Beitragvon Thomas » 15. Dezember 2005, 00:31 
			
			
			
			Marcel-André Casasola Merkle schrieb:
> Rezensionen sind heutzutage nun wirklich keine rares Gut
> mehr. Über Luding findet man sie zuhauf (und das noch
> sortiert). Entscheidend ist doch eher die Rezensionsqualität.
Ein Aspekt, der meines Erachtens bisher zu kurz gekommen ist: Sowohl die Spielezeitschriften als auch die Onlinemagazine zum Thema Brettspiel muss ein "Nicht-Spieler" doch erstmal entdecken. Wer bisher mit Spielen nicht mehr als MädN , Tabu und Schach verbindet, schliesst kein Spielbox-Abo ab und geht auch nicht in die HBF-Buchhandlung um dort nach einer Spielezeitschrift zu suchen.
Mit etwas Glück wird der "Nicht-Spieler" mal von einem Bekannten zu einem netten Spieleabend eingeladen und vom Spielfieber angesteckt. Vieleicht nimmt er die Einladung aber auch nicht an, weil Spielen für ihn keine ansprechende Freizeitgestalltung ist.
Und solche Leute kann man auch mit einer abwechslungsreicheren Spielezeitschrift oder Onlinemagazin nicht erreichen. Damit Nicht-Spieler ohne Zwang über locker geschriebene Berichte zu Spielen stolpern, muss man die Artikel schon da plazieren, wo man die Leute auch erreicht: Vieleicht als Auflockerung ("über den Tellerrand schauen") in Computerspiele-Zeitschriften, in Jugendmagazinen ("Mein erstes Mal... beim Spieleabend - Ein Interview mit Dr. Sommer und Prof. Easy "), in der Tageszeitung (Lokalteil, Bericht über Spieleclub oder Turniere, so wie ja auch über kleine Sportvereine berichtet wird). Und eben in einem Stil, wie ihn die "neue" Zielgruppe gewohnt ist: knapp, zackick, bunt, schrill - so wie Viva, Giga, Bravo, ComputerBild-Spiele, etc.
Die Spielecommunity Gamemo z.B. hat eine Aufmachung, die mich ein wenig an Giga.de erinnert und Spielethemen mit Klatsch und Tratsch über Sport, Sex, Nigthlife, Prominente etc. vermischt. Natürlich soll jetzt nicht jedes Spielezeitschrift und jedes Onlinemagazin dem Gamemob nachmachen. Es gilt vielmehr, in verschiedenen, etablierten Bereichen das Thema Spielen unterzumischen: In der FAZ vieleicht eher als Bericht über einen Spieleverlag und dessen Erfolge, im Fernsehen als Auftritt bei einem beliebten Spaßvogel-Moderator, im Radio im Rahmen von Quizsspielen (Outburst, 20 Questions, etc. eignen sich doch gut, um täglich eine Lokalradio-Kaffeetasse zu verlosen), etc.