Die Antwort darauf gibt am besten der mit dem Graf Ludo Ausgezeichnete selbst:
http://www.graf-ludo.de/interview-mit-m ... l/2011/09/Nach meiner Meinung gefragt, hat dann ein Grafiker den Preis verdient, dem es gelingt, durch seine Arbeit zu inspirieren und nicht nur zu illustrieren. Michael Menzel hält (im oben verlinkten Interview) Tore der Welt für seine beste Arbeit. Hier illustriert er aber "nur" das Thema. Das heißt, dieses Spiel würde mit einer anderen - handwerklich vielleicht schlechteren Arbeit - das vorgegeben Thema nicht so stimmungsvoll umsetzen, aber (wahrscheinlich) genauso ablaufen.
Bei Eselsbrücke beeinflusst der sprühende Charme und Witz seiner Illustrationen dagegen das Spielgeschehen. Hier hebt die Grafik bzw. Illustration das Spiel auf eine neue Ebene und regt die Spieler zu Geschichten an, die in der Spielmechanik und im Ablauf nicht automatisch so vorgesehen waren/sind.
Die Spielegrafik ist sicherlich immer auch an ihr jeweiliges Spiel gebunden; sie kann aber den Grafiker im Idealfall in den Rang des "visuellen Co-Autors" heben. Das ist m.E. bei Eselsbrücke (mehr als bei den anderen Nominierten) geschehen. Ob das darum nur Geschmackssache ist? Dixit zum Beispiel wäre ein anderes Spiel, wenn die Illustrationen einen gänzlich anderen Charakter hätten; man denke sich das Spiel im Manga- oder Graffiti-Stil :-O Obwohl es dann sicher viele neue Freunde finden würde ...
Gesprühte Grüße
Gead