschnelle Entwicklung.

> - Gleichzeitig aber ein penetrant penibel einzusortierender
> Karton (hallo?). OK, nichts gegen Übersichtlichkeit und
> sichtbare Struktur, aber die wäre mir im Spiel lieber.

Hmm, ein durchdachter Karton spricht für mich in aller Regel auch nicht für zu schnelle Entwicklung. ;-) Wobei ich jetzt den Karton nicht so gelungen halte, aber wie war das noch einmal mit den unterschiedlichen Geschmäckern?

> - Das Design ist seltsam unausgegoren. Während der Punkteweg
> fast schon gelblich-antik daherkommt, sieht ´der "Marktplatz"
> aus, wie der nächste Windows XP-Nachfolger.

Auch wenn die Grafik eines Spiels wieder unter Geschmackssache fällt, wäre dies in meinen Augen der erste Deiner Kritikpunkte, der auf vorschnelles Vermarkten des Spieles deuten könnte. Aber primär ist es doch wohl Geschmackssache (ich finde die Grafik nicht hitverdächtig aber stimmig und passend).

> Also, ich werde es mir definitiv nicht kaufen, ich vermute
> aber, zig Leute werden bald die Addons kaufen (müssen), die
> das Spiel dann vielleicht fertig machen.

Ich denke nicht, denn fertig ist das Spiel schon.

Wenn Dir das Spiel wegen der von Dir angesprochenen Punkte nicht gefällt, OK - ist halt Geschmackssache. Aber deswegen dem Autor mangelnde Entwicklungsarbeit vozuwerfen halte ich für überzogen!

Tschö,

- Arne -

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Gerhard Passler
Kennerspieler
Beiträge: 554

Re: Alhambra???

Beitragvon Gerhard Passler » 3. Januar 2004, 16:49

Hallo Bernd!

> Tut mir leid, Dirk Henn, aber dass Alhambra zum "Spiel des
> Jahres" gekürt wurde, kann ich echt nicht nachvollziehen.

:-?

> Ich habe es inzwischen schon einige Male gespielt (auch
> gewonnen!), aber unterm Strich bleibt bei mir ein fader
> Beigeschmack.
> Mein Eindruck ist, dass das Spiel viel zu früh auf den Markt
> geschmissen wurde.
> Es ist nämlich irgendwie noch nicht fertig!

:eek:
Warum denn heute so böse?

> Beispiele?
> - Interaktion zwischen den Spielern findet praktisch nicht
> statt, wenn jeder nur an seinem eigenen Palast bauen kann,
> und beim Bauen der anderen zum Zuschauen verdammt ist (ich
> hätte Ideen, wie das zu ändern wäre ...)

Nicht jedes Spiel muss viel Interaktion haben. Es gibt genug gute, ja sogar ausgezeichnete Spiele, die kaum Interaktion haben.
Eigentlich ist es Geschmacksache, denn der eine will viel Interaktion haben, der andere weniger .

> - Ein total chaotischer Spielaufbau: Kartenstapel hier -
> Kartenstapel da - eine Reserveplatte mit Wertungstabelle, die
> in dieser Form überflüssig ist - ein viel zu großer und in
> dieser Form überflüssiger Punkteweg (auch das ließe sich
> leicht ändern ...)

Beim chaotischen Spielaufbau kann ich Dir nicht zustimmen, sehr wohl aber beim sog. Reservefeld. Die Möglichkeit des Alhambra-Umbaus als eigenständige Aktion wird nämlich kaum bis gar nicht genutzt. Da hätten der Autor und der Verlag wirklich mehr daraus machen können und auch müssen.

> - Gleichzeitig aber ein penetrant penibel einzusortierender
> Karton (hallo?). OK, nichts gegen Übersichtlichkeit und
> sichtbare Struktur, aber die wäre mir im Spiel lieber.

:-?
Also ich war bis jetzt immer der Meinung, dass der Schachteleinsatz extrem unpraktisch ist. Oder bin ich nur zu ungeschickt, die Spielkarten und -kärtchen richtig einzusortieren? Ich fange so langsam an, an mir selber zu zweifeln ... ;-)

> - Das Design ist seltsam unausgegoren. Während der Punkteweg
> fast schon gelblich-antik daherkommt, sieht ´der "Marktplatz"
> aus, wie der nächste Windows XP-Nachfolger.

Geschmackssache; mir jedenfalls gefällt das Design.

> Also, ich werde es mir definitiv nicht kaufen, ich vermute
> aber, zig Leute werden bald die Addons kaufen (müssen), die
> das Spiel dann vielleicht fertig machen.

Also ich habe den Kauf bisher überhaupt nicht bereut und besonders bei Gelegenheitsspielern kommt das Spiel ausgesprochen gut an.

Verspielte Grüße

Gerhard

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Bernd Müsse

Re: Alhambra???

Beitragvon Bernd Müsse » 3. Januar 2004, 17:10

> Welche Ideen denn konkret ?


OK, hier also meine Ideen:

1.
Ich würde den Bauhof, der sich natürlich sinnigerweise in der Tischmitte befinden muss, erweitern:
Dazu würde das Brett nach unten verlängert und 4 Felder für die angebotenen Währungskarten eingebaut.
Gleichzeitig würde ich die Punkteleiste um den nun vergrößerten "Markt" herum anlegen (damit fällt ein Spielbrett weg und die Spielmitte auf dem Tisch ist klarer strukturiert).

2.
Bei Spielen, bei denen man gegen einander spielt, sollten die Spieler, meiner Ansicht nach, Möglichkeiten haben, das Spiel der anderen zu beeinflussen.
Das könnte hier nach Art der beiden Wertungskarten über Ereigniskarten geregelt sein. Ein Spieler, der eine solche Karte aufdeckt, könnte bei einem anderen ein Bauelement zurück in den Beutel befördern ("Erdbeben" o.ä.), mit einem anderen Elemente tauschen ("Schwarzmarkt" o.ä.), oder beispielsweise Handkarten mit anderen tauschen. Oder wie wäre ein freier Markt, bei dem Spieler Bauelemente eines anderen kaufen können ("Feilschen" o.ä.)?

3.
Was das Design angeht, hätte ich es für zweckmäßiger gehalten, das an sich schöne Layout der Baukarten auf die anderen Elemente (v.a. Bauhof) zu übertragen. Das hätte das Spiel auch optisch abgerundet.


Achja, nochwas:
Wenn ich geschrieben habe, dass ich das Spiel für zu früh halte, dann deshalb, weil ich für mich das Problem sehe, dass Termine wie Nürnberg oder Essen sicher einen großen Druck auf Entwickler ausüben (weil der Verlag da natürlich etwas Neues zeigen will).
Und so halte ich es einfach für möglich, dass einige Dinge (v. a. Feinschliff etc.) bei einem Spiel dabei nicht mehr möglich sind.
Das ist also eher als Systemkritik zu verstehen - ich wollte hier keinesfalls Dirk Henn an den Karren fahren.
Aber er ist nun mal der Autor, deshalb auch die Ansprache.

So, jetzt geh ich erstmal Finger kühlen ;-)

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Christian Hildenbrand

Re: Alhambra???

Beitragvon Christian Hildenbrand » 3. Januar 2004, 17:34

Bernd Müsse schrieb:

Hallo Bernd !

Zunächst einmal will ich anmerken, daß ich es klasse finde, wenn sich Leute wie Du hier GEdanken machen, ein Spiel vielleicht noch einen Tick besser zu machen. Und vielleicht findet sich in solchen GEdanken das ein oder andere, das wirklich zu einer Verbesserung führen könnte.

> OK, hier also meine Ideen:
>
> 1.
> Ich würde den Bauhof, der sich natürlich sinnigerweise in der
> Tischmitte befinden muss, erweitern:
> Dazu würde das Brett nach unten verlängert und 4 Felder für
> die angebotenen Währungskarten eingebaut.
> Gleichzeitig würde ich die Punkteleiste um den nun
> vergrößerten "Markt" herum anlegen (damit fällt ein
> Spielbrett weg und die Spielmitte auf dem Tisch ist klarer
> strukturiert).

Ein größerer Spielplan würde automatisch dazu führen, daß entweder die Schachtel vergrößert werden müsste, oder aber ein Faltplan eingeführt. Ich weiß nicht, inwiefern die Produktionskosten bei einem Faltplan größer sind als bei den beiden separaten. :-?
Ich persönlich halte den finanziellen Aspekt schon für einen nicht unbedeutenden ...

> 2.
> Bei Spielen, bei denen man gegen einander spielt, sollten die
> Spieler, meiner Ansicht nach, Möglichkeiten haben, das Spiel
> der anderen zu beeinflussen.
> Das könnte hier nach Art der beiden Wertungskarten über
> Ereigniskarten geregelt sein. Ein Spieler, der eine solche
> Karte aufdeckt, könnte bei einem anderen ein Bauelement
> zurück in den Beutel befördern ("Erdbeben" o.ä.), mit einem
> anderen Elemente tauschen ("Schwarzmarkt" o.ä.), oder
> beispielsweise Handkarten mit anderen tauschen. Oder wie wäre
> ein freier Markt, bei dem Spieler Bauelemente eines anderen
> kaufen können ("Feilschen" o.ä.)?

Hm, ich kann das mit fehlender Interaktion nicht ganz nachvollziehen. Ich sehe im Spiel, was die anderen bauen, wo ich Mehrheiten angreifen kann, was andere an Geld sammeln, um vielleicht bestimmte Kärtchen zu erhaschen. Und ich versuche dann eben, genau dem entgegen zu wirken. Das ist für mich durchaus eine bestimmte Portion INteraktion. ;-)
Betreffs Ereigniskarten muss ich sagen, daß ich es nicht verstehen kann, warum Spiele durch Eregniskarten aufgewertet werden sollen. Warum muss ein Spiel immer noch eine Komplikation reinbekommen, wenn es so doch schon bestens funktioniert ?

> 3.
> Was das Design angeht, hätte ich es für zweckmäßiger
> gehalten, das an sich schöne Layout der Baukarten auf die
> anderen Elemente (v.a. Bauhof) zu übertragen. Das hätte das
> Spiel auch optisch abgerundet.

Über Design lässt sich immer streiten. Ich persönlich hätte auch gerne kleine SChafe auf den entsprechenden Feldern bei Siedler gehabt ... aber das ist einfach künstlerische Freiheit (mehr oder weniger) des Graphikers ... und da wird er es nie allen recht machen können. :roll:

> Achja, nochwas:
> Wenn ich geschrieben habe, dass ich das Spiel für zu früh
> halte, dann deshalb, weil ich für mich das Problem sehe, dass
> Termine wie Nürnberg oder Essen sicher einen großen Druck auf
> Entwickler ausüben (weil der Verlag da natürlich etwas Neues
> zeigen will).
> Und so halte ich es einfach für möglich, dass einige Dinge
> (v. a. Feinschliff etc.) bei einem Spiel dabei nicht mehr
> möglich sind.

Hm, aber dann muß der Spieler an sich das ganze Jahr immer und überall präsent sein, um alles mitzubekommen. Und nicht nur der Spieler, sondern die ganze Spieleszene. Die VErlage müssen drauf schauen, wann wer was veröffentlich, und dann wird der Konkurrenzdruck vielleicht noch grüßer, denn es könnte drauf rauslaufen "wer zuerst veröffentlicht, verkauft zuerst". Von dem her halte ich es durchaus für förderlich für die ganze Spielewirtschaft, sich auf 2 Termine zu konzentrieren, an denen alle gleichzeitig die Möglichkeit haben, ihre Neuheiten dem Publikum zu präsentieren.

So, das war meine Ansicht zu Deinen Punkten. Wie gesagt, lass Dich nicht davon abhalten, auch weiterhin Gedanken zu Spielen zu äußern, auch wenn Du damit bei dem ein oder anderen auf wenig Gegenliebe stossen wirst. Vielleicht ist in 100 Gedanken einer dabei, der in irgendeinem Spiel zu (mehr) Erfolg verhelfen kann ... ;-)

Viele Grüße !

Ciao, Christian (... hat sich eben in einem Second-Hand-Laden ein altes "Showmanager" gekauft ...)

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Lol Margue

Hört auf !

Beitragvon Lol Margue » 3. Januar 2004, 19:12

Hört doch auf auf Bernd rum zu hacken.

Ich bin auch in den meisten Punkten mit ihm einverstanden.
Das Spiel hat ein bisschen etwas von Zusammengebasteltem, also etwas unausgegoren. Das ist natürlich Gefühlsache.
Ich habe übrigens gleichzeitig METRO von Dirk Henn kennen gelernt und bin der Meinung:
Metro ist klarer und tiefer als alhambra.
Wer hat eigentlich in dem Jahrgang den Preis bekommen?

Also, jeder spielt was er will, Hauptsache wir spielen und streiten nicht

LOL

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Bernd Müsse

Re: Hört auf !

Beitragvon Bernd Müsse » 3. Januar 2004, 19:31

Danke, Lol ;-)

Aber keine Sorge.
Ich halte mich gerne an den amerikanischen Kreativitätsforscher Roger von Oech.
Und der hat mal gesagt: "Heilige Kühe ergeben die besten Steaks."

Deshalb finde ich es gar nicht so wild, wenn hier recht kontrovers diskutiert wird.
Oft sind es auch die kontroversen Debatten, die zu den besten Ergebnissen führen.
Wer weiß, was hier noch alles an Ideen entsteht?

Wär doch schade, wenn sich alle immer einig wären ...

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Torsten

Re: Alhambra???

Beitragvon Torsten » 3. Januar 2004, 20:38

Gerhard Passler schrieb:

> :-?
> Also ich war bis jetzt immer der Meinung, dass der
> Schachteleinsatz extrem unpraktisch ist. Oder bin ich nur zu
> ungeschickt, die Spielkarten und -kärtchen richtig
> einzusortieren? Ich fange so langsam an, an mir selber zu
> zweifeln ... ;-)

Vermutlich hast Du die erste Version des Schachteleinsatzes, es gibt nämlich zwei :-)

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Tanja Sepke

Metro

Beitragvon Tanja Sepke » 4. Januar 2004, 10:47

Lol Margue schrieb:
>
> Metro ist klarer und tiefer als alhambra.
> Wer hat eigentlich in dem Jahrgang den Preis bekommen?
>
Metro war im Jahr 2000 auf der Auswahlliste SdJ. Torres hat den Hauptpreis bekommen.

Der Deutsche Spielepreis ging aber an Tadsch Mahal, 2. Torres und 3. Die Fürsten von Florenz.

Alhambra hat beim DSP 2003 den 2. Platz hinter Amun Re belegt.

statistische Grüße aus Soest
Tanja

P.S.: Wie praktisch doch eine gut gefüllte Datenbank ist.... ;-)

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Jana

Re: Alhambra???

Beitragvon Jana » 4. Januar 2004, 11:40

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum einige Antworten hier so heftig verfaßt werden, als würde sich jemand auf die Füßt getreten fühlen.

Bernd hat doch eindeutig geschrieben "mein Eindruck ist..." und auch sonst ist völlig klar, daß es sich um seine persönliche Meinung handelt.

Wenn man selbst anderer Meinung ist, dann kann man das doch sachlich dagegen setzen ohne gleich ironisch oder beleidigend zu werden...

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Christof

Re: Alhambra???

Beitragvon Christof » 4. Januar 2004, 21:18

Bernd Müsse schrieb:

> 1.
> Ich würde den Bauhof, der sich natürlich sinnigerweise in der
> Tischmitte befinden muss, erweitern:
> Dazu würde das Brett nach unten verlängert und 4 Felder für
> die angebotenen Währungskarten eingebaut.
> Gleichzeitig würde ich die Punkteleiste um den nun
> vergrößerten "Markt" herum anlegen (damit fällt ein
> Spielbrett weg und die Spielmitte auf dem Tisch ist klarer
> strukturiert).

Ob die Geldkarten auf Feldern auf dem Bauhof liegen oder ob sie einfach drunter liegen (vier Karten sind mit Abstand gelegt in etwa so breit wie das Brett) macht keinen großen Unterschied finde ich.
Gegen die Außenlaufende Punkteleiste (wie sie bei »Stimmt so« ja vorhanden war) spricht aber das der Bauhof vielbenutz, berührt und ev. unfreiwillig berührt wird. Bei einem so kleinen Plan (auch wenn er doppelt so groß wäre) können die Wertungssteine aber schnell verrutschen.

Außerdem kann ich nicht ganz sehen, dass eine Trennung der Funktionen des Spieles im Material (ein Plan zum Kaufen, ein Plan zum Werten) die Sache unübersichtlicher macht.

Schönen Gruß
Christof

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peer

Re: Hört auf !

Beitragvon peer » 5. Januar 2004, 03:41

Hi,
Bernd Müsse schrieb:
> Deshalb finde ich es gar nicht so wild, wenn hier recht
> kontrovers diskutiert wird.
> Oft sind es auch die kontroversen Debatten, die zu den besten
> Ergebnissen führen.
> Wer weiß, was hier noch alles an Ideen entsteht?
> Wär doch schade, wenn sich alle immer einig wären ...

Zumal es sich um ein Diskussionsforum handelt ;-)
Wer hier nicht diskutieren will soll hier nicht posten (Dhare freut es mich, dass du zur Abwechslung mal ein kontroverses Posting baust und anscheindend auch die Antworten darauf liest ;-) )
ciao
Peer

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Michael Maschke

Reservefeld unnotig?

Beitragvon Michael Maschke » 5. Januar 2004, 18:04

Gerhard Passler schrieb:
> Die Möglichkeit des
> Alhambra-Umbaus als eigenständige Aktion wird nämlich kaum
> bis gar nicht genutzt. Da hätten der Autor und der Verlag
> wirklich mehr daraus machen können und auch müssen.

Hi,
ich finde das Reservefeld nicht so unnötig. In meinen Spielerunden ist es z.B. immer wieder vorgekommen, dass man Mitspielern Plättchen weggekauft hat oder Plättchen gekauft hat, die man ngerade nicht anlegen konnte, die einem aber Mehrheiten gesichert haben. Diese Plättchen liegen dann halt erstmal aufm Reservefeld, aber man kann sie ja nachträglich immer noch einbauen.
Manchmal lohnt es sich auch quasi "vorausschauend" Plättchen zu kaufen, sie auf dem Reservefeld zu "parken" und später einzubauen, um z.B. ne längere Mauer hinzukriegen oder ne Mehrheit anzugreifen.
Das Legen von Reserveplättchen lohnt sich m. E. immer dann, wenn grad nix passendes auf dem Bauhof liegt oder als Zusatzaktion nach dem passenden Bezahlen eines anderen Plättchens...
Na ja, finde es halt nicht überflüssig und im Übrigen halte ich Alhambra auch nicht für unausgereift. Hab schon Stimmt so! gern gespielt und finde das es an den richtigen Stellen weiter entwickelt wurde! Aber klar ist das auch Geschmackssache!

Ciao,
Michael

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peer

Re: Alhambra???

Beitragvon peer » 6. Januar 2004, 02:26

Hi,
interessant wie sich Geschmaecker unterscheiden - meine Meinung ist diametral entgegengesetzt:
Ich finde Alhambra extrem rund und fertig (was ja nun auch kein Wunder ist, ist es ja bereits die dritte ueberarbeitete Ausgabe von Al Capone)
Und ehrlich gesagt kann ich nicht erkennen, wie eine Erweiterung das Spiel tatsaechlich verbessern kann (anders als z.B. bei Siedler, da dort ja das "Einbauen" beim schlechten Start ein kleines Problem war. Fuer mich jedenfalls ;-) ). Ich gebe dir alleridngs recht dabei, dass das Reservefeld nur recht selten genutzt wird, habe bislag aber nicht abgeleitet, dass man das deswegen aendern muesste.
Aber mal sehen, was die Erweiterung bringt.
ciao
Peer

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Jost Schwider

RE: Alhambra!

Beitragvon Jost Schwider » 6. Januar 2004, 11:12

"Bernd Müsse" hat am 02.01.2004 geschrieben:

> Tut mir leid, Dirk Henn, aber dass Alhambra zum "Spiel des
> Jahres" gekürt wurde, kann ich echt nicht nachvollziehen.

Was soll persönliche Polemik an dieser Stelle? :-?
Tipp: Dafür gibt es doch eMail...

> Mein Eindruck ist, dass das Spiel viel zu früh auf den
> Markt geschmissen wurde.

Sind über 12 Jahre wirklich "zu früh"? :-?

> Interaktion zwischen den Spielern findet praktisch nicht
> statt,

Wie bei vielen anderen tollen Spielen, etwa das geniale Puerto Rico oder neuerdings Anno 1503.

> Ein total chaotischer Spielaufbau: Kartenstapel hier -
> Kartenstapel da - eine Reserveplatte mit Wertungstabelle,

Puerto Rico wäre in deinen Augen also auch ein chaotisches Spiel?

> Das Design ist seltsam unausgegoren. Während der
> Punkteweg fast schon gelblich-antik daherkommt, sieht ´der
> "Marktplatz" aus, wie der nächste Windows XP-Nachfolger.

Geschmacksfrage...
Wirklich störend war m.E. ausschließlich die Farbgebung der Münzen in der ersten Auflage.

> Trotzdem, ein gutes Konzept, aber ein Jahr bis zur nächsten
> Spiel, hätte dem Spiel gut getan.

Das Spiel ist - genau so, wie es jetzt ist - absolut vollständig! Es sollte nur die korrekte Spielerzahl auf dem Karton stehen, da es m.E. nur bis maximal 4 Spielern richtig funktioniert... ;-)

Viele Grüße
Jost aus Soest (sprich: "jooost aus sooost")
http://www.schwider.de/spiele.htm - [i](Brett)Spiele und mehr...[/i]


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