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Spielewahnsinn in Herne

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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brisgi
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Spielewahnsinn in Herne

Beitragvon brisgi » 12. Mai 2008, 22:22

Ich war in diesem Jahr zum ersten mal beim Spielewahnsinn in Herne und fand`s richtig gut. Herne wird aufgezogen wie Essen - natürlich viel kleiner. Aber: Neben den Turnieren sind zahlreiche Verlage vertreten und stellen ihre Neuheiten vor: Hans im Glück, Huch, KOSMOS, Queen, Pro Ludo, Pegasus, Eggert, Loukout, Clementoni, HASBRO ... Hinzu kommt ein kleiner Flohmarkt und ein paar Verkaufsstände u.a. Heidelberger.

Da am Sonntag nicht sooo viel los war, konnte ich auch einiges ausprobieren:

WIE VERHEXT - gut gefallen und gekauft:

Jeder Spieler wählt aus seinen Charakterkarten 5 aus - zum Zutaten sammeln, um Tränke brauen zu dürfen, um bei den Mitspielern zu betteln, um Goldgeschäfte zu machen und um den aktuellen Zauberspruch zu nutzen - alles um die Anforderungen offen liegender Punktekarten zu erfüllen.

Der Startspieler legt einen Charakter aus und hofft, dass kein Mitspieler den gleichen Charakter hat. Denn in der Regel darf nur der, der einen Charakter zuletzt legt, desssen Fähigeit nutzen.
Die Würze liegt in der Auswahl und dem geschickten Einsatz der Charaktere, die wiederum auf unterschiedliche Weise zu Punkten verhelfen. Gelunges Alea Spiel.


HÄNGENDEN GÄRTEN - nicht ganz mein Geschmack:

Jeder baut für sich Hängende Gärten, indem Karten nach bestimmten Rgeln an- und aufeinander gelegt werden. Ab drei gleiche Landschaften, darf ich eine Siegpunktkarte nehmen. Gleiche Siegpunktkarten bringen steigende Punkte.
Beim aneinanderlegen gibt es durchaus was zu tüfteln und es ist auch originell, aber mich hat es nicht gepackt.

DEUKALION - erster Eindruck: Gutes Familienspiel:

Jeder hat ein Schiff mit Seefahrern und versucht Schätze zu bergen. Ausserdem kann man sich gegenseitig und das Ungeheuer angreifen bzw mit dem Ungeheuer einen Mitspieler angreifen, um ihn womöglich zu schädigen. Angriffe werden ausgewürfelt. Die Seefahrer dienen dabei als Würfel ! - Sind die Püppchen aus Carcassonne und es funktioniert wirklich !

Zeigt das x-Symbol des Seefahrers nach oben kein Punkt (und der Seefahrer kommt in die Unterwelt), flach liegend und kein x-Symbol ein Punkt, auf kipp liegend halber Punkt. Um einen Kampf zu gewinnen, muss ein vorgegebener Punktwert erreicht werden.
Gekämpft wird quasi immer: beim Schätze bergen, beim angreifen und angegriffen werden.
Gesteuert wird das Spiel durch 5 Würfel: ein Würfel bestimmt die Segelweite der Mitspieler, die anderen 4 setze ich ein, um das Ungeheuer zu bewegen, meine Püppchen aus der Unterwelt zurück zu bekommen, selber zu segeln und evt eine Ereigniskarte ziehen zu dürfen.
Alles in allem : sehr lebendig und interaktiv.

KLEINE HELDEN - wer für`s Thema offen ist, bekommt ein spassiges Spiel !

Jeder Spieler hat 2 Helden, einen Krieger und einen Magier, rüstet sie kräftig aus und kämpft dann gegen die Helden der Mitspieler. Für die Kämpfe zählt die Ausrüstung, Zusatzkarten und der Würfel. Mir hat`s Spass gemacht - wurde auch gut erklärt. Zudem war die Illustratiorin Laura Balzer da, signierte, verteilte Promokarten und zeichnete Interessenten Wunsch-Kleine-Helden.

BATAVIA - sieht gut aus und ist auch nicht schlecht. Theben im letzten Jahr fand ich jedoch deutlich besser:

Jeder sammelt mit seinem Pöppel Plättchen, um Mehrheiten zu erringen. Auf welches Plättchen ich gehen darf, wird mit Karten entschieden. Zu jedem Symbol, von dem ich die Karten-Mehrheit bei meinem Zug habe, darf ich auf das entsprechende Plättchen gehen.
Daneben gibt es noch einige Feinheiten (Karten werden jede Runde nebst Startspielerrecht versteigert, Karten werden durch den Piraten wieder abgebaut) und weitere Punktmöglichkeiten (Plättchen mit verschiedenen Symbolen bringen Punkte etc.).
War alles ganz gut, aber halt nicht so richtig gut.

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brisgi
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Re: Deukalion Wie verhext Batavia Kleine Helden Hängende Gärten

Beitragvon brisgi » 13. Mai 2008, 07:43

Nur Überschrift ergänzt.

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Smuker
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Re: Spielewahnsinn in Herne

Beitragvon Smuker » 13. Mai 2008, 08:51

Ich war dieses Jahr auch zum ersten mal da und fand es richtig schön familär und klasse. Natürlich habe ich auch die Gelegenheit genutzt und einige Neuheitn per Video mit den Autoren aufgenommen. Unter anderem auch ein paar Prototypen. Diese werden dann demnächt noch veröffentlicht. Bin nämlich im Moment ständig unterwegs für noch mehr Videos. :-)

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Braz
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Re: Spielewahnsinn in Herne

Beitragvon Braz » 14. Mai 2008, 07:52

witzig, dass "wie verhext" so vielen Leuten gefällt. Neulich in einer SPielrunde ist das Spiel bei uns fast vollkommen durchgefallen - weil zu beliebig.

Am gleichen Abend spielten wir "Change Horses", dem im Übrigen das selbe Schicksal ereilte :cry:

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freak
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Re: Spielewahnsinn in Herne

Beitragvon freak » 14. Mai 2008, 08:48

Ja, Change Horses ist bei uns auch komplett durchgefallen.
Und der Regelabschnitt mit den Karotten verursacht mir bis heute noch Gehirnverdreher...sprich, den haben wir nicht verstanden...

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Andreas.Pelikan
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Re: Wie verhext - zu beliebig?

Beitragvon Andreas.Pelikan » 15. Mai 2008, 18:22

Braz schrieb:
>
> witzig, dass "wie verhext" so vielen Leuten gefällt. Neulich
> in einer SPielrunde ist das Spiel bei uns fast vollkommen
> durchgefallen - weil zu beliebig.

Gerade im ersten Durchgang erlebe ich es bei "Wie verhext!" desöfteren, dass ein Spieler seine Rollenkarten durchmischt und blind 5 zieht. Da wir auf eine Assymmetrie in der Ausgangssituation zu Gunsten eines raschen Aufbaus verzichtet haben, finde ich das verständlich und sogar nachahmenswert. Bislang habe ich es aber noch nicht erlebt, dass jemand diese Taktik bis zum letzten Durchgang konsequent durchzieht. Sollte sich doch jemand finden, der damit auch noch gut fährt, würde ich mich über einen Bericht freuen.

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Maddin

Re: Wie verhext - zu psychologisch?

Beitragvon Maddin » 16. Mai 2008, 07:40

Lieber Andreas,

ich wünsche mir NICHT, dass das irgendjemand durchtestet. Auf diese Weise torpediert man einfach nur das Spiel; nicht sehr lustig, wenn Du mich fragst. Die Situation gibt es doch in mehreren Spielen, die etwa hierauf angelegt sind: "Ich denke, dass Du denkst, dass ich denke, dass Du das machst, und deswegen mache ich nicht das, sondern genau das andere". Solche Spiele kann man mögen oder nicht. Ich mag sie.
Und deswegen mein Tipp an alle, die sie nicht mögen: spielt lieber etwas anderes. Und verderbt nicht denjenigen, die Spaß an diesen Gehirnverrenkungen haben, die Freude an solchen Spielen durch Eure Teilnahme unter der Verweigerung, dabei wirklich mitzumachen.

OK?

Verspielte Grüße,
Maddin = : - )

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Braz
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Re: Wie verhext - zu psychologisch?

Beitragvon Braz » 16. Mai 2008, 08:41

Maddin schrieb:

> Solche Spiele kann man mögen oder nicht. Ich mag sie.
> Und deswegen mein Tipp an alle, die sie nicht mögen: spielt
> lieber etwas anderes. Und verderbt nicht denjenigen, die Spaß
> an diesen Gehirnverrenkungen haben, die Freude an solchen
> Spielen durch Eure Teilnahme unter der Verweigerung, dabei
> wirklich mitzumachen.


Öhm, was ist das denn für eine Aussage.....?! :-?

Mir selbst hat z.B. "wie verhext" auch nicht sonderlich gefallen. Umgekehrt gefallen mir aber z.B. ein "Morgenland" oder "ein "Ohne Furcht und Adel" sehr gut!
Klingt komisch? Ist aber so....

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Pricuricu

Re: Spielewahnsinn in Herne

Beitragvon Pricuricu » 16. Mai 2008, 17:31

Im Blog habe ich ein paar Impressionen und Bilder online gestellt. Mir als Teilnehmer auf der Ausstellerseite hat es in Herne sehr gut gefallen und ich komme nächstes Jahr gerne wieder.
Grüße, Guido
http://blog.proludo.de

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Daniel R.
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Re: Wie verhext - zu psychologisch?

Beitragvon Daniel R. » 17. Mai 2008, 12:37

Maddin schrieb:
>
> ich wünsche mir NICHT, dass das irgendjemand durchtestet. Auf
> diese Weise torpediert man einfach nur das Spiel; nicht sehr
> lustig, wenn Du mich fragst.


Witzig, diese Aussage würde so auch bestens auf die Hungerstrategie in Stone Age passen. ;)

Servus
Daniel

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peer

Re: Wie verhext - zu psychologisch?

Beitragvon peer » 17. Mai 2008, 14:26

Hi,
Daniel R. schrieb:
>
> Maddin schrieb:
> >
> > ich wünsche mir NICHT, dass das irgendjemand durchtestet. Auf
> > diese Weise torpediert man einfach nur das Spiel; nicht sehr
> > lustig, wenn Du mich fragst.
>
>
> Witzig, diese Aussage würde so auch bestens auf die
> Hungerstrategie in Stone Age passen. ;)

Hä? Die Hungerstrategie ist doch nur ne ganz normale Strategie, wie jede andere auch? Nur weil die nen Namen hat...

Wenn überhaupt würde ich das mit der Katapult-Taktik beim Dreispieler-Camelot vergleichen wollen - da hätte wirklich niemand ne Chance gegen den Verräter und niemand hat Spaß.

ciao
peer

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Daniel R.
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[OT]: Wie verhext - zu psychologisch?

Beitragvon Daniel R. » 18. Mai 2008, 17:34

peer schrieb:
>
> Hä? Die Hungerstrategie ist doch nur ne ganz normale
> Strategie, wie jede andere auch? Nur weil die nen Namen hat...

Rein technisch-mathematisch gesehen stimme ich Dir zu, grosses ABER: Sie ist unthematisch! Wenn es eine Regel/Spielmechanik gibt, seine Leute zu ernähren, dann sollte es keine vielversprechende Strategie geben, genau das *Gegenteil* zu tun, nicht wahr?

Gruss Daniel

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peer

Re: [OT]: Thema Hungerstrategie

Beitragvon peer » 18. Mai 2008, 19:00

Hi,
Daniel R. schrieb:
>
> peer schrieb:
> >
> > Hä? Die Hungerstrategie ist doch nur ne ganz normale
> > Strategie, wie jede andere auch? Nur weil die nen Namen
> hat...
>
> Rein technisch-mathematisch gesehen stimme ich Dir zu,
> grosses ABER: Sie ist unthematisch! Wenn es eine
> Regel/Spielmechanik gibt, seine Leute zu ernähren, dann
> sollte es keine vielversprechende Strategie geben, genau das
> *Gegenteil* zu tun, nicht wahr?

Rein vom Thema interpretier ich die Strategie so: Ich als Diktator knechte meine Leute so, dass sie mir alles bauen, was ich will. Dabei ist mir egal, ob die Holz essen müssen um zu überleben oder ob es Hungersnöte gibt. Das halte ich -leider! - nicht für unrealistisch (siehe z.B. aktuell Myan Mar oder Nordkorea oder den einen oder anderen afrikanischen Staat) sowas wirds auch schon im Steinzeitalter gegeben haben, oder?

Thematisch machts sinn.

Obs zu den Mechanismen passt? Warum nicht? Ich denke man kann jeden Aspekt bei SA (Hütten, Korn, Werkzeuge...) zum extrem ausbauen oder komplett vernachlässigen und hat jedes Mal eine valide Strategie. Dadurch wird die Anzahl möglicher Strategien erhöht. Ist das was schlechtes?

ciao
peer

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Marten Holst
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RE: Wie verhext - zu psychologisch?

Beitragvon Marten Holst » 19. Mai 2008, 06:46

Moin Maddin,

> ich wünsche mir NICHT, dass das irgendjemand durchtestet.
> Auf diese Weise torpediert man einfach nur das Spiel; nicht
> sehr lustig, wenn Du mich fragst. Die Situation gibt es
> doch in mehreren Spielen, die etwa hierauf angelegt sind:
> "Ich denke, dass Du denkst, dass ich denke, dass Du das
> machst, und deswegen mache ich nicht das, sondern genau das
> andere". Solche Spiele kann man mögen oder nicht. Ich mag
> sie.

Nichts desto trotz ist es auch ein interessanter Test der (vermeintlichen) Beliebigkeit, wie gut eine solche Strategie funktionieren kann. Bei 6nimmt, das wir im Verdacht hatten, beliebig zu sein, haben wir das mal über mehrere Spiele getestet (Ergebnis: nicht beliebig, der Stapel wurde eher im hinteren Feld verortet, aber der Zufallsstapel war ähnlich stark wie der Spieler, der ihn spielte). Gerade zur Beantwortung der Frage, wie weit ein Spiel sich in die drei Komponenten Zufall, Psychologie und "berechenbare" Strategie teilt, ist so ein Test erhellend - bei den Spielen, bei denen es geht natürlich nur.

Tschüß
Marten

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Daniel R.
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Re: [OT]: Thema Hungerstrategie

Beitragvon Daniel R. » 19. Mai 2008, 13:48

peer schrieb:
>

> Thematisch machts sinn.

Eben nicht, verhungerte Leute sterben und arbeiten nicht wie von Geisterhand immer weiter, auch wenn sie gar nichts zu beissen haben.


> Dadurch wird die Anzahl möglicher
> Strategien erhöht. Ist das was schlechtes?

Das ist der klassische Zielkonflikt eines Spieledesigners:
Will ich mehr (technisch) mögliche Strategien oder schliesse ich die unthematischen bzw. unrealistischen per Regel aus.


Gruss Daniel







> ciao
> peer

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peer

Re: [OT]: Thema Hungerstrategie

Beitragvon peer » 19. Mai 2008, 18:53

Hi,
Daniel R. schrieb:
>
> peer schrieb:
> >
>
> > Thematisch machts sinn.
>
> Eben nicht, verhungerte Leute sterben und arbeiten nicht wie
> von Geisterhand immer weiter, auch wenn sie gar nichts zu
> beissen haben.

Wo steht das die sterben? Die werden ja nicht nur die paar Nahrungsbrocken essen, die ich ihnen hinwerfe, sondern auch die Asseln in der Höhle, die Fledermäuse, die Spinnen... :-)

Ist alles interpretationssache...

ciao
peer


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