Beitragvon Günter Cornett » 19. April 2005, 13:10
xaverius schrieb:
> Berthold Heß schrieb:
> > xaverius schrieb:
> > > Super! Vielen Dank für den Top-Link!
> > > Spielplan und Spielregel auf englisch sind jetzt auf meinem
> > > Rechner zwischengelagert - nun heisst es nur noch: Ausdrucken
> > > -> laminieren -> spielen!
> >
> > Na, das freut aber den spielbox-Verlag, der aus dem
> > Heftverkauf diese Seite finanziert, den franjos-Verlag, der
> > JUPITER produziert und vorfinanziert hat, Reiner Knizia, der
> > von seinen verkauften Spielen lebt.......
>
> Soll ich darüber ein schlechtes Gewissen haben,...
> ...dass ich seit ein paar Jahren Spielbox-Abonnent bin
das fällt noch unter Gewissensfreiheit ;-)
> ...dass mich die Kurz-Rezi über Jupiter "gschluschtig" gemacht hat
Schuld Berthold, würde ich sagen.
> ...dass ich die Edition Spielbox sehr schätze
Schuld Spielbox, ...
> ...dass ich die Nr. 93/3 nicht für 13.-Fr. (!) nachbestelle
Die Spielbox ist mir mit € 5.30 bzw. sFr 9,80 pro Heft nicht zu teuer.
Dass es bei der Post keine Flatrate gibt, mag dir etwas anachronistisch erscheinen, aber die Welt draussen funktioniert noch nicht nach den Gesetzen des Internet
> ...dass ich Jupiter nachbaue, ausprobiere
Es ist dein gutes Recht, Spiele für den eigenen Bedarf zu basteln.
Das wäre auch schon nach den Angaben in der Spielbox-Rezie möglich, allerdings mit einem in schlechter Qualität und von dir nachzubearbeitendem Scan des Fotos, nicht des Original-Spielplans.
Die Urheberechtsverletzung liegt zunächst einmal in der Veröffentlichung des Spielplans auf boardgamegeek, sofern es sich um eine unauthorisierte Veröffentlichung handelt, nicht bei dir. Eine Anfrage bei Franjos könnte das klären.
> und eventuell weiterempfehle
zum Nachbau oder zum Kauf?
> ...dass der franjos-Verlag in der Schweiz nicht vertrieben wird
Guckst du hier: http://www.fatamorgana.ch/fatamorgana/franjos.asp
> ...dass R.Knizia durch das "Spiel im Heft" eine Plattform geboten wurde
Ist völlig unerheblich für die Frage, ob du sein Spiel nachbauen darfst.
> ...dass ich schon weit über ein Dutzend Spiele von Reiner Knizia mein eigen nenne
Auch das. Beide Argumente weisen IMHO auf die Existenz von sowas wie einem 'schlechten Gewissen' hin. Denn sie sind völlig irrelevant für die Frage, ob man ein Spiel nachbauen darf oder nicht.
Rein rechtlich ist gegen den nachbau für den eigenen Bedarf nichts einzuwenden. M.W. ist es bei Brettspielen auch juristisch unerheblich, ob die Vorlage legal veröffentlicht wurde; aber einem Spieler, dem etwas daran liegt, dass Kleinverlage weiterhin gute Spiele produzieren können, sollte letzteres nicht völlig egal sein.
In den meisten Fällen ist es so, dass der Aufwand, ein Spiel nachzubauen, größer ist, als es zu kaufen, so dass der Nachbau kein wirkliches Problem für Verlag und Autor darstellt. Bei abstrakten Spielen verhält sich das allerdings oftmals anders. Das Preis-Leistungs-Verhältnis beim Nachbau ist u.U. günstiger, weswegen
- manche Hersteller es nicht mögen, wenn die Regeln zu genau beschrieben werden (aber das ist gerade bei Rezensionen natürlich nicht zu vermeiden)
- hochwertiges Material verwendet wird, das zusätzlich zum Kauf animieren soll
Ich meine: Wer sich ein Spiel für den Eigenbedarf nachbaut, sollte dafür authorisierte Veröffentlichungen verwenden. Wenn die Veröffentlichung der Grafik auf bgg authorisiert ist, ist auch deren Verwendung für den Eigenbau absolut ok. Ist sie es nicht, solltest du dir - so du die 13 Franken für die spielbox oder die 30 Franken für das Spiel nicht ausgeben möchtest - einen eigenen Spielplan gestalten oder darauf verzichten.
> ...???
>
> gruss xaverius, der kein schlechtes Gewissen haben muss, wenn
> er in seinen Spielschrank schaut ;-)
Auch über die Gewährung von Mengenrabatten entscheidet der Verkäufer...
Gruß, Günter (sehr angetan von dem Nachbau seines Spieles Autoscooter auf http://jeuxsoc.free.fr/index2.php?principal=/a/autsc.htm )