Beitragvon Timo1977 » 30. Oktober 2010, 16:30
Abetto (Halle 4):
Auf das Spiel aufmerksam machte ein sehr eindrucksvolles Cover im gehobenen Comic-Look, auf dem unterschiedliche, bewaffnete Charaktere über Dächer flüchten/laufen. Das Spielmaterial war von der Optik ebenfalls super (und es hatte zur großen Freude aller Holzwürfel! *tusch tadaa* Verrückt , machte von der Materialqualität ansonsten einen weniger professionellen Eindruck - erinnerte mich zusehr an das Spiel 7 was das anging. Dies viel mir aber nur wirklich auf, weil das Artwork für meinen Geschmack echt klasse und stimmig wirkt.
Jedenfalls laufen und springen die Spieler über die Dächer einer düster-märchenhaften Stadt, können in die Häuser einbrechen, auf Mitspieler feuern oder sich mit ihnen duellieren. Klingt schonmal gut, Einfluss übt man über die Aktionen hinaus mit Gegenständen (Karten) aus, die unterschiedlichste Eigenschaften haben. Aktionen wie Bewegung, Einbruch etc. Kosten Energie, die einem je nach Verbrauch/Ermüdung gewisse Aktionen für die späteren Züge verbieten. Man kann jedoch auch Aktionen zur Erholung einsetzen.
Soweit alles prima. Beim Einburch kann man Würfelchen erziehlen. Die sind wichtig, weil der Endpunktestand eines Spielers der geringsten Anzahl seiner gesammelten Würfelsorten entspricht (drei Sorten gibt es).
Einbrüche, Duelle und Schüsse laufen dabei als Roulette ab. Rad und Kugel sind dabei. Der aktive Spieler kann mit einem Setzstein (jjeder Spieler hat drei davon) auf die Fraben Schwarz oder Rot, unterteilt in grade und ungrade setzen. Die nicht aktiven Spieler nur auf Zahlen. Gewinnt der aktive Spieler erhält er eine von zwei Arten Würfeln nach seiner Wahl (Anzahl steht auf den Häuserkarten, die beim Einbruch aufgedecktund nach Flucht wieder verdeckt werden), liegt er bei Farb-/Zahleinschätzung zur Hälfte richtig gibt es Trostbeute.
Soweit, so gefällig. ABER bei Schüssen und Duellen passiert genau das gleiche, lediglich minimal abgewandelt. Minimal abgewandelt heißt, der Spieler der auf einen anderen schießt, wählt seine Beute an Menge und Art aus dessen Würfelsammlung, muss aber für den Fall eines Fehlschusses die gleiche Anzahl einer Sorte seiner Wahl als Gegenleistung dafür bestimmen. Geht der Schuss daneben, kriegt das Ziel die Würfel. Bei Duellen bestimmen beide Spieler.
Problem dabei: a) reines Glück, b) unaufhaltsame Führung. Unser Erklärbar (großer Respekt, da er auf Deutsch erklärt hat, obwohl er eigentlich "nur" Polnisch, Englisch, FRanzösisch spricht) hatte eine glückliche Kugel und ging mit gefühlten 100 Würfeln jeder Sorte in Führung, meine Mitspieler hielten einigermaßen mit, während ich nach zwei Pechrunden mit jeweils einem Würfel, keine Chance mehr hatte.
Unser Fazit: Sehr schöne Aufmachung, witziges Setting, Einbrüche und Duelle eine nette Idee, hoher Glücksfaktor, uneinholbare Führung möglich - anders: kein Kauf, aber die Spielrunde auch nicht bereut.