Beitragvon Micha A. » 11. Juni 2010, 14:39
"malzspiele" hat am 11.06.2010 geschrieben:
> Da kann die einzige Lösung doch nur sein: kauft mehr
> Gesellschaftsspiele!
Sicher nicht. Man muss sie ja nicht nur besitzen (Sammler ausgenommen), sondern auch irgendwann spielen. Und unser aller Zeit ist nun mal leider irgendwo begrenzt.
Wobei sicherlich alle hier im Forum sowieso bereits mehr Spiele besitzen dürften, als der eigentlich zum Spielen zur Verfügung stehenden Zeit angemessen wäre.
Da wir uns offensichtlich mit Spielen in einem übersättigten Markt befinden müsste die Konsequenz eigentlich lauten:
-> Verlage, produziert / entwickelt weniger Spiele!
Dem "Massenmarkt der Nichtspieler" (der ja letztendlich die Stückzahlen bringen muss, denn wir als Vielspieler sind ja offensichtlich zu wenige) ist es vermutlich extrem egal, ob es gerade 500, 1000 oder 1500 verschiedene Brettspieltitel auf dem Markt verfügbar gibt. Der geht in irgendeinen Laden und sucht dort. Entweder ziellos oder vielleicht sogar mit einer gewissen Vorstellung ("Partyspiel", "Was für Kinder", "Sowas wie Risiko"). Und was nimmt er (wenn er was nimmt)? Das, was ihn am meisten anspricht. Ob hier nun 5 oder 20 verschiedene Partyspiele stehen juckt ihn vermutlich nicht.
Sprich: Eine größere Auswahl erhöht den Umsatz höchstwahrscheinlich nicht.
Die bessere Alternative wäre natürlich:
-> Erschliesst neue Kunden!
Das müsste aber im gleichen Maße geschehen, wie auch der verlagliche Output steigt. Und das sehe ich nun überhaupt nicht, es sei denn, es kämen tatsächlich völlig neuartige Konzepte (wie z.B. das Thema Sammelkarten einst einen neuen Markt geschaffen hat).
Warum also bringen die Verlage jedes Jahr (in Summe viel zu viele) neue Spiele auf den Markt?
Ich persönlich könnte darauf ehrlich gesagt gut verzichten. Es gibt und gab in der Vergangenheit derart viele spielenswerte Titel, da täten mir ein, zwei oder drei Jahre ohne Neuerscheinung überhaupt nicht weh. Kleine Abschweifung: Deshalb kann ich auch das Geheule hier im Forum nicht verstehen, wenn Spiel XY verschoben wurde und aus irgendwelchen Gründen auf sich warten lässt. Na und? Es gibt Alternativen...
Aber es hofft wohl jeder Verlag, mit genau diesem Spiel oder jenem Titel in irgendeiner Form den Durchbruch zu schaffen. Mit dem einen oder anderen Titel klappt's, die meisten - auch durchaus gute Spiele - haben aber eine so kurze Verfallszeit, dass sie sich bereits nach kurzer Zeit nicht mehr nennenswert verkaufen.
Aber es ist natürlich die Hoffnung auf "den Knaller", die das ganze System antreibt. Und vermutlich auch die Tatsache, dass auch durchschnittliche bis mäßige Verkaufszahlen immer noch ein paar Euro erwirtschaften, auch wenn der große Gewinn nicht erzielt wird.
Viele Grüße
Micha
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Wenn du dich klein, nutzlos und depressiv fühlst, dann denke immer daran: Du warst einmal das schnellste und erfolgreichste Spermium deiner Gruppe!