Gewinnspiele im TV

[Spielratte]

Wir haben gestern Elton John auf Super RTL gesehen. Dabei fiel uns die gehäufte Spiele-Werbung in den Werbepausen auf (u.a. für das verrückte Labyrinth, Verflixxt, Tabu, Risiko, also viele Ravensburger und Parker-Spiele). Kurz vor Weihnachten ist diese Häufung ja nicht ungewöhnlich.

Aber dann fiel uns noch was anderes auf. Während der Sendung lief wieder eins dieser unsäglichen Gewinnspiele, bei denen eine Dummy-Frage gestellt wird und der Anrufer einen Geldbetrag gewinnen kann. Diese Spiele finanzieren sich ja mit den Einnahmen, die durch die Anrufe bei der teuren Rufnummer erzielt werden. Normalerweise winken da mindestens 5.000 Euro als Gewinn. Auf Super RTL konnte man gerade mal armselige 250 Euro gewinnen. Das kann nur bedeuten: Kaum jemand beteiligt sich an diesem Spiel, weil wahrscheinlich kaum jemand diese Sendung guckt. Das kann im weiteren Schluss nur heißen, dass die Spiele-Werbung kaum jemanden erreicht und die Spieleverlage hier viel Geld verbrennen. Andererseits unterstützt das natürlich die These, dass Spiele nur ein Zeitvertreib für Randgruppen sind. :-)
Sabine

[Grzegorz Kobiela]

Ich glaube, das heißt einfach nur, dass es viel mehr intelligente als strohdumme Menschen gibt, die dort anrufen...

[Kai Borschinsky]

Na ja, Super RTL hat in der Zielgruppe schon eine gute Quote. Bei den anderen halt nicht. Anrufgewinnspiele darfst du da nicht als Maßstab nehmen, denn da muß der Anrufer über 18 sein (zumindest, wenn er gewinnen will, die müssen das prüfen und tun das auch). Klar tun das manche Minderjährige trotzdem, aber eben deutlich weniger als Erwachsene.
Und aus der Gewinnsumme allein läßt sich nicht immer schließen, wie viele anrufen. Wobei das durchaus hinkommen dürfte.

Für die Penetration der Zielkunden (Kinder, Jugendliche, deren Eltern) ist Super RTL aber ideal, da fast nur werberelevante Zielgruppe anwesend ist.
Trotzdem ist die Werbung da natürlich billiger als bei einem der größeren.
Weiterhin würde ich davon ausgehen, dass Werbeplätze im Bundle gekauft wurden. Sender machen das, um auch unattraktive Plätze besetzt zu bekommen.

Und ja, bis auf wenige ganz ganz große Spielwarenhersteller ist Fernsehwerbung kaum finanzierbar. Halt vor Weihnachten bei einigen mehr, aber an sich sprengt Fernsehwerbung bei vielen Spielen das Werbebudget deutlich.

[Stone]

Spielratte schrieb:

> [Super RTL]
> Während der Sendung lief wieder eins dieser unsäglichen
> Gewinnspiele ...
> [...]
> Normalerweise winken da mindestens 5.000 Euro als Gewinn.
> Auf Super RTL konnte man gerade mal armselige 250 Euro
> gewinnen. Das kann nur bedeuten: Kaum jemand beteiligt
> sich an diesem Spiel, weil wahrscheinlich kaum jemand
> diese Sendung guckt. Das kann im weiteren Schluss
> nur heißen, dass die Spiele-Werbung kaum jemanden erreicht

Da interpretierst du glaube ich ein wenig zu viel rein :-)

SuperRTL wendet sich primär an Kinder und in dieser Zielgruppe muss man keine 5000-Euro-Gewinne ausloben um die Leute zum Mitmachen zu bewegen (auch wenn die Kinder nicht selbst anrufen sondern ihre Eltern anrufen lassen). 250 Euro ist eine ausreichende Investition.

Gruß,
Stone


PS:
250 Euro sind nicht armselig. Ich würde mich sehr darüber freuen.

PPS:
Brettspielwerbung im TV ist das Größte! Als Kind (vor ca. 3 Jahrzehnten) war die MB-Werbung (Gonnnngggg!) immer mein persönliches Werbehighlight.

[Grzegorz Kobiela]

Die prüfen das indirekt: du erhälst deinen Gewinn nur, wenn du deine Kreditkartendaten herausgibst. Und ne Kreditkarte haben nun mal nur Erwachsene, wenn überhaupt.

[Kai Borschinsky]

Sie sind zumindest zu einer direkten Prüfung verpfichtet,
Eine reine Bindung an Kreditkarten kann ich mir nicht vorstellen, höchstens als vereinfachter Nachweis.
Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, dass die Bindung gerichtsfest wäre.

[Tyrfing]

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass sie das auch erst prüfen, wenn du tatsächlich gewonnen hast.

Also anrufen und Geld in der Hotline lassen, dass kannst du auch als Minderjähriger, erst wenn es ums gewinnen geht, da schaut man dann auf das Alter.

Würde mich interessieren, ob Eltern eventuelle Telefonkosten aufgrund dessen dass ihre minderjährigen Kinder bei solchen Hotlines angerufen haben dann auch (erfolgsversprechend!) anfechten können...

[Andreas Keirat]

Tyrfing schrieb:
>
> Ich kann mir auch gut vorstellen, dass sie das auch erst
> prüfen, wenn du tatsächlich gewonnen hast.
>
> Also anrufen und Geld in der Hotline lassen, dass kannst du
> auch als Minderjähriger, erst wenn es ums gewinnen geht, da
> schaut man dann auf das Alter.
>
> Würde mich interessieren, ob Eltern eventuelle Telefonkosten
> aufgrund dessen dass ihre minderjährigen Kinder bei solchen
> Hotlines angerufen haben dann auch (erfolgsversprechend!)
> anfechten können...

Nein, denn die Eltern haben in diesem Fall ihre Aufsichtspflicht vernachlässigt. Anders sieht das bei Schmuddel-Hotlines aus, da gibt es Möglichkeiten, das Geld zurückzufordern.

Ciao,

Andreas Keirat
www.spielphase.de