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Flunkern/Rav

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Helmut Lehr

Flunkern/Rav

Beitragvon Helmut Lehr » 24. März 2005, 13:03

Hallo,
habe mir eben die Spielregel von Flunkern/Ravensburger angeschaut.
Das kam mir alles bekannt vor.
Was ist denn daran "Neuerfindung" gleich zweier Autoren M-A. Casasola Merkle/Tobias Biedermann?
Vielleicht die Aktionskarten?

SG
Helmut (etwas enttäuscht)

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Bernd

Re: Flunkern/Rav

Beitragvon Bernd » 24. März 2005, 13:46

Hallo Helmut,

das ging uns genauso ...

Dia Aktionskarten sind auch nicht wirklich neu.

Das einzige, was wir für "neuartig" hielten, war die Regel dass man nicht den Stapel nehmen mußte, wenn man beim flunkern erwischt wird, sondern die Zahl auf der Karte angiebt, wie viele Karten man nehmen muss.
Aber alles andere gab es schon sooo oft und meist besser!

Da sieht man mal wieder, dass zwei Autoren nicht doppelten Spaß bedeuten müssen.

Flunkernde Grüße

Bernd
PS: Von Gracias aus der selben Reihe waren wir noch entäuschter - selten so ein langweiliges Spiel gespielt.

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Helmut Lehr

Re: Flunkern/Rav

Beitragvon Helmut Lehr » 24. März 2005, 14:16

Bernd schrieb:
>
> Hallo Helmut,
>
> das ging uns genauso ...
>
> Dia Aktionskarten sind auch nicht wirklich neu.
>
> Das einzige, was wir für "neuartig" hielten, war die Regel
> dass man nicht den Stapel nehmen mußte, wenn man beim
> flunkern erwischt wird, sondern die Zahl auf der Karte
> angiebt, wie viele Karten man nehmen muss.

Ja, genau! Das ist richtig.
Dass eine Runde linksherum gesteuert wird, gab's auch schon öfter.

Das ist man von Ravensburger aber nicht gewöhnt, und schon gar nicht von Casasola Merkle.
>
> Bernd
> PS: Von Gracias aus der selben Reihe waren wir noch
> entäuschter - selten so ein langweiliges Spiel gespielt.

Muss ich dann auch mal ausprobieren.
Denn seinerzeit wurde "Lost Cities" auch als langweilig bezeichnet, was sich bei uns aber nicht ebstätigte.
SG
Helmut (der heute "Flunkern" wollte, aber jetzt etwas ratlos ist)

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Stefan Brück

Re: Flunkern/Rav

Beitragvon Stefan Brück » 24. März 2005, 14:30

Bernd schrieb:
.
.
.
> PS: Von Gracias aus der selben Reihe waren wir noch
> entäuschter - selten so ein langweiliges Spiel gespielt.

Hmmm, das ist mir ein wenig suspekt?!

Irgendwas überlesen, falsch gespielt, denn "langweilig" war bislang noch nie ein Merkmal, das die Spieler dem Spiel gegeben haben ...;o)

vG
Stefan

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Marcel-André Casasola Merkle
Brettspieler
Beiträge: 62

Re: Flunkern/Rav

Beitragvon Marcel-André Casasola Merkle » 24. März 2005, 15:08

Hallo Helmut,

nein, originell ist "Flunkern" sicher nicht. Vielmehr ist es eine Bearbeitung des traditionellen "Mogeln" oder "Betrügen" oder wie man das Spiel sonst noch so nennt.

Die wenigen Unterschiede (ungleiche Farbverteilung, beim Anzweifeln so viele Karten ziehen wie die Zahl auf der Karte zeigt, Aktionskarten) bringen das Spiel jedoch in Schwung und eröffnen taktische und bluffige Möglichkeiten, die das Original eben nicht bietet.

Die Kniffe bleiben dabei subtil. Wer sich auf das Spiel einlässt, der kann auch über die Partien etwas an taktischen Möglichkeiten entdecken, wenn auch der Spielspaß hauptsächlich über die Chemie zwischen den Spielern entsteht.

Mir war schon klar, dass man Spiele wie Flunkern gerne nach der ersten Partie als Larifari abtut. Das ist auch ok. Ihr seid Vielspieler und könnt euch nicht mit jedem kleinen Kartenspiel rumärgern. Dafür gibts einfach zu viel auf dem Markt.

Ich fände es allerdings schade um das schöne Grundprinzip, wenn es nicht auch als bearbeitetes Spiel im Handel wäre, genauso wie es schade wäre um Spiele wie Bluff, Wizards, Rage und die Werwölfe vom Düsterwald.

Ich muss da einfach noch mal betonen, dass Spiele durchaus für bestimmte Gruppen gemacht werden. Flunkern ist bei Nichtspielern ein Renner, gerade weil es vertraute Elemente bietet, die die Spieler nicht überfordern und trotzdem zum Bluffen, Necken und Alles-auf-eine-Karte-setzen einladen.

Über die Vielfalt unserer Spielelandschaft sollten wir uns freuen. Spiele für Bluffer, Absacker für die späten Stunden, Wortspiele, Hirnverzwirbler, Spiele für Jungendliche, Schnelligkeitsspiele, Spiele mit abseitigen Themen, Lernspiele, Spiele für Senioren und zum Gehirnjoggen, kritische Spiele, satirische Spiele, provokante Spiele, Spiele, die gar keine Spiele sind usw. usf.

Und keine Angst. Ich werde jetzt nicht nur noch Nichtspieler-Spiele rausbringen, "Fiese Freunde Fette Feten" kommt ja auch noch.

Beste Grüße
Marcel-André Casasola Merkle

> Hallo,
> habe mir eben die Spielregel von Flunkern/Ravensburger
> angeschaut.

> Was ist denn daran "Neuerfindung" gleich zweier Autoren M-A.
> Casasola Merkle/Tobias Biedermann?
> Vielleicht die Aktionskarten?
>
> SG
> Helmut (etwas enttäuscht)

P.S. Lieber Helmut. Sei doch nicht enttäuscht, weil du die Spielregel gelesen hast! Wir schreiben ja keine Romane, sondern sind Spieleautoren.

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Bernd

Re: Flunkern/Rav & Gracias (PEEP)

Beitragvon Bernd » 24. März 2005, 15:26

Oh, entschuldigung, mein Fehler (ich hätte
nicht einfach so unkommentiert ein Urteil abgeben sollen!)

Aber nochmal kurz zu "Flunkern":

1.
Meine Meinung zu "Flunkern" kann natürlich nicht verallgemeinert werden.
2.
Sie resutiert aus einer Partie mit vier Personen.
3.
Positiv fanden wir das Element, das nach einem Verdacht so viele Karten genommen werden mußten, wie die oberste Karte zeigt. Das ist unserer Meinung nach der größte Unterschied zu den anderen Spielen dieser Art und meines Wissens so auch noch nicht da gewesen.
Positiv waren auch die recht einfachen Regeln.
4.
Das Spiel fand bei uns aber kein großer Anklang, da es sich zu wenig von den vielen auf dem Markt befindlichen "Flunkerspielen" unterscheidet.
Vielleicht ist nach mehreren Partien ein taktischeres Spielen möglich es hatte aber niemand wirkliche Lust das Spiel noch ein zweites Mal zu spielen (vielleicht ein Fehler).

Unsere Erfahrungen mit "Gracias":

Wir haben Gracias zu sechst gespielt. Die Regeln sind recht einfach und schnell erklärt (vielleicht haben wir ja tasächlich etwas falsch gespielt):

Spielvorbereitung:
Es gibt je 18 Karten in sechs Farben. Zu beginn werden genau so viele Reihen wie mitspieler in die Mitte gelegt (bei unserem Spiel zu sechst also sechs Kartenreihen). Jede Reihe besteht aus zwei offenen und einer verdeckten Karte.
Zusätzlich bekommt jeder Spieler noch zwei Karten die er offen vo sich legt. Der Startspieler wird bestimmt und bekommt die große und die kleine Startspielerkarte ... und schon kann es losgehen.

Spielablauf:
Der Startspieler wählt eine der Reihen aus der Mitte aus. Bekommt die verdeckt Karte die er verdeckt vor sich legt und darf sich aus den beiden anderen Karten eine aussuchen. Die übrige Karte darf er einem Mitspieler schenken der sich schön artig mit "Gracias" bedanken muss (muss deshalb, weil der "Schenker" versucht immer solche Karten zu verschenken, die der "Beschenkte" nicht braucht.

Danach ist der nächste Spieler an der Reihe und darf sich eine der übrigen Drillinge aussuchen und davon eine Karte verschenken. Sind alle Spieler einmal sn der Reihe gewesen, ist die Runde zu Ende.
Die kleine Statspielerkarte wird nach links weitergegeben und es kommen wieder so viele "Drillinge" wie Spieler in die Tischmitte. Danach beginnt der Spieler mit der kleinen Startspielerkarte einen neuen Durchgang indem er sich einen Stapel aussucht.

Sind 4 Runden gespielt, kommt es zur Auswertung!

Die Auswertung:
Warum machen wir das alles? Sind vier runden gespielt, kommt es zur Auswertung. Jeder deckt die verdeckten Karten auf und ordnet sie zu den restlichen Karten die farblich sortiert vor einem liegen.
Bei jeder Farbe von der man mindestens fünf Karten vor sich liegen hat, nimmt man fünf davon und legt sie zur Seite. Diese fünf Karten sind dann 1 Punkt wert.

Die restlichen Karten belieben vor den Spielern liegen.
Der Spieler mit der großen Startspielerkarte ruft jetzt eine Farbe nach der anderen aus. Der Spieler mit den meisten Karten einer Farbe muss diese abgeben (die sind futsch). Sind es mehrere Spieler, müssen all diese ihre Karten abgeben.
Die übrigen Karten werden gezählt - jede ist ein Punkt wert.

Jetzt wird die große Startspielerkarte nach links weitergereicht und ein neuer Durchgang beginnt. Nach drei Durchgängen ist eine Partie vorbei. Der Spieler mit den meisten Punkten gewionnt (Gracias).

Fazit:
Wir waren in unserer Sechserrunde absolut enttäusch von dem Spiel.
Was sich ganz lustig anhörte hat sich letztendlich doch sehr zäh gespielt.
Der Hauptgrund war die Warterei. Bis man an der Reihe war, konnte man eigentlich nichts tun. Es war völlig egal, was die Mitspieler gemacht haben, man konnte nichts beeinflussen. "Vorplanen" konnte man auch nichts, da man nie wußte, welcher Kartendrilling noch in der Mitte liegen wird, wenn man an der Reihe ist.
Wenn man etwas "Geschenkt" bekam konnte man sich nicht wehren "Gracias". Man konnte es einfach nur so hinnehmen.
Wenn man an der Reihe war, konnte man eigentlich abschalten, bis die Runde zuende war - es interessierte wenig, was die anderen machen.
Dadurch kam es in unserer Runde zu langen Gesichtern bis sich einige nach und vor ihrem Zug miteinander unterhielten und nur ab und an mit einem kurzen "Gracias" eine Karte entgegennahmen und sie zu seinen Karten legte.
Vielleicht spielt es sich in kleineren Gruppen besser - da es aber extra für bis zu sechs Spielern ausgelegt ist, sollte es zu sechs eigentlich auch etwas taugen.

Aber wie so schön geschrieben wurde. Dies ist nur ein persönlicher erster Eindruck ... andere von anderen können folgen die das Spiel vielleicht lieben.

Gruß

Bernd
PS: Ich finde "Lost Cities" toll :)

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Christian Machow

Re: Flunkern/Rav

Beitragvon Christian Machow » 24. März 2005, 16:07

Wir haben mit einigen "Leichtgewichten" wie Flunkern, Geschenkt ist noch zu teuer, Verflixxt! ganz gegensätzliche Erfahrungen gemacht.
In Runden mit sogenannten Profis zog sich jedes Spiel mühsam g(äh)en Spielende hin, mit Kommentaren wie "na noch ein Chip und noch ein Chip - geschenkt!".
In offenen Runden mit Spielbegeisterten standen regelmäßig Spielwiederholungen an und es herrschte große Stimmung an den Tischen. Hier wurde kommentiert und gespielt, dass es ein reines Vergnügen war. Auch auf uns schlug die jeweilige Stimmung durch!
Meiner Meinung nach, stehen sich viele sogenannte Experten selbst im Weg, was den Spielspaß betrifft. Ein reines Einlassen auf das Spiel fällt schwer, weil "man kennt das ja schon!". Statt einfach einmal zu spielen, wird in der Spielrunde analysiert und hinterfragt!
Daher suchen wir für Neuheiten, die Mitspieler unsere Testrunden aus der Gruppe der sogenannten "Nichtspielern" heraus, auch für komplexere Angelegenheiten wie Louis XIV etc. Die spielen meistens "besser" als die Experten!
Um keine Gräben aufzureißen, viele meiner Bekannten spielen schon über 30 Jahre lang regelmäßig bis häufig und sind durchaus als Freaks zu bezeichnen. Trotzdem haben diese ihren Spaß an "einfachen" Spielen behalten.
Christian

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Helmut Lehr

Re: Flunkern/Rav

Beitragvon Helmut Lehr » 24. März 2005, 17:24

Danke, Marcel-André,
Dein Kommentar hat mir sehr geholfen.

Die von Dir genannte Zielgruppe hatte ich mir auch schon ausgeguckt!

SG und frohe Ostern1
Helmut

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Bernd

Re: Flunkern/Rav

Beitragvon Bernd » 24. März 2005, 19:49

Hallo Christian,

ich denke dass kann man nicht verallgemeinern.
Ich spiele in Experten- und in Nichtspielergruppen.
Die beiden oben genannten Spiele habe ich in
Gelegenheitsspielergruppen gespielt, trotzdem wollte
der Funke nicht überspringen.

Wir spielen zum Beispiel "Geschenkt" sehr gerne. Auch Spiele
wie "Halli Galli" und "Tick Tack Bumm" kommen bei uns öfters auf den Tisch.
Neulich haben wir auch "Verflixt bunt" mit Begeisterung gespielt ...

Es gibt eben Spiele die uns gefallen und welche die wir nicht mögen.
Das soll nicht bedeuten, dass unsere Meinung die einzig wahre ist - die Gründe des "Nichtgefallens" habe ich genannt.
Man muss nicht sehr viele Spiele kennen um dem Spielprinzip vom "Flunkern" über den Weg gelaufen zu sein.

Grundsätzlich gibt es bestimmt für fast alle Spiele eine Zielgruppe. Wir sind eben nicht die Zielgruppe von "Gracias" und "Flunkern". Aber ich nehme mir einfach die Freiheit das auch zu schreiben (wenn jemand um Meinungen zu den Spielen fragt).

Bei Spieletest denke ich, sollte man eine gesunde Mischung an Testgruppen haben. Ich kann mir vorstellen, dass manche "Spieleexperten" Spiele hinterher zerreden oder schlechter machen als sie sind ("Ich würde das anders machen, das gab es aber auch schon besser ..." aber ich glaube solche "Meinungen" haben genauso die Berechtigung von Nicht- bzw. Gelegenheitsspielern.
Vielleicht tut es machmal sogar gut, wenn sich jemand auskennt und sagen kann, dass es die ein oder andere Idee schon öfters gibt - wer will schon einen Siedlerclon der schlechter als Siedler ist und der nur in Nichtspielergruppen getestet worden ist die das Original nicht kennen.

Grüße

Bernd

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Ina-spielbox
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Beiträge: 810

Re: Flunkern/Rav & Gracias (PEEP)

Beitragvon Ina-spielbox » 27. März 2005, 16:28

Hallo Bernd,

wir haben Gracias zu viert gespielt und uns hat es gut gefallen. Ist halt nicht der "Mega Denker", aber mit ein bißchen Überlegen kann man schon versuchen, andere vermeintlich schlechte Karten unterzujubeln. Aber ins Grübeln muss man dabei auch nicht kommen. Ich finde es einen Prima Aufwärmer oder Absacker mit dem Überraschungseffekt beim Abrechnen! Da es so kurz ist, hat es für mich den "Rache - Gleichnochmal" Faktor. Aber ein Taktikspiel ist es natürlich nicht.

Gruß Ina


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