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Macao zu viert

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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Dagobert
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Macao zu viert

Beitragvon Dagobert » 6. November 2009, 14:41

Hallo zusammen,

kürzlich haben wir erstmals eine Partie Macao zu viert gespielt. Ich fand es eigentlich ziemlich gut. Aber 2 Mitspielern (obwohl Vielspieler; es lag also nicht daran, dass es "zu komplex" wurde) hat es überhaupt nicht gefallen, weil sie es ab Mitte des Spiels als unglaublich zäh empfanden. Sprich: Erst die Auswahl einer Karte, dann die Auswahl zweier Würfel - und schließlich das Abspielen der ganzen Aktionssteine unter Verwendung der aktivierten Karten.

Da dauerte ein Zug eines Spielers manchmal fast 3 Minuten ("Ach, und dann bekomme ich ja noch einen roten Stein, was mache ich denn mit dem, hm, mal schauen, was ist denn da hinten in dem Stadtgebiet noch frei, gibt es ein Bonusplättchen mit 2 roten und 2 schwarzen Aktionssteinen? Hm, nein, dann hole ich mir über die Abgabe des Steins lieber ein Gold, ah, jetzt kann ich auch Tribut zahlen, da erhalte ich für 5 Gold 7 Punkte, äh, plus 2 Punkte, weil ich ja diese Karte habe, und dann erhalte ich aufgrund der anderen Karte ja noch einen Stein, hm welche Farbe nehme ich denn da? usw...)

Man musste 3 Spieler lang abwarten, bis jeder alles gemacht hatte, während man selbst schon genau wusste, was man machen wollte. Jedenfalls zogen sich die Runden 8, 9, 10 etc. sehr in die Länge. Zu zweit war das logischerweise deutlich besser, aber eigentlich spielen wir lieber zu mehreren.

Bisher habe ich nur Gutes über Macao gelesen (und bevor wir das Spiel das erste Mal gespielt haben, dachte ich das aufgrund der Regel auch). (Ich denke das ja auch trotzdem immer noch...)

Ich wollte mal fragen, ob Ihr schon ähnliche Erfahrungen hattet...

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Axel Bungart

Re: Macao zu viert

Beitragvon Axel Bungart » 6. November 2009, 15:18

Hallo Dagobert,

ohne zu übertreiben war das exakt das Gefühl, das sich in unserer Runde auf der Messe einstellte. Ich glaube, ich war dem Ganzen noch am positivsten gegenüber eingestellt, was aber wohl daran lag, dass ich von dem Spiel bereits im voraus begeistert war und mir meine gute Laune dazu nicht schlecht machen lassen wollte.

Ehrlich gesagt, ist es aber schon so, wie Du es beschreibst. Die Fülle der Möglichkeiten und Alternativen, die man während seines Zuges hat, lassen auch schnelle Spieler doch wieder überlegen, wenn sie dran sind. Immerhin kann sich an der Situation, bis man am Zug ist, einiges geändert haben: der Stadtteil, den man haben wollte, ist plötzlich weg, die Insel, die man als erster anfahren wollte, wurde schon von einem Vordermann zweimal bedient.... usw. Da muss man eben umdenken.
Reizvoll, durchaus. Aber eben u. U. auch etwas zäh. Schade eigentlich. Aber kaufen werde ich es mir wohl dennoch, weil ich es für eines der besten Spiele seit PR halte.

Gruß
Axel

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Dagobert
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Re: Macao zu viert

Beitragvon Dagobert » 6. November 2009, 15:38


Hi Axel,


Axel Bungart schrieb:
>
> Hallo Dagobert,
>
> ohne zu übertreiben war das exakt das Gefühl, das sich in
> unserer Runde auf der Messe einstellte. Ich glaube, ich war
> dem Ganzen noch am positivsten gegenüber eingestellt, was
> aber wohl daran lag, dass ich von dem Spiel bereits im voraus
> begeistert war und mir meine gute Laune dazu nicht schlecht
> machen lassen wollte.


Ganz genau so war es bei mir auch!! :-)


>
> Ehrlich gesagt, ist es aber schon so, wie Du es beschreibst.
> Die Fülle der Möglichkeiten und Alternativen, die man während
> seines Zuges hat, lassen auch schnelle Spieler doch wieder
> überlegen, wenn sie dran sind. Immerhin kann sich an der
> Situation, bis man am Zug ist, einiges geändert haben: der
> Stadtteil, den man haben wollte, ist plötzlich weg, die
> Insel, die man als erster anfahren wollte, wurde schon von
> einem Vordermann zweimal bedient.... usw. Da muss man eben
> umdenken.
> Reizvoll, durchaus. Aber eben u. U. auch etwas zäh. Schade
> eigentlich. Aber kaufen werde ich es mir wohl dennoch, weil
> ich es für eines der besten Spiele seit PR halte.
>


Deshalb: Bloß nicht mit Grüblern spielen... Mir gefällt es auch sehr gut. Vielleicht ist die optimale Anzahl an Spielern 3. Nicht zu lange warten, aber noch noch genug Konkurrenz...

Viele Grüße

Peter

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Reyk

Re: Macao zu viert

Beitragvon Reyk » 6. November 2009, 16:03

Waren auch meine Gedanken. Hinzu kommt m. E. ein Aspekt, den ich auch bei Agricola sehe: Wiederspielreiz und Abwechslung durch sehr viele textlastige Karten. Anfangs schaut man natürlich, worauf sich die Mitspieler konzentrieren, es gibt auch Konkurrenz um Häfen und Waren. Aber irgendwann kommt der Punkt, an dem man die Auslagen der anderen nicht mehr voll erfasst (anders als z. B. die Auslage der Mitspieler bei San Juan) und eh die eigenen letzten zwei, drei Züge so mit den eigenen Plänen beschäftigt ist, dass man da gar nicht mehr folgen kann und deren Züge keinen Einfluss mehr auf die eigenen Handlungen haben (in abgeschwächter Form vielleicht auch bei Notre Dame zu beobachten). Das mag die Wartezeit noch länger erscheinen lassen.
Abgesehen davon spiele ich das Spiel wie ihr in der richtigen Runde auch sehr gern und finde die Windrose gelungen und innovativ.

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ingo

Danke...

Beitragvon ingo » 6. November 2009, 17:03

...für das PEEP! :D

Viele Grüße
der ingo, der sicher ist, dass er es irgendwann mal irgendwo spielen wird um sich dann eine Meinung bilden zu können und im Moment so garnicht "heiß" auf diesen Kandidaten der Messe ist.

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Rainer
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Re: Macao zu viert

Beitragvon Rainer » 6. November 2009, 17:27

Hallo Dagobert,

zu viert gespielt mit dem Ergebnis: erstmal nicht wieder. Ich bin nicht motiviert, alles kennen zu lernen, damit es irgendwann flutscht. Weiterhin bin ich mit der Windrose auch nicht ganz zu frieden.Durch die Ecken gibt es beim Drehen immer wieder bei mir leichte Probleme, wenn die Steine zu nahe an der Rose liegen. Ist vielleicht ein Problem mit meiner Grobmotorik, aber ein Spielertableau mit einer festzumachenden, runden und zu drehenden Windrose inkl. Einteilungen auf dem Tableau wäre auch schön gewesen;-)Das Spiel spielt vom Preis her ja in der höherklassigen bzw. -preisigen Liga. Aber da ich es sowieso nicht mehr spiele, ist es ja egal.

Bis dann und Gruß,

Rainer

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Thorax
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Kleine Beschleunigung: Aktionssteine gleichzeitig aussuchen

Beitragvon Thorax » 6. November 2009, 18:30

Auch hier hatte das Spiel im letzten Drittel Längen, wenn viele Aktionssteine für viele Kartenoptionen zu verteilen waren.

Eine kleine Beschleunigung gibt die Regeloption, dass sich die Spieler die Aktionssteine nach dem Würfelwurf gleichzeitig und nicht nacheinander aussuchen. Die Alternative, dass das nacheinander erfolgt, ist zwar spieltechnisch nicht ohne Reiz (die Spieler kennen die Entscheidungen ihrer Vorderleute und können ggf. ihre Wahl darauf einstellen), zieht die Sache aber deutlich in die Länge.

Dennoch ist die Zunahme der Bedenkzeiten gegen Spielende hin nach unserer Erfahrung nur ein kleines Manko, das durch den sonstigen Spielreiz mehr als ausgeglichen wird. Jedenfalls solange, wie keine absoluten Grübler an Bord sind.

Viel Spaß
Thorax

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Golbin
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Re: Macao zu viert

Beitragvon Golbin » 6. November 2009, 18:38

Hallo,

ich finde Macao auch zu viert reizvoll.

Die Frage mit der eckigne Windrose statt einer runden habe ich in Essen gestellt. ERgebnis: Bei den Testspeilen sind bei den runden Windrosen zu oft Steien zweichen den Segmenten leigen gebleiben, deswegen jetzt die ekcige Version. Wenn man die Steine mit ca. 1 cm Abstand an die Seite der Rose legt, ist das ganze kein Problem.

Was die letzten langen Züge angeht, so passierte das bei uns kaum. Klar gibt es mal den Moment wo ein Spieler 15 oder mehr Aktionssteine hat, dauerte aber auch nicht so lange.
Kleiner Tipp, wenn man so vile Aktionssteine hat:
- Lege die AS für Kartensaktiverungen auf die Karte,
- Lege AS auf die Ämter, wenn sie passen,
- Aktiviere Karten,
- Kaufe ein Stadtviertel,
- Schiffe herum,
- bewege dich auf der Mauer,
- Tausche AS gegen GM bei Ämtern und kaufe PP auf der Tributleiste,
- Kontrolliere, ob du noch nicht benutzte Karten anwenden kannst.

Damit geht es flotter und nur selten braucht man eine andere Reihenfolge.

Bei allen Spielen bin ich bisher mit 30 Min pro Spieler ausgekommen, incl. Regelerklärung.

Golbin
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pustetroll
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Re: Macao zu viert

Beitragvon pustetroll » 6. November 2009, 18:43

Hallo,

seltsamerweise scheine ich hier die Einzige zu sein, die dem Spiel keinen großen Spielreiz abgewinnen konnte. Ich habe in Essen ein ganzes Spiel zu viert gespielt und hatte eigentlich zu keiner Zeit das Gefühl, dass ich irgendeine Taktik verfolgen könnte. Ich wußte nicht welche Karten gleich aufgedeckt werden und natürlich auch nicht welche und wieviel Würfel gleich gewürfelt werden würden. Außerdem gab es mir viel zu wenige verschiedene Möglichkeiten Siegpunkte zu bekommen. Richtig punkten kann man doch eigentlich nur über die Schiffe und Warenplättchen, oder? Siegpunkte kaufen kann man höchstens einmal und hin und wieder erlaubt eine Karte Siegpunkte zu bekommen.(kann man aber ja nicht planen) Wo liegt denn für Euch der Spielreiz? Alle vier auf der Messe haben Macao nicht gekauft und fanden es zu beliebig und glückslastig.

Gruß

Andrea

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nique77
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Re: Macao zu viert

Beitragvon nique77 » 6. November 2009, 19:26

pustetroll schrieb:

> Richtig punkten kann man doch eigentlich nur über
> die Schiffe und Warenplättchen, oder? Siegpunkte kaufen kann
> man höchstens einmal und hin und wieder erlaubt eine Karte
> Siegpunkte zu bekommen.(kann man aber ja nicht planen)

Hallo Andrea,

also ich hab das Spiel auf der Messe auch gespielt, und bin 2te geworden (in einer 4er Runde). Gewonnen hatte die einzige, die's Tags zuvor schon probiert hatte, und deshalb natürlich besser wußte, worauf sie achten mußte. Aber wenn ich genau überlege, hab ich nur 3 oder 4 Warenplättchen gekauft und verschifft.
Dem entsprechend bekam ich bei der Gebietswertung am Ende natürlich auch kaum Punkte.
Dann hatte ich irgendwann ein Gebäude das mir pro Runde einen Siegpunkt brachte, wenn ich mindestens 3 freie Plätze für Karten hatte, und 2 Karten mit Endbedingungen für Siegpunkte. Aber ich glaube, die meisten Punkte hab ich mir tatsächlich gekauft.

Natürlich weiß man nur bei den Ämtern, was kommen wird, und auch die Würfel können schonmal recht ungünstig fallen. Trotzdem hatte ich durchaus den Eindruck, das man, zumindest in Hinblick auf die Karten, die vor einem liegen, halbwegs planen kann, und wenn man auch vielleicht nicht zu beginn des Spieles weiß, welchen Weg man wählen wird, so doch recht bald eine Idee hat, worauf man diese Runde spielt.
Möglicherweise hatte ich aber auch nur Glück mit meinen ersten Karten, das diese den für mich sinnvoll erscheinenden Weg vorbestimmten, was ja auch halbwegs geklappt hat.
Das werd ich dann wohl bei meiner 2ten Partie feststellen ;)

Jedenfalls wollte ich nur sagen, das es verschiedene Wege zu Siegpunkten gibt, und das sogar andersherum in unserer Runde festgestellt wurde, das es eher "zuviel" gibt, worauf man achten muß, zumindest beim ersten Spiel :))
Aber beim nächsten mal, wird alles anders


Und was die Aussage betrifft, das es sich im 2ten Teil so zog...
entweder sind wir recht eingespielt, oder aber wir waren schon zu fertig von 3 1/2 Tagen Messe (haben es Sonntag Mittag gespielt). Jedendalls sind mir keine Übermäßig langen Wartezeiten aufgefallen. Wärend der erste seine Aktionssteine ausgab, sortierte man seine eigenen schonmal vor...
Ging eigentlich alles relativ zügig

Gruß nique

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Golbin
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Re: Macao zu viert

Beitragvon Golbin » 6. November 2009, 19:41

Hallo Pustetroll,

man kann über waren Punkte machen, aber eben so gut über die Tributleiste. Vieles hängt von den Karten ab.

Ich mag Macao gern, weil eben jedes Spiel andere Kartenkombinationen kommen und ich dann schauen muss, was ich daraus mache.

Die Möglichkeiten, die hinter den Karten und deren Kombinationen stecken, erschließen sich aber nicht in einem Spiel. Gerade das macht für mich den Wiederspielreiz aus.

Golbin
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Jerry

Analysis Paralysis ...

Beitragvon Jerry » 6. November 2009, 19:46

Dagobert schrieb:

> Da dauerte ein Zug eines Spielers manchmal fast 3 Minuten
> ("Ach, und dann bekomme ich ja noch einen roten Stein, was
> mache ich denn mit dem, hm, mal schauen, was ist denn da
> hinten in dem Stadtgebiet noch frei, gibt es ein
> Bonusplättchen mit 2 roten und 2 schwarzen Aktionssteinen?
> Hm, nein, dann hole ich mir über die Abgabe des Steins lieber
> ein Gold, ah, jetzt kann ich auch Tribut zahlen, da erhalte
> ich für 5 Gold 7 Punkte, äh, plus 2 Punkte, weil ich ja diese
> Karte habe, und dann erhalte ich aufgrund der anderen Karte
> ja noch einen Stein, hm welche Farbe nehme ich denn da? usw...)

Ich kann gut verstehen dass das nervig ist, aber dieses Problem hat man generell bei sehr vielen Spielen.

Natürlich gibt es Spiele die sich tendenziell zügiger spielen als andere aber nach meiner Erfahrung ist das eher ein Problem mit dem Material auf den Stühlen als mit dem auf dem Tisch. Ein Vielspieler zu sein, heisst noch lange nicht auch ein zügiger Spieler zu sein. Es gibt da so ein paar einfache Regeln die eigentlich jeder berherzigen sollte:

- Das eigene Material im Kopf haben
- Ein zumindest kurzfristiges Ziel haben
- Sich existierender Zwänge bewusst sein
- Den eigenen Spielzug voraus planen so gut es geht

und vor allem:

- NICHT SO VIEL LABERN während man zieht

Wenn mich eins auf die Palme treibt dann ist das ein Spieler, der ewig für seinen Zug braucht und dann während des Zuges die ganze Zeit monologisiert was er denn macht, was sein könnte, was nicht sein könnte und so weiter und so fort. Und dieser Typ Spieler ist leider bei fast jedem Spiel fehl am Platze in dem man während des Zuges mehr als 2-3 Optionen hat. Ich hatte am Wochenende eine Runde Funkenschlag Fabrikmanager die sich statt der normalen 60 Minuten fast 2 Stunden hingezogen hat von denen ich selbst maximal 20 Minuten Spielanteil hatte. Und da geht es für mich dann schon an die Schmerzgrenze.

Was Macao angeht: Ja im Mittelspiel hat man viele Steinchen und ensprechend viele Aktionen. Ich mache es dann immer so, dass ich schon im Vorfeld meines Zuges meine Steinchen schon mal in Gruppen aufteile je nach Verwendung: die 3 da für Karte x, die 4 für Feld y usw. Wenn ich dann dran bin, arbeite ich erstmal die gesetzten Pflichtwürfel ab und wenn danach noch was übrig ist kann man ja noch kurz überlegen wie man sie eimsetzen will. Das geht dann aber schneller weil man die Anzahl an Optionen längst drastisch reduziert hat. Natürlich muss nicht jeder Zug ein Turbozug sein aber für mich gehört es auch ein bisschen zum Respekt vor den Mitspielern, die eigenen Aktionen nicht unnötig in die Länge zu ziehen.

Gruß.,
Jerry

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Jerry

--> Noch'n [PEEP] zu Macao ...

Beitragvon Jerry » 6. November 2009, 19:57

... hab ich hier abgelegt:

http://www.boardgamegeek.com/thread/459131

:)

J.

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Micha A.
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RE: Analysis Paralysis ...

Beitragvon Micha A. » 6. November 2009, 22:25

"Jerry" hat am 06.11.2009 geschrieben:

> nach meiner Erfahrung ist das eher
> ein Problem mit dem Material auf den Stühlen als mit dem
> auf dem Tisch. Ein Vielspieler zu sein, heisst noch lange
> nicht auch ein zügiger Spieler zu sein.

> und vor allem:
>
> - NICHT SO VIEL LABERN während man zieht
>
> Wenn mich eins auf die Palme treibt dann ist das ein
> Spieler, der ewig für seinen Zug braucht und dann während
> des Zuges die ganze Zeit monologisiert was er denn macht,
> was sein könnte, was nicht sein könnte und so weiter und so
> fort.

Hey, Du triffst den Nagel auf den Kopf!
In unserem eher kleinen Spieletreff sortieren wir ja auch ein bisschen, d.h. wir kucken, dass die Leute die kommen auch passen (sowohl hinsichtlich des menschlichen als auch des spielerischen und der Spielgeschwindigkeit).
Aber was man manchmal auf "offenen" Spieletreffs für Mitspieler hat - nicht zu fassen. Durchaus sympathische Zeitgenossen, aber beim Spielen kommen sie einfach nicht in die Strümpfe. Sei es, wie von Dir beschrieben, oder dass sie erst genau dann zu überlegen anfangen, wenn ihr Zug beginnt oder auch, dass sie absolut entscheidungsgehemmt sind.

Gruß
Micha

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Micha A.
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RE: Macao zu viert

Beitragvon Micha A. » 6. November 2009, 22:25

Darf ich mich einreihen?

Vorgestern schrieb ich in meiner Bewertung zu Macao auf hall9000:

"Sehr schöner Warenmechanismus und sehr schöne Spielkomposition insgesamt. Was mir das Spiel aber verleidet ist die Unübersichtlichkeit am Schluß: Durch die Menge an Aktionskarten, die jeder vor sich hat, zieht sich das Anfangs flotte Spiel zum Ende hin ziemlich. Dann spielt im Sinne der Zeitoptimierung jeder vor sich hin (blöd) oder man handelt einen Spieler nach dem anderen ab, was ziemlich langatmig sein kann (auch blöd)."


Schade. Ich hätte das Spiel echt gerne gemocht. Aber das Rumgemache mit tausche dies in das, tue dies dort und wenn jenes dann dieses - das ist mir echt too much.

Die Urteile meiner Mitspieler waren ähnlich (3er-Runde).

Gruß
Micha

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Golbin
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[Info] Rezension Macao

Beitragvon Golbin » 6. November 2009, 22:33

Huhu

Eigentlich sollte meine Rezension erst in 1,5 Stunden freigeschaltet werden, aber bei dem regen Interesse hier poste ich mal den Link vorweg:

http://www.poeppelkiste.de/rezensionen/2009/macao/macao.php5

Golbin
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Re: Macao zu viert

Beitragvon ode » 6. November 2009, 22:57

Rainer schrieb:
Weiterhin bin ich mit der Windrose auch
> nicht ganz zu frieden.Durch die Ecken gibt es beim Drehen
> immer wieder bei mir leichte Probleme, wenn die Steine zu
> nahe an der Rose liegen. Ist vielleicht ein Problem mit
> meiner Grobmotorik, aber ein Spielertableau mit einer
> festzumachenden, runden und zu drehenden Windrose inkl.
> Einteilungen auf dem Tableau wäre auch schön gewesen;-)

Ja klar! Wenn der Buer net schwimme kann, dann liechts anner Badebux... ;-)

ode.

P.S. Bitte nicht zu ernst nehmen. Bin selber auch hochgradiger Spielmaterialverschieber und auch -fallenlasser, bzw. -runterschmeißer.... :-(

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ode

RE: Analysis Paralysis ...

Beitragvon ode » 6. November 2009, 23:09

Ich seh das so, dass jeder Spieler auch für den Spielspaß seiner Mitspieler verantwortlich ist.

Daher finde ich, man sollte so ziehen, wie es dem Spiel angemessen ist. Minutenlang alle Optionen durchzurechnen ist bei Zug um Zug sicherlich nicht angebracht. Bei komplexen Strategiespielen kann man es allerdings auch erwarten, dass dem Mitspieler ein wenig Zeit eingeräumt wird.

Es kommt auch immer auf das Spiel an...

ode.

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ravn

RE: Analysis Paralysis: Respekt gg Mitspielern!

Beitragvon ravn » 7. November 2009, 01:20

ode schrieb:
>
> Ich seh das so, dass jeder Spieler auch für den Spielspaß
> seiner Mitspieler verantwortlich ist.

Nicht nur das. Wer für sich in Anspruch nimmt, bei seinem Zug alle Optionen durchrechnen zu wollen und damit gefühlt ewig Zeit verbraucht, kann ein Spiel kaputtspielen. Weil wenn das die Mitspieler auch machen, dann wird das Spiel kaum über die x-fache Spielzeit tragen. Machen das die Mitspieler hingegen nicht, weil sie das Spiel beschleunigen wollen, kann der Optimier-Freak einen gravierenden Spielvorteil auf Kosten der Mitspieler haben, gewinnt eventuell dadurch und macht zudem das Spielgefühl für die Mitspieler kaputt!

Anders sieht es für mich allerdings aus, wenn jemand das Spiel noch nicht kennt und schlicht unsicher oder in der Situation überfordert ist, was er überhaupt machen kann. Da muss man den Mut haben bzw. vermitteln können, die erste Partie auch mal aus dem Bauch heraus zu spielen, um das Spiel im Spiel kennenzulernen und nicht bedingungslos auf Sieg.

Am besten allerdings, man einigt sich vorab auf eine Marschroute. Weil mit rollenden Augen dem Geschehen beiwohnen und es still ertragen, kann nicht Sinn der Sache sein bei einem Freizeitvergnügen, das eigentlich allen Mitspielern Spass machen sollte.

Cu/Ralf

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Re: Macao zu viert

Beitragvon Jonas » 7. November 2009, 07:17

Ich kann deine Erfahrung bestätigen. Wir haben es gestern abend gespielt und es lief ähnlich wie bei euch. Zum Ende hin zog es sich doch arg in die Länge. Irgendwie war ich letztlich froh, dass es vorbei war, was schade ist, denn grundsätzlich gefällt mir Macao sehr gut.

Es erinnrte mich irgendwie an meine letzte Partie Tikal von vor zwei oder drei Jahren. Wirklich ein tolles Spiel, aber es dauerte so unendlich lange, bis meine Mitspieler endlich fertig waren und ich wieder dran war, dass ich es seither nicht wieder angepackt habe.

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RE: Analysis Paralysis: Respekt gg Mitspielern!

Beitragvon ode » 7. November 2009, 10:12

Im Grunde beinhaltet der Satz alles, was zu beachten ist. Es kommt immer auf das Spiel und auf die Mitspieler an, wie man so was spielt...

Ich denke, so eine "Spielerkompetenz" zu haben, zeichnet einen guten Spieler aus. Mit diesen Leuten macht es nochmals mehr Spaß zu spielen.

In diesem Zusammenhang finde ich den Satz toll, der ganz hinten in der Macao-Regel steht... :-)))

ode.

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Fluxx
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Re: Analysis Paralysis ...

Beitragvon Fluxx » 7. November 2009, 13:35

Jerry schrieb:
> und vor allem:
>
> - NICHT SO VIEL LABERN während man zieht
>
> Wenn mich eins auf die Palme treibt dann ist das ein Spieler,
> der ewig für seinen Zug braucht und dann während des Zuges
> die ganze Zeit monologisiert was er denn macht, was sein
> könnte, was nicht sein könnte und so weiter und so fort.

Das finde ich gerade interessant. Als ich den ersten Satz ('nicht so viel labern') gelesen habe, habe ich dir innerlich sofort zugestimmt. Kenne da auch so ein paar Exemplare, die wenn sie am Zug sind erst mal anfangen vom letzten Wochenende zu erzählen (*AAARGH*) - das finde ich auch schrecklich. Aber wenn sie erzählen worüber sie nachdenken? Warum stört dich das? Der Zug dauert dadurch nicht länger (im Gegenteil vielen Menschen hilft es ihre Gedanken auszusprechen um sie zu sortieren und so schneller zu einem Ergebnis zu kommen) und du hast noch den Vorteil, dass du ihre Gedankengänge mitbekommst und evtl strategische/taktische Vorteile daraus ziehen kannst. (Das Alles natürlich vorausgesetzt, dass die Gedankengänge wirklich zielgerichtet sind und nicht nur ein ewiges 'mache ich X? oder mache ich Y? oder doch lieber X? oder vielleicht eher Y?...)
Ich bin selbst durchaus ein Spieler, der sich bemüht möglichst den nächsten Zug vorauszuplanen und schnell abzuwickeln. Aber bei den meisten Spielen kommt es dann doch ein oder zwei mal in der Partie vor, dass ich dann doch mal etwas länger nachdenken muss (sei es, dass der Spieler vor mir etwas sehr Überraschendes gemacht hat, oder dass zu Beginn des Zuges ein Würfelwurf oder ein Kartenzug oder... unerwartet Optionen ermöglicht oder verwehrt hat) und in diesen Situationen neige ich dann auch dazu meine Gedanken laut auszusprechen und hatte das bisher auch immer ein wenig mit dem Verständnis gemacht, dass es den Mitspielern gegenüber netter ist, wenn ich schon so lange brauche, sie auch an den Gedanken teilhaben zu lassen und nicht einfach so drei Minuten stumm in die Tischmitte zu starren. Deswegen bin ich jetzt etwas überrascht, zu lesen, dass genau das Verhalten, das von mir z.T. als entgegenkommen gemeint ist dich so aufregt.

Deswegen die ernstgemeinte Frage: warum stört dich das so sehr? (also unter der Annahme, dass ich nun mal wirklich gerade etwas länger für den Zug brauche, ist es dir wirklich lieber ich denke still und leise nach als dass ich meine Gedanken laut ausspreche?)

Fluxx, der sich beim Schachspielen oft wünscht der Gegner würde mal seine Gedanken laut aussprechen :D

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Jerry

Re: Analysis Paralysis ...

Beitragvon Jerry » 7. November 2009, 19:57

Fluxx schrieb:

> [... Grübelexperten ...]
> Aber wenn sie erzählen worüber sie nachdenken?
> Warum stört dich das?

Du schreibst die Erklärung selbst:


> (Das Alles natürlich vorausgesetzt, dass die
> Gedankengänge wirklich zielgerichtet sind und nicht nur ein
> ewiges 'mache ich X? oder mache ich Y? oder doch lieber X?
> oder vielleicht eher

Meistens ist es so:

Spieler die sehr lange für ihren Zug brauchen leiden oft darunter, dass sie keine klaren Ziele haben, unstrukturiert denken und als Resultat davon nur unfähig sind, schnelle Entscheidungen zu treffen.

Wenn ein Grübelexperte beim Ziehen redet, bekommt man daher meistens keine zusammenhängenden Gedanken zu hören sondern eher ein Folge von zögernden Denkansätzen die selten konsequent zu Ende gedacht werden sondern oft in der Mitte verworfen und dann erneut angesetzt werden. Das ist weder interessant noch hilfreich sondern nur ermüdend.


Nur zur Klarstellung:
Nichts gegen Gespräche beim Spielen! Ich liebe interaktive, verhandlungsintesive Spiele. Und auch bei vielen anderen Titeln sind Kommentare oft hilfreich: bei Dominion finde ich z.B. sehr angenehm, wenn Spieler ihre Aktionen kurz ansagen während sie ziehen. Also etwa: "Ich lege 'ne Mine, tausche Kupfer gegen Silber, zahle 5 und hole mir einen Markt." So bekomme ich mit was der Gegenüber tut, ohne immer angestrengt über den Tisch linsen zu müssen. Das ist dann aber knappes & kurzes Kommentieren eines Zuges während er durchgezogen wird und kein wirres Gerede.

J.

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Calavera
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Re: Macao zu viert

Beitragvon Calavera » 7. November 2009, 22:57

pustetroll schrieb:
>
> Richtig punkten kann man doch eigentlich nur über
> die Schiffe und Warenplättchen, oder? Siegpunkte kaufen kann
> man höchstens einmal und hin und wieder erlaubt eine Karte
> Siegpunkte zu bekommen.

Also bei meinem bisher einzigen Spiel haben alle vier Spieler in fast jeder der letzten ca. 5 Runden Siegpunkte gekauft, weil zu dem Zeitpunkt immer wieder Geld durch die inzwischen ausgespielten Karten eingenommen wurde.

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TomTube

Re: Macao zu viert

Beitragvon TomTube » 8. November 2009, 03:20

Wir haben gerade eien 4er-Partie beendet. Sicher dauern die Spielzüge ab Runde 4 länger. Aber nach Diskussion über diesen Thread mit meinen 3 Mitspielern, waren wir einhellig der Meinung, dass diese längere Downtime keinen störte. - Es war eine sehr spannende Runde.

Maco bleibt weiterhin für meine Mitspieler und mich eines mehrerer Essen-Neuheiten, die zu überzeugen wissen.

der Tom (des Jade sehr gewinnbringend liefern konnte und dafür 20 Prestigepunkte kassierte)


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