Beitragvon Ernst-Jürgen Ridder » 3. Juni 2005, 12:16
Hallo Ode,
ich kann mir nur schwer vorstellen, wie man es anfängt, nicht mit den Siegpunkte-Chips auszukommen. Am Anfang hat man einen Chip doch nur, damit man notfalls zahlen und einen vorzeitigen Sieg des anderen Spielers verhindern kann. Denn wenn man am Anfang etwa ein Gebäudeplättchen so legt, dass es an zwei Seiten anschließt, und dann noch ein weiteres Landschaftsplättchen an das Gebäudeplättchen anlegt, damit man drei passende Seiten hat, ist ja erstmal der andere dran. Der kann einem dann, wenn man Pech hat, eine unpassende vierte Seite anlegen und man muss zahlen oder muss das eingesetzte Gebäude zurücknehmen, bevor man eine Chance hatte, einen Chip zu erwerben.
Ich habe (ein!)mal nach Art eines Solo-Puzzles -nicht optimiert- versucht, die Plättchen alle passend auszulegen. Dabei habe ich beachtet, immer nur je drei Gebäude- und Geländeplättchen offen liegen zu haben, zwei beliebige Plättchen zu legen, dann wieder zwei neue aufzudecken, sowie die Reserveregel berücksichtigt. Da hatte ich dann schließlich, als nach der Reserveregel das Spiel aus war, ganze acht Gebäudeplättchen, die an allen vier Seiten passend umschlossen waren. Im Falle eines solchen "friedlichen" Spieles reichen dann die Chips nicht, man bräuchte ja 10. Aber wer spielt das so?
Der Witz des Spiels dürfte darin bestehen, beim Auslegen darauf zu achten, mit einer für einen selbst möglichst günstigen Platzierung der Plättchen zugleich dem anderen Spieler unpassende Seiten anzulegen oder zumindest ihm das Anlegen passender Seiten zu erschweren. Dabei sollte man auch darauf achten, welche vier Plättchen zur Auswahl für den anderen offen liegen bleiben -welche zwei neuen dazu kommen, kann man natürlich nicht berücksichtigen-. Der andere kann das selbstverständlich auch machen. Der Erfolg wird dabei sicher nicht nur davon bestimmt, wer sozusagen intelligenter auslegt. Eine Rolle spielt auch der Glücksfaktor, der darin besteht, dass man von der Zusammensetzung der offen liegenden Plättchen und den sich daraus ableitbaren Möglichkeiten abhängig ist.
Insgesamt macht das Spiel Spaß, wenn man im "friedlichen Wettstreit" -nur mit geistigen Waffen eben- gegeneinander spielt und es akzeptieren kann, dass alle noch so intelligente Planung ohne etwas Glück nichts hilft.
Spielerische Grüße
Ernst-Jürgen