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Rheingold Regellücke?

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GHD54
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Rheingold Regellücke?

Beitragvon GHD54 » 9. September 2011, 15:19

Hallo,

wir haben Rheingold von Jumbo mehrfach erneut gespielt. Bedingt durch Würfelglück kam es in 3 Spielen vor, dass ein Spieler eine riesige Streitmacht zusammen zog. Mit dieser ist er durch's Land gezogen und hat jede andere, auch Burgbesatzungen einfach ausgelöscht. So könnte das Spiel endlos gehen...
Sollten wir in der Regel nichts übersehen haben, war unsere einzige Alternative ein Spiel auf Zeit, z.Bsp. 60 Minuten.
Kennt noch jemand diese Problematik oder hat jemand Tipps, bzw. haben wir etwas falch gemacht?

MfG GHD54

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Dietrich
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Re: Rheingold Regellücke?

Beitragvon Dietrich » 9. September 2011, 16:27

Moin, moin,
leider ist eine Regel ungeschickt formuliert, bzw. nicht deutlich genug (Punkt 3 Kämpfe auf Wegmarken): ... mit einer [ b] Übermacht[/b] von [b]einem[/b] Ritter auf ...
Das fette [b]einem[/b] soll 'genau einem' heißen! Um also gegnerische Armeen zu besiegen, muss man nötigenfalls seine Armee aufsplitten, deren Teilarmeen dann aber nicht mehr so mächtig sind.

Wir hatten es damals auch nicht so verstanden, sondern das [b]einem[/b] als 'mindestens einem' interpretiert. Da dann das Kämpfen und Weiterziehen mit dem großen Heer in einem Zug ziemlich einseitig wurde, hatten wir uns mit der Regel beholfen, dass man erst am Ende des Zuges nach den geplanten Bewegungen kämpfen durfte. Diese Regelvariante (heute würde ich sie als Hausregel bezeichnen) klappte auch vorzüglich. Sie ist aber nicht so, wie es der Autor sich erdacht hat - das habe ich erst durch eine Anfrage bei Jumbo erfahren.

Mit spielerischem Gruß
Dietrich

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Dietrich
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Re: Rheingold Regellücke?

Beitragvon Dietrich » 9. September 2011, 16:47

Ich habe den Brief von Jumbo noch gefunden; es stimmt gar nicht, dass Jumbo die obige Regelinterpretation bestätigt hat. Im Gegenteil, sie schrieben, dass eine Übermacht von mindestens (mindestens als Wort unterstrichen) einem Ritter benötigt wird. Auch in der Spielbox 4/93 schrieb KMW: "... Eine Übermacht von einem Ritter genügt, um fremde Figuren, die ein Spielfeld blockieren, aus dem Weg zu räumen." Dieses ist auch als 'mindestens ein Ritter mehr' zu deuten.
Erst Helge Andersen klärte mich damals über die richtige Lesart des Regeltextes auf.

LG Dietrich

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Dietrich
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Re: Rheingold Regellücke?

Beitragvon Dietrich » 9. September 2011, 16:59

Und in der Pöppel-Revue (4/93) findet man unter der Überschrift "Zu große Übermacht ist unfair": ... Es bleibt der ritterliche Kampf, der bei RHEINGOLD etwas ungewohnte Züge trägt: Ohne Übermacht greift niemand an, und mit mehr als einem Ritter Überzahl anzugreifen ist unsportlich. Wer die Übermacht hat, gewinnt automatisch, Gefangene werden nicht gemacht. ..." (Eberhard von Staden).

Das nur zur Ergänzung.

LG Dietrich

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GHD54
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Re: Rheingold Regellücke?

Beitragvon GHD54 » 11. September 2011, 18:00

Hallo Dietrich,

das nenne ich doch große und ritterliche Hilfe. Wir werden das entsprechend testen. Gegen den "Massenangriff" half uns nur das Spiel auf Zeit - geht auch, aber die zumindest in "glanzvollen" Ritter-Epen gebotene Ritterlichkeit kommt der von Dir genannten Deutung viel näher.

Vielen Dank
Gruß Gerd


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