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Was tun mit Guatemala Cafe?

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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Björn-spielbox
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Was tun mit Guatemala Cafe?

Beitragvon Björn-spielbox » 16. April 2007, 09:51

Moin Moin,
ich weiss nicht was ich nach mehreren Partien Guatamala Cafe davon halten soll. Ich muss sagen, ich spiele dieses Spiel sehr sehr gerne - es hat tolles Material, einen sehr schönen Auswahl- und Setzmechanismus. Es macht richtig Spaß mit dem Aufseher herumzugehen und sich die Teile auszusuchen und geschickt zu platzieren. Wege werden nach und nach gebaut und Schiffe in die Häfen gebracht. Sehr gute Unterhaltung.

Und dann passiert es jedes Mal wieder: Die Wertungen und die dazugehörigen Blockaden - besonders die zum Schluss hin... irgendwie verlaufen die immer (für alle) Spieler unbefriedigend. Eigentlich gewann immer der, dessen Wertung am Schluss nicht mehr blockiert werden konnte. Dieses Prinzip hat sich in jeder Partie wiederholt und ist wie ein Bruch im ganzen Spiel.

- Geht das nur uns so oder was machen wir vielleicht falsch?

- Kann man vielleicht eine Alternative zur Blockaderegel anbieten, die nicht diesen Effekt hervorruft?

Zur Klarstellung: Guatemala Cafe ist ein tolles Spiel und ich bewundere die Leistung des Ehepaares Brand und auch die Fähigkeit von eggert-spiele wieder ein umfangreiches und schönes Spiel zu solch niedrigem Preis anzubieten. Ohne mein Problem mit der Wertung würde es für mich ein Highlight in meiner Sammlung werden.

Einen guten Start in die Woche,
Björn.

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freak
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Re: Was tun mit Guatemala Cafe?

Beitragvon freak » 16. April 2007, 12:29

Hallo Björn,

auch wir hatten dieses "Problem" beim Spiel.
Zum Schluss bei den dicken Wertungen wurde geblockt bis zum geht nicht, in der Hoffnung, der erste zu sein, der durchkommt und damit wahrscheinlich den Sieg einheimst.

Sicherlich kann man argumentieren, dass man bei geschicktem Spiel nicht so weit kommt, dass es soviele dicke Wertungen gibt, aber das ist fast nicht vermeidbar.

Eine Lösung für das Problem haben wir auch noch nicht gefunden.
Evtl. führt man eine Beschränkung pro Kaffeesorte ein (jede Sorte darf max. 2x geblockt werden). Das verdeutlichen kann man dadurch, dass man die geblockten Kaffeesäcke auf der Wertungsleiste hochkant oder flach (halt im Gegensatz zu den anderen) ablegt.
Mehr ist mir dazu bisher nicht eingefallen.

Ob das was bringt, konnte ich noch nicht testen. Ich fürchte fast, dass jetzt halt alle bis zum Schluss warten, um dann zu blocken.
Aber es ist evtl. einen Versuch wert.

Viele Grüße
freak

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matthias g.
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Re: Was tun mit Guatemala Cafe?

Beitragvon matthias g. » 16. April 2007, 15:05

Hallo!

ich habe bei dem Spiel dasselbe "Problem" (und auch schon
einmal in diesem Forum angesprochen): Die Aufbauphase ist interessant und macht noch Spaß. Aber sobald die Ressourcen (also in erster Linie die Arbeiterinnen) aufgebraucht sind, ist Schluss mit lustig. Dann folgt eine mikadomäßige Schlussphase, in der es nur darum geht, als erster eine Wertung zu erlangen bzw. Wertungen der Mitspieler zu blockieren. Und wenn es zu einer Wertung in einer Farbe kommt, in der man zwar punktet, ein Mitspieler aber besser aufgestellt ist und noch mehr Punkte erlangt, steht man ohne sinnvolle Alternative auf verlorenem Posten.
Sicher, das ist auch eine Form von Spannung, aber irgendwie für meinen Geschmack unbefriedigend.

Guatemala Cafe ist ein Spiel, dass ich aufgrund der tollen Ausstattung und des Themas gerne gut finden würde, das aber leider bei mir und meinen Mitspielern keine Begeisterung auslösen konnte. Und ich fürchte, aufgrund des Spielmechanismuses wird hier auch kein Regelkniff (wie Blockadebegrenzung) etwas ändern können.

Und jetzt gehe ich erst mal einen Kaffee schlürfen. Aus Afrika.

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Bernd Eisen
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Beiträge: 311

Re: Was tun mit Guatemala Cafe?

Beitragvon Bernd Eisen » 16. April 2007, 15:15

Hi Björn!

Du sprichst mir aus der Seele und das selbe ist auch der fast einhellige Kontext der Spieler während der Spielwoche in Oberhof.

Hatte mir das Spiel aufgrund der vielen positiven, ja euphorischen Meinungen hier zugelegt und bin jetzt ziemlich enttäuscht.

Ja, das Spiel macht Spaß... allerdings nur so lange bis in der Endphase ein Spieler im richtigen Moment an die Reihe kommt.
Oft ist dieser dann auch noch Königsmacher wenn er sich sagt: so kann ich noch zweiter werden - wenn nach mir einer Schluss macht bin ich vielleicht letzter.

Leider ziemlich unbefriedigend.

Viele Grüße
Bernd

www.irongames.de

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Daniel R.
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Re: Was tun mit Guatemala Cafe?

Beitragvon Daniel R. » 16. April 2007, 16:15

Ich habe die gleichen Erfahrungen gemacht, wie meine Vorredner:
Schönes und interessantes Spiel bis gegen Schluss.
Dann sich ärgern über "keine Optionen mehr" (Schlussphasenagonie :evil: ) und dem Königsmachersyndrom, welches mir den zweiten Platz sicherte.

Hier hätte der Verlag gut daran getan, die unbefriedegende Schlussphase nochmals zu überarbeiteten.


NB: Warum ist eigentlich immer die Rede von Arbeiterinnen ?
Sollte zu Zeiten der Gleichstellung hier nicht ein etwas neutralerer Begriff verwendet werden?

Gruss Daniel
(fühlt sich an die Puerto Rico Kolonisten Diskussion erinnert)

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Thomas O.
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Re: Was tun mit Guatemala Cafe?

Beitragvon Thomas O. » 16. April 2007, 16:43

Daniel R. schrieb:
>
> NB: Warum ist eigentlich immer die Rede von Arbeiterinnen ?
> Sollte zu Zeiten der Gleichstellung hier nicht ein etwas
> neutralerer Begriff verwendet werden?

Vermutlich ist die Rede von Arbeiterinnen, weil es in der Spielgeschichte von Inka und Markus Arbeiterinnen sind, die auf den Plantagen werkeln. So wie im "Namen der Rose" deswegen von einem Abt die Rede ist, weil in der Geschichte von Eco ein Abt vorkommt.

Spieleautoren sind Autoren (sagt ja schon das Wort). Autoren denken sich was aus. Buchautoren eine Geschichte, Spieleautoren neben dem Mechanismus auch eine Geschichte. Warum sollten die Autoren einen anderen Begriff verwenden, wenn es in ihrer Geschichte nun mal Arbeiterinnen sind?

Eventuell steht die schöpferische Freiheit eines Autoren über der Notwendigkeit einer zwanghaften Gleichstellung, ich hoffe es jedenfalls.

Ach ja, hier: :-)

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Daniel R.
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[OT]: Was tun mit Guatemala Cafe?

Beitragvon Daniel R. » 16. April 2007, 18:02

Thomas O. schrieb:
>
> Eventuell steht die schöpferische Freiheit eines Autoren
> über der Notwendigkeit einer zwanghaften Gleichstellung,
> ich hoffe es jedenfalls.
>

Dein Erklärungsansatz mag [i]mir[/i] sicher genügen, aber nehmen wir mal an, ich wäre Alice Schwarzer :wink:

Gruss Daniel

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freak
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Re: Was tun mit Guatemala Cafe?

Beitragvon freak » 16. April 2007, 18:54

Hi Björn,

habe mir eine 2. Variante überlegt, da ich das Spiel auch vorbehaltlos gern haben möchte :)

Jeder legt bei Spielanfang je nach Spielerzahl 1-3 Kaffesäcke zur Seite, die zum Blocken genutzt werden können.

Alternativ wäre es auch möglich, dies beim Bau seiner zweiten Plantage zu machen, damit es kalkulierbarer wird. Hat zu diesem Zeitpunkt derjenige / diejenige eine / mehrere Wertung(en) geblockt, werden entsprechend weniger Säcke zur Seite gelegt.

Bisher ist dies leider nur theoretisch, weil noch nicht praxiserprobt.
Das Königsmachersyndrom wird damit wohl nicht entkräftet, aber die Blockadeflut zum Ende würde wohl aufhören.

Viele Grüße
freak

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Thomas O.
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Beiträge: 461

Re: [OT]: Was tun mit Guatemala Cafe?

Beitragvon Thomas O. » 16. April 2007, 23:40

Daniel R. schrieb:
>
> Thomas O. schrieb:
> >
> > Eventuell steht die schöpferische Freiheit eines Autoren
> > über der Notwendigkeit einer zwanghaften Gleichstellung,
> > ich hoffe es jedenfalls.
> >
>
> Dein Erklärungsansatz mag [i]mir[/i] sicher genügen, aber
> nehmen wir mal an, ich wäre Alice Schwarzer :wink:
>
> Gruss Daniel

DANN hätte ich dir gar nicht geantwortet :grin:

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Ralf Arnemann
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Beiträge: 2447

Re: [OT]: Was tun mit Guatemala Cafe?

Beitragvon Ralf Arnemann » 17. April 2007, 08:55

> DANN hätte ich dir gar nicht geantwortet
Man kann ja einiges gegen Schwarzers Positionen vorbringen ...
Aber sie ist auf jeden Fall eine erstklassige und interessante Diskussionsrednerin.
Ich würde keine Chance auslassen, mit ihr mal etwas zu diskutieren - insbesondere wenn sie wirklich mal hier im Forum auftauchen würde.

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Gabi Goldschmidt
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Beiträge: 290

Re: Was tun mit Guatemala Cafe?

Beitragvon Gabi Goldschmidt » 17. April 2007, 10:02

Hallo Björn,

nur ausgedacht nicht ausprobiert:

jeder Spieler erhält zu Beginn des Spiels 2 Steine, die er im Laufe des Spiels einsetzen kann: entweder für eine Blockade oder um 8 Centavos zu bekommen
(muss dafür also keine Wertung auslösen). Vielleicht löst das die Blockadeflut auf und man kommt auch mal an Geld, wenn man keinen Kaffeesack mit dem Verwalter erreichen kann.

Ciao Gabi

P.S. Muss es überhaupt eine Blockademöglichkeit geben? Hat schon mal jemand ohne Blockade gespielt?

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Thomas O.
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Beiträge: 461

Re: [OT]: Was tun mit Guatemala Cafe?

Beitragvon Thomas O. » 17. April 2007, 12:44

Ralf Arnemann schrieb:
>
> Ich würde keine Chance auslassen, mit ihr mal etwas zu
> diskutieren - insbesondere wenn sie wirklich mal hier im
> Forum auftauchen würde.

Da hast du schon recht, probieren sollte man es - obwohl ich glaube, dass unsere Meinungen in den meisten Punkten kaum konsensfähig sein dürften ;-)

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Peter Eggert
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Re: Was tun mit Guatemala Cafe?

Beitragvon Peter Eggert » 17. April 2007, 22:49

Wir haben bei wenigen Spielen auch diesen Zustand erlebt, das mehrmals hintereinander blockiert wird und die Spieler auf der Siegpunktleiste nicht vorankommen. Nach einigen Tips aus diesem Forum haben wir jetzt mal ausprobiert wie es sich spielt wenn bei der Blockade nur die Multiplikation durch die Schicffe geblockt wird und es spielt sich auch sehr gut.
Die Regeln waren so , wenn ein Spieler z.b. 5 Arbeiterinnen ein Haus und zwei Schiffe im passenden Hafen angeschlossen hat, bekäme er ja nach aktueller Regel 15 Punkte ohne Blockade, mit Blockate bekäme er keine Punkte, dürfte aber noch einkaufen.
Jetzt haben wir getestet, der Spieler bekommt bei einer Blockade 5 Siegpunkte und kann noch einkaufen, die Schiffe bleiben voll erhalten.

Wer Lust hat kann das ja gerne mal Testen und Berichten,

Peter

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Björn-spielbox
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Re: Was tun mit Guatemala Cafe?

Beitragvon Björn-spielbox » 17. April 2007, 23:29

Hallo Peter,

schön, dass die Schiffsblokade tatsächlich zu funktionieren scheint. Ich hatte das so ins Unreine gedacht - aber eine Möglichkeit die Wertung nicht ganz zu verhindern um dem Sieg trotzdem noch näher rücken zu können. Das Problem war auch auch nicht die Blokade an sich - sondern das irgendwann nachdem reihum blokiert wurde, nicht mehr blockiert werden konnte und diese eine Wertung dann auch gleich den Sieg bedeutete... nicht das es immer so ist ... aber einige Male ist das so vorgekommen und das war leider unbefriedigent, wo doch alle im Hauptspiel viel Spaß hatten und voll dabei waren.

Vielleicht veröffentlich Ihr das ja als Variante auf der Homepage.. ich werde das am Wochenende jedenfalls auch mal austesten!

Danke für diese Variante.

Schöne Grüße nach Hamburg,
Björn.

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TheShark
Spielkamerad
Beiträge: 39
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Re: Was tun mit Guatemala Cafe?

Beitragvon TheShark » 18. April 2007, 14:38

Das Blockieren nur der Schiffe gefällt mir auch noch nicht so richtig. Ich glaube das löst das Problem noch nicht ganz.

Wie wäre es mit der kleinen (aber vielleicht sehr wirkungsvollen) Änderung, dass mit einer Blockade nur die Wertung EINER Plantage dieser Farbe blockiert wird. Der blockierende Spieler bestimmt, welche Plantage nicht gewertet werden soll.
Geht der Spieler, der die Wertung ausgelöst hat durch die Blockade komplett leer aus (keine Wertungspunkte), darf er zur Entschädigung einkaufen gehen.

Sharky 8-)

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candamir62

Re: Was tun mit Guatemala Cafe?

Beitragvon candamir62 » 18. April 2007, 22:52

Hallo, uns hat diese Blockade-Inflation am Schluss auch gestört. Wir haben uns überlegt, dass auch das Geld am Schluss etwas zählen sollte, um diese Königsmacher-Situation der Schlusswertungen etwas abzuschwächen. Wir dachten an einen Punkt je 3 Centavos. Das stärkt zwar die letzten Wertenden, könnte aber doch auch Überraschungen in sich bergen. Und das vielleicht noch kombiniert mit der Idee, Blockaden nur auf die Schiffsmultiplikatoren anzuwenden... ? Was meint ihr ?


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