Beitragvon Roman Pelek » 12. November 2004, 12:41
Hi Olivier,
Olivier Boss schrieb:
> Was da Roman angesprochen hat, finde ich, gehört zu einem
> neuen Thema.
>
> Was ist wenn wirklich Brettspiele medienwirksam die Massen
> ansprechen würden und sie populär würde wie z.B. Fussball? Da
> wäre auch viel mehr Geld in der Branche vorhanden. Und viel
> Geld hat auch Nachteile für die Szene. Da würde es
> wahrscheinlich Profispieler geben, die Millionen kassieren.
Nun, das kann man ja "im Kleinen" bei Magic, Go oder Schach beobachten. Auch wenn die Siegprämien durchaus hoch erscheinen, hat jemand mal seine eigene Leistung im Job und seinen Gehaltszettel dagegen gehalten? Sicher, im Profi-Sport gibt es einige Exemplare, die tunlichst finanziell nicht jammern, sondern mehr Leistung zeigen sollten. Aber davon sind wir wahrlich Welten weit weg (apropos Welten, apropos Spielen: gibt es hier Boni für eine fünffache Alliteration mit "w"?).
> Wenn so viel Geld vorhanden wäre, würde dann mancher spielen
> nur um zu gewinnen (auch mit Mogeln) und nicht mehr um des
> Spielens willen. Die Konsequenz: Die ganze Szene würde
> kommerzialisiert. Da würde nur das nackte Geld zählen.
Und was wäre der entscheidende Unterschied zum Jetzt? ;-)
> Ich denke, da ist es mir lieber, wenn die Spielerszene
> überschaubar bleibt, wenn die meisten nicht Mogeln um zu
> gewinnen, wenn nur "echte" Spieler die Szene berreichern,
> wenn wir Exoten bleiben.
Das inhärente Probleme an der Underdog-Nummer inklusive "street-credibility" ist, dass nur diejenigen überleben, die genau diesem Gedankengut entsagen. Die anderen gehen einfach unter, und kein Hahn kräht mehr danach - warum auch, es wachsen schließlich immer noch Neue nach, die ihre persönliche Existenz auf's Spiel setzen möchten. Letztlich ist diese Einstellung in der Szene sowieso höchst bigott. Sei's drum, ich mag eigentlich nix mehr sagen als: Leute, macht Euch nicht mutwillig kaputt, die Dankbarkeit hält maximal ein Jahr, die Schulden bleiben ein Leben lang. Und Euch hilft dann niemand mehr, auch keine "echten Spieler" - Lob in der Szene ist viel schneller vergessen als dass es Früchte trägt.
Ciao,
Roman