Beitragvon kleinerpoet » 30. November 2010, 16:15
Hallo, zusammen!
Hans im Glück 2010 ist definitiv nicht der Verlag für Vielspieler oder Strategen. Ich hatte auf der Spielwiesn Gelegenheit, beide Neuheiten ("Loch Ness" und "Ranking") mit einer Familie zu spielen.
Beides gefiel der Familie und mir - Spieleautor und Spieler sämtlicher Spielegenres - gut.
"Ranking" spielten wir aufgrund der Spielfreude sogar ein zweites Mal, und jedes Mal gefiel es uns.
Vielleicht hätten wir das auch bei "Loch Ness" gemacht, doch dafür war's etwas zu lang.
Ich glaube, man muß einen Spielablauf mögen, bei dem so viele Informationen im Verborgenen liegen. Für mich macht das aber genau den Reiz von "Loch Ness" aus; und ich finde auch das Thema klasse umgesetzt (was man nicht immer von vielen Spielen sagen kann): es ist nun einmal das Charakteristikum des Ungeheuers von Loch Ness, daß es die meiste Zeit im Verborgenen bleibt... und es noch nicht einmal sicher ist, ob es sich nicht um ein Phantom handelt, das vielleicht lediglich zur Steigerung des Fremdenverkehrs dient.
Solch ein Phantom durch Spielmechanismen, die diese verborgenen Ebenen gut bedienen, thematisch gut umzusetzen, finde ich sehr lobenswert. Gut gemacht von Verlag und Autor!
********************
Grundsätzlich stelle ich in der Spieleszene fest, daß nach sehr vielen Verlagsneugründungen für Strategiespiele (What's Your Game? und Pearl Games, um nur die beiden prominentesten zu nennen) der Markt in dieser Hinsicht kleiner wird.
Aus diesem Grund gehen selbst Verlage, die früher stark diese Käufergruppe bedienten, wie Hans im Glück oder Eggertspiele derzeit dazu über, eher einfache und leicht zugängliche Spiele herauszubringen.
Selbst wenn einigen Spielern hier aus dem Forum manche dieser Spiele zu simpel sein mögen, denkt daran: Spieleverlage sind Wirtschaftsunternehmen, und die meisten Käufer sind nun halt mal Familien oder 'Normalspieler.'
Und diese Käufergruppe hat einen völlig anderen Level beim Anspruch, den ein Spiel besitzt... einen anderen Level jedenfalls als der Vielspieler und auch die meisten anderen, die beruflich oder freizeitmäßig intensiv mit Spielen zu tun haben.
Daß es diese (große) Gruppe gibt, müssen wir alle verinnerlichen, die viel mit Spielen und Spielemachen zu tun haben.
Grüße, Ralf