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"Ich spiele ja gerne, aber..."

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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Daniel R.
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Beiträge: 1106

Re: Rahmenbedingungen

Beitragvon Daniel R. » 16. November 2008, 13:12

Helmut schrieb:
>
> da wir mit schriftlicher Anmeldung schlechte
> Erfahrungen gemacht haben, ....
> Das ist doch enttäuschend.


Somit hast Du mit schriftlichen UND mündlichen Anmeldungen schlechte Erfahrungen gemacht. Zustimmung: das ist enttäuschend. Offensichtlich fehlt ein Anreiz, auch wirklich zu erscheinen.
Mögliche Einflussfaktoren:
- Wetter (v.a. Frühling bis Herbst)
- Andere Events zur gleichen Zeit (auch am TV etc)
- Rahmenbedingungen (Lokal gefällt nicht)
- Turnierspieleauswahl nicht optimal?
- Preis für den Sieger?
- Zeitaufwand transparent für Teilnehmer?
- Werden die Spiele erst am Turnier erlernt durch
die Mehrzahl der Teilnehmer?
- Wer ist das Schiedsgericht bei Regelfragen?
- Ist das Schiedsgericht akzeptiert und unparteiisch?
- Teilnehmerfeld ist ausgeglichen oder mit klaren
Favortien, welche Neulinge abschrecken?
- etc.

Über alle diese Punkte muss man mal nachdenken, da sie nebst der Freude am Spielen einen allfälligen Teilnahmewillen beeinflussen.

Viele Grüsse Daniel

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Guido
Kennerspieler
Beiträge: 404

Re: "Ich spiele ja gerne, aber..." - Lippenbekenntnisse

Beitragvon Guido » 16. November 2008, 18:03

heino schrieb:

> die meisten kennen eigentlich keine "spiele"...

> spielen... ja schon, aber nicht sowas kompliziertes!
>
> spielen als hobby? wie bist du denn drauf? tz tz tz

> ich: nicht gucken, selber spielen!
>
> ja schon, aber...
>
> wenig verständnis, die meisten labern halt lieber rum.

> lange anlaufphase, dann nedlich, bis zu 2 std an einen spiel.
>
> hinterher: war toll!
>
> aber bis du nichtspieler überredet hast, meine güte...

Ja, ja, das kenne ich. Und ich muss zugeben, dass mir das alles inzwischen einfach zu anstrengend geworden ist. Wie achim unten auch schon geschrieben hat, habe ich das "Missionieren" längst aufgeben. Das frustriert nur. Es gibt nunmal Hobbies, die sind nix für jedermann/frau. Aus welchen Gründen auch immer. Ich z.B. kann mit Fussball recht wenig anfangen, schon gar nicht in seiner aktiven Form.

Daher sehe ich das ganze viel relaxter. Mir kommt zugute, dass ich eine feste Spielrunde habe und mich auch so mit sympathischen Freunden zum Zocken treffen kann, die ein ähnliche Interesse haben. Ich bin zwar durchaus an neuen Mitspielern interessiert, reisse mich aber aktiv nicht (mehr) darum. Das hat auch damit zu tun, dass Spielen als Hobby doch eher auf belächelte Abneigung stösst. Zwar behaupten die meisten, wenn es um Spiele gehe, dass sie das alles ganz toll finden und gerne machen, aber in der Realität ist das nur mehr ein Lippenbekenntnis, aus welchen Gründen auch immer. Just gestern habe ich mich (leider) wieder hinrreissen lassen, einer zunächst interessierten Dame zu erklären, was es mit der schöne Spielhilfe zu Ghost Stories auf sich hat, die ich da gerade ausgedruckt habe. Überrascht, dass jemand tatsächlich neugierig geworden war, haber ich aber nach kurzen Sätzen der Erklärung feststellen müssen, das das Interesse schlagartig vorüber war. Ein kooperatives, asiatisch angehauchtes Spiel, in dem man gegen Geister kämpft, war wohl zuviel des Guten. Ein verlegenes Lächeln und ich war mit meinen Ausdrücken (für ein KOOPERATIVES Spiel) wieder alleine... :-|

Auch zu Hause, im Kreise von Familie und Freuden, schlage ich keine Spielrunde mehr vor. Der Anfangswiderstand ist mir einfach zu kräftezehrend, auch wenn sich der "Erfolg" wirklich IMMER einestellt. Im Nachhinein fanden es immer alle toll... Vielleicht wollen viele schon gerne mal wieder spielen, aber da das Spielen "kindisch" ist, mag sich niemand so recht outen. Aber wenn die Leute nicht von selbst zum Kind im eigenen Körper stehen, strenge ich mich nicht mehr an. Hinzu kommt, dass sich viele auch einfach nicht nur auf das Spielen konzentrieren können. Ich finde es zwar sehr schön, wenn man sich nebenbei unterhält und nicht nur völlig fixiert das Brett anstarrt, aber viele der Nichtspieler empfinden einen Spieleabend als Kaffeklatschrunde und machen allen möglichen Sch..., der mir dann auch wieder etwas zuviel wird. Daher: Ich reagiere nur noch bei echtem Interesse, was ich durch gezieltes Nachhaken herauszufinden versuche. Wenn es vorhanden ist, gerne, wenn nicht, treffe ich mich lieber mit meiner etablierten Runde oder schlage selber lieber eine andere Aktivität vor, die auch allen Spaß macht. Denke, damit fahren alle besser.

Gruß
Guido

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MLB
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Beiträge: 54

Re: Mein Beileid.

Beitragvon MLB » 17. November 2008, 08:07

Helmut schrieb:
> Bei mir war das problematischste, dass ich nach Essen
> gefahren bin, obwohl mein Vater im Krankenhaus lag und
> voraussichtlich sterben würde. Meine Frau war gegen die
> Fahrt. Ich musste dann nach Anruf meinen Samstag in Essen um
> 14 Uhr abbrechen und wieder nach Hause fahren. Mein Vater
> starb aber erst Tage später.

Lieber Helmut,

Herzliches Beileid und viel Kraft für Deine kommende Zeit. VOr 2 Jahren mußte ich da auch durch.

Aber das ist für mich völlig unverständlich. Wie bitte kann die Messe in Essen dem im Sterben liegenden Vater vorgezogen werden? Es ist schon schwer genug, und vermutlich denkst Du das jetzt auch, aber seltsam ist Deine Entscheidung bei aller Liebe zum Spielen schon. Denn die letzten Tage mit Deinem Vater sind nun unwiederbringlich verloren. Die Messe ist nächstes Jahr wieder...

Und um auf Dein Problem zurück zu kommen: Ja, es gibt Dinge im Leben, die wichtiger sind als Spielen. Ob es die genannten Gründe sind, muss jeder selbst entscheiden... aber das eigene Kind ist es auf jeden Fall.

Mein Tipp: Versuche andere Spieler zu finden, wenn sich das öfters wiederholt. Wie wär's mit einem Verein? Oder gründe eine eigene Gruppe. Und ganz wichtig: Verlasse Dich niemals dauerhaft auf einzelne Mitspieler. Jeder kann mal andere Prioritäten setzen (müssen).

Gruß
Mat

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Hartmut Th.

RE: Mein Beileid.

Beitragvon Hartmut Th. » 17. November 2008, 09:14

"MLB" hat am 17.11.2008 geschrieben:
> Helmut schrieb:
...
> Lieber Helmut,
>
> Herzliches Beileid und viel Kraft für Deine kommende Zeit.
> VOr 2 Jahren mußte ich da auch durch.

...und ich in diesem Sommer :-(

> Aber das ist für mich völlig unverständlich. Wie bitte kann...

Guckst Du hier: http://www.spielbox.de/phorum4/read.php4?f=1&i=205481&t=205430

verspielte Grüße, Hartmut (will die Anteilnahme nicht versagen, wenn auch 5 Jahre verspätet)

- Spielekreis Hiespielchen - www.hiespielchen.de -

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toolate
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Beiträge: 238

Jeder hat seine eigenen Prioritäten

Beitragvon toolate » 17. November 2008, 13:19

Wenn jemand tatsächlich sagt, er könne wegen eines Fußballspiels im Fernsehen oder etwas vergleichbarem nicht kommen, dann heißt das eigentlich nur, dass er keine (oder zumindest nicht ausreichend) Lust auf ein solches Turnier hat. Wenn du dann einen anderen Termien vorschlägst, wird er da mit hoher Wahrscheinlichkeit auch schon was vor haben oder aber jemand anderes springt statt dessen ab (der dann aber wahrscheinlich auch nur deshalb zugesagt hat, weil er an dem entsprechenden Tag sonst auch wirklich gar nichts anderes hätte machen können). Die Leute jedenfalls, die wirklich Lust zu sowas haben kommen auch dann, wenn der Termin mal nicht ganz so geschickt ist für sie.
Du kannst den Leuten nun entweder so lange hinterher rennen, bis sie sich ausreichend gegängelt fühlen und zusagen, aber darunter sind dann mit hoher Wahrscheinlichkeit auch diejenigen, die dir hinterher mit ihrer "Bäh, ich habe eigentlich gar keine Lust"-Einstellung das Turnier versauen. Aus meiner Sicht ist es jedenfalls aussichtslos die Leute zu ihrem Glück zwingen zu wollen, klar mancher der sich zuerst sträubt wird hinterher mit Feuereifer am Tisch sitzen und einen riesen Spaß haben, aber dann ist das sein Verlust und nicht deiner. Ich würde dir empfehlen, das zu akzeptieren (auch wenn es schwer fällt, weil du das wirklich gerne machen würdest) und statt dessen lieber in kleinerer Runde zu spielen. Das spart dir viel Zeit und Nerven und wird im Endeffekt trotzdem genauso viel Spaß machen.

mfg,
toolate

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Attila
Kennerspieler
Beiträge: 4715

Re: Jeder hat seine eigenen Prioritäten

Beitragvon Attila » 19. November 2008, 08:26

Hiho,

Korrekt: "keine Zeit" == "keine Lust"

Zeit hat man nicht, die nimmt man sich, die Frage ist halt nur wofür. Das muss jeder selbst wissen und jeder ist selbst an seinem "Zeitplan" schuld.

Atti

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Volker L.

Re: Jeder hat seine eigenen Prioritäten

Beitragvon Volker L. » 19. November 2008, 18:13

Attila schrieb:
>
> Hiho,
>
> Korrekt: "keine Zeit" == "keine Lust"
>
> Zeit hat man nicht, die nimmt man sich, die Frage ist halt
> nur wofür. Das muss jeder selbst wissen und jeder ist selbst
> an seinem "Zeitplan" schuld.

So, wenn ich also - wie anfang dieses Jahres leider
geschehen - einen Spieleabend ausfallen lassen muss, weil
meine Oma sich ausgerechnet diesen Termin ausgesucht hat,
um ihren Geburtstag (nach)zufeiern, dann heißt das für
Dich, ich hätte keine Lust zum Spielen gehabt? :roll:

Atti, ich finde es meistens gut, wenn Du Klartext redest
und kein Blatt vor den Mund nimmst, aber gelegentlich
simplifizierst Du in Deinen Aussagen doch ein bischen
zu stark ;-)

Gruß, Volker


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