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Preispolitik von LudoArt

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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Marten Holst
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RE: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon Marten Holst » 15. November 2006, 15:36

Moin,

> Er darf das wohl, aber verstehen kann ich es genauso wenig
> wie Grzegorz.

dann überlege mal, was aus Mercedes würde, wenn sie auf einmal "schmierige Hinterhofhändler" hätten - gewisse Produkte tragen ein gewisses Image, und alleine dieses Image und der Markenname haben teilweise einen enormen Marktwert, auch komplett ohne das zugehörige Unternehmen. Man bedenke nur den langwierigen und teuren Streit zwischen VW und BMW über die Nutzungsrechte alleine am Namen "Rolls Royce".

Ob und wie weit solche Markenwerte auf dem Spielemarkt relevant sind, ist schwer zu sagen. Aber wenn ein Fackler ein Normalspiel in Billigausstattung für 12 Euro verramscht - wirkte schon komisch.

Zusammen gefasst: Die Wahrnehmung eines Unternehmens bei der Käuferzielgruppe ist oftmals ein wichtigeres Kriterium als Qualität oder Preis eines Einzelproduktes und muss dabei aufwändig gepflegt werden.

Tschüß
Marten

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Marten Holst
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Beiträge: 1787

RE: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon Marten Holst » 15. November 2006, 15:36

Moin,

>> Die Bedingungen des Weiterverkaufes gehen ihn sehr wohl etwas
>> an, wenn er sich darum kümmert, denn sie bestimmen auch das
>> Image seiner Marke, ob durch Preise, Präsentation oder andere
>> Gründe. Ist er der Meinung, dass das Image zu sehr leide,
>> dann kann er gewisse Schritte unternehmen, um daran zu drehen.
>
> Selbstverständlich. Aber der Preis hat einem Image noch nie
> geschadet, es sei denn er ist zu hoch. Wenn alle anderen
> teurer werden, man selber aber trotz hochwertiger Qualität
> mit Niedrigpreisen trumpfen kann, dann ist das kein
> Imageverlust, sondern ein Beispiel für alle. Somit ein
> Imagegewinn, wenn man möchte. ;)

Zielgruppenabhängig, würde ich sagen. Es gibt Leute, die sich nie einen Skoda kaufen würden, weil er so billig ist. Oder einen billigen Wein oder zu Aldi gehen. Selbst wenn all diese Produkte qualitativ hochwertig sind. Da schwingt natürlich viel von "Man ist was besseres" mit drin, auch ein wenig von "ich will mir mal was gönnen", aber es ernährt seine Betreiber, wenn man "nie billig" ist. Solche teilweise esoterischen Marktnischen gibt es auf beinahe jedem Markt, und Czarnè scheint sich dort platzieren zu wollen.

Die Gleichung "billiger gleich besseres Image" (bei gleichwertigem Produkt) funktioniert in der Praxis bei längst nicht jedem.

>> Wie woanders im Thread gesagt: wenn LudoART sein Geld
>> bekommen hat, und er sich vorher keine Gedanken gemacht
>> hatte, dann "geht es ihn" rechtlich nichts mehr an. Wenn
>> aber, wie es mir scheint, noch kein Handelsgeschäft
>> existiert, dann kann er im Voraus Bedingungen knüpfen. Dafür
>> bekommt er dann eben unter Umständen auch "sein Geld nicht".
>
> Das ist auch korrekt. Wenn die Bedingungen vorher klar
> sind, dann gut. Aber nachträglich da was einzuführen und
> dann den Händlern aufzwingen, ist nicht so gut. Er muss
> selber wissen, was er da tut. Wenn seine Firma gerade
> deswegen pleite geht, weil keine Händler ihn wollen/haben
> (weil sie eben nicht so teuer anbieten möchten bzw. nicht
> beliefert werden), dann ist wieder "Geiz ist geil" Schuld.
> Und Recht hat er: Sein Geiz war dann so geil.

Wenn jemand nachträglich Bedingungen ändern will, dann ist "Schuld", dass er ein unzuverlässiger Vertragspartner wäre. Ob dem aber so ist? Czarnès Aussage gibt das nicht her (würde es auch nicht hergeben, wenn es so wäre, er wäre ja schön doof), ein zwei Aussagen anderer in diesem ausufernden Thread werden konkreter, sind aber auch unbelegt und klingen für mich irgendwie nicht konsistent.

Tschüß
Marten

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Dirk Piesker
Kennerspieler
Beiträge: 950

Re: OT

Beitragvon Dirk Piesker » 15. November 2006, 15:45

Schon ok.

Ich bin es halt gewohnt, den Weltfrieden erst dann zu diskutieren,
wenn die erste Kiste Bier geleert wurde.

Das wäre hier im Forum auch ganz gur für solche Diskussionen:
Erstmal zusammen jeder 3 Bier trinken, kurz durchschnaufen,
und sich dann gepflegt weiter die Köppe einhauen :-)


Viele Grüße,
Dirk

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Grzegorz Kobiela

Re: OT

Beitragvon Grzegorz Kobiela » 15. November 2006, 15:54

Das ist mal ein Vorschlag. Vielleicht sollten wir mal ein Forentreffen organisieren. Dann kann gestritten werden, was das Zeug hält. :lol:

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Karl Moik

Zwischenauswertung

Beitragvon Karl Moik » 15. November 2006, 15:55

Bereits 120 Antworten auf Dein Ausgangsposting !

Frank, Du bist - fast - Spitze. Leider nur fast, denn die ähnliche Diskussion zum Thema DaysofWonder zog 155 Beiträge nach sich.
Aber wir haben ja noch ein wenig Zeit und vielleicht kannst Du schon morgen der Forumskönig sein. :smile:

Die Auszeichnung für den amüsantesten Beitrag geht diesmal mit großem Abstand an
werner für seine Antwort auf den Beitrag von Braz (Beitrag Nr. 156381).
Also ehrlich, noch nie hab ich mich dermaßen kringelig gelacht. Und ich dachte noch, mein Lautstärkeregler sei kaputt, weil ich nicht hören konnte, wie Braz Dich angeschrien hatte... :D :D :D :D

Leider nur auf dem zweiten Platz landete Grzegorz Kobiela für seine wirklich geniale Verknüpfung von Preispolitik, Feminismus, und dem Orwellschen Überwachungsstaat (Beitrag 156395). Einfach genial - entschuldbar höchstens dadurch, dass man nachts um vier eigentlich lieber schlummern sollte...Aber leider nur Platz 2, da eigentlich zu traurig, um drüber wirklich lachen zu können. :roll: :roll:

Gerade noch Bronze geht an die gesamte Forumsgemeinde für die wirklich erstaunliche Ausdauer beim Diskutieren von Themen, die gerade erst vor zwei Tagen (DoW) ausgiebigst diskutiert wurden. Jungs (und vereinzelt auch Mädels): Ihr seid wirklich klasse und es vergeht kaum ein Tag, an dem ich mich nicht über Euch amüsiere. :LOL: :LOL:

Weiter so wünscht
Euer

Karl Moik

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Grzegorz Kobiela

Wooohooo!

Beitragvon Grzegorz Kobiela » 15. November 2006, 15:58

Danke, danke für die Silbermedaille. :lol:

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Braz
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Beiträge: 6431

Re: Zwischenauswertung

Beitragvon Braz » 15. November 2006, 16:23

Karl Moik schrieb:
> Die Auszeichnung für den amüsantesten Beitrag geht diesmal
> mit großem Abstand an
> werner für seine Antwort auf den Beitrag von Braz (Beitrag
> Nr. 156381).
> Also ehrlich, noch nie hab ich mich dermaßen kringelig
> gelacht. Und ich dachte noch, mein Lautstärkeregler sei
> kaputt, weil ich nicht hören konnte, wie Braz Dich
> angeschrien hatte... :D :D :D :D

W[b]ie[/b] JeTzT?
..[b] ...UnD ICh [/b] gEH l[b]ee[/b]r aus?......JEtZt, wo ich [b]total kON[/b]fus bin [b]u[/b]ND nichT Mehr weiß [b]wie[/b] ich NuN jnd. ANSCHrei[b]en[/b] soll? :-? :-))


Gruß
Braz (, der aber den Beitrag auch sensationell fand ;) )

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peer

RE: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon peer » 15. November 2006, 16:44

Hi,
Frank schrieb:
>
> Unfair ist, wenn ein Händler beliefert wird und ein anderer
> nicht.
> Oder?

Kannst du mir dann einen fairen Verlag nennen, der alle Händler bedient? :-)

Im Ernst: Wie Marten schon schrieb, ist die Ungleichbehandlung keine Willkür. Es gibt ne Menge Gründe einen Händler nicht zu beliefern:
- schlechte Zahlungsmoral
- Sortiment passt nicht
- Händler nimmt nicht die erforderliche Stückzahl ab
- Händler lebt im Ausland
- Händler und Verlag sind zerstritten (kommt vor, auch wenns eher unprofessionell ist; aber Menschen sind nunmal menschlich)...
- Händler hält sich nciht an Abmachungen (Hier denke ich wieder an Fair-Trade oder "Öko-Ware", bei denen der Zulieferer auch auf das eigene Image achtet, in dem er nicht jeden Laden beliefert).

Immer unfair?

ciao
peer

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Sven G

Re: Sehr lobenswerte Preispolitik von LudoArt

Beitragvon Sven G » 15. November 2006, 17:08

Wie kann er denn über den Preis disponieren, wenn
er keine Ware hat ?

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achim

RE: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon achim » 15. November 2006, 17:18

Grzegorz Kobiela schrieb:
>
> Der Händler kann auf zwei Weisen höhere Margen erzielen:
>
> a) Er verkauft viel mehr, aber billiger als andere.
> b) Er verkauft sehr wenig, aber teuer.
>
> Längerfristig gesehen ist Weg a) der bessere und gescheitere,
> weshalb die meisten Händler (die es sich leisten können, also
> Onlinehändler) Strategie a) wählen. Wenn mir aber nun der
> Verlag b) aufpushen will, dann ist das unfair. ;)

Hallo Grzegorz,
was soll der Unsinn? Vielleicht sollten sich manche Forumsteilnehmer wieder mehr über Spiele und das Spielen an sich unterhalten, da kommt mehr dabei raus.
Eine Marge ist eine Handelsspanne. Du beschreibst aber Umsatz und Absatz. Und welcher Weg dabei der bessere ist, ist eine Unternehmensphilosophie. Jeder Unternehmer hat diese Entscheidung zu treffen, mit welcher Strategie er seinen Planumsatz erzielen will, und welche Marge dabei nötig ist, angestrebten Gewinn zu erzielen. Prinzipiell gibt es da nicht "besser" oder "schlechter", sondern welche Märkte er bedienen will.

Gruß
achim

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Volker L.

Re: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon Volker L. » 15. November 2006, 18:16

Grzegorz Kobiela schrieb:
>
> Teuer ist nicht automatisch toll.

Stimmt, teuer ist keine hinreichende Bedingung für toll - aber oft eine notwendige ;-),
unterhalb einer gewissen Schwelle ist billig automatisch Mist.

Mal ein Beispiel abseits von teuren Autos:
Wenn ich für meinen Kugelschreiber eine neue Mine brauche, und ich sehe in
der Schreibwarenabteilung von Karstadt verschiedene Exemplare, eine für 3,50,
eine für 3,- und eine für 2,29 (oder bei Wertheim für 2,29 und im Schreibwaren-
laden das gleiche Fabrikat für 3,-), würde ich vermutlich das billigste nehmen
(sofern ich keine weitergehenden Informationen über unterschiedliche
Qualität der Minen habe - das kann frühere gute/schlechte Erfahrung mit
diesem Fabrikat sein oder vielleicht auch nur der Unterschied Markenartikel vs.
No-Name-Produkt).
Gäbe es aber außerdem eine Mine für 8 cent, dann würde ich die definitiv
nicht kaufen, den zu dem Preis [i]kann[/i] sie garantiert nichts taugen (von
Sonderaktionen wie Räumungsverkauf etc. jetzt mal abgesehen ;-) ).

Gruß, Volker

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werner

RE: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon werner » 15. November 2006, 18:21

Tja, der Unterschied zwischen Czarne und anderen Autoren , wie Günther Burkhardt ist eben der, dass Günther dies nicht hauptberuflich macht, während Czarne auf seine Ideen und Spiele angewiesen ist.
Deswegen wird wohl auch mehr Zeit und Arbeit in seine Spiele investieren.

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werner

RE: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon werner » 15. November 2006, 18:24

Ich denke du siehst den Kern nicht:

denn wenn im Produkt das Verhältnis aus Komplexität/ Entwicklungsdauer nicht stimmt dann ist das sicherlich auch eine Schwäche des Autors.

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werner

Re: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon werner » 15. November 2006, 18:28

Ok richtig es gibt wie bei Blue Moon(Karten) welches sicherlich nicht so komplex ist, ist auch das Balancing bei solchen Spielen zu beachten, dass sicherlich aufwendig ist.
Und, innovative Spiele, die mit völlig neuen Mechanismen daherkommen brauchen wohl auch etwas länger siehe Space Dealer.
Fallen dir noch Punkte ein?

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AndreBu
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Beiträge: 33

Re: Zwischenauswertung

Beitragvon AndreBu » 15. November 2006, 20:52

Das schaffen wir bestimmt nich mit diesen Posting! Ist ja auch ein echt heisses Thema. Wundert mich aber das Ludo Art noch nichts dazu geschrieben hat. Mal sehen wann Frank mal was schreibt, aber ich denke um das ganze Postig zu lesen vergehen ja schon Stunden. Ich habe es schon aufgegeben. So viel postings zu einen Thema habe ich auch noch nicht gesehen. Man man man ...

Gruß,

André

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Christian Hildenbrand

Re: Zwischenauswertung

Beitragvon Christian Hildenbrand » 15. November 2006, 22:19

AndreBu schrieb:
>
> Wundert mich aber[b],[/b] das[b]s[/b] Ludo Art
> noch nichts dazu geschrieben hat. Mal sehen[b],[/b] wann Frank mal
> was schreibt


Glaubst Du wirklich, es ist notwendig sich hier von Ignoranten und Besserwissern zerfleischen zu lassen, wie es schon andere Redakteure und sonstige Verlagsangehörige zuvor in anderen Threads gemacht haben, weil sie versuchten, etwas klar zu stellen oder sonst wie zu etwas Stellung nehmen wollten?

Nur noch kopfschüttelnd,

Christian (findet es unglaublich, wie anmaßend manche in diesem Thread sind und denken, sie können für sich Rechte einfordern, sie anderen aber nicht zugestehen)

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Klaus Knechtskern
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Beiträge: 1660

k.T. 100 % ack

Beitragvon Klaus Knechtskern » 15. November 2006, 22:40


k.t.

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Tilo

Re: Zwischenauswertung

Beitragvon Tilo » 16. November 2006, 00:38

Christian Hildenbrand schrieb:

> Christian (findet es unglaublich, wie anmaßend manche in
> diesem Thread sind und denken, sie können für sich Rechte
> einfordern, sie anderen aber nicht zugestehen)

Wie soll man einem Verlag Rechte zugestehen, die er nicht hat?

Fragt sich
Thilo

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Roland G. Hülsmann

Re: Zwischenauswertung

Beitragvon Roland G. Hülsmann » 16. November 2006, 00:46

AndreBu schrieb:

> So viel postings zu einen Thema habe ich auch noch nicht
> gesehen. Man man man ...

Oh, dann kannst Du noch nicht lange dabei sein. Ich erinnere mioch da ab einen gewissen Monsterthreas im OT-Forum ... ach, das waren noch Zeiten, damals ...
:grin:

Gruß
Roland

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Marten Holst
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Beiträge: 1787

RE: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon Marten Holst » 16. November 2006, 02:50

"werner" hat am 15.11.2006 geschrieben:
> Ich denke du siehst den Kern nicht:
>
> denn wenn im Produkt das Verhältnis aus Komplexität/
> Entwicklungsdauer nicht stimmt dann ist das sicherlich auch
> eine Schwäche des Autors.

Ich glaube, was Du nicht siehst ist, dass auch ein nicht-komplexes gutes Spiel einiges an Entwicklungsdauer erfordert um rund zu laufen. Obendrein ist es wie bei vielen Arbeiten oft auch vom "Glück" abhängig, wann man nun den entscheidenden Schritt schafft. Sicherlich nimmt der Aufwand mit der Komplexität zu, aber das heißt nicht, dass er jemals sehr gering ist und irgend jemand ein funktionierendes und Leute ansprechendes einfaches Spiel aus dem Ärmel schütteln kann und voilà.

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Marten Holst
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RE: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon Marten Holst » 16. November 2006, 02:51

Mach mal ein Spiel, dann fallen Dir viele ein :-) So ein Spiel soll dann ja auch einer Zielgruppe Spaß machen, das tut nicht jedes, nur weil es "strategisch simpler" erscheint.

Und wenn der Autor durch ist, gibt es noch redaktionelle Dinge, Design und Thema (um die Zielgruppe zu erreichen) sind bei einfachen Spielen nicht per se leichter anzuarbeiten als bei komplexen.

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peer

Re: Zwischenauswertung

Beitragvon peer » 16. November 2006, 07:39

Hi,
Tilo schrieb:
> Thilo

Tja, wie soll man jemanden ernst nehmen, der nicht weiss wie man seinen Namen schreibt? ;-)

ciao
peer

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Ingo

Aus dem Tagebuch eines Konsumenten

Beitragvon Ingo » 16. November 2006, 11:15

Hallo zusammen!

Ich hatte gestern Abend von diesem Thread hier erfahren, habe ihn weitestgehend quergelesen und wie immer festgestellt: es gibt für Pro und Contra nachvollziehbare Argumente.

Ich denke aber, dass am Ende nur zählt, wie es beim Kunden ankommt, und das ist in meinem Falle so (ich hoffe, ich erzähle nichts, was hier schon geschrieben wurde, aber die Länge des Threads verbietet es leider, ALLES in annehmbarer Zeit zu lesen):

Ich gehöre zu den Kunden, die bei einem Onlinehändler ein Schnäppchen gewittert haben und das Spiel für deutlich unter 40,- Euro bestellt haben. Der Preis des Spiels wurde dann aus besagtem Anlass angehoben. Da ich schon bestellt und bezahlt habe und auch eine Auftragsbestätigung besitze, erhalte ich das Spiel natürlich noch zum alten Preis, sobald es lieferbar ist.

Als Kunde habe ich mich natürlich gefreut ein Schnäppchen gemacht zu haben. Ohne Schnäppchenpreis hätte ich das Spiel aber trotzdem irgendwann gekauft.

Doch nun passiert folgendes:
Der Liefertermin wird immer weiter nach hinten verschoben und ich als Kunde frage mich warum. Dann höre ich von dem Thread und dem Zitat und ich kann mir denken, warum ich warten muss.

Nun bin ich sauer, weil LudoArt offensichtlich zugesagte Liefertermine aus reinem Trotz nicht einhält, obwohl der Spieleversand sogar spurt und den Preis angehoben hat.

Das Problem ist also für mich (und ein paar Andere, denen ich den Schnäppchentipp gegeben habe) gar nicht der Preis eines Spiels oder wie er zustande kommt. Wir Leben in einer freien Marktwirtschaft und es geht um Luxusartikel. Die muss ich nicht haben. Die WILL ich haben. Der Markt regelt sich selbst.

Ein Spieleverlag sollte sich aber umso mehr Gedanken machen, wie sein Handeln auf den Kunden wirkt, sonst vergeht diesem die Lust an seinem Luxusprodukt. Das gilt sicherlich umso mehr für jemanden, der Spiel und Kunst im Namen trägt.

Mir ist bewusst, dass es auch alles ganz anders sein kann. Vielleicht hat sich mein Spieleversender die vorherigen Liefertermine ja nur ausgedacht und hatte gar keine Zusagen. Aber es geht bei solchen Luxus- und Hobbygütern nunmal um Emotionen, das sieht man ja auch in diesem Thread und dieser Beitrag gibt meine Empfindungen wieder.

Trotzdem verspielte Grüße, Ingo

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Florian-spielbox

Sommerloch?

Beitragvon Florian-spielbox » 16. November 2006, 11:48

Man könnte meinen, es ist Juni, alle warten auf die Messe in Essen und langweilen sich zu tode...

Das ist doch hier jetzt genau die gleiche Diskussion wie vor ca 2 Wochen schon mal.

Gibts nix neues mehr?

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Lukas Merlach
Kennerspieler
Beiträge: 193

RE: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon Lukas Merlach » 16. November 2006, 11:58

> Ich muß gestehen, ich empfinde dies als Frechheit.
> Was wird denn hier gesagt?
> Doch nur, dass der Preis künstlich hoch gehalten werden
> soll.
Nein.
Dass dem Verlag die Fachhändler (die ein Spiel vorrätig halten und auch mal einem Kunden empfehlen, der es noch nicht kannte) wichtiger sind, als die Online-Händler, die nur nach Bestellungseingang beim Verlag ordern (und somit eigentlich nichts für die Verbreitung des Spiels leisten.)

Ich weiss, etwas vereinfacht... aber dennoch das eigentliche Problem hier.

Derzeit ist es für Kleinverlage sehr schwierig, neue Spiele auf den Markt zu bringen. Funktioniert eigentlich nur, wenn man einen Formus-Hype auslösen kann und damit eine genügende Nachfrage erzeugt. (z.B. auch mit limitierten Auflagen in Essen.) Ausser man heisst Grossverlag, da hat man seine "üblichen" Vertriebskanäle, die erstmal jeden Schrott aufnehmen. Auch der Essen-Hype ergibt sich unabhängig von der Qualität des Spiels...

Der "natürlichere" Weg, dass man ein Spiel einfach mal anbietet und darauf wartet, dass es sich verkauft weil es gut ist (resp. besser als andere) funktioniert nur sehr beschwerlich (oder gar nicht, wenn man mal aus den Neuheitenlisten gefallen ist und das Spiel im Forum ignoriert wurde...)
So gesehen ist es auch falsch, dass man sich "im Internet" informieren kann. Das geht nur, wenn es Leute gibt, die sich irgendwie sonst über ein Spiel informieren und dies im Internet mitteilen.

Typisches Beispiel Tichu. Stammt zwar aus Vor-Forum-Zeit (1991), wurde aber im breiten Markt erstmal lange übersehen/ignoriert und konnte sich erst nach und nach durchsetzen. Insbesondere die Teilnehmer der BrettspielDM 2004 (die sich sicher alle als hochqualifizierte Experten für Spiele sehen) waren bemittleidenswert, weil sie das jahrelang ignorierte Tichu lernen mussten...

> Das nächste Mal kommt jemand auf die Idee, "Tichu" für 40,-
> € pro Spiel anzubieten, weil dem Verlag der hohe Spielreiz
> nicht genug gewürdigt wird.
Bestellungen bitte an mich.

Und: nein, das Posting ist nicht als Hilfeschrei eines Kleinverlags zu verstehen. Unsere Spiele finden ihr Publikum schon, wenn auch nicht immer im ersten Jahr auf dem Markt.
Aber Gebiete ohne gut informierte Fachhändler oder Spielekreise bleiben auch auf unserer Landkarte erst einmal schwarz...
Das ist für den Verlag schon frustrierend, deshalb sehe ich durchaus Gründe, für einen Verlag, sich gegen die Verramschpolitik zu wehren und den Fachhandel zu unterstützen.

Lukas


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