Beitragvon Michael Weber|Reich der Spiele » 5. Oktober 2004, 12:33
Attila schrieb:
> > Anerkennung zu leisten. Ich fordere nicht ein, sondern sehe
> > die User in der moralischen Selbstverpflichtung. Wenn sie das
> > nich tun (wollen), kann ich daran nichts ändern und werde die
> > Einzelnen dafür nicht kritisieren.
>
> Nein, im einzelnen nicht - dafür aber die dicke
> Pauschalkelle! Und "moralische Selbstverpflichtung" - hallo???
> Wenn mir etwas gefällt heisst das noch *lange* nicht das ich
> bereit bin Geld dafür aufzubringen. Das hat *nichts* mit
> "Geiz ist Geil"-Mentalität zu tun!
Der springende Punkt ist, dass das gleiche Angebot, was kostenlos super ist, bei einer Gebühr plötzlich gemnieden wird. Das ist das gute Recht jedes einzelnen Nutzers, aber da stellt sich schon die Frage, ob es am Angebot, an der Mentalität oder am Preis liegt. Und ich behaupte, es liegt an der Mentalität. Wenn zum Beispiel die Nutzung des Spielbox-Forums einen Euro im Jahr kosten würde, ein geradezu lächerlicher Betrag, würden viele Leute nicht mehr hier anzutreffen sein, obwohl sie (und das ist entscheidend) sich jetzt sehr gerne Informationen holen und diese eigentlich nicht missen möchten. Kaum käme ein - egal wie niedriger Preis ins Spiel, hätten wir genau die Diskussion, dass es nichts mit Geiz zu tun hat, sondern mit freier Entscheidung. Und ich behaupte: Nein, es hat etwas mit der kostenlos-Mentalität im WWW zu tun.
Oder mal konkret bei dir nachgefragt: Welches Angebot, was du gerne im WWW nutzt, dürfte wie viel Kosten, damit du es weiterhin nutzt? Wenn nein: Liegt es am Preis oder daran, dass du grundsätzlich nichts bezahlen möchtest? Oder an den möglichen Ausweichangeboten?
Bei der Gelegenheit, ich zahle durchaus für einige, für mich interessante Webangebote und würde es auch für weitere tun, wenn sie mir wichtig wären.
> > weder persönlich noch allgemeingültig verstehen. Sie haben
> > Spaß mit der Arbeit und auch den Ksoten anderer. Dabei ist es
> > meiner Meinung nach völlig egal, aus welchen Gründen ein
> > Angebot zustande kommt.
>
> Nunja, das bringt es mit sich wenn man kostenlose Angebote
> ins Netz stellt. Deine Sichtweise ist ein wenig einseitig.
> Ich stell mal das andere extrem dar: Es gibt viele kostenlose
> Seiten in unserer Community und man könnte es genauso als
> Moralische verpflichtung der Betreiber gegenüber der
> Community sehen das eigene Hobby nicht zu kommerzialisieren
> (nichts anderes ist es defakto).
No, das ist zwar im Ansatz richtig, aber die Profiteure, und um die geht es hier, sind die Nutzer! Die Nutzer profitieren von der Arbeit anderer! Und es ist völlig schnuppe, warum diese das Angebot ins Leben gerufen haben und wie es sich entwckelt hat.
Das es darüber hinaus auch eine Selbstverprfölichtung gibt, kann ich nur bestätigen: Reich der Spiele mal mehr als drei Wochen ruhen zu lassen, wäre für mich gegenüber den Leserinnen und Lesern nicht wirklich vertretbar.
> > mit der Geiz-ist-geil-Mentalität zu tun und zeugt davon, dass
> > man die Arbeit anderer nicht honorieren mag.
> Wenn sie einem den Preis nicht wert ist, dann ist das nunmal
> so. Das hat nix mit Geiz zu tun, sondern damit WIE man die
> Arbeit einschätzt.
Über den Preis haben wir noch gar nicht wirklich gesprochen. Wenn man mal von dem Zahlungsvorghang als solchen absieht und den technischen Möglich- und Unmöglichkeiten für die Betreiber, befürchte ich, dass die Schmerztgrenze bei einem Cent beginnt! Und das hat dann nichts mehr mit dem Preis zu tun.
> > Ja, aber ist es nicht merkwürdig, dass im Web
> > selbstverständlich alles kostenlos zu haben sein muss,
> > während man genauso selbstverständlich an der nächsten Ecke
> > in die Tsche greift, um eine Fachzeitschrift zu bezahlen?
>
> DAS mag vieleicht daran liegen, das hinter einer Zeitschrift
> eine Redaktion, eine Druckerei, ein Layout, Design, Logistik,
> das Kosik was es verkauft und noch mehr hängt. Hinter den
> meisten Webangeboten steht meistens nicht mehr als ein wenig
> billiger Webspace, den Hobby-Designer mit Inhalt gefüllt
> haben. (BSW fällt allerdings nicht darunter).
Das ist nicht richtig. Die Brettspielwelt ist nun meines Wissens auch nicht gerade ein professionelles Angebot im Sinne eines Gewerbes. Und die Herstellungskosten sind kein Qualitätskennzeichen. Nein, es ist doch eher das Produkt als solches, also echte Güter gegenüber WWW, was die Münzen klimpern lässt. Produkte (praktisch) haben immer Geld gekostet, das WWW war lange Jahre ausschließlich kostenlos. Das hat die von mir ktritisierte Mentalität gegenüber diesem Medium offenbar begründet.
Michael