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Jenseits von Theben - Spannungsbogen

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Ferdinand Köther
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Jenseits von Theben - Spannungsbogen

Beitragvon Ferdinand Köther » 5. Oktober 2007, 21:32

Lese gerade eher zufällig (diesmal auf gamepack.nl) wiederholt die Meinung, daß der Spannungbogen bei JvT gen Schluß enorm absackt. Und "tactics versus lottery, do not match together".

Ich kann beides absolut nicht nachvollziehen und bitte um gnädigste Vergebung, falls dieses Thema hier schon mal zur Diskussion gestanden haben sollte. Nach ursprünglicher Skepsis gefällt mir das Spiel ausgesprochen gut, absolut spannend bis zm Schluß, gerade durch die "Lotterie"!
Alle bisher gespielten Partien gingen mit sehr knapp beieinander liegenden Punkten aus. Das fanden auch alle Mitspieler sehr spannend. Und falls jemand wirklich meint, zu viel Sand zwischen den Zehen zu haben, wie RvV auf gamepack schreibt, könnte man ja mal von dem ausgebuddelten Schutt nur die Hälfte zurück in den Beutel tun, beispielsweise. Die Spannung besteht doch gerade darin, ob ich aus all dem Schutt noch die letzten Schätzchen herausfische, und das möglichst noch vor allen anderen.

Dies ist ein Spiel, und dazu gehört der Zufall wie das Amen in der Kirche, das sollte man nicht vergessen. Und mit guter Taktik kann man dem Zufall manches Schnippchen schlagen. Für mich ist JvT in jeder Hinsicht ein klasse Spiel, unerwartet gut, muss ich gestehen, und absolut spannend von der ersten bis zur letzten Minute!

Ausgebuddelte Grüße
Ferdi

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nascar8

Re: Jenseits von Theben - Spannungsbogen

Beitragvon nascar8 » 5. Oktober 2007, 22:27

Ferdinand Köther schrieb:
> Für mich ist JvT in jeder Hinsicht ein klasse Spiel, unerwartet
> gut, muss ich gestehen, und absolut spannend von der ersten
> bis zur letzten Minute!

Das Spiel ist m. E. ein absolutes Highlight und gehört zu den Topspielen der letzten Jahre. Redaktionell wurde phantastisch gearbeitet (man vergleiche das Original mit der Queen Ausgabe!). Jetzt stimmt alles: Regel, Aufmachung, Material, Spielmechanik und ausreichend Länge für ein sich wirklich gut entwickelndes Spielgefühl.

Dieter

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Ferdinand Köther
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Re: Jenseits von Theben - Spannungsbogen

Beitragvon Ferdinand Köther » 5. Oktober 2007, 22:47

Die Zusimmung freut mich, ich kenne das Original nicht, bin aber sicher, daß auch hier Bernds Handschrift wesentlich zu dem tollen Ergebnis beigetragen hat.

Bei "mangelndem Spannungsbogen" fiel mir noch nachträglich ein, daß es ja auch Leute gibt, die schlecht lesen können - ein Mitspieler unserer letzten Runde, der das Spiel auch schon aus anderer Runde kannte war verwundert, daß zu viert nur über zwei Jahre gespielt wird .... wer lesen kann ist im Vorteil, einmal mehr bewahrheitet.

Belesene Grüße
Ferdi

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Marten Holst
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RE: Jenseits von Theben - Spannungsbogen

Beitragvon Marten Holst » 6. Oktober 2007, 02:05

Moin,

zunächst: JvT macht mir Spaß, es ist ein flottes Spiel und nicht zu verkopft, sehr stimmig umgesetzt, und ein wenig Glück schadet nicht.

Nur kann es eben doch übel laufen. Gerade, wenn ein glücklicher erstgrabender Archäologe mit 5 Zügen aus dem Beutel Ägyptens (oder wo auch immer) die Hauptgewinne schon rausholt - was will ich nun mit meinem Wissen? Und in dieser Extremität wird es schon frustrierend. Und es ist eben mehr Glück als bei anderen Spielen. Das Problem ist weniger, am Anfang nichts zu ziehen - das frustriert leicht, aber etwas Spannung bleibt - sondern, wenn am Anfang alles gezogen wird. (Oder natürlich, wenn ich nichts ziehe, und alle anderen gut und dann "mein Gebiet" nachplündern).

Nach einigen unglücklich gelaufenen Spielen ist dann schnell die Lust auf eine weitere Partie weg.

Tschüß
Marten

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peer

Re: Jenseits von Theben - Spannungsbogen

Beitragvon peer » 6. Oktober 2007, 09:59

Hi,
Ferdinand Köther schrieb:
> Dies ist ein Spiel, und dazu gehört der Zufall wie das Amen
> in der Kirche, das sollte man nicht vergessen. Und mit guter
> Taktik kann man dem Zufall manches Schnippchen schlagen. Für
> mich ist JvT in jeder Hinsicht ein klasse Spiel, unerwartet
> gut, muss ich gestehen, und absolut spannend von der ersten
> bis zur letzten Minute!

Tja, aber dass sieht nicht jeder so. Auch die sehr gelungende thematische Umsetzung mag nicht jeden zu fesseln. Viele Spieler mögen nunmal gewinnen, weil sie gut gespielt haben. Und bei JvT gibts eigentlich immer einen Spieler der ausserordentliches Glück (einmal ziehen und wusch - Tut-anchamun) oder Pech (13 mal ziehen und nur Schutt. Und das bei der ersten Grabung) hat. Das kann schon frusten.
Ich mag JvT aber mich stört das Ende aus anderen Gründen: Am Schluß kanns nunmal vorkommen, dass nichts sinnvolles mehr "tubar" ist. Und dann reist man herum, um den anderen ja keine Vorlage mehr zu bieten... Das ist irgendwie etwas unbefriediegend.
Ansonsten: Tolles Spiel, das 1 Jahr vorher vielleicht sogar SdJ-Chancen gehabt hätte...

ciao
peer

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Gutelaunebär
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Re: Jenseits von Theben - Spannungsbogen

Beitragvon Gutelaunebär » 6. Oktober 2007, 10:33


>
> Dies ist ein Spiel, und dazu gehört der Zufall wie das Amen
> in der Kirche, das sollte man nicht vergessen.

Das ist für mich zu viel Zufall, aber das ist bekanntlich Geschmacksache.

Und mit guter
> Taktik kann man dem Zufall manches Schnippchen schlagen.

Da nutzt die ganze Taktik nicht, wenn man nur Sand aus dem Beutel zieht.

Für
> mich ist JvT in jeder Hinsicht ein klasse Spiel, unerwartet
> gut, muss ich gestehen, und absolut spannend von der ersten
> bis zur letzten Minute!

Spannend nicht für mich!
Geschmacksache eben! Vielleicht ein nettes Familienspiel.

>
> Ausgebuddelte Grüße
> Ferdi

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René
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Re: Jenseits von Theben - Spannungsbogen

Beitragvon René » 6. Oktober 2007, 11:48

Hi,

kann ich sehr gut nachvollziehen. JvT ist ein super Spiel. Keine Frage.

Eben gerade durch den Glücksfaktor. Es kommt doch gerade das "Buddel-fealing" auf. Schaff ich noch den großen Fund zum Spielende hin?

Außerdem, liebe "ich-brauch-die-Taktik" Spieler, man kann das Spiel auch gewinnen, indem man so gut wie nie "buddelt". Schon mehr als einmal hat nicht der mit den besten bzw. meisten Funden gewonnen, sondern der Wissensbär (es gibt ja schliesslich noch die Punkte für die Wissensmehrheiten) oder auch der Konferenzen-Bär.

NATRÜRLICH nur dann, wenn niemand anderes dies auch macht, aber dann kann der ja auch nicht suchen und dann kann der andere der...... ABER das ist ja gerade die Taktik und Strategie und überhaupt.

NATRÜRLICH kann man, wenn man zu viel Pech hat und weder etwas findet noch die richtigen Karten zum richten Zeitpunkt kommen, extrem abstürzen. Aber dafür ist das Spiel auch schnell genug gespielt, um diesen Pechvögeln in einer Wiederholungspartie eine neue Chance zu geben.

JvT ist für mich definitiv eines der besten Spiele der letzten Jahre. Ein "must-have" für den Spieleschrank (damit kann man (fast) jeden Spielanfänger mit einem etwas "anspruchsvollerem" Spiel locken. Weil es eben auch intuitiv spielbar ist.)

nice dice

René

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Daniel R.
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Re: Jenseits von Theben - Spannungsbogen

Beitragvon Daniel R. » 6. Oktober 2007, 12:56

Ferdinand Köther schrieb:
>
> Ich kann beides absolut nicht nachvollziehen

Ich kann nur selten etwas nachvollziehen, was Richard schreibt. :wink:

Gruss Daniel

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meier1
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Beiträge: 153

Re: Jenseits von Theben - Spannungsbogen

Beitragvon meier1 » 6. Oktober 2007, 13:23

peer schrieb:
Am Schluß kanns nunmal vorkommen, dass nichts sinnvolles mehr
> "tubar" ist. Und dann reist man herum, um den anderen ja
> keine Vorlage mehr zu bieten... Das ist irgendwie etwas
> unbefriediegend.

Hallo,

unbefriedigend finde ich das nicht unbedingt, aber das kann zum Ende hin schon vorkommen, aber bei uns hat es sich bis jetzt immer so um maximal 1, 2 Runden gehandelt, das geht noch und es ist ja auch nicht allzu oft, meistens blieb es auch bei uns immer spannend bis zum Schluss.

Jedenfalls ein Toppspiel in einem sehr guten Jahrgang, in manch anderem Jahr hätte es bestimmt bessere Platzierungen abgefaßt (2006 ?).

Und wenn ich mir dieses Jahr so anschaue, so fange ich langsam an meine Einkaufsliste zu überarbeiten, es kommen ja immer mehr sehr interessante Spiele hinzu und für alle reicht irgendwie das Geld und auch die Zeit zum Spielen nicht aus.

Hans

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Joker13
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Beiträge: 651

Re: Jenseits von Theben - Spannungsbogen

Beitragvon Joker13 » 6. Oktober 2007, 14:45

Ich finde JvT sehr gelungen. Das einzige was mich ein wenig stört, ist der nicht zu unterschätzende Glücksfaktor beim Buddeln. Da bringt taktisches Planen nicht viel, wenn man nur im Dreck wühlt und kein Artefakt abkriegt.

Dennoch ist das Spiel locker flockig und hat einen guten Unterhaltungswert. Also ideal als Absacker nach einem anspruchsvolleren Spiel wie z.B. "Java".

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Ferdinand Köther
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Beiträge: 1147

Re: Jenseits von Theben - Spannungsbogen

Beitragvon Ferdinand Köther » 6. Oktober 2007, 20:33

Gutelaunebär schrieb:
>
....
>
> Das ist für mich zu viel Zufall, aber das ist bekanntlich
> Geschmacksache.

Genau, und das ist auch gut so. Natürlich muß JvT nicht jedem gefallen.

Gute Laune Grüße
Ferdi

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Ferdinand Köther
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Re: Jenseits von Theben - Spannungsbogen

Beitragvon Ferdinand Köther » 6. Oktober 2007, 20:36

Das hast du astrein ausgedrückt, kann ich nur unterstreichen.

Voll unterstreichende Grüße
Ferdi

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Carsten Wesel | FAIRspielt.de

Re: Jenseits von Theben - Spannungsbogen

Beitragvon Carsten Wesel | FAIRspielt.de » 8. Oktober 2007, 00:10

Joker13 schrieb:
>
> Ich finde JvT sehr gelungen. Das einzige was mich ein wenig
> stört, ist der nicht zu unterschätzende Glücksfaktor beim
> Buddeln. Da bringt taktisches Planen nicht viel, wenn man nur
> im Dreck wühlt und kein Artefakt abkriegt.

Evlt. ist es mit kleinen Modifikationen ja doch etwas besser spielbar. Was ich derzeit im Kopf, aber noch nicht selbst getestet habe, ist z.B.:

1) Wer gebuddelt hat, wirft nicht den gesamten Sand wieder in den Beutel, sondern lässt 1 Chip draußen (Spieltechnisch ist das dann der Sand in den Schuhen, der vom Fundort entfernt wird).
2) Die Spieler haben - in Abhängigkeit von ihrem Wissen am aktuellen Grabungsort - die Möglichkeit, die ersten x 'Nieten' an die Seite zu legen und erneut zu ziehen. Der mit dem geringsten Wissen kann das nicht, alle anderen 2-3 Mitspieler legen eben 2-3 'Nieten' während ihrer Grabungstätigkeit (ungezählt) zur Seite.

Gruß Carsten (der sich allerdings mehr "Diesseits von Theben" aufhält)

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Hartmut Th.

RE: Jenseits von Theben - Spannungsbogen

Beitragvon Hartmut Th. » 8. Oktober 2007, 07:46

"Carsten Wesel | FAIRspielt.de" hat am 08.10.2007 geschrieben:
> Joker13 schrieb:
>>
>> Ich finde JvT sehr gelungen. Das einzige was mich ein wenig
>> stört, ist der nicht zu unterschätzende Glücksfaktor beim
>> Buddeln. Da bringt taktisches Planen nicht viel, wenn man nur
>> im Dreck wühlt und kein Artefakt abkriegt.
>
> Evlt. ist es mit kleinen Modifikationen ja doch etwas
> besser spielbar.

Moin Carsten,

naja, Glück bleibt Glück, da ändert auch eine kleine Modifikation nichts. Wer's nicht mag, muss vielleicht wirklich zu anderen Spielen greifen.

verspielte Grüße, Hartmut (findet JvT genial, auch und gerade wegen der stimmigen Umsetzung und der damit verbunden Glück-Pech-Jubel-Schadenfreude-Komponente)

- Spielekreis Hiespielchen - www.hiespielchen.de -


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