Beitragvon Günter Cornett » 27. Juni 2007, 11:49
Ralf Arnemann schrieb:
>
> > Von welchem "Früher" reden wir denn hier?
> Gute Frage. Es ist in der Tat nicht so, daß es hier einen
> jahrzehntelang stabilen Kurs gegeben hätte. Und die
> Diskussionen darüber sind auch altbekannt.
>
> Sagen wir mal so: "Früher" ist für mich die Zeit vor dem
> Interview mit der Betonung des "einfachen Einstiegs".
> Da ging bei mir die Alarmlampe an, aber noch war unsicher,
> was das heißt.
> Und dann kam die m. E. überraschend schwache Auswahlliste.
> Und dann halt als Krönung die SdJ-Wahl selber.
> Ohne diese Vorgeschichte hätte ich mit Zooloretto wohl kaum
> ein Problem gehabt (es IST ein ordentliches Spiel), nur halt
> die übliche Enttäuschung, daß nicht der eigene Favorit
> gewonnen hat, das wäre nicht tragisch.
>
> > Lag die Wahl wirklich daran, dass
> > Zooloretto einfacher war oder wollte
> > die Jury mal wieder etwas anderen
> > prämieren ...
> Man weiß es nicht - und das ist ein Teil des Problems.
>
> > Prämiert die Jury immer nur
> > "Mittelgewichetr" eines Kalibers von
> > T&T, Carcassonne oder Alhambra, dann
> > schießt sich derHandel auf das Format
> > zu sehr ein.
> Das fände ich jetzt weniger problematisch.
>
> > Du schribtest selbst das du die
> > Abwechslung in der Preisverleihung
> > möchtest.
> Durchaus, ja.
>
> Man muß halt sehen, wie es weitergeht.
>
> Dreiviertel meiner Kritik besteht ja auch nur aus der
> Befürchtung, wie es weitergehen könnte. Weil es eben so
> aussieht, als hätte die Jury einen grundsätzlichen
> Kurswechsel vollzogen, und die nächsten Jahre würde die "Luft
> nach oben" nicht ausgenutzt.
Ich glaube man erwartet zuviel, wenn man eine Nominierungsliste oder Wahl zum Spiel des Jahres ganz konkret als Ausdruck einer klar definierten Politik begründet bekommen möchte. Es gibt nicht jedes Jahr Spiele, die einen einfachen Einstieg und viel Spieltiefe bieten wie z.B. Carcassonne. Das hängt doch auch davon ab, welche Spiele konkret vorliegen. Ein SvC würde auch heute sicherlich SdJ werden können, auch wenn der Regelumfang verglichen mit anderen SdJ doch recht hoch ist. Der Lohn für die Mühe ist es aber ebenso.
> Aber man weiß es halt nicht, Transparenz war noch nie die
> große Stärke beim SdJ.
Es sind eben nur ca. 1 Dutzend Leute, die recht große Marktmacht haben und recht autonom entscheiden können und subjektiv entscheiden. Dieser Fakt ist transparent und es liegt in der Natur der Sache. Die Jury-Entscheidungen könnten oftmals anders ausfallen und wären deswegen aber nicht unbedingt besser oder schlechter.
Die Entscheidungen selber werden aber breit diskutiert, der Entscheidungsprozeß vom Prinzip her bekannt gemacht:
http://www.spiel-des-jahres.com/cms/front_content.php?idcatart=472&lang=1&client=1
Du kannst auch mit einzelnen Jury-Mitglieder diskutieren, ihre Rezensionen lesen. Was erwartest du mehr? Eine objektive Begürndung warum Zooloretto (Glükwunsch, Michael!) und nicht Ysphahan? Gibt es nicht, abgesehen davon, dass das objektive Ergebnis eben Resultat subjektiver Entscheidungen mehrerer Mitglieder ist.
Es gibt Ziele und Richtlinien, aber daraus resultiert eben kein mathematisch korrektes Ergebnis.
Gruß, Günter (Die Transparenz, die es beim SdJ gibt, wäre auch anders wünschenswert.)