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Von Presseausweisen und "Möchtegernrezensenten"

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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HHumpty.Dumpty
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Von Presseausweisen und "Möchtegernrezensenten"

Beitragvon HHumpty.Dumpty » 20. August 2010, 04:26


Zitat:
"Mittlerweile stapeln sich die Anfragen nach kostenlosen Rezensionsexemplaren und Gratisspielen für Spieleclubs. Für jedes verschenkte Spiel müssen zehn verkauft werden. Okay, die Spieleschachtel bekommt eins, auch die Leute von Odyssee 2020. Wer ist denn das? www.ich-rezensiere-dein-spiel.de? Nie gehört. Mal im Netz nachschauen. Ah, die haben schon fünf Spiele besprochen. Warum nicht auch dem Nachwuchs eine Chance geben? Spiel eingetütet und weg. "


Hallo liebe Spielgemeinde!
Hallo auch geschätzte Standbetreuer aus Essen, Verlagsleute, Spielerfinder!

So sehr ich auch, wie wohl fast alle anderen hier, über diesen großartigen Artikel von den Nöten eines Spielerfinders gelacht habe.

So sehr ist mir das lachen an oben genannter Stelle doch im Halse steckengeblieben. Ich nehme dies einmal zum Anlass, auf einen Mißstand aufmerksam zu machen und hoffentlich Standbetreuer auf der Spielmesse Essen, Verlagsleute und Spielerfinder für dieses Thema zu sensibilisieren.


Es geht um den Mißbrauch von Presseausweisen und sog. "Möchtegernrezensenten".


Anno 2009, kurz nach der Spielmesse Essen, ist mir und anderen Spielern aus meiner Region ein Mißstand bekannt geworden, der nicht nur mir sprichwörtlich die Galle in den Hals getrieben hat.

2009 hat jemand aus unserer Region, "schwerbewaffnet mit einem Presseausweis" die Spielmesse Essen besucht.

Zum allerersten mal.
Ohne jegliche Reputation.
Ohne jegliche Referenzen.
Ohne das jemand für Person in genannter Sache "gebürgt" hätte.
Der Besuch geschah relativ spontan mit einer nur kurzen Vorbereitungszeit und war nach jeder Definition ein "Erstlingsbesuch".

Genannte Person ist kaum ein Jahr vorher in die Spielscene unserer Region eingeführt worden und die - nun ja, sagen wir spielerische Praxis und Erfahrung von Person ist zu diesem Zeitpunkt noch sehr "überschaubar" gewesen.


Besagte Person war wie erwähnt mit einem "Presseausweis" schwer bewaffnet. Ansonsten bestand das "Kapital" dieser Person in zwei großen XL Zieh-Trollis und einer oder zwei fetten Kamera(s), die gut sichtbar über dem Bauch hangelte(n).

Person ist von Stand zu Stand gezogen, hat mit ihrem "Presseausweis" rumgewedelt und konnte mit erschreckendem Erfolg "Rezensionsexemplare" in einem höheren dreistelligen Euro-Wert erbeuten. Oder anders ausgedrückt: Die "Beute" betrug ca. zwei große XL Reisekoffer voller Spiele (so ein XL Koffer fasst wohl um die ca. 120 l. Volumen?). Da in diese Koffer nicht alles hineinpasste was Person an "Rezensionsexemplaren" anvertraut wurde, hat Person Zusagen div. Standbetreuer bekommen, das ihr nach der Messe noch weitere "Rezensionsexemplare" zugeschickt werden würden. Inwieweit das dann tatsächlich geschehen ist, entzieht sich meiner Kenntnis - also bleiben wir mal bei den verbürgten zwei Koffern!

Das ist nun 10, fast 11 lange lange Monate her.
Soweit mir, soweit anderen Spielfreunden aus unserer Region bekannt, hat die Person bis heute für diese Spiele irgendwo öffentlich eine Rezension hinterlegt.


Im großen und ganzen muß man sagen, das viele Verkaufscrews in Essen anscheinend erschreckend leichtgläubig auf die Anfrage nach diesen "Rezensionsexemplaren" reagiert haben.

Person wurde so gut wie nicht gefragt, ob sie:

- überhaupt schon einmal eine Rezension veröffentlicht / geschrieben hat.

- ein geeignetes Forum hätte, wo genannte Rezensionen dann erscheinen sollten.

- oder welcher Art denn der sog. "Presseausweis" währe?

War die Person Reporter, Journalist?
Also fachlich vermutlich in der Lage, eine Rezension eloquent zu Papier zu bringen?

Oder war die Person - ohne genannte Berufsstände jetzt kleinreden zu wollen - evtl. Fotograf, Kameramann/frau, evtl. auch einfach "nur" Kabeltrommelträger? Dies qualifiziert nicht unbedingt automatisch dazu, eine Rezension zu schreiben, das ist hoffentlich einsichtig?


Nun mag man dazu, das sich hier jemand offensichtlich mit großem Erfolg "persönlich" bereichert hat, stehen wie man will. Der eine oder andere mag nun vielleicht auch Schulterzuckend denken "Ja und - bei den Auflagen der großen Verlage - Herrgott, das eine Spiel halt". Eine gute Freundin von mir meinte sogar: "Holger Holger, reg Dich darüber doch nicht auf, dieses Verhalten ist in der Medienbranche (bei Bücher und CD`s) völlig normal". Sie ist ausgebildete Moderatorin, sie wird wissen wovon sie da redet.

Ich möchte auch gar nicht darauf hinweisen, was der laxe Umgang mit solchen "Möchtegernrezensenten" für ein Signal an all die vielen vielen Spiele-Supporter, Spiele-Erklärbären UND die renomierten ehrenhaften Rezensenten, die unser aller Spielerleben durch unermüdlichen Einsatz mit voller Seele bereichern, ausstrahlt. Hier in meiner Region haben diese Leute soweit ich mit ihnen gesprochen habe, jedenfalls ALLE einen richtig dicken Hals wegen der Sache!


MIR persönlich geht es um folgenden Punkt. Diesen Punkt hat mir ein namenhafter Spielevent-Organisator unserer Region aus seiner erlebten Praxis heraus erklärt und das ist mir - leider - erschreckend einsichtig.


Verlage haben einen "Spieletopf".
Aus diesem "Topf" werden alle Anfragen von Rezensenten bedient.

Aus diesem "Topf" werden aber AUCH alle Anfragen von Cons, von Spielevents bedient. Egal ob kleine, mittlere oder große Events.

Jedes Spiel also, das nun aus diesem "Topf" zur persönlichen Bereicherung abgegriffen wird, fehlt dann als z.B. "Leihspiel" einem dieser Spielevents.

Problematisch ist das vor allem für die kleinen und mittelgroßen Cons. Diese müßen nämlich bei den Verlagen - insbesondere bei den kleineren Spieleverlagen - oft ganz schön rudern und strampeln, um auch nur ein paar Leihspiele, geschweige denn "Spiele zur weiteren Verwendung" (bei Folgeveranstaltungen) zu erhalten. Denn gerade die KLEINEREN Spielverlage haben nicht das Geld um zahllose Rezensions/Con-Frei-Exemplare vorzuhalten.


Wenn da also nun so ein "Möchtegernrezensent" an die Verlage herantritt und in nennenswertem Umfang deren Spieletopf "abschöpft", ohne seiner damit eingegangenen ___VERPFLICHTUNG___ einer Rezension nachzukommen. Schädigt das (auch) die CONscene. Und nimmt damit der Spielgemeinde jede Menge Spielspaß!

Denn wir Spieler gehen zu diesen Spielecons, um dort (auch) die aktuellen Spieleneuheiten des Jahres auszuprobieren, ggf. Kaufentscheidungen zu treffen. Und jedes Spiel, das auf diese Weise "abgegriffen" wird und in einer privaten Spielesammlung verschwindet... findet NICHT seinen Weg auf die kleinen und mittelgroßen Spielecons. Kann daher von UNS Spielern nicht entdeckt, nicht ausprobiert, nicht kennengelernt werden.

Das macht die Cons kapput. Und beraubt uns Spieler von der "Basis" jeder Menge potentiellem Spielspaß.

Das ist, wie gesagt die Argumentation eines Spielevent-Organisators aus unserer Region. Dem ich mich in dieser Meinung unbedingt anschließe.


Ich hoffe also, das dieser Beitrag für 2010 nun sprichwörtlich die Fische im See aufgeschreckt hat, so das sie dieses Jahr nicht mehr beissen.

Liebe Standbetreuer, Verlagsleute, Spielerfinder.
Wenn zur Messe Essen Gestalten an euch herantreten und anfangen mit ihrem Presseausweis herumzufuchteln.

Kontrolliert bitte diese "Presse"ausweise.
Fragt nach, welcher "Art" von Presse die Person denn ist?
Fragt bitte nach, ob sie Referenzen hat, ob sie schon mal Spielerezensionen irgendwo veröffentlicht hat.
Fragt nach wo das war. Fragt ob jemand aus der Spielscene die Person kennt und ggf. bestätigen kann, das sie hinreichend vertrauenswürdig ist. Fragt für welches "Blatt" (resp. Webseite) sie schreibt. Und OB sie überhaupt für ein "Blatt" schreibt! Ist die Person z.B. arbeitslos oder hat den Beruf gewechselt - und das u.U. schon seit einigen Jahren - wird so ein Presseausweis nicht etwa von irgendjemanden automatisch eingezogen (habe ich zumindestens so gehört). Die Person behält (oft) das kostbare Stück Pappe einfach. Für zumindestens einige "Presse" Leute ist so ein "Presseausweis" also wie eine Lizenz zum Gelddrucken (freier Eintritt als "PRESSE" zu diversen Veranstaltungen incl.)

Wenn das also so ist, wie meine oben genannte Freundin meint. Das der Mißbrauch von Presseausweisen dieser Art in der Medienbranche gang und gäbe ist... ist unser Regional-Kandidat sicherlich kein Einzelfall sondern nur die eine doofn@se, die hier in der Region den Mund zu weit aufgemacht hat um mit ihrem "Erfolg" auch noch Hausieren zu gehen genau das ist nämlich hier geschehen).


Mit spielerischen Grüßen!

Holger.

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Thomas Reh
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Re: Von Presseausweisen und "Möchtegernrezensenten"

Beitragvon Thomas Reh » 20. August 2010, 07:51

Hallo Holger,

hatte die Person eine Presse-Eintrittskarte für die Messe oder einen ofiziellen Presseausweis?

Prinzipiell finde ich diese Praxis auch etwas fragwürdig. Da ich persönlich absolut frei in meinen Entscheidungen sein möchte (schreibe ich eine Rezension oder nicht), und genau das selbe positive oder negative Gefühl haben möchte wie alle anderen, kaufe ich die Spiele immer zum normalen Preis.

Gruss
Thomas
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Jojo
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Beitragvon Jojo » 20. August 2010, 08:54

Ich weiß von einem Möchtegernrezensenten, der lediglich in seinem Spieletreff-Käseblättchen über Spiele schreibt, Auflagenhöhe zu vernachlässigen, vielleicht 50 handkopierte - und der greift dutzende, vielleicht sogar hunderte Spiele jedes Jahr von den Verlagen ab. Seit vielen Jahren.

Warum die Verlage hierbei so freigiebig sind, ist mir schleierhaft. Kontrolliert das keiner, wenn da jemand erst einmal auf so einem Verteiler drauf ist? Der Effekt ist nämlich auch kein anderer, als wenn jemand selbst gekaufte Spiele mit zum Spieletreff bringt.

Ob die allermeisten Internet-Rezensionen überhaupt was bringen? Ich meine jetzt nicht so renommierte Seiten wie die Spielbox oder Hall 9000, sondern eher die kleinen am Rande. Manchmal glaube ich, dass da sowieso nur die Insider mal reingucken und querlesen.

Jojo.

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Christian Brunner
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Re: Von Presseausweisen und "Möchtegernrezensenten"

Beitragvon Christian Brunner » 20. August 2010, 09:33

Hallo Holger,

vom moralischen Standpunkt aus gesehen, hast Du vollkommen recht - sowas geht gar nicht.

Aber trotzdem sage ich voraus, dass Dein Aufruf kaum irgendwelche Fische aufschrecken wird!

Bei Kleinstverlagen, wo der Autor den Stand in Essen alleine betreibt und so auch entscheidet, wem er ein Rezensionsexemplar gibt, mag dieser Aufruf berechtigt sein; aber diese Leute sind meist eloquent genug, nicht jedem ein kostenloses Exemplar hinterherzuwerfen, der danach fragt!

Bei den großen und mittelgroßen Playern auf der Messe gibt es entweder eine Anweisung vom Chef, wer und an wen Rezi-Exemplare abgegeben werden dürfen oder es ist ein Verantwortlicher am Stand, der das kurzfristig entscheidet. Wenn die Anweisung lautet "Wer einen Presseausweis vorzeigt, kriegt ein Reziexemplar" wird kein Standgehilfe die Fragen stellen, die Du oben aufwirfst! Wozu auch? Er hat eine klare Anweisung und ob das ein renommierter Rezensent oder eine Doofn@ase mit selbstgebasteltem Ausweis vor ihm steht, kann er, muss er und will er meist auch nicht entscheiden!

Also, Sturm im Wasserglas, mehr nicht.

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PzVIE-spielbox
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Re: Kenne ich

Beitragvon PzVIE-spielbox » 20. August 2010, 09:43

Jojo schrieb:

> Ob die allermeisten Internet-Rezensionen überhaupt was
> bringen? Ich meine jetzt nicht so renommierte Seiten wie die
> Spielbox oder Hall 9000, sondern eher die kleinen am Rande.
> Manchmal glaube ich, dass da sowieso nur die Insider mal
> reingucken und querlesen.

Auf spielbox.de und vor allem BoardGameGeek findet man genug Rezensionen, ohne dass die Schreiber selbiger sich was erschnorren müssen. Das reicht vollkommen, um sich ein Bild von dem jeweiligen Spiel machen zu können. Mein Spielbox-Abo habe ich eigentlich nicht mehr der Rezensionen wegen, sondern aus Tradition :-)

Aber solange die Verlage freizügig Spiele herschenken (und Leute, die irgendeinen Redakteur irgendeiner Zeitung/Zeitschrift kennen und dadurch Presseausweise kriegen), wird es diese Unsitte geben. Ich bin ihnen weniger die Spiele neidig, als den Parkplatz genau vor der Halle :-(

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Artalus
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Re: Kenne ich

Beitragvon Artalus » 20. August 2010, 10:12

Guter Einwand.
Eigentlich nicht.
Vor allen Dingen wenn man mal genauer hinschaut und sieht, dass die meisten Rezensionen von Hobby-Journalisten mit grausamer Orthographie und schlechtem Stil entstammen.
Ich finde es auch eine Unsitte, jeder Webseite und jedem Hobbyblättchen Rezensionsexemplare zuzuschustern, nur um eine vermeintliche Medien-Omnipräsenz zu erwecken. Rezensionen sollten doch Ottonormalspieler ansprechen, die suchen danach aber nicht. Und wir Vielspieler wissen ja, wo wir wirklich gucken können, um uns unser Bild zu machen.
Rezensionsexemplaren müssen bei kompetenten Journalisten landen - und nicht Endkunden das Hobby finanzieren.

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Michael Weber
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Das ist Aufgabe der Verlage!

Beitragvon Michael Weber » 20. August 2010, 11:17

Tja, was soll man sagen. Stimmt soweit. Das Problem sehe ich aber nicht in den Leuten, die versuchen, Rezensionsexemplare zu bekommen, sondern in denen, die ihre Spiele derartig unsinnig weggeben. Jeder, der zu einer Messe kommt, sollte sich vorher Gedanken machen, ob er Rezensionsexemplare gibt und an wen. Wer das nicht macht, hat seine Hausaufgaben nicht gemacht und steht spätestens nach der Messe dumm da.

Mich ärgert das auch. Denn obwohl wir mit Reich der Spiele zu den größten Online-Magazinen gehören, kommt es immer wieder zu netten Gespärchen der Art "Wir haben letztes jahr x Spiele weggegeben und wollen dieses Jahr nichts rausgeben". Heißt: Weil solche Schmarotzer und Mini-Seiten-weil-man-das-Hobby-vergünstigen-will-und-eben-alle-paar-Wochen-mal-eine-Rezension-veröffentlichen-Webmaster Spiele abbekommen, die mit gesundem Szenewissen keiner bedienen würde, haben es auch die etablierten Rezensenten mitunter schwer.

Ich bin der Meinung, dass Verlage sich eine White-List machen sollten. Ich bin der Meinung, dass für angefragte Rezensionsexemplare eine Rezension auch innerhalb von einer gewissen Zeit zu veröffentlichen ist. Und ich bin der Meinung, dass viel zu viele Leute ihre eigene Mini-Seite machen oder den Journalisten raushängen lassen, obwohl sie von Spielen keine Ahnung haben und auch keinen Raum für Rezensionen haben.

Das alles trägt dazu bei, dass alle unzufrieden sind. Den Ball sehe ich aber bei den Verlagen. Messen müssen gut vorbereitet sein.

Und wenn dann irgendwann nicht zuletzt aus diesem Grund Verlage Rezensionsexemplare nur noch gegen vergünstigte Preise rausgeben, stelle ich Reich der Spiele ein. Uns bezahlt nämlich auch niemand für unsere Arbeit. In dem Sinne ist es ein Geben und Nehmen. Bezahlte Rezensionsexemplare - noch dazu, dass ich die Spiele an unsere Leute weitergebe und wegen der Entfernung an rund 30 Leute verschicke - kommen mir nicht ins Magazin. Wer als Verlag kein Geld hat, um 20-30 Rezensionsexemplare an ausgewählte Schreiber abzugeben, muss damit leben, dass es keine Rezensionen gibt. Jedenfalls nicht bei uns. Das soll gar nicht in Abrede stellen, dass Spiele in der Herstellung Geld kosten, aber "richtige" Rezensenten wollen sich ja auch nicht das Regal füllen, sondern leisten eine gute und zum teil nervtötende Arbeit (wer rezensiert schon freiwillig absolute Gurken und testet die auch noch mehrfach?!). Das Gejammere der Verlage ist deshlab zwar verständlich, aber letztlich sind sie selbst verantwortlich.

Ich hoffe, dass die Verlage lernen und vor allem Neuaussteller endlich mal zur Vernunft kommen. Nicht jeder mit einem Presseausweis (und ich meine den ECHTEN!) ist ein Spielerezensent, nicht jeder mit einer Webseite muss kostenlose Rezensionsexemplare bekommen und erst recht ist noch lange nicht jeder mit einer Presse-Eintrittskarte irgendwie wichtig oder Rezensent und auch nicht jeder Mitarbeiter eines Magazins muss ein Exemplar bekommen, denn manchal hat schon ein anderer eins "abgeholt". Die Arbeit der Sichtung liegt aber eindeutig bei den Verlagen.

Vielleicht kann ja mal jemand die besagte White-List anfertigen. Vielleicht ja die Fachgruppe Spiel. Diese Liste könnte doch dann jeder Aussteller bekommen. Damit wäre doch allen geholfen. Ich denke auch, dass eine solche Liste nach guten Kritierien fair zusammengestellt werden könnte. Dann haben alle die, die wirklich gute Arbeit leisten, eine gesündere Vertrauensbasis, die von den genannten Schmarotzern zerstört wird.

Michael
(findet das Thema wichtig und sieht es von der Seite von www.reich-der-siele.com )

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Attila
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Re: Von Presseausweisen und

Beitragvon Attila » 20. August 2010, 12:05

Hiho,

Das damit Schindluder getrieben wird ist keine Frage. Die einzige möglichkeit ist die Leute mal direkt darauf anzusprechen.

Aber wenn die Verlage bereitwillig an irgendjemanden der einen Farbdrucker hat expemplare rausgeben, dann werden die das schon einkalkuliert haben. Wenn nicht, kann man denen sowieso nicht helfen.

Ich würde z.B. ausschliesslich schriftliche Anfrage bearbeiten und darauf Rezi Exemplare rausschicken. Mal ganz hypotehis gesprochen, denn ich habe ja gar kein Spiel verlegt oder erfunden.

Atti

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HHumpty.Dumpty
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Re: Von Presseausweisen und "Möchtegernrezensenten"

Beitragvon HHumpty.Dumpty » 20. August 2010, 13:21

Hallo und einen schönen Freitag auch, Thomas!

Es handelte sich soweit mir bekannt um einen echten, offiziellen Presseausweis. Also KEINE Presse-Eintrittskarte.

Mir geht es gar nicht um den Aspekt der Selbstbereicherung oder ob z.B., wenn jemand das beschriebene auf diesem Niveau betreibt, ein Jurist dafür evtl. eine passende Begrifflichkeit hätte.

Mir geht es darum, das hier letztendlich die Spiele Con/Event/Scene (kleinere und mittlere Cons) leidet. Eben weil die Verlage nicht so viele Spiele (Con-Freiexemplare) haben um diese zur Durchfühung ihrer Veranstaltungen zu bedienen. Und an genau dieser Stelle trifft es dann jeden Spieler von der "Basis".


Ich gehöre übrigens weder zu einer Conorga noch habe ich bisher auf irgendwelchen Cons mirgewirkt. Ich bin einfach nur ein einfacher kleiner Spieler der hin und wieder gerne mal ein wenig Conluft schnuppert und sich freut auf diesen Veranstaltungen viele tolle Spiele kennenzulernen :)

Herzliche und verspielte Gruesse!

Holger.

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Axel Bungart

Re: Das ist Aufgabe der Verlage!

Beitragvon Axel Bungart » 20. August 2010, 13:59

Michael Weber schrieb:
>... aber "richtige" Rezensenten
> wollen sich ja auch nicht das Regal füllen, sondern leisten
> eine gute und zum teil nervtötende Arbeit (wer rezensiert
> schon freiwillig absolute Gurken und testet die auch noch
> mehrfach?!).
>
> Michael

Wieso habe ich plötzlich Battle Khaos im Kopf....? :-x

Gruß
Axel

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spielpete
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Re: Von Presseausweisen und "Möchtegernrezensenten"

Beitragvon spielpete » 20. August 2010, 15:12

Ich denke das viel zu viele angebliche Rezensionsexemplare aufgrund von irgendwelchen Ausweisen oder Anfragen einfach so herausgegeben werden, denn eine wirkliche Medienpräsent gibt es für Brettspiele nicht. Hier und da taucht mal eine Rezension oder ein Bericht auf, trotzdem werden Spiele immer wieder merkwürdigen Themen weichen müssen.(Taubernzüchterausstellung, Schützenfest, regionales Teckeltreffen, Biergartenöffnungszeitenstreit, vergleichende Profiltiefe bei Winterreifen . . . es gibt unzählige Themen).

Viel bedenklicher finde ich es aber, was mit diesen Spielen danach passiert. Sie werden m.E. nicht gespielt sondern einfach verkauft. Wenn ich mir die Kleinanzeigen hier ansehe finde ich bestimmt viele dieser Spiele wieder, wer verkauft denn sonst sooo viele Spiele ovp? Wenn Ihr die Spiele nicht spielen wollt, dann fordert sie doch bitte nicht an. Das erscheint mir logisch - doch was hat Logik schon mit "Geiz ist geil" zu tun.

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Barbara Nostheide

Echte Presseausweise

Beitragvon Barbara Nostheide » 20. August 2010, 16:59

"Echte Presseausweise" müssen jedes Jahr erneuert/beantragt werden und sind kostenpflichtig. So einfach ist das also nicht. Es muss immer das aktuelle Jahr darauf stehen. Dies nur als kleiner Hinweis :)

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Marc
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Re: Echte Presseausweise

Beitragvon Marc » 20. August 2010, 20:10

Barbara Nostheide schrieb:
> "Echte Presseausweise" müssen jedes Jahr erneuert/beantragt
> werden und sind kostenpflichtig.

Oder man ist Mitglied. Ist in der Summe natürlich nicht billiger. Und dann wollen die auch Nachweise (Artikel, Honorarabrechnungen, Verlagsbestätigung) - lästig. ;-)

> So einfach ist das also
> nicht. Es muss immer das aktuelle Jahr darauf stehen. Dies
> nur als kleiner Hinweis :)

Anekdote: Als ich 2007 für das hiesige lokale Blatt in Essen war, hatte ich keinen Presseausweis, aber eine Bestätigung von der Chefredaktion und ich hatte mich beim Veranstalter angemeldet. Und fast wäre ich an der Ausweislogik der Messe gescheitert. Rein wäre ich nur mit Akkreditierung gekommen, aber die Akkreditierung gab es nur drinnen. (Zum Zuschicken lassen war keine Zeit mehr, irgendwie sowas.)

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Carsten Pinnow
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Re: Das ist Aufgabe der Verlage!

Beitragvon Carsten Pinnow » 20. August 2010, 23:07

interessante Anregung. Scheint nur nicht auf viel Resonanz zu stoßen.... schade.

> Michael
> (findet das Thema wichtig und sieht es von der Seite von
> www.reich-der-siele.com )

Ich hab doch tatsächlich eben geguckt, ob es diese Seite wirklich gibt... :)
Für alle küstenfernen Leser: http://de.wikipedia.org/wiki/Siel


cheers,
Carsten
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www.Ludoversum.de

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Re: Von Presseausweisen und

Beitragvon Marion Menrath » 21. August 2010, 00:13

Das kann ich so nicht bestätigen. Als Neuling in der Spieleszene wird man auch mit Presseausweis auf der Messe durchaus gefragt, für wen man schreibt. Die Masche mag einmal klappen; im Folgejahr bei denselben Verlagen (ohne jegliche Rezensionen) aber sicher nicht mehr. Dass man aber nicht alle Rezensionen unterbringen kann, die man sich vorgenommen hat, ist auch normal.

Den echten Presseausweise gibt es nur für hauptberufliche Journalisten von sechs Verbänden und Gewerkschaften: Deutscher Journalisten-Verband (DJV), Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju in Verdi), Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ), Freelens und Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS. Und die verlangen auch Nachweise. Das Ding ist übrigens aus Plastik (nix Pappe) mit Hologramm und wird jedes Jahr neu ausgestellt (wenn man nicht verschlampt, den Antrag zu stellen).

Mit etwas Suchen bin ich aber auf einen merkwürdigen Verein gestoßen, der ähnlich aussehende Dinger an Mitglieder ausgibt und sich auch noch brüstet, auf "diskriminierende Überprüfungen" zu verzichten. Hmm.

Das Problem für die Verlage sehe ich eher darin, dass die publizistische Szene mit zig Webseiten mit Spielekritiken so unübersichtlich geworden ist. Und nur ein Bruchteil der Rezensenten, die irgendwo im Netz schreiben, hat vermutlich einen Presseausweis. Stammrezensenten werden auch ohne Presseausweis an Rezensionsexemplare kommen. (überhaupt wird das Ding völlig überbewertet; wirklich brauchen tut man es höchstens ein- bis zwei Mal im Jahr).

Bei den Spielecons dürfte es ähnlich sein: Die Etablierten, die teilweise seit Jahrzehnten existieren, kommen auch an Spiele (wenn auch weniger als früher). Für neue Spielecons dürfte es aber tatsächlich eng werden.

Marion

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Re: Echte Presseausweise

Beitragvon Michael Weber » 21. August 2010, 11:30

Barbara Nostheide schrieb:
>
> "Echte Presseausweise" müssen jedes Jahr erneuert/beantragt
> werden und sind kostenpflichtig. So einfach ist das also
> nicht. Es muss immer das aktuelle Jahr darauf stehen. Dies
> nur als kleiner Hinweis :)


Presseausweise sind nur für Nicht-Mitglieder kostenpflichtigt, wenn denn dann überhupt welche ausgegeben werden. Ich bekomme meinen umsonst, da der Deutsche Journalisten-Verband seine Mitglieder mag :-)

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Re: Von Presseausweisen und

Beitragvon Michael Weber » 21. August 2010, 11:33

Ich sehe das etwas anders, denn ...

Marion Menrath schrieb:
> Die Masche mag einmal
> klappen; im Folgejahr bei denselben Verlagen (ohne jegliche
> Rezensionen) aber sicher nicht mehr.

das Problem ist, dass diese Verlage auch den Rezensenten nichts mehr geben wollen, die regelmäßig publizieren. Nach einer Enttäuschung eghen die Verlage im Folgejahr eher in Richtung Totalverweigerung ... Das macht zum Teil richtig Mühe, die wieder vom Guten im Spielerezensent zu überzeugen.


> Dass man aber nicht alle
> Rezensionen unterbringen kann, die man sich vorgenommen hat,
> ist auch normal.


Dann sollte man aber auch nicht jedes Spiel mitnehmen. In der Regel kann das ein Printjournalist gut abschätzen. Und Online-Schreiber haben da eine moralische Verpflichtung.

Michael
(mit dem Link für Carsten: www.reich-der-spiele.com :-) )

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Re: Das ist Aufgabe der Verlage!

Beitragvon Frank -Riemi- Riemenschneider » 21. August 2010, 11:54

Auch wir aus der Szene haben Aufgaben. Wer von den Verlagen Spiele haben möchte, sollte vorbereitet sein. Grundausstattung für Neulinge: Visitenkarte und eine Mappe mit kopierten schriftlichen Nachweisen zum übergeben. Das kann sein: Zeitungssausschnitte von eigenen Veranstaltungen oder Rezensionen/Artikel/Berichte die man schon veröffentlicht hat. Zumindest ein Konzept sollte vorhanden sein. Ein Termin auf der Messe schafft den persönlichen Kontakt. Danach neue Artikel per Fax als Nachweis der geleisteten Arbeit für die Presseleute der Verlage.

Aber wie schützt man sich vor Menschen auf der Messe, die wissen, wie man es macht. Die mit Ausweis, Jacket, Kamera und Trolly über die Messe stolzieren und den versierten Pressehoschi zum Besten geben? Vielleicht dazu noch der Trick mit langen Bart: "Ich bin von der Spielbox/Fairplay/XXX und möchte unser Rezensionsexemplar abholen. Ich habe aber wenig Zeit.

Das ist dann die Aufgabe der Verlage, so ein Treiben zu durchschauen und zu blockieren.
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Roman

Re: Das ist Aufgabe der Verlage!

Beitragvon Roman » 21. August 2010, 12:07

Hi Frank,

Frank -Riemi- Riemenschneider schrieb:

> Das ist dann die Aufgabe der Verlage, so ein Treiben zu
> durchschauen und zu blockieren.

Für gewöhnlich machen die das auch nicht so plump auf der Messe, sondern fragen über andere Kanäle an ;-)

Ciao,
Roman

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Roman

Re: Von Presseausweisen und

Beitragvon Roman » 21. August 2010, 17:31

Hi Michael,

Michael Weber schrieb:

> einer Enttäuschung eghen die Verlage im Folgejahr eher in
> Richtung Totalverweigerung ... Das macht zum Teil richtig
> Mühe, die wieder vom Guten im Spielerezensent zu überzeugen.
>
>
> > Dass man aber nicht alle
> > Rezensionen unterbringen kann, die man sich vorgenommen hat,
> > ist auch normal.
>
>
> Dann sollte man aber auch nicht jedes Spiel mitnehmen. In der
> Regel kann das ein Printjournalist gut abschätzen. Und
> Online-Schreiber haben da eine moralische Verpflichtung.
>
> Michael
> (mit dem Link für Carsten: www.reich-der-spiele.com :-) )

Es gibt zwei Dinge, die ich gerne anzweifle: Erstens, dass jeder Printjournalist das gut abschätzen kann, und zweitens, dass Online-Schreiber eine moralische Verpflichtung haben. Dass Du beides sehr gut kannst, und Carsten auch, weiß ich - aber nicht die Presseabteilungen der Verlage. Tut etwas dafür. Bitte.

Ciao,
Roman

Thygra
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Re: Von Presseausweisen und

Beitragvon Thygra » 21. August 2010, 21:20

>>>das Problem ist, dass diese Verlage auch den Rezensenten nichts mehr geben wollen, die regelmäßig publizieren. Nach einer Enttäuschung eghen die Verlage im Folgejahr eher in Richtung Totalverweigerung ... Das macht zum Teil richtig Mühe, die wieder vom Guten im Spielerezensent zu überzeugen.

Diese Aussage zweifle ich in der beschriebenen Pauschalität an. Nicht wenige Verlage haben Listen und prüfen sehr genau, wem sie etwas geben. Und die eine oder andere schlechte Erfahrung führt längst nicht bei allen Verlagen dazu, dass nichts mehr für Rezensenten rausgeht.

Überhaupt klingt der ganze Thread hier oft so, als würden in den Verlagen nur dumme Menschen sitzen, die frei Schnauze ihre Rezi-Exemplare verteilen. Die Wahrheit sieht schon anders aus.
André Zottmann (geb. Bronswijk)
Thygra Spiele
(u. a. für Pegasus Spiele tätig)

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Michael Weber
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Listen und keine Listen

Beitragvon Michael Weber » 21. August 2010, 21:50

Nö, das sind Erfahrungswerte, die ich mit Verlagen jedes Jahr erneut sammele, die neu auf der Messe oder zum zweiten mal dabei sind. Fast alle fühlen sich durchweg im ersten Jahr überrant und agieren entsprechend im zweiten extrem verhalten.

Dass wir hier nicht von Verlagen wie 2F, Kosmos, Abacusspiele, Bambus sprechen, um mal ein paar Größenordnungen abzudecken, ist doch wohl klar. Aber frag mal bei einigen Polen, Tschechen, Spanien, Engländern, Italienern oder neueren deutschen Kleins(st)verlagen ... Dann wird es schnell extrem (un-) lustig, wenn sie von ihren Erfahrungen berichten. Und genau diese Erfahrungen machen es allen ernsthaft arbeitenden Rezensenten von Magazinen, Webseiten und bekannten Tageszeitungsrubriken schwer.

Wenn es denn so wäre, wie du sagst, müsste man nicht jedes Jahr erneut mit neuen und "halbneuen" Verlagen diese Diskussionen führen. Ich freue mich immer, wenn jemand Listen hat, denn dann können sich Verlag und ich als Standbesucher schnell auf das Wesentliche konzentrieren: ein, zwei Sätze zu den Neuheiten und ein Foto. Leider ist eine Liste nur in den seltensten Fällen bei Verlagen im ersten (und leider auch im zweiten) Messejahr vorhanden.

Aber es geht auch - so und so - anders. Letztes Jahr gab es eine Liste bei einem Erstausteller und mit einem anderen Verlag führe ich jedes Jahr im Wortlaut fast identische Diskussionen (und jeweils mit gleichem für mich gutem Ende) ;-)

Generell ist der Ärger für die neue Verlage (und damit für "echte" Rezensenten) aber vorprogrammiert.

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Marion Menrath
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Re: Von Presseausweisen und

Beitragvon Marion Menrath » 21. August 2010, 22:59

Michael Weber schrieb:
>
> Dann sollte man aber auch nicht jedes Spiel mitnehmen. In der
> Regel kann das ein Printjournalist gut abschätzen. Und
> Online-Schreiber haben da eine moralische Verpflichtung.
>

Definiere "jedes"; bei mehreren hundert Neuerscheinungen pro Jahr wird niemand es schaffen, "alles" mitzunehmen. Derjenige bräuchte dann wohl eine Zweitwohnung als Lager, die jedes Jahr geleert und neu gefüllt wird.... ;-)

Wieso kann DER Printjournalist gut abschätzen, was er publizieren kann, wenn das Spiel brandneu und die Zielgruppe vielleicht auch nicht leicht abzuschätzen ist? Sicher funktioniert das doch nur bei Stammkräften mit Erstzugriffsrecht auf die Spielekolumne (ich spreche jetzt mal von den wenigen Tageszeitungen, die noch Rezensionen haben). Alle anderen müssen sich irgendwie absprechen oder im Extremfall sehen, wo sie was anbieten können.

Ich habe mich vielleicht zwei bis drei Mal verschätzt, aber ansonsten nur das angenommen, was ich relativ sicher unterbringen konnte. Inzwischen fehlt mir leider etwas die Zeit und der Überblick, ein Spiel oft genug für eine Renzension zu spielen.

Marion

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Marion Menrath
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Re: Listen und keine Listen

Beitragvon Marion Menrath » 21. August 2010, 23:10

Wenn Du von neuen Verlagen sprichst, ist das aber ein Spezialfall. In Deinem ersten Post klang das so, als würden alle Verlage grundsätzlich niemals nie nichts mehr auch an die ernsthaften Renzensenten geben wollen. Natürlich braucht es erstmals Erfahrungswerte, bis die Neuen die Spreu vom Weizen trennen können.

Vielleicht bräuchten die Crashkurse in Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, bevor die ganze Messe auf sie losgelassen wird... ;-)

Marion

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Michael Weber
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Re: Listen und keine Listen

Beitragvon Michael Weber » 22. August 2010, 00:07

Marion Menrath schrieb:
> Wenn Du von neuen Verlagen sprichst, ist das aber ein
> Spezialfall. In Deinem ersten Post klang das so, als würden
> alle Verlage grundsätzlich niemals nie nichts mehr auch an
> die ernsthaften Renzensenten geben wollen.

Wenn du das etwas höher meinst, habe ich mich auf deien Aussage bezogen, diese bestätigt und weitergeführt. Denn nicht nur die Schmarotzer bekommen bei solchen verlagen nichts mehr, sondern auch die anderen Rezensenten.


> Natürlich braucht
> es erstmals Erfahrungswerte, bis die Neuen die Spreu vom
> Weizen trennen können.

Das sollte man vorher machen. Dummerweise wissen das die Neulinge auf der Spiel leider nicht. Zu einer guten Vorbereitung gehört aber auch, sich darüber im Klaren zu sein, dass Journalisten anfragen werden, und irgendwie damit umgehen zu wollen.


> Vielleicht bräuchten die Crashkurse in Presse- und
> Öffentlichkeitsarbeit, bevor die ganze Messe auf sie
> losgelassen wird... ;-)

Gute Idee. Würde mich prinzipiell sogar zur Verfügung stellen.


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