Beitragvon Björn-spielbox » 16. April 2007, 10:22
Hallo Palim,
willkommen zurück im erlauchten Spielekreis .-)
Also beide Spiele haben erstmal nichts miteinander zu tun. Zu Anno 1701 kann ich noch nichts sagen, da es noch nicht erschienen ist - eine ausführlich Beschreibung gibt es hier auf der Spielbox-Seite unter:
http://www.spielbox.de/spielarchiv/press/anno1701.php4
Zu Jenseits von Theben kann ich einiges sagen, da ich sowohl die erste Auflage besitze als auch mir die neue Queen-Ausgabe besorgt habe. Allein die Tatsache, dass ich mir ein Spiel das zweite Mal zugelegt habe, zeigt dass es mir anscheinend gefällt. Dem ist auch so - allerdings ist JvT nicht jedermans Sache. Es handelt sich dabei um die absolut stimmige Umsetzung des Themas Archeologie um 1900 mit allen Höhen und Tiefen.
Jeder Spieler reist als Archeologe durch Europa um Wissen über die 5 großen Ausgrabungsstätten zu sammeln. Zudem kann man noch bessere Ausgrabungswerzeuge und Assistenten beschaffen oder Kongresse besuchen und sonst noch so einiges Gedöns wie Autos, Zeppeline etc. erstehen. Jedes dieser Vorhaben kostet Zeit - einmal durch die Reisen in die Städte wo gerade was angeboten wird und zum Zweiten durch die Aktion selber (z.B. dauert ein Kongress 2 Wochen)
Diese Zeit wird auf einer Zeitleiste mit 52 Wochen abegtragen und immer der Spieler ist als nächster an der Reihe, der bis dato am wenigsten Zeit verbraucht hat... das kann dazu führen, dass ein Spieler durchaus mehrere Aktionen hintereinander ausführen kann, wenn alle anderen gerade mit anderen Sachen beschäftigt sind. Ein ganz wundervoller Mechanismus! (Wer das Computer-Brettspiel VERMEER kennt, kennt diesen Mechnismus bereits)
Ist man der Meinung, man weiss genug über eines der Grabungsgebiete, begiebt man sich dorthin und fängt an zu Graben - und da beginnt ein wenig die Krux bei dem Spiel - denn auch hier wird das Thema passend umgesetzt! Abhängig vom Wissenstand und der investierten Zeit vor Ort wird nun gegraben (Plättchen aus einem dazugehörigen Sack gezogen).
Die Hälte der 30 Plättchen pro Gebiet sind Schutt und werden nach dem Graben wieder hineingeworfen - die andere Hälfte liefert Fundstücke mit unterschiedlichen Siegpunkten. Hier kann es die Spieler unterschiedlich hart treffen - einer zieht 10 Plättchen und findet 2 gammlige Vasen - und ein anderer zieht 3 Plättchen und darunter sind hochkarätige Fundstücke wie z.B. Tutanchamuns Totenmaske... da kann der ein oder andere Spieler sich schonmal ganz schön aufregen. Ich habe an diesem System rein gar nichts auszusezten - denn es passt wunderbar zum Thema - Ausgrabungen sind nunmal trotz toller Ausrüstung und fundiertem Wissen kein Garant für Erfolg. Manchmal findet ein Trottel die dollsten Reichtümer und der Experte könnte vor Wut seinen Archeologenhut fressen...
Thematisch also 1a - spieltechnisch allerdings grenzwertig für Nichtnurgelegenheitsspieler da es für diesen Glücksfaktor auch etwas zu lange dauert. Ich für meinen Teil kann es nur wiederholen - ich finde alles an diesem Spiel excellent... das Thema ist mir dann doch einfach wichtiger! Es gibt übrigens auch noch ein paar andere (sicherere) Methoden um Siegpunkte zu machen - da zahlen sich z.B. die besuchten Kongresse aus - je mehr desto besser... Jeder, der mehr über eines der 5 Gebiete weiss als die anderen bekommt eine Stange Punkte und zu guter Letzt kann man seine Fundstücke auch noch auf Ausstellungen präsentieren - die ebenfalls mit Siegpunkten vergütet werden - allerdings erfordern die Ausstellung gleichßiges Graben an verschiedenen Plätzen... aber ganz ohne Fundstücke wird man halt nicht gewinnen können.
Mein Tipp: Magst Du Spiele, die ein Thema aufgesogen haben, dann kannst Du JvT bedenkenlos kaufen - ansonsten versuch es vorher mal Probe zu spielen.
Ich hoffe Dir etwas geholfen zu haben,
Björn