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Vorbestellung von Vinhos in Essen

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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Globetrotter
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Vorbestellung von Vinhos in Essen

Beitragvon Globetrotter » 18. November 2010, 21:52

Hallo zusammen!

Ich wollte mal fragen ob jemand von Euch der das Spiel in Essen vorbestellt hat, es mittlerweile erhalten hat?

Ich habe mich heute nämlich tierisch geärgert, da ich Vinhos in Essen vorbestellt und zwangsweise auch sofort bezahlt habe, nachdem mir am Stand ausdrücklich zugesichert wurde, das Spiel würde spätestens am 15. November bei mir sein und die Vorbesteller würden ihr Exemplar auf jeden Fall vor den Händlern erhalten.

Heute besuchte ich nämlich die Spielemesse in Stuttgart - und ich traute meinen Augen kaum - dort konnte man es käuflich erwerben. Da kam ich mir wieder mal als Kunde ziemlich veräppelt vor, denn von den Vorbestellern hat man das Geld ja bereits in der Tasche, da kann man die ja ruhig warten lassen. Ich werde jedenfalls zukünftig wohl keine Vorbestellungen mehr tätigen und den Aussagen dieses Verlages keinen Glauben mehr schenken.

Was meint ihr? Sehe ich das zu eng?

Viele Grüße

Globetrottel Wolfgang

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Attila
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Re: Vorbestellung von Vinhos in Essen

Beitragvon Attila » 18. November 2010, 21:55

Hiho,

Das sehe ich ganz ähnlich. zumal ich auf der Messe extra gefragt habe und dort hat man mir zugesichert das die Vorbesteller auf jedenfall vor dem Handel erhalten wird.
Das ist echt ein Witz.

Atti

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Braz
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Re: Vorbestellung von Vinhos in Essen

Beitragvon Braz » 18. November 2010, 22:09

Globetrotter schrieb:
> Was meint ihr? Sehe ich das zu eng?


sehe ich ähnlich wie du.
Hatte es zwar nicht vorbestellt und freue mich, dass es das Spiel bald zu haben gibt, aber sowas ist echt....

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Volker L.

Re: Vorbestellung von Vinhos in Essen

Beitragvon Volker L. » 18. November 2010, 22:14

Als ein weiterer, der nicht persönlich betroffen ist,
schließe ich mich als quasi unparteiischer den Vorrednern
an: solche Zusagen nicht einzuhalten ist 'ne Sauerei!

Gruß, Volker

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Nafets
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Beiträge: 346

Re: Vorbestellung von Vinhos in Essen

Beitragvon Nafets » 18. November 2010, 22:18

Hmmmm... ich würde die Spielemesse in Stuttgart nicht unbedingt als Gradmesser heranziehen. Bei den einschlägigen Online-Händlern ist das Spiel jedenfalls noch nicht angekommen. Erst wenn dies der Fall wäre, käme ich mir veräppelt vor. Da es aber nun anscheinend fertig produziert zu sein scheint, wird die Auslieferung an die Essen-Vorbesteller wohl nicht länger auf sich warten lassen...

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ravn

Re: Falsche Versprechungen von Huch & Friends

Beitragvon ravn » 18. November 2010, 22:33

Auf Rückfrage am Vorbestellstand von Huch & Friends in Essen wurde mir gesagt, dass ich das Spiel in Händen halte, noch bevor es im Handel erhältlich ist. Dort wird es inzwischen eh preiswerter angeboten (wenn auch noch nicht vorrätig), aber auf Ebay sind erste Exemplare aufgetaucht.

Wenn es jetzt auf der für jeden frei zugänglichen Spielmesse in Stuttgart erhältlich ist, dann ist das für mich "der Handel" und ich frage mich, warum Spiele zu einer Publikumsmesse geliefert werden können, aber eben nicht zeitig zu den Vorbestellern, die dafür einen Monat lang vorab in Vorkasse gegangen sind. Huch & Friends umgeht damit ja auch den Einzelhandel und kassiert dessen Gewinn selbst ein.

Bin mal gespannt, wie Huch & Friends das erklären will. Ich als Vorbesteller fühle mich schlicht verarscht. Darf ich meine 35 Euro bitte zurückfordern, weil die Vereinbarung beim Kauf einseitig nicht eingehalten wurde?

Cu / Ralf

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ravn

Re: Hoffnung auf Stellungnahme und Klärung

Beitragvon ravn » 18. November 2010, 23:01

Um fair zu bleiben, habe ich auch direkt bei Huch & Friends per Mail um eine Stellungnahme gebeten. Ich hoffe doch mal, dass die diese Panne noch für alle Vorbesteller zum Guten wenden können. Die Chance besteht ja noch ...

Cu / Ralf

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PeterR200

Re: Falsche Versprechungen von Huch & Friends

Beitragvon PeterR200 » 18. November 2010, 23:02

Ich würde es zumindest probieren.

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Gregor
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Beiträge: 59

Re: Vorbestellung von Vinhos in Essen

Beitragvon Gregor » 18. November 2010, 23:29

Nafets schrieb:
>
> Hmmmm... ich würde die Spielemesse in Stuttgart nicht
> unbedingt als Gradmesser heranziehen. Bei den einschlägigen
> Online-Händlern ist das Spiel jedenfalls noch nicht
> angekommen.

Bei 12spiel.de ist es auf Lager ... deren shop-Anzeige ist in der Regel auch korrekt.

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Warbear

Re: Gelassenheit ist angesagt

Beitragvon Warbear » 19. November 2010, 00:26

Globetrotter schrieb:
>
> Was meint ihr? Sehe ich das zu eng?

Ja, das siehst Du zu eng.

Sich über Dinge aufzuregen, die man eh nicht ändern kann, ist sinnlose Energie-Verschwendung.

Jeder verspricht immer alles, nicht nur im Spiele-Bereich.
Manchmal hat man Glück, wenn man sich darauf verlässt, manchmal hat man Pech. Wenn Du immer alles glaubst, ist das eher Dein Problem.

Spiel halt solange was anderes - ich könnte wetten, Du hast noch ein paar andere Spiele in Deinem Regal ... ;-)

.

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ravn

Re: Gelassenheit ist angesagt

Beitragvon ravn » 19. November 2010, 01:43

Warbear schrieb:

> Sich über Dinge aufzuregen, die man eh nicht ändern kann, ist
> sinnlose Energie-Verschwendung.
> Jeder verspricht immer alles, nicht nur im Spiele-Bereich.
> Manchmal hat man Glück, wenn man sich darauf verlässt,
> manchmal hat man Pech. Wenn Du immer alles glaubst, ist das
> eher Dein Problem.

Klar können wir die Zeit nicht zurückdrehen und bewirken, dass Huch & Friends sein ESSEN 2010 Versprechen einhält.

Aber in Brettspielzeiten, wo man als Käufer mit teils (!) stümperhaften Regelübersetzungen, nicht ausreichend in Grenzbereichen getesteten Spielen und mangelhaft hergestelltem Material abgespeist wird und teils nur darauf hoffen kann, dass nachgebessert wird, sollte es erlaubt sein, auf Problembereiche aufmerksam zu machen.

Weil ansonsten wird das zur Selbstverständlichkeit in einer immer schnelllebrigeren Branche in der die Halbwertzeit von Neuheiten immer kürzer wird. Qualität, Zuverlässigkeit und die Vertrauensbeziehung zwischen Spieler und Verlag bleiben auf der Strecke.

Ansonsten müsste die Konsequenz überspitzt heissen: Kauft keine Neuheiten mehr, weil die Erstauflage eh fehlerhaft ist, Material und Regeln besser werden und es selbst gehypte Spiele in einem Jahr zum Schleuderpreis gibt. Und wer Vorauszahlungen leistet der ist selbst Schuld, weil man Versprechen eh nicht trauen kann. Das wäre eine arg blöde Brettspielwelt.

Cu / Ralf

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turbo

Re: Vorbestellung von Vinhos in Essen

Beitragvon turbo » 19. November 2010, 02:37

Hallo...

auch ich bin in Stuttgart auf der Messe gewesen...und habe auch gestaunt als ich dort das Spiel gesehen habe...
Meine erste Reaktion: ich habe mich geärgert weil man es nicht, wie versprochen, zu den Vorbestellern geschickt hat bevor es zu den Händlern kam :-( Zweite Reaktion...iPhone raus, E-mail an what's your game geschrieben...und drei Stunden später die Antwort von "Veronica" , daß alle Spiele diese Woche verschickt sein sollen...
Ok...ärgerlich ist es...aber ich habe mir dann Ablenkung verschafft und Anderes heute gespielt ;-) ganz entspannt ;-)
Auf jeden Fall sollte so etwas nicht wieder vorkommen...Für Vorbestellungen wird von mir jeden Falls kein Geld mehr im Voraus bezahlt...

na denn...wünsche ein verspieltes Wochenende :-)

ps: wie war das doch gleich mit der deluxe Ausgabe von Automobile von Lookout ????????????? (keine Vorkasse zum Glück)

Turbo

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Warbear

Re: Gelassenheit ist angesagt

Beitragvon Warbear » 19. November 2010, 02:59

ravn schrieb:
>
> Aber in Brettspielzeiten, wo man als Käufer mit teils (!)
> stümperhaften Regelübersetzungen, nicht ausreichend in
> Grenzbereichen getesteten Spielen und mangelhaft
> hergestelltem Material abgespeist wird und teils nur darauf
> hoffen kann, dass nachgebessert wird, sollte es erlaubt sein,
> auf Problembereiche aufmerksam zu machen.

Völlig Deiner Meinung, und - klar ist es erlaubt.

Aber ob's was bringt, ist doch die Frage.
Ich denke, es bringt nichts ... :-)

.

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Katrin Reil
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Ein paar erklärende Worte von Hutter Trade

Beitragvon Katrin Reil » 19. November 2010, 07:49

Hui, so viel Aufregung zu so später Stunde - dafür jetzt zu relativ früher Stunde das geforderte Statement von uns:

Erst einmal zur grundsätzlichen Klarstellung: Vinhos ist kein Spiel des Verlags HUCH! & friends, sondern des Verlags What's Your Game?, das von der Vertriebsgesellschaft HUTTER Trade in Deutschland vertrieben wird. Dem entsprechend sind wir nicht Produzent des Spiels, sondern nehmen nach der Produktion auch nur eine gewisse Menge ab, die wir in Deutschland weiterverkaufen.

Der Verkauf bzw. die Vorbestellungen in Essen erfolgten ebenfalls nicht durch uns, sondern konnten direkt an der Theke von What's Your Game? aufgegeben werden, die als Mitaussteller an unserem Stand waren. Hutter Trade hat hier weder eine Übersicht, noch Adressen, noch Einfluss, noch eine Zahl der Vorbestellungen, geschweige denn einen Anteil am Umsatz. Dass kleinere Verlage, die sonst anderweitig vertrieben werden, auf der Messe direkt verkaufen, ist ja nicht unüblich und für solche Unternehmen ein wichtiger Teil ihrer Geschäftsgrundlage.

Der Versand der Vorbestellungen sollte - nach unseren Informationen von What's Your Game? - direkt nach Produktion durch den Fertiger erfolgen, genau wie wir als Vertrieb unsere Bestellmenge direkt nach Produktion erhalten, dann aber für Einlagerung, Auslieferung etc. im Normalfall noch ein paar Tage brauchen. Dass das nicht geklappt zu haben scheint, ist natürlich ärgerlich und bedauerlich.

Im Übrigen ist es nicht so, dass Vinhos seit Wochen produziert "herumliegt" und einfach nur nicht verschickt wurde. Auch wir haben die Spiele erst am Mittwoch erhalten, mit dem Auto direkt aus dem Lager abgeholt und dann im Kofferraum nach Stuttgart gebracht, damit das Spiel, wenn schon nicht in Essen und auf der spielwies'n, wenigstens dort erhältlich ist - und das sollte doch eigentlich eine schöne Sache sein, oder?

Viele Grüße von Hutter Trade
Katrin

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Christof T.
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Beiträge: 209

Schlimme Brettspielzeiten?

Beitragvon Christof T. » 19. November 2010, 09:17

ravn schrieb:

> Aber in Brettspielzeiten, wo man als Käufer mit teils (!)
> stümperhaften Regelübersetzungen, nicht ausreichend in
> Grenzbereichen getesteten Spielen und mangelhaft
> hergestelltem Material abgespeist wird und teils nur darauf
> hoffen kann, dass nachgebessert wird, sollte es erlaubt sein,
> auf Problembereiche aufmerksam zu machen.

Natürlich ist es ärgerlich, wenn man etwas nicht bekommt, was zugesagt wurde, aber das hört sich ein bischen sehr pessimistisch an. Sind die »Brettspielzeiten« denn wirklich so schlimm? Das hört sich ja an, wie wenn es Methode wäre, dass Spieleverlage, -vertreiber und -produzenten bewußt fehlerhafte Produkte in Umlauf bringen um sich daran ein goldenes Näschen zu verdienen.

Und davon kann nun wirklich nicht die Rede sein. Die meisten Fehler, die vorkommen geschehen aufgrund von Unwissenheit, Unerfahrenheit, Zeitdruck, mangelnder Abstimmung etc.

Natürlich sind die Gründe für den Endverbraucher nicht erheblich, aber es sind sicher nicht die gierigen Verlage, die ihre Spieler abspeisen wollen, um noch mehr Geld zu verdienen. Fast alle Verlage sind doch mit Herzblut bei der Sache, wollen zufriedene Kunden und sind selbst am unglücklichsten darüber, wenn bei der Produktion oder bei der Auslieferung was schief geht.

Ich denke, dass man in »diesen Brettspielzeiten« extrem viele gute, gut hergestellte und schön aussehnde Spiele bekommt. Ich wüßte auch nicht, wann schonmal »bessere Brettspielzeiten« geherrscht haben.

Gruß
Christof

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Herbert

Re: Gelassenheit ist angesagt

Beitragvon Herbert » 19. November 2010, 10:15

Warbear schrieb:
> Sich über Dinge aufzuregen, die man eh nicht ändern kann, > ist sinnlose Energie-Verschwendung.

Aufregen an sich ist natürlich sinnlos, aber ändern kann man doch etwas:

indem man die Dinge in Foren öffentlich macht, ändert man doch schon etwas. Nicht am konkreten Fall - passiert ist passiert. Aber beim nächsten mal werden
a) weniger Spieler bei Huch etwas vorbestellen
b) die Verlage ihre Versprechen etwas ernster nehmen

Foren wie dieses werden schließlich von den meisten Verlagen verfolgt.


Gruß aus dem Münsterland
Herbert

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ravn

Re: Ein paar erklärende Worte von Hutter Trade

Beitragvon ravn » 19. November 2010, 10:23

Danke für die Info und Klarstellung der Verantwortlichkeiten. War mir so nicht bewusst, da ich in Essen nur den grossen Huch & Friends Stand als Einheit wahrgenommen habe. Also ist "What's Your Game?" unser richtiger Ansprechpartner, wenn es um alle Vorbesteller-Verzögerungen von Vinhos geht ...

Cu / Ralf

PS: Die Vinhos-Infos bei BGG bei Publisher sind mit diesem Wissen im Rücken ein wenig irreführend, aber das ist dann eher ein Problem von BGG.

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ravn

Re: Schlimme Brettspielzeiten?

Beitragvon ravn » 19. November 2010, 11:08

Christof T. schrieb:

> Natürlich ist es ärgerlich, wenn man etwas nicht bekommt, was
> zugesagt wurde, aber das hört sich ein bischen sehr
> pessimistisch an. Sind die »Brettspielzeiten« denn wirklich
> so schlimm?

Ich habe nur mal geballt aufgelistet, was mir in den letzten Monaten so alles begegnet ist bei den Neuheiten. Auffällig, besonders mit Blick auf die SPIEL 2010, wie viele Spiele (selbst gekauft oder im Bekanntenkreis mitgespielt) doch mit arg heisser Nadel gestrickt waren, um den Messetermin einhalten zu können. Mal ein paar willkürlich gewählte Beispiele, die mir gerade so einfallen:

- 51 State: Counter fehlten, sollten zeitnah nachgeliefert werden, verzögern sich jetzt aber doch weiter. Deutsche Anleitung ist mit seinen Kettensätzen leider weniger verständlich, als es mit funktionierenden Lektorat nötig gewesen wäre.

- Stronghold Undead: Der deutschen Version lag nur eine Regelkopie im verwaschenen schwarz-weiss bei, auf der man auf den Abbildungen nichts erkennen oder zuordnen kann. Auf Mailanfrage nach Ersatz hat Portal Publishing bisher nicht reagiert. Immerhin wurde inzwischen die englische Regelversion bei BGG online gestellt.

- 7 Wonders: Das Schachtelinlay und die Verpackung der Karten wurde so ungünstig gewählt, dass ich noch keine Version gesehen habe, wo das Inlay nicht eingerissen oder total verdellt war. Zudem fehlte bei mir ein Counter. Die Mailnachfrage blieb bisher unbeantwortet.

- Betrayal at House on the Hill: Schon vor Essen erschienen und alle Pappteile wölben sich nach nur kurzer Zeit. Wizard of the Coast hat nach einigen Wochen Ungewissheit inzwischen den Austausch gegen nachproduzierte Pappteile zugesichert.

- Grand Cru: Habe zwei Spielrunden erlebt, wo sich das Spiel mittels 4-Aktionen-Zug totgespielt hat, weil sich der an sich der gute Marktmechanismus damit ad absurdum führen lässt. Schuld der Mitspieler oder nicht ausreichendes Playtesting im Grenzbereich? In meinem Bekanntenkreis hat das Spiel dadurch einen (unverdient?) negativen Beigeschmack bekommen.

- Survive: Die Atlantis-Neuauflage wollte mit hervorragendem Material glänzen. Schon auf der Messe hatte ich einige zerbrochene, unsauber gesägte wie lackierte Teile ausgetauscht. Extrem freundliche und zuvorkommende Behandlung durch Stronghold Games dabei. Zu Hause dann festgestellt, dass noch weitere Spielsteine beschädigt waren bei einem Spiel, bei dem man geheim unterschiedlich starke Figuren auf dem Plan hat. Zudem hat der Spielplan aufgrund der ungünstigen Verpackung eine tiefe Delle. Der Verlag verspricht Austausch, sobald wieder Versionen verfügbar sind.

In dieser Häufung habe ich "Probleme mit Spielen" bisher nicht in Erinnerung. Oder war es immer schon so? Gibt bei der Masse an Neuheiten aber mindest ebenso viele, bei denen mein Spielspass nicht erst durch Probleme getrübt war und wo ich als Spieler keine Zeit investieren musste, um z.B. Ersatz zu erbitten oder nach alternativen Anleitungen suchen musste.

> Das hört sich ja an, wie wenn es Methode wäre,
> dass Spieleverlage, -vertreiber und -produzenten bewußt
> fehlerhafte Produkte in Umlauf bringen um sich daran ein
> goldenes Näschen zu verdienen.
> Und davon kann nun wirklich nicht die Rede sein. Die meisten
> Fehler, die vorkommen geschehen aufgrund von Unwissenheit,
> Unerfahrenheit, Zeitdruck, mangelnder Abstimmung etc.

Absicht und Methode ist es in meinen Augen nicht, aber eine gewisse blauäugigkeit finde ich doch schon gegeben, wenn anscheinend so knapp kalkuliert wird, das für Qualitätskontrolle ebenso anscheinend kaum Zeit und/oder Budget bleibt. Manche Verlage haben aus ihren Fehlern vom letzten Jahr leider auch nix gelernt - darf ich hier Portal Publishing nennen, die schon mit den Stronghold Regeln nicht überzeugen konnten und mit 51 State und Stronghold Undead erneut in regeltechnischer Sicht enttäuschen?

Deshalb finde ich es auch wichtig, auf Problemfelder aufmerksam zu machen und öffentlich nachzufragen, ob man nur alleine damit ein Problem hat. Eventuell schärft sich so das Bewusstsein für Qualität im allgemeinen Neuheitenwahn.

Cu / Ralf

Thygra
Kennerspieler
Beiträge: 3159

Re: Schlimme Brettspielzeiten?

Beitragvon Thygra » 19. November 2010, 11:52

> - Grand Cru: Habe zwei Spielrunden erlebt, wo sich das Spiel
> mittels 4-Aktionen-Zug totgespielt hat, weil sich der an sich
> der gute Marktmechanismus damit ad absurdum führen lässt.
> Schuld der Mitspieler oder nicht ausreichendes Playtesting im
> Grenzbereich? In meinem Bekanntenkreis hat das Spiel dadurch
> einen (unverdient?) negativen Beigeschmack bekommen.

Dieses Spiel passt meines Erachtens nicht in deine Liste. Das Spiel wurde ausführlich getestet und eine Menge Spielrunden sind anderer Meinung als ihr.

> In dieser Häufung habe ich "Probleme mit Spielen" bisher
> nicht in Erinnerung.

Es gab noch nie so viele Essen-Neuheiten wie 2010, also ist es nur natürlich, dass es auch mehr fehlerhafte Spiele gibt. Prozentual betrachtet glaube ich nicht, dass sich die Qualität verschlechtert hat.
André Zottmann (geb. Bronswijk)
Thygra Spiele
(u. a. für Pegasus Spiele tätig)

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Katrin Reil
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...und auch noch von WYG

Beitragvon Katrin Reil » 19. November 2010, 15:15

Als Ergänzung zu heute morgen hat uns nun noch What's Your Game? gebeten, folgenden Brief zu übersetzen und hier zu veröffentlichen:

-----------
Hallo,

Bitte entschuldigen Sie die Verspätung, wir bedauern es zutiefst, dass die Vorbesteller von Vinhos nicht wie versprochen vorrangig versorgt wurden.

Mit dem Fertiger des Spiels war vereinbart, dass die Spiele unmittelbar nach der Herstellung an die Vorbesteller verschickt werden sollten und erst im Anschluss die restlichen Spiele ausgeliefert werden. Wir hatten hierfür klare Anweisungen gegeben und eine Bestätigung erhalten, dass die vorbestellten Spiele Anfang dieser Woche losgeschickt würden. Somit hatten wir erwartet, dass die Spiele am Dienstag den 16., spätestens jedoch Mittwoch den 17. bei Ihnen eintreffen müssten.
Offensichtlich wurde dieser Weg leider nicht eingehalten.

Ich habe vor wenigen Minuten persönlich mit dem Hersteller gesprochen und mir wurde versichert, dass alle deutschen Spiele heute noch verschickt werden.

Ich kann Ihnen nicht sagen, wie leid mir die entstandene Situation tut und wir möchten Sie aufrichtig um Entschuldigung für die Verzögerung bitten.

Mit freundlichen Grüßen
Veronica
-----------


Bei dieser Gelegenheit möchte ich gerne noch um ein wenig Verständnis für Veronica und Mariano bitten. Bei diesem Projekt ist, was Logistik und Produktion angeht, wirklich alles schief gelaufen, was schief laufen kann. Für einen Kleinverlag - und darum handelt es sich bei What's your Game? schlicht und einfach - ist eine solche Verkettung unglücklicher Umstände nicht nur ärgerlich, sondern existenziell. Wenn allerdings Vinhos selbst am Ende überzeugen kann, dann ist das ja eigentlich das Wesentliche.

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bpsyc
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Re: Vorbestellung von Vinhos in Essen

Beitragvon bpsyc » 19. November 2010, 16:39

Vinhos hat aufgeschlagen. Jetzt erhältlich im Online Versand Deutschland! Gruß bpsyc

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Kleiner Holzwürfel
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Re: ...und auch noch von WYG

Beitragvon Kleiner Holzwürfel » 19. November 2010, 20:47

Danke für das (sehr gut formulierte) Anschreiben - Ich war zunächst auch nicht gerade begeistert über die Lieferverzögerung, muss nun aber sagen, dass es wahrlich Schlimmeres gibt und so hält die Vorfreude auf Vinhos noch ein paar Tage an ;-)

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Marten Holst
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Beiträge: 1787

RE: Schlimme Brettspielzeiten?

Beitragvon Marten Holst » 20. November 2010, 01:04

Moin ravn,

> - 7 Wonders: Das Schachtelinlay und die Verpackung der
> Karten wurde so ungünstig gewählt, dass ich noch keine
> Version gesehen habe, wo das Inlay nicht eingerissen oder
> total verdellt war. Zudem fehlte bei mir ein Counter. Die
> Mailnachfrage blieb bisher unbeantwortet.

Gegenbeispiel: mein Exemplar ist - bis auf die Qualität der Karten an sich - unbedellt und ungerissen. Vielleicht sollte ich es als Sammlerstück ver-e-bayen? Aber hier hast Du natürlich recht, es gibt viele, die von diesem Problem berichten, das spricht für mangelhafte Materialqualität und ist ein objektiver Mangel.

> - Grand Cru: Habe zwei Spielrunden erlebt, wo sich das
> Spiel mittels 4-Aktionen-Zug totgespielt hat, weil sich der
> an sich der gute Marktmechanismus damit ad absurdum führen
> lässt. Schuld der Mitspieler oder nicht ausreichendes
> Playtesting im Grenzbereich? In meinem Bekanntenkreis hat
> das Spiel dadurch einen (unverdient?) negativen
> Beigeschmack bekommen.

Das hingegen sehe ich genau so, wie Thygra, das ist kein objektiver Fehler, sondern ein subjektiver: Deiner Spielrunde liegt dieses Spiel nicht, weil sie mit einer strategischen Variante nicht klar kommt (sie ihr keinen Spaß macht/sie sie nicht geknackt bekommt). Das bedeutet aber nicht, dass das Spiel notwendig "mit heißer Nadel" gestrickt und fehlerhaft ist, sondern erst einmal nur, dass es Euch nicht gefällt (was ja auch völlig in Ordnung ist).

Bezüglich 51st State gebe ich Dir aber recht, und ich bin inzwischen ganz froh, von einem Kauf abgesehen zu haben. Bei Tuonela hingegen ärgere ich mich langsam - aber das ist eine andere Geschichte und soll in einem anderen Thread erzählt werden.

Viele Grüße
Marten

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Schucki

Re: ...und auch noch von WYG

Beitragvon Schucki » 20. November 2010, 06:39

Die Entschuldigung ist glaub ich an alle Vorbesteller per Mail gegangen, zumindest habe ich so eine Mail bekommen.

Ich kann die Entschuldigung auch annehmen, aber in Ordnung ist das ganze trotzdem nicht.

Auch wenn alles schief gelaufen ist, könnte man zumindest eine kleine Entschädigung seitens WYG gegenüber den Vorbestellern erwarten. Die bekommen schließlich das Spiel später und haben deutlich mehr bezahlt als der Ladenkunde.

Trotzdem freue ich mich auf das sehr gute Spiel :)

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Teddybrumm
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Beiträge: 129

auf dem Teppich bleiben

Beitragvon Teddybrumm » 20. November 2010, 10:49

Ich glaube dass WYG am meisten gekniffen ist, denn es ist schon ein zienlicher Supergau, wenn man im Vorjahr quasi aus dem nichts einen der Toptitel (Vasco da Gama) aus dem Hut zaubert und dieses Jahr einen superguten Nachfolger am Start hat, dann aber das produzierende Werk, aus welchen Gründen auch immer, aussteigt.
Sicher laufen da hinter den Kulissen dann Schadensersatzklagen, aber dieser Ersatz kann den idellen Verlust und die fehlende Mundpropaganda nicht ersetzten, welche durch das fehlende Spiel entstanden sind.
Also mal bitte insbesondere bei Kleinverlagen auf dem teppich bleiben und nicht wegen ein paar Tagen Lieferverzug, der ja nachweisbar nicht zu Lasten WYG geht, nach Entschädigung krähen.
Da ist mir ein intakter Verlag lieber, von welchem ich im nächsten Jahr wieder ein hoffentlich klasse Spiel bekommen kann.


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