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Umleitung: Spielen als Hobby jenseits der Szene

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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Michael Weber

Umleitung: Spielen als Hobby jenseits der Szene

Beitragvon Michael Weber » 14. Dezember 2005, 19:27

Etwas ungewohnt, aber ich schiebe den folgenden Thread mal nach oben, da ich glaube, dass er sehr interessant und kontrovers zu diskutieren ist. Alle, die sich davon penetriert fühlen, bitte ich vorsichtshalber mal um Vergebung.

http://www.spielbox.de/indxtemp.html?/phorum4/read.php4?f=1&i=126336&t=125875

Bitte in diesem neuen Thread weiter diskutieren.

Michael

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Marcel-André Casasola Merkle

Vielfalt in der Berichterstattung

Beitragvon Marcel-André Casasola Merkle » 14. Dezember 2005, 20:36

Hallo,

nachdem mein letzter Beitrag anscheinend beim Abschicken im Nirvana gelandet ist, fasse ich mich kurz.

Wie auch bei den Brettspielen selbst, ist Vielfalt in der Berichterstattung der Schlüssel zum Erfolg. Wichtig ist, dass es nicht alle gleich machen, sondern Mut zur Innovation gezeigt wird.

Rezensionen sind heutzutage nun wirklich keine rares Gut mehr. Über Luding findet man sie zuhauf (und das noch sortiert). Entscheidend ist doch eher die Rezensionsqualität.

Zu den anderen Artikeln: Ich kann mir niemanden Vorstellen, der ein Brettspielmagazin kauft und sich nicht dafür interessiert, mal hinter die Kulissen zu blicken und zu sehen, wie Spiele eigentlich entstehen etc.

Gerade für die Nicht-Freaks sind nur Rezensionen doch sehr schnell ermüdend.

Viele Grüße
Marcel-André

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Marten Holst
Kennerspieler
Beiträge: 1787

RE: Umleitung: Spielen als Hobby jenseits der Szene

Beitragvon Marten Holst » 14. Dezember 2005, 23:46

Moin,

dennoch, einen "Einwand" will ich mir noch gönnen, obgleich ich ja gar nicht kontroversen will, aber:

Ist nicht relativ viel von dem, was "außer Rezensionen" läuft, weniger an der Verbreitung an neue Zielgruppen ausgerichtet, als vielmehr doch an Freaks? Ein Streitgespräch Pelek-Weber? Wer sind die Herren? Ein Spielboy.com? Was nutzt mir der Vergleich zufällig dahergelaufener Gumpen mit prominenten Figuren, wenn ich keinen Plan hab, wer dieser Mario-Andreas Kasserole-Merkel eigentlich ist? Gewinnspiele müssen sich hier natürlich auch aufzählen lassen. Aber ich finde das erstmal "freakiger" als nur eine Rezension, und Luding findet auch nicht jeder Nichtfreak.

Letzten Endes: neues ist erstmal grundsätzlich probierenswert, notfalls auch eine Publikumsbeschimpfung a la Handke oder Obelix. Aber nicht alles, was anders ist, dürfte die Zielgruppe "neue Zielgruppe" ansprechen, oder?

Tschüß
Marten (der an sich gar nicht so negativ klingen mag)

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Thomas

Re: Vielfalt in der Berichterstattung

Beitragvon Thomas » 15. Dezember 2005, 00:31

Marcel-André Casasola Merkle schrieb:
> Rezensionen sind heutzutage nun wirklich keine rares Gut
> mehr. Über Luding findet man sie zuhauf (und das noch
> sortiert). Entscheidend ist doch eher die Rezensionsqualität.

Ein Aspekt, der meines Erachtens bisher zu kurz gekommen ist: Sowohl die Spielezeitschriften als auch die Onlinemagazine zum Thema Brettspiel muss ein "Nicht-Spieler" doch erstmal entdecken. Wer bisher mit Spielen nicht mehr als MädN , Tabu und Schach verbindet, schliesst kein Spielbox-Abo ab und geht auch nicht in die HBF-Buchhandlung um dort nach einer Spielezeitschrift zu suchen.

Mit etwas Glück wird der "Nicht-Spieler" mal von einem Bekannten zu einem netten Spieleabend eingeladen und vom Spielfieber angesteckt. Vieleicht nimmt er die Einladung aber auch nicht an, weil Spielen für ihn keine ansprechende Freizeitgestalltung ist.

Und solche Leute kann man auch mit einer abwechslungsreicheren Spielezeitschrift oder Onlinemagazin nicht erreichen. Damit Nicht-Spieler ohne Zwang über locker geschriebene Berichte zu Spielen stolpern, muss man die Artikel schon da plazieren, wo man die Leute auch erreicht: Vieleicht als Auflockerung ("über den Tellerrand schauen") in Computerspiele-Zeitschriften, in Jugendmagazinen ("Mein erstes Mal... beim Spieleabend - Ein Interview mit Dr. Sommer und Prof. Easy "), in der Tageszeitung (Lokalteil, Bericht über Spieleclub oder Turniere, so wie ja auch über kleine Sportvereine berichtet wird). Und eben in einem Stil, wie ihn die "neue" Zielgruppe gewohnt ist: knapp, zackick, bunt, schrill - so wie Viva, Giga, Bravo, ComputerBild-Spiele, etc.

Die Spielecommunity Gamemo z.B. hat eine Aufmachung, die mich ein wenig an Giga.de erinnert und Spielethemen mit Klatsch und Tratsch über Sport, Sex, Nigthlife, Prominente etc. vermischt. Natürlich soll jetzt nicht jedes Spielezeitschrift und jedes Onlinemagazin dem Gamemob nachmachen. Es gilt vielmehr, in verschiedenen, etablierten Bereichen das Thema Spielen unterzumischen: In der FAZ vieleicht eher als Bericht über einen Spieleverlag und dessen Erfolge, im Fernsehen als Auftritt bei einem beliebten Spaßvogel-Moderator, im Radio im Rahmen von Quizsspielen (Outburst, 20 Questions, etc. eignen sich doch gut, um täglich eine Lokalradio-Kaffeetasse zu verlosen), etc.

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Michael Weber

Re: Vielfalt in der Berichterstattung

Beitragvon Michael Weber » 15. Dezember 2005, 19:19

Marcel-André Casasola Merkle schrieb:
> Wie auch bei den Brettspielen selbst, ist Vielfalt in der
> Berichterstattung der Schlüssel zum Erfolg. Wichtig ist, dass
> es nicht alle gleich machen, sondern Mut zur Innovation
> gezeigt wird.

Jipp, und vor allem der Mut.

> Rezensionen sind heutzutage nun wirklich keine rares Gut
> mehr. Über Luding findet man sie zuhauf (und das noch
> sortiert). Entscheidend ist doch eher die Rezensionsqualität.

In der Tat, sollten sogar einige mal darüber nachdenken ...


> Zu den anderen Artikeln: Ich kann mir niemanden Vorstellen,
> der ein Brettspielmagazin kauft und sich nicht dafür
> interessiert, mal hinter die Kulissen zu blicken und zu
> sehen, wie Spiele eigentlich entstehen etc.
>
> Gerade für die Nicht-Freaks sind nur Rezensionen doch sehr
> schnell ermüdend.

Genua das meinte ich mit "über den Tellerrand der Szene schauen". Spielen ist gerade für außen Stehende weit mehr als Rezensionen. "Nur Rezensionen" könnte diese Menschen sogar überfordern. Zu viel Info über bestimmte Spiele, die zum Teil nicht mal im Kaufhaus im Regal stehen.

Michael

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Michael Weber

Re: Vielfalt in der Berichterstattung

Beitragvon Michael Weber » 15. Dezember 2005, 19:22

Ich denke, es kann natürlich nicht Aufgabe von Spiele-Medien sein, Nicht-Spieler zu bekehren. Aber der vielleicht interessierte Gelegenheitsspieler muss entsprechend abgeholt werden, wenn er schon mal zum Thema Spiel blättert oder surft. Das heißt für mich, mehr als Rezensionen und vor allem interessante "Nebenher"-Themen bieten.

Michael

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Michael Weber

RE: Umleitung: Spielen als Hobby jenseits der Szene

Beitragvon Michael Weber » 15. Dezember 2005, 19:25

Marten Holst schrieb:
> Ist nicht relativ viel von dem, was "außer Rezensionen"
> läuft, weniger an der Verbreitung an neue Zielgruppen
> ausgerichtet, als vielmehr doch an Freaks? Ein Streitgespräch
> Pelek-Weber? Wer sind die Herren?

Hm, dieses Ding war nun wahrlich wohl eher für die Szene. UNd nicht hart genug, aber "beim ersten Mal tut's eben weh" ...

> Aber nicht alles, was anders ist, dürfte
> die Zielgruppe "neue Zielgruppe" ansprechen, oder?

Richtig. Aber anders im Sinne von "für die Szene anders" ist auch nicht der Punkt. Sondern Themen, die weit, weit über das Brett beim Spielen hinausgehen, Themen, die Spielen informativ zu einer locker leichter Nebensache machen. Das könnte klappen.

Michael

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Udo Bartsch
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Beiträge: 115

Re: Vielfalt in der Berichterstattung

Beitragvon Udo Bartsch » 16. Dezember 2005, 09:43

Sorry, ich bin immer noch nicht überzeugt.

Wenn ich hier mal von mir ausgehen darf: Ich würde mich als Gelegenheits-Kinogänger bezeichnen und informiere mich im Netz ab und zu, was andere so über diejenigen Filme schreiben, die auf meine "Vielleicht mal irgendwann sehen"-Liste gerutscht sind. Möglicherweise schnappe ich dabei auch mal am Rande einen redaktionellen Beitrag auf, aber an meiner Einstellung zum Kino ändert das nichts: Ich gehe ab und zu mal hin und das reicht mir. Damit ich zum begeisterten Cineasten würde, müsste es viel, viel mehr Filme geben, die mir gefallen, so dass ich den Eindruck hätte, ich verpasse was, wenn ich nicht öfter ins Kino gehe.

Ganz unabhängig davon finde ich den Ansatz, Spiele-Magazine vielfältiger zu gestalten, trotzdem richtig. Aber dieser Ansatz zielt auf UNS. Auf diejenigen, die bereits Spieler sind. Die Gelegenheitsspieler brauchen, um Spieler zu werden, vor allem viele begeisternde Spiele.

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Marten Holst
Kennerspieler
Beiträge: 1787

RE: Vielfalt in der Berichterstattung

Beitragvon Marten Holst » 16. Dezember 2005, 18:24

Moin,

> Ganz unabhängig davon finde ich den Ansatz, Spiele-Magazine
> vielfältiger zu gestalten, trotzdem richtig. Aber dieser
> Ansatz zielt auf UNS. Auf diejenigen, die bereits Spieler
> sind. Die Gelegenheitsspieler brauchen, um Spieler zu
> werden, vor allem viele begeisternde Spiele.

wobei man nie vergessen sollte: Besucherrekorde erzielen Filme wie "Titanic", wahre Cineasten lieben eher "120 Minuten grauer Plattenbau ohne Hoffnung und Handlung". Natürlich gibt es auch Überschneidungen, aber was "anlockt" müsste man auch erstmal herausfinden.

Ansonsten sind Spiele leider weniger allgegenwärtig als Kinofilme. Snüff.

Tschüß
Marten


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