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"test" mit Brett- und Kartenspielen

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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VolkiDU
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"test" mit Brett- und Kartenspielen

Beitragvon VolkiDU » 13. November 2007, 19:58

Hallo Spielerkommune,

wohl fast untergegangen ist die aktuelle Ausgabe 11/07 der "Stiftung Warentest", die es schon über zwei Wochen im Handel gibt, denn neben Milch und Tafel Schokolade ... wurden wieder "Brett- und Kartenspiele" getestet. Da ich jedes Jahr einen kleinen Thread starte, darf dieses Jahr dieser nicht fehlen.


In der Kategorie "Für die Kleinen"

Burg Appenzell
Hüpf Hüpf Hurra
Rettet den Märchenschatz
Beppo der Bock
Gesagt - Getan
Burg Ritter
Die Schatztaucher


Weiter schreibt die Warentest, dass Kindertester lieber zu "Hüpf Hüpf Hurra" anstatt zu "Beppo der Bock" griffen. In großen Runden "Gesagt - Getan" für Stimmung sorgte und bei Mädchen "Rettet den Märchenschatz" der Hit war.



Kategorie "Spaß für die ganze Familie"

Kabale und Hiebe
Tal der Abenteuer
Würfel Bingo
Jenseits von Theben
Zooloretto
Yspahan
Jetzt schlägts 13
Der Dieb von Bagdad


Kategorie "Für Taktiker und Tüftler"

Anno 1701
Die Baumeister von Arkadia
Wikinger (HiG)
Notre Dame
Die Säulen der Erde


Ansonsten schreibt die Stiftung, dass die Einteilung nach Altersgruppen und Spielansprüchen nicht leicht ist. So sieht die Stifung Empfehlungsergänzungen bei "Anno 1701", "Die Baumeister von Arkadia", "Wikinger" und bei "Notre Dame".

Spielegrüße
Volker

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Joker13
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[OT] Test Test Test

Beitragvon Joker13 » 14. November 2007, 09:13

und welche der getesteten Spiele sind krebserregend, ökologisch inakzeptabel und für Kleinkinder lebensgefährlich?

:P :P :P

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AllThatJazz
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Warentest Gesellschaftsspiel

Beitragvon AllThatJazz » 14. November 2007, 09:58

Sorry, denke, hier testet die Stiftung Warentest, Dinge, die nicht zu ihrem Gebiet gehören. Über Spiele kann man Kritiken schreiben, wie Spielbox oder andere Zeitschriften es tun, aber Warenteste???

Ich bin gespannt auf den nächstmonatigen Test von Musik-CDs: Modern Talking mit einzigem sehr gut, da altersübergreifend und wenig störend. Schlechte Kritiken für Jazz *schnief* ...

ATC

(Halte mich doch lieber an Spiele"krittiken")

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Anne
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Re: "test" mit Brett- und Kartenspielen

Beitragvon Anne » 14. November 2007, 10:29

Eigentlich ist doch ersichtlich,das die Redaktion ein Gesamtpaket Spiele der
Spieleempfehlungen Jury Spiel des Jahres zugeschickt bekommen haben und zusätzlich noch ein bischen mehr.
Eine wirkliche Bewertung hat nicht stattgefunden, noch niemals bei den Materialien.
:-))

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ode

Re: Warentest Gesellschaftsspiel

Beitragvon ode » 14. November 2007, 10:30

Ich finde das durchaus berechtigt. Bei einigen Spielen sind meines Erachtens nach durchaus Zweifel angebracht, ob sie von Kindern im angegebenen Alter tatsächlich gespielt werden können.

Ich habe den Artikel mal überfolgen und fand ihn allerdings für so Vielspielerfraks wie "uns" überflüssig. Aber die wenigsten Menschen sind so gut über Spiele informiert, wie wir hier.

Ich finde es schon schön, wenn einer breiteren Öffentlichkeit Spiele näher gebracht werden, die über den Gewinner "Spiel des Jahres" hinausgehen. Und etwas ja auch über die Nominierungsliste. Das kommt noch dazu.

Keiner von uns Spielbox-Abonenten wird da Neues finden. Aber Omi findet vielleicht ein paar gute Anregungen für Weihnachtsgeschenke und züchtet die Spielgemeinde damit größer!!!

Mehr Kaufkraft! Mehr schöne Spiele!!!

ode.

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AllThatJazz
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Re: Warentest Gesellschaftsspiel

Beitragvon AllThatJazz » 14. November 2007, 14:18

Geht ja gar nicht darum, dass mir die Spiele oder die Kritiken nicht gefallen hätten.

Aber es wird hier unzulässig objektiver Test mit subjektiver Kritik vermischt.

Stiftung Warentest testet ja eigentlich objektive Produkteigenschaften (billigster Tarif, haltbarste Schachtel, ungefährlichste Inhaltsstoffe, beste Schmutzaufnahmeeigenschaften, Wärmeleitfähigkeit, etc)

und schreibt keine subjektiven Kritiken (schönstes Theaterstück in Dortmund, schlechtester Musikgeschmack bei CD-Veröffentlichungen, schönste Star-Trek-Folge, etc).

Sofern also nicht getestet werden soll, wie haltbar die Spielkarten sind, ob die Pöppel schadstofffrei angemalt wurden und wie sich der Spielkarton bei einem Sturz vom Spieltisch verhält, sind wir meines Erachtens bei den oben genannten subjektiven Kritiken.

Hierfür finde ich einfach Stiftung Warentest (was meine Omi nie gelesen hat!) den falschen Ort. Die gehören in die Abteilung Unterhaltung und sind keinem "Warentest" zugänglich.

Ist zumindest meine Meinung. Aber letztlich kein Problem, das die Welt bewegt

:-)

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Daniel R.
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Re: "test" mit Brett- und Kartenspielen

Beitragvon Daniel R. » 14. November 2007, 18:50


Abgesehen von obengenannter Kritik anderer Forumsteilnehmer wundere ich mich über folgendes:

Die Kategorien scheinen zunächst vollständig:

- Kategorie "Für die Kleinen"
- Kategorie "Spaß für die ganze Familie"
- Kategorie "Für Taktiker und Tüftler"

Wenn ich dann aber sehe was sich in der "Taktiker und Tüftler" Kategorie tummelt, frage ich mich, ob die überhaupt "Schwergewichte" wie bspw. Imperial, Here I Stand, Shogun oder Caylus angeschaut haben (bzw. 'hätten' falls die Beispiele etwas älteren Datums sind), wenn sich in der Königsklasse nur etwas anspruchsvollere Familienspiele finden.

Das ist dann etwa so ausgewogen, wie wenn man einen grossen 2-Rad Test angepriesen sieht, dann Tests in den Kategorien
Fahrräder, Mofas und Motorräder bis 500 Kubik findet.
Wenn die grösseren Motorräder 750 ccm und mehr einfach weggelassen werden, wirft dies kein gutes Licht auf die Tester, welche einen kompletten Jahrgang beurteilen wollen.
Die Begründung, es würden eben mehr Leute Fahrrad fahren als eine 1 Liter Harley, ist doch lächerlich.

Also wiedermal eine Arbeit der Marke "gut gemeint, aber nicht gut gemacht".
Denn wenn man als Tester nicht in der Lage ist, ein Imperial zu beurteilen, warum soll ich ihm dann bei "Beppo der Bock" vertrauen?


Grüsse
Daniel

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peer

Re: "test" mit Brett- und Kartenspielen

Beitragvon peer » 14. November 2007, 19:45

Hi,
Daniel R. schrieb:
"Für Taktiker und Tüftler"
>
> Wenn ich dann aber sehe was sich in der "Taktiker und
> Tüftler" Kategorie tummelt, frage ich mich, ob die überhaupt
> "Schwergewichte" wie bspw. Imperial, Here I Stand, Shogun
> oder Caylus angeschaut haben (bzw. 'hätten' falls die
> Beispiele etwas älteren Datums sind), wenn sich in der
> Königsklasse nur etwas anspruchsvollere Familienspiele finden.

Tja, da siehst du mal was Wenigspieler für komische Vorstellungen von komplexen Spielen haben ;-)
Wirft ein neues Licht auf die Familientauglichkeit von - sagen wir mal - Säulen der Erde - nicht wahr? :P

ciao
peer

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Golbin
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Re: "test" mit Brett- und Kartenspielen

Beitragvon Golbin » 14. November 2007, 23:27

Huhu,

nun, Tester dürfen nun mal ihren Test so abgrenzen wie sie möchten. Das gilt erst recht, wenn der Test in einer Publikumszetischrift veröffnetlicht wird.

Ansonsten sehe ich dein Beispiel etwas anders. Man hat 2-RÄder für die Straße getestet und die Rennmaschinen weggelassen. Das ist auch gut so, denn dafür gibt es Fachleute, die sich sicherlich nicht aus einer Testzeitschrift informieren. Och glaube nicht, dass die meisten Leser etwas mit einem "Imperial" oder "Caylus" etwas anfangen können. Und die "Sielefreaks" haben andere Quellen zur Information.

Golbin
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Daniel R.
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Re: "test" mit Brett- und Kartenspielen

Beitragvon Daniel R. » 15. November 2007, 13:20

Hallo Golbin,

Ganz ehrlich, wenn ich mir ein Motorrad kaufen möchte, würde ich wohl kaum als erstes (!) auf die Testergebenisse von der Stiftung WT zurückgreifen, sondern auf jene von Fachmagazinen, welche sich aussschliesslich mit Motorrädern befassen. Je nach Interessengebiet halt Enduro oder Renner, oder was auch immer.

Trotzdem sind auch die Ergebnisse der STiftung interessant, weil sie andere Prioritäten setzen. Gibt es trotz anderer herangehensweise dieselben Sieger oder Unterscheiden sich diese stark?

Das Problem ist aber die Vorselektion der zu testenden Objekte. Dies kommt einer Zensur gleich, wenn man vorgibt einen gesamten Motorrad- oder Spielejahrgang zu testen. Ausserdem implizit davon ausgeht, dass Spiele Kinderkram oder allenfalls Familiensache sind. Dann ist es nur zu verständlich, dass Spiele wie Imperial gar nicht näher angeschaut werden (obwohl Imperial immerhin auf der Empfehlungsliste des Spiel des Jahres ist und demnach auch der STiftung bekannt sein müsste).

Das praktische an diesen Konsumentenschützer-Tests ist ja gerade der kurze Überblick über alles was es so gibt. Schade, wenn dann eine Vorauswahl ganze Branchenteile aussperrt. So bleibt weiterhin weitestgehend unbekannt, dass es auch viele Gesellschaftsspiele für Erwachsene gibt. Ich glaube kaum, dass Brass oder Antler Island in Kinderzummern gespielt wird. Der Eindruck in der Bevölkerung, Gesellschaftspiele seien nur Kinderkram, wird dadurch geradezu zementiert. Das ist nicht im Sinne unserer Branche, die es schon genug schwer hat, Anerkennung als "seriöses Hobby" zu bekommen.


Gruss Daniel

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Golbin
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Re: "test" mit Brett- und Kartenspielen

Beitragvon Golbin » 15. November 2007, 14:08

Hallo Daniel,

ich habe den Eindruck, dir ist nicht klar, was eine Zensur ist. Ebenso scheint dir nicht klar zu sein, wofür eine Zeitschrift solche Artikel verfasst und mit welchen Rechten. Dir muss der Artikel nicht gefallen, solltest bei deiner Kritik die korrekten Grundlagen nutzen:

- Zensur ist der staatliche Eingriff um unliebsame Meinungen zu unterdrücken. Eine Zeitschrift kann überhaupt keine Zensur begehen
- Die Testzeitschrift ist in keiner Weise dazu verpflichtet, Artikel zu veröffentlichen die dir oder mir oder einer Branche gefallen. (Ich erwarte von einer Testzeitschrift sogar manches Mal das genaue Gegenteil).
- Steht in dem Artikel ausdrücklich, dass Imperial nicht angeschaut wurde? Würde mich bei mehreren hundert Neuerscheinungen wundern. Woher kommt deine Aussage? Lasse mich hier gern korrigieren, wenn es im Artikel steht.
- Auch wir mit der Pöppelkiste rezensieren nicht jedes Spiel. Das kann keine Site, auch die nicht, die deutlich mehr Mitarbieter / mehr Rezensionen haben. Wir treffen eine Vorauswahl und das ist einfach unser Recht. Jeder andere, inkl. Stiftung Warentest darf das auch. Das dir die Vorauswahl nicht gefällt, ist eine andere Sache und das ist auch nicht zu diskutieren, weil es deine persönliche Meinung darstellt.

Golbin
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Heinrich Tegethoff

Re: "test" mit Brett- und Kartenspielen

Beitragvon Heinrich Tegethoff » 15. November 2007, 16:47

Hallo Daniel,

hast Du Dir den Artikel eigentlich angesehen?
Zwar habe ich denjenigen von 2007 nicht gelesen, kenne aber diejenigen der Vorjahre. Sie haben ein Muster, dass ich auch für 2007 annehme.

Und da steht klar drin, auf welche Spiele sich die Tester "stürzen" und welche dann später empfohlen werden. Ja, empfohlen. Denn es heißt ausdrücklich, dass keine negative Aussage und nur Empfehlungen gemacht werden.

Insofern geht Dein Schuss nach hinten los: Die Zielgruppe ist nämlich recht klar umrissen. Und diese fährt im übertragenen Sinne keine 1000ccm.

Diese Testselektion ist doch allüberall üblich, wenn es auch meist um einen Preisfilter der Art "300 bis 600 Euro für DVD-Recorder" geht. Die Luxusklasse ist woanders getestet, für ein anderes Zielpublikum!

Servus,
Heinz

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peer

Re: "test" mit Brett- und Kartenspielen

Beitragvon peer » 15. November 2007, 17:31

Hi,
Daniel R. schrieb:
>
> Das Problem ist aber die Vorselektion der zu testenden
> Objekte. Dies kommt einer Zensur gleich, wenn man vorgibt
> einen gesamten Motorrad- oder Spielejahrgang zu testen.

1.) Geben Sie das niemals vor, sondern schreiben immer Hemden von Discountern" oder "Laptops mit Bildschirmen mit einer Diagonale von x"(2 Beispiele aus einem Heft, dass neulich mal im lehrerzimmer rumlag). Wenn du das nicht liest, ist das dein Problem, nicht deren.

2.) Das Aussparen mit Zensur gleichzeusetzen macht mich ehrlich gesagt ziemlich sauer. Ich reagiere da vielleicht auch empfindlich drauf, weil ich Bekannte in Rangoon (Ja, das ist Birma, da wo eine Militärjunta herrscht) habe und weiß was Zensur wirklich bedeutet. Wenn du wirklich glaubst Zensur wäre seine Zielgruppe einzuschränken tut es mir Leid.
Zensur heißt: Keine freie Meinungsäusserung. Du wärst mit deinen Aussagen hier verhaftet worden. Nur, dass es kein Forum gäbe (respektive gibt) wo du hättest posten können. Zeitschriften die irgendetwas testen gibts in wirklichen Unterdrückerstaaten übriegens auch nicht, denn dort ist ja alles schick, was der Staat erlaubt.
Offensichtlich muss man dir oberlehrerhaft die Welt erklären, denn du scheints zu denken in Deutschland hätten wir [b]ernsthafte [/b] Probleme...

ciao
peer

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MiKa
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Beiträge: 83

Re: "test" mit Brett- und Kartenspielen

Beitragvon MiKa » 15. November 2007, 18:26

Uihhh...das Spielbox-Forum hat seinen eignen Eva-Herman-Skandal.
Ja, die Wortwahl von Daniel war nicht korrekt. Ja, seine Aussage war auch nicht gerade Klugen sein Kind.
Sorry, aber als Reaktion derart den moralischen Vorschlaghammer zu schwingen, lässt dann doch ehr auf ein persönliches Problem mit ihm tippen.

Gruß
Michael

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peer

Re: "test" mit Brett- und Kartenspielen

Beitragvon peer » 15. November 2007, 18:49

Hi,
MiKa schrieb:
>
> Uihhh...das Spielbox-Forum hat seinen eignen
> Eva-Herman-Skandal.
> Ja, die Wortwahl von Daniel war nicht korrekt. Ja, seine
> Aussage war auch nicht gerade Klugen sein Kind.
> Sorry, aber als Reaktion derart den moralischen
> Vorschlaghammer zu schwingen, lässt dann doch ehr auf ein
> persönliches Problem mit ihm tippen.

nö. Ich hab nix gegen ihn. Aber wie gesagt: Ich bin bei dem Thema empfindlich. Gerade im Internet wird zu oft "Zensur!" geschriehen, ohne Ahnung zu haben was das Wort bedeutet. Da zu sensibilisieren kann imho nicht schlecht sein!
ciao
peer

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Marten Holst
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RE: "test" mit Brett- und Kartenspielen

Beitragvon Marten Holst » 16. November 2007, 01:47

Ich stimme hier mal zu:

immer wenn jemand im Internet in einem Forum Probleme bekommt, beleidigende Inhalte anzubringen (ich will nicht sagen, dass das hier der Fall ist, nur eine Beobachtung eines Menschen, der mehrere Foren beobachtet), so schreit er "Zensur". Wenn jemand bei Wikipedia seine Garagenband nicht einstellen darf, obwohl das doch im Prinzip das selbe ist wie bei den Beatles, dann nennt man das "Zensur". Irgendwo ist das bereits massiv die erste "moralische Keule" - und die nervt ein wenig. Selbst Leute, die (dankenswerter Weise) noch keine Ersthanderfahrung mit Zensur haben.

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Daniel R.
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Re: "test" mit Brett- und Kartenspielen

Beitragvon Daniel R. » 16. November 2007, 19:28

Da auch Wolfgang von der Pöppelkiste nicht mit der Benutzung des Begriffs "Zensur" einverstanden ist, nehme ich dazu kurz Stellung.
Natürlich habt Ihr recht, wenn es um die Lexikongerechte Nutzung dieses Begriffs geht; Zensur wird von der Regierung ausgeübt (bspw. China, Nordkorea usw.).

Mir gings darum, bewusst zu machen, dass die Stiftung Warentest absichtlich eine Filtrierung vornimmt, um unerwünschte Produkte auszuschliessen.

Teilweise macht das auf die Zielgruppe bezogen Sinn:
Bspw: DVD-Player von 300-700 Euro.
Wer sich einen Luxusplayer für ¤ 8'000 leisten kann, braucht wohl keinen Konsumentenschutz mehr ;)

Bei den Gesellschaftspielen ist es jetzt aber nicht so, dass ein Imperial ein Vielfaches eines Zooloretto kostet. Kaufkraft als Zielgruppenunterscheidungsmerkmal scheidet aus (und demnach auch eine solche Filtrierung).


Der besagte Test hat folgenden Titel:
[i]Brett- und Kartenspiele * Die besten Spiele 2007[/i]

Erst im ersten Absatz finden sich einige Definitionen bzw. Informationen zum Testfeld:

[i]Im Test: Die besten Familienspiele 2007. Getestet in Kindergärten, Freizeitheimen, privaten Spielrunden und Familien. Spiele für kleine und große Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Preise: 11 bis 35 Euro[/i]

Gemäss Eigendeklaration will man also die besten Spiele identifzieren für Kinder, Familienrunden und Erwachsene (in einem vorgegebenen Preisrahmen).

An meinem Beispiel von Imperial könnte man sagen:
"Tja Daniel, Imperial ist nicht zu kompliziert für den Test (wie Du annimmst) sondern kostet mit Listenpreis ¤38 rund 3 Euro zuviel."
Da sage ich: aber bei Milan-Spiele gibt es Imperial schon für 34,30 Euro, müsste also zugelassen sein, auch bei der Spiele-Offensive ist es schon für 32,99 zu haben ;)

Shogun (Queen Games) wäre wohl auch eine Empfehlung wert gewesen und ist auch noch 2 bis 3 Euro preiswerter als Imperial, sollte also nicht durch den Preisfilter gefallen sein.


Allgemein formuliert: Es finden sich keine wirklich anspruchsvollen Spiele auf der Empfehlungsliste. Ich bezweifle aber, dass es wirklich keine gibt. Der Preisfilter mag zwar das eine oder andere Spiel aus einem Kleinverlag aussparen, dennoch sollte auch für unsere Zielgruppe eine Empfehlung übrig bleiben.
Da dies nicht der Fall ist, muss ich annehmen, dass die Stiftung eben gar keine solche getestet hat. Dies wäre nicht weiter schlimm, wenn sie "Freakspiele" vom Test explizit ausgeschlossen hätte. Dies ist aber nicht kommunziert worden.
Wie man es auch dreht, liegt der Fehler nicht bei mir, sondern bei der Stiftung, auch wenn sie sich im engeren Sinne natürlich nicht der Zensur schuldig gemacht hat ;)

Grüsse Daniel

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Daniel R.
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Re: "test" mit Brett- und Kartenspielen

Beitragvon Daniel R. » 16. November 2007, 19:36

Hallo Wolfgang,

Es ist immer wieder erfrischend, wie mit Kritik im Forum umgegangen wird.
Es wird angenommen, dass der Kritiker etwas falsch interpretiert hat und darum die Kritik gegenstandslos sei.
Es wird darauf verzichtet, den Inhalt der Kritik (manchmal lenkt die Form vom Inhalt ab, falls ein Wort nicht lexikongerecht verwendet wird oder es mit der Grammatik hapert) darauf zu überprüfen, ob der gemeldete Missstand nicht tatsächlich Verbesserungspotential aufzeigt.

Es ist unnötig, dass Du Euer Testverfahren mit jenem der Stiftung Warentest vergleichst. Ihr verlangt kein Geld für das Lesen Eurer Ergebnisse, darum darf der Anspruch auch nicht der gleiche sein.
Ein einzelnes Spiel zu testen ist auch was anderes, als die "Besten Spiele 2007" in einem Artikel abschliessend vorzustellen wollen.

Viele Grüsse
Daniel

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Heinrich Tegethoff

Re: "test" mit Brett- und Kartenspielen

Beitragvon Heinrich Tegethoff » 16. November 2007, 21:33

Hallo Daniel,

wie bereits an zwei Stellen gesagt: Preisfilter sind es dort, inhaltliche Filter hier, aber der Kern "Zielgruppenselektion" bleibt. Und Du regst Dich über die Überschrift "die *besten* Spiel 2007" auf, weil Du eine andere Meinung hast? Weil Du Dich als Zielgruppe dieser Aussage nicht vertreten fühlst?

Möchtest Du hier wirklich kritisieren, dass Warentest einen reißerischen Titel vergibt, weil Du ein Spiel kennst, dass für eine Handvoll Leute (im Vergleich zu den Wt-Lesern) *keinen* Schaden bedeutet, aber "besser" ist?

Und die Preisangabe im Eingang ist sehr wahrscheinlich kein Filter, den sich test.de auferlegt hat, sondern das Ergebnis der Empfehlungen, die einen entsprechenden Straßenpreis haben.

Servus,
Heinz

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peer

Re: "test" mit Brett- und Kartenspielen

Beitragvon peer » 17. November 2007, 10:20

Hi,
Daniel R. schrieb:
> Der besagte Test hat folgenden Titel:
> [i]Brett- und Kartenspiele * Die besten Spiele 2007[/i]
>
> Erst im ersten Absatz finden sich einige Definitionen bzw.
> Informationen zum Testfeld:
>
> [i]Im Test: Die besten Familienspiele 2007. Getestet in
> Kindergärten, Freizeitheimen, privaten Spielrunden und
> Familien. Spiele für kleine und große Kinder, Jugendliche und
> Erwachsene. Preise: 11 bis 35 Euro[/i]
>
> Gemäss Eigendeklaration will man also die besten Spiele
> identifzieren für Kinder, Familienrunden und Erwachsene (in
> einem vorgegebenen Preisrahmen).

Es gibt sogar noch viel mehr Filtrierungen: Das Spiel muss man verünftig im Laden bekommen können, es muss in Deutschland erschienen sein etc. Jeder Test hat einen Filter - auch das Spiel des Jahres, auch der Deutsche Spielepreis. Manchmal sind sie öffentlich, manchmal versteckt. Aber alle Spiele zu berücksichtigen dürfte kaum möglich sein.

Und Stifztung Warentest hat eben den preis zusätzlich genommen, na und? Und dabei richten sie sich nach der Preisempfehlung. Dass sich nicht alle Online-Händler danach richten, kannst du Warentest nicht anlasten. Sonst müsste man auch Spiele aus dem Test nehmen, die irgendwo teuer sind....

> weiter schlimm, wenn sie "Freakspiele" vom Test explizit
> ausgeschlossen hätte. Dies ist aber nicht kommunziert worden.
> Wie man es auch dreht, liegt der Fehler nicht bei mir,
> sondern bei der Stiftung, auch wenn sie sich im engeren Sinne
> natürlich nicht der Zensur schuldig gemacht hat ;)

Du regst dich über die übertriebende Überschrift von Stiftung Warentest auf, die nicht der Wahrheit entspricht. Und benutzt selbst den Begriff "Zensur" um zu polarisieren. Damit machst du im Prinzip genau das, was du kritisierst... :-)

ciao
peer

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Daniel R.
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Re: "test" mit Brett- und Kartenspielen

Beitragvon Daniel R. » 17. November 2007, 12:43

Heinrich Tegethoff schrieb:
> Und Du regst Dich über die Überschrift "die *besten*
> Spiel 2007" auf, weil Du eine andere Meinung hast?

Nein.


> Weil Du
> Dich als Zielgruppe dieser Aussage nicht vertreten fühlst?

Wir kommen des Pudels Kern schon näher!


> Möchtest Du hier wirklich kritisieren, dass Warentest einen
> reißerischen Titel vergibt, weil Du ein Spiel kennst, dass
> für eine Handvoll Leute (im Vergleich zu den Wt-Lesern)
> *keinen* Schaden bedeutet, aber "besser" ist?

Nicht ganz.
Bspw. machen Sammelkartenspiele einen grossen Anteil am Umsatz aus. Theoretisch müssten diese von der Stiftung berücksichtigt werden.
Die Rubrik "Taktik und Tüftler" würde sog. anspruchsvolle Spiele mitbeinhalten. Aber die Stiftung scheint lediglich die Verlage Ravensburger/Alea und Hans im Glück zu kennen.

Natürlich macht es wenig Sinn, dass die Stiftung ein schwierig zu erhaltendes Spiel von GMT empfiehlt, aber Eggert Spiele wäre doch durchaus denkbar.

Die Stiftung hat alle Rechte um die Filter zu setzen wie sie für richtig erachten, müssen diese aber transparent machen und kommunzieren.

Ein unbedarfter Leser kriegt in der jetzigen Form den Eindruck, dass es nichts anspruchsvolleres als Wikinger (HiG) oder Notre Dame gibt.
Dies ist eine Verzerrung der Darstellung des Marktangebotes.

Ich verlange, dass klar ersichtlich ist, welche Produkte einer Branche getestet wurden und welche bewusst ausgefiltert wurden. Auch Nicht-Spieler sollten erfahren, dass da noch mehr ist, auch wenn nicht mehr im Blickfeld der Stiftung.
Es ist das "unter den Teppich kehren" von Informationen (zwecks Vereinfachung), was mich nervt, denn diese Vereinfachung führt eben oft zur Verzerrung, was dann eben nicht Sinn der Sache ist, sondern schon fast Manipulation, auch wenn sie mit "besten Absichten" geschieht.


Servus, Grüezi und Hallo
Daniel

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Daniel R.
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Re: "test" mit Brett- und Kartenspielen

Beitragvon Daniel R. » 17. November 2007, 12:49

> Es gibt sogar noch viel mehr Filtrierungen: ...


Das stimmt und wäre kein Problem, wenn diese Filter alle korrekt kommuniziert würden, um Fehlinterpretationen Vorzubeugen.
Nur wenige Personen (also wir Spieler) wissen, dass in Sachen Anspruch bei Notre Dame noch nicht Ende der Fahnenstange ist (das Testergebnis macht dies aber glauben), sondern danach gibt's noch was.




> Du regst dich über die übertriebende Überschrift von Stiftung
> Warentest auf, die nicht der Wahrheit entspricht. Und benutzt
> selbst den Begriff "Zensur" um zu polarisieren. Damit machst
> du im Prinzip genau das, was du kritisierst... :-)

Verstehe ich zwar nicht ganz.
Aber was wäre denn ein treffender Begriff für Zensur, wenn nicht unerwünschte Filtrierung von Daten im Laufe eines Prozesses zur Informationensbeschaffung. Vorenthalten oder Bevormundung?

Bin für Vorschläge durchaus empfänglich. Bisher höre ich nur "Das ist keine Zensur" wie man's besser sagt, schweigen sich aber trotzdem alle aus. So macht's kein Spass...

Trotdem viele Grüsse an den König von Siam ;)

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Heinrich Tegethoff

Re: "test" mit Brett- und Kartenspielen

Beitragvon Heinrich Tegethoff » 17. November 2007, 13:17

Hallo Daniel,

ich merke immer mehr, dass Du in meinen Augen keine Ahnung von Stiftung Warentest hast. Denn Du redest von bewusstem "unter dem Teppich kehren", was für mich bedeutet, dass Du noch nie mit einem Warentest-Prüfbogen einkaufen gegangen bist bzw. es wieder vergessen hast.

Hatte ich aber gerade gestern. "Bettdecken" sind Teil der aktuellen Ausgabe. Ich brauche eine. Passt super zusammen. Nur diejenigen, die ich im Laden finde, sind häufiger nicht getestet (ich habe gestern mindestens 200 verschiedene gesehen, acht näher angesehen). Das ist völlig normal, auch wenn genau dieses Oberbett in das Schema passt.

Aber Du unterstellst mit >>Die Stiftung hat alle Rechte um die Filter zu setzen wie sie für richtig erachten, müssen diese aber transparent machen und kommunzieren.<< bzw. >>Ich verlange, dass klar ersichtlich ist, welche Produkte einer Branche getestet wurden und welche bewusst ausgefiltert wurden.<< Absicht. Das ist schlicht realitätsfern.

Und wie Peer schon andeutete: Warentest beurteilt Spiele, die für die Zielgruppe frei erhältlich sind. Ein "Imperial" ist noch nicht einmal im größten Munchner Spielwarenfachgeschäft zu finden! Dort kann es dem Händler nur schädlich wirken. Deinen Internet-Fokus mit "kaufbar" kannst Du bei der Zielgruppe vollkommen knicken! Du schließt von Dir auf die breite Masse.

Aber irgendwie habe ich immer noch das Gefühl, dass Du unbedingt Teil dieser speziellen Warentest-Zielgruppe sein willst, diese aber nicht verstehst. Darum reden wir aneinander vorbei. Du redest von aktivem Ignorieren und zeigst mir damit nur, wie sehr Du die Zielgruppe der Warentest ignorierst.

Servus,
Heinz

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Re: "test" mit Brett- und Kartenspielen

Beitragvon Heinrich Tegethoff » 17. November 2007, 13:30

Hallo Daniel,

Daniel R. schrieb:
> Das stimmt und wäre kein Problem, wenn diese Filter alle
> korrekt kommuniziert würden, um Fehlinterpretationen
> Vorzubeugen.

Wer macht hier Fehlinterpretationen?
Es kann nur jemand Fehlinterpretationen machen, der etwas anderes darin lesen will, bewusst oder unbewusst. Du willst etwas anderes darin sehen, wirst aber noch nicht einmal angesprochen!?

> Nur wenige Personen (also wir Spieler) wissen, dass in Sachen Anspruch bei Notre Dame noch nicht Ende der Fahnenstange ist

Hat auch keiner gesagt. Und es gibt sogar noch einige Spiele, die in die Kategorie hineinpassen, aber vom Anspruch her niedriger sind.

> (das Testergebnis macht dies aber glauben),

Da setzt es bei mir aus. Gehörst Du zu den Menschen, die sagen "das Glas ist leer weil es nicht voll ist"?.
Ich kenne niemanden, der nach dem Studium eines Testberichtes sagt "schade, mehr gibt es nicht".

> sondern danach gibt's noch was.

Ja, und die Leser wissen das.

Aber die Leser wollen Empfehlungen sehen. Und so gut Imperial auch sein mag: Nach der Empfehlung zweifelt die kaufende Zielgruppe an dem Test und damit an Warentest schlechthin. Sofern sie überhaupt das Spiel kaufen können, denn die Läden, die es in Deutschland im Regal haben, kannst Du zählen.

> Verstehe ich zwar nicht ganz.
> Aber was wäre denn ein treffender Begriff für Zensur, wenn
> nicht unerwünschte Filtrierung von Daten im Laufe eines
> Prozesses zur Informationensbeschaffung. Vorenthalten oder
> Bevormundung?

Zielgruppenorientierung.

Servus,
Heinz

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peer

Re: "test" mit Brett- und Kartenspielen

Beitragvon peer » 17. November 2007, 13:45

Hi,
Daniel R. schrieb:
>> Verstehe ich zwar nicht ganz.
> Aber was wäre denn ein treffender Begriff für Zensur, wenn
> nicht unerwünschte Filtrierung von Daten im Laufe eines
> Prozesses zur Informationensbeschaffung. Vorenthalten oder
> Bevormundung?

Notwendigkeit.
Kein Test, keine Übersicht ist vollständig. Nirgendwo.
Jeder weiß das. Da bedarf es keinen Ausdruck für.

Übrigens wurde auch weder R-Eco noch Qwirkle noch Uptown getestet - drei der besten Spiele des letzten Jahres.

ciao
peer


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