Beitragvon Jerry » 14. November 2009, 09:30
Ferdinand Köther schrieb:
> Nix für ungut, aber das hört sich auch nach Büchern mit
> Eselsohren und CD's mit Fingerabdrücken (und Kratzern) an,
Hey, du triffst den Nagel auf den Kopf! :) Genauso sieht's aus. Meine Lieblingsbücher (insbesondere Lieblingscomics) haben tatsächlich Eselsohren und meine Lieblings-CDs stecken in teilweise ziemlich schauerhaft aussehenden Hüllen.
> - schauder! Gebrauchsgegenstände sind Schuhe, Socken,
> Klopapier, Teller, Tassen, Autos usw., aber nicht mediale
> Kulturgüter, die einem das Leben verschönern - für mich
> jedenfalls; die "gebrauche" ich nicht, sondern benutze sie
> sehr pfleglich zu meinem Genuss.
Selbstversändlich sind Spiele, Bücher, Musik Kulturgüter. Aber für mich gilt: Auf den Inhalt kommt es an, die Hülle ist nebensächlich. Oder genauer: die äußere Form ist nur insofern wichtig, dass sie den Genuss des Inhalts nicht beeinträchtigen darf. Ein Eselsohr in einem Buch, ein Kratzer auf einer CD-Hülle oder ein abgestoßener Spielekarton beeinträchtigen den Inhalt in keiner Weise.
Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen und sagen, dass ich Bücher- oder Spieleregale deren Inhalt aussieht wie frisch von Amazon geliefert grundsätzlich verdächtig finde. Meine Frau (ehemalige Buchhändlerin) sagt immer "Was kann einem Buch besseres passieren, als dass es gelesen aussieht." Für Spiele gilt für mich das gleiche: Im meinem Regal steht z.B. ein ziemlich abgewetztes Ave Caesar das ich schon vor 20 Jahren zu Studienzeiten mit alten Freunden und heute x-mal mit meinen Kindern gespielt habe. Jedesmal wenn ich den ollen Karton und die abgegriffenen Karten sehe freue ich mich, weil mir klar wird, wie viel Spaß wir schon mit diesem Spiel hatten.
J.