Beitragvon DrFeelgood » 19. Oktober 2005, 02:34
Hallo Stefan,
gerade habe ich eine Partie Descent hinter mich gebracht und auf den ersten Blick ist die Ähnlichkeit zu Doom sehr groß: durch Gänge und Räume rennen und dabei Monster plätten.
Auf den zweiten Blick treten aber deutliche Unterschiede zu Tage:
- das "Dungeon" wird vor dem Spiel vollständig aufgebaut, Monster und Gegenstände werden aber erst beim Betreten des jeweiligen Raumes ausgelegt; das spart eine Menge Zeit, dafür geht ein Teil des Erforschungsaspekts verloren
- man spielt keine Namenlosen Marines sondern unterschiedliche Helden mit einer Vielzahl verschiedener Eigenschaften und Fähigkeiten; im Laufe des Spiels können die Helden ihre Fähigkiten auch noch verbessern
- man kann eine Menge verschiedener Gegenstände (Waffen, Rüstungen, Runen, Tränke, etc.) finden bzw. kaufen; diese gilt es dann auch möglichst effizient zu managen (was wird angelegt, was wandert in den Rucksack, was wird verkauft); bei Doom gab es sowas in dieser Form nicht
- neben den farbigen Kampfwürfeln wird im Kampf auch eine bestimmte Anzahl schwarzer Bonus-Würfel geworfen, durch die die Helden, je nach Resultat, besondere Eigenschaften von Ausrüstungsgegenständen aktivieren können (was z.B. zu einem höheren Schaden führen kann)
- zusätzlich zur Lebensenergie wurde als zweite Größe sog. "Fatigue" (in etwa Erschöpfung) eingeführt; Fatigue kann man ausgeben, um schneller zu laufen, mehr Bonuswürfel zu werfen, Schaden abzuwehren uvm.
- es gibt keine Frags mehr; stattdessen besitzen die Helden eine gewissen Anzahl von soq. "Conquest Tokens", die sich durch das Erfüllen von bestimmten Aufgaben erhöht; der "Overlord"-Spieler (also der Böse), kann den Helden diese Tokens wieder abnehmen, indem er die Helden im Kampf besiegt, und zwar umso mehr, je mächtiger der Held war; haben die Helden ihren letzten Conquest Token verloren, hat der Overlord-Spieler gewonnen
- der Overlord-Spieler kann nur Ereigniskarten ausspielen, wenn er dafür mit sog. "Doom"-Countern bezahlt; diese sammelt er im Laufe des Spiels an; mächtige Karten kosten viele dieser Counter, schwache eher weniger
- die Anzahl der Monster ist bei jeder Mitspielerzahl gleich, dafür werden sie mit steigender Spielerzahl stärker
- es gibt normaler Monster und "Master"-Monster, die stärker sind als reguläre und meist noch Spezialfähigkeiten besitzen
- die Spieler können nun zu Beginn jeder Runde entscheiden, in welcher Reihenfolge sie ihre Helden bewegen
- es können bis zu 5 Spieler mitspielen
- es gibt mehr Monsterarten als in Doom
- es ist viel leichter als Doom (der Overlord hatte in der ersten Mission nicht den Hauch einer Chance...ich hoffe, dass sich das in den Folgenden Missionen ändern wird)
Alles in allem kann man sagen, dass die guten Eigenschaften von Doom beibehalten, die schlechten aber weggelassen oder verändert wurden. Und von allem ist irgendwie mehr da. Was zunächst ein wenig kompliziert erscheint, ist die alle Ausrüstungsgegenstände und ihre Boni im Auge zu behalten sowie die Ergebnisse der Bonuswürfel geschickt zu verteilen. Bei Doom lief der Kampf da irgendwie flüssiger, aber das kommt sicher mit der Zeit.
Ich hoffe ich konnte die einen einigermaßen vollständigen Eindruck über Descent verschaffen.
Doc