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Battlestar Galactica - Zylon = langeweile beim Spiel?

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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mic
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Battlestar Galactica - Zylon = langeweile beim Spiel?

Beitragvon mic » 2. November 2011, 02:04

Hallo,

wir haben nun schon einige Male Battlestar Galactica gespielt und finden es im Allgemeinen super. Zwei Dinge die uns stören:
-Die lange Spieldauer - heute z.B. 5.5 h zu viert (war sonst aber nicht so extrem)
-Als Zylonenspieler kann es saulangweilig werden. Was kann man den groß tun? Sehr schlimm ist es wenn man das Vergnügen hat alleine gegen die Menschen zu spielen. Man wartet ewig bis die einen Konsens über ihre Aktionen gefunden haben und man wieder an der Reihe ist, dann macht man 30 Sekunden lang seinen Zug und wartet wieder ewig. Noch schlimmer ist es Zylonen-Sympathisant zu sein - von den wenigen Aktionmöglichkeiten die man als Zylon hat bleiben gerade noch mal zwei wirklich übrig.

Deswegen zwei Fragen:
Empfindet ihr das auch so?
Wird das durch die Erweiterungen ausgebessert? Wenn ja ohne die Spielzeit zu verlängern?

Grüße

Thygra
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Re: Battlestar Galactica - Zylon = langeweile beim Spiel?

Beitragvon Thygra » 2. November 2011, 11:21

Ich habe nur eine halbe Partie gespielt und fand es auch extrem langatmig. Die Spielidee finde ich super, und hätte man daraus ein Spiel gemacht, das nach 2 Stunden vorbei ist, fände ich auch das Spiel super, aber so ist das Spiel für mich leider gestorben.
André Zottmann (geb. Bronswijk)
Thygra Spiele
(u. a. für Pegasus Spiele tätig)

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LemuelG
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Re: Battlestar Galactica - Zylon = langeweile beim Spiel?

Beitragvon LemuelG » 2. November 2011, 11:29

Battlestar Galactica lebt oder stirbt mit der Spielrunde. In einer Runde, in der alle (möglichst nach langem Grübeln) nur still ihren Zug machen, wird es niemandem viel Freude bereiten. Mit den richtigen Mitspielern, die ihre Rollen und das Szenario mit Verdächtigungen, Kommentaren etc. kommunikativ ausleben, ist Galactica ein sehr positives Erlebnis. Die Erweiterungen bringen diverse weitere Optionen, auch für die "Bösen" ... etwa conflicting loyalties, wo es bestimmte andere Siegbedingungen gibt. Das gibt dem ganzen Spiel noch mal deutlich mehr Pfeffer.

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Nafets
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Re: Battlestar Galactica - Zylon = langeweile beim Spiel?

Beitragvon Nafets » 2. November 2011, 12:48

Hmmm... kann Deine Beobachtungen nicht teilen. Da wäre zuerst die Spieldauer. Es kann schon mal etwas länger dauern, aber länger als 3 Stunden habe ich eigentlich noch nicht erlebt - selbst mit Neulingen. Da scheint mir ihr diskutiert wirklich viel zu lange auch über die kleinsten Dinge. Das muss an der Spielerunde liegen und kann - meiner Meinung nach :wink: - nicht dem Spiel angelastet werden. Mit einer erfahrenen Runde läßt sich eine Runde in 2 Stunden locker bestreiten (ohne Erweiterungen - zu denen kann ich leider nicht viel sagen).

Und dass es als Zylon langweilig ist kann ich nicht bestätigen. In der Regel "outet" sich der Zylon (oder wird geoutet) doch auch erst kurz vor Ende (also wenn eine Ressource bedrohlich knapp ist) und dann sind meist nur noch 2-3 Runden zu spielen. Da scheint es euer Problem zu sein, dass der Zylonenspieler zu dösig ist (Sorry!) sich lang genug zu verstecken. Möglichst lange unentdeckt zu bleiben ist doch Teil und Ziel seines Handelns. Klar, ein enttarnter Zylon ist in seinen Handlungsmöglichkeiten stark eingeschränkt, aber für die letzten paar Runden kann man das gut ertragen, wenn man die Super-Krisenkarte spielen darf und das große Zittern bei den Gegner-Menschen losgeht...

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mic
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Re: Battlestar Galactica - Zylon = langeweile beim Spiel?

Beitragvon mic » 2. November 2011, 14:33

Es stimmt wir haben uns lange beraten.
Den anderen Kritikpunkt konntest du meiner Meinung nach aber nicht überzeugend entkräften. Mehr oder weniger durch Zufall war es relativ kurz nach der zweiten "Verteilrunde" klar wer der Zylon sein müsste (möglicherweise hätte dieser es noch etwas hinauszögern können). Selbst wenn er es geschafft hätte, ein Zylonen-Sympathisant MUSS sich ja outen und hat dann über die Hälfte des Spieles zwei verschiedene Aktionen zur Wahl und noch nicht einmal eine Superkrisenkarte.

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peer

Re: Battlestar Galactica - Zylon = langeweile beim Spiel?

Beitragvon peer » 2. November 2011, 14:55

Hi,
ich stimme dir zu - die Sache mit dem Sympathisant ist unglücklich gelöst. In unserer letzten Spielrunde war es sogar recht extrem. Ausgerechnet der Neuling nahm den Charakter, der in der ersten Runde noch nicht da ist (um erst mal zu gucken, wie er meinte). In der zweiten Runde wurden aber bereits Loyalitätskarten gezogen und er bekam den Sympathisant. Er musste sich outen und noch eine Runde warten, bis er endlich mal was machen konnte. Und dann hatte er halt nur 2 Optionsmöglichkeiten.
Natürlich fand er das Spiel nicht so toll.

Ich mags, ich mag die Athmosphäre, aber ein paar Sachen hätten durchaus etwas verkürzt und vereinfacht werden können...

ciao
peer

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Fluxx
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Re: Battlestar Galactica - Zylon = langeweile beim Spiel?

Beitragvon Fluxx » 2. November 2011, 19:54

Nafets schrieb:
> Und dass es als Zylon langweilig ist kann ich nicht
> bestätigen. In der Regel "outet" sich der Zylon (oder wird
> geoutet) doch auch erst kurz vor Ende (also wenn eine
> Ressource bedrohlich knapp ist) und dann sind meist nur noch
> 2-3 Runden zu spielen.

Es ist länger her, dass ich das Spie gespielt habe, aber wenn ich mich richtig erinnere war ein freiwillig enttarnter Zylon recht mächtig - sogar mächtiger als wenn er im Geheimen den Rest sabotiert, so dass bei uns sogar die Frage auftauchte, warum man sich überhaupt so lange verstecken soll. Der Grund warum wir trotzdem oft lange gewartet haben bevor wir uns enttarnt haben war, dass es langweiliger war als enttarnter Zylon zu spielen.

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Nafets
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Re: Battlestar Galactica - Zylon = langeweile beim Spiel?

Beitragvon Nafets » 2. November 2011, 20:03

Fluxx schrieb:
> so dass bei uns sogar die Frage auftauchte,
> warum man sich überhaupt so lange verstecken soll.

Um noch mehr Zwietracht zu säen und den Sieg so später viel besser auskosten zu können, wenn sich die Menschen selbst vernichten. :wink:

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Attila
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Re: Battlestar Galactica - Zylon = langeweile beim Spiel?

Beitragvon Attila » 3. November 2011, 09:41

Hiho,

Kooperative Spiele funktionieren nicht in jeder Spielegruppe. Das ist halt so.

Eins der grossen Probleme ist, das viele gruppen einfach zu lange Diskutieren. Es wird alles Totdiskutiert - letztendlich könnte man dann auch einen Spieler spielen lassen und der spielt für alle. Geht schneller, ist ehrlicher.

Wenn man den Tabletalk nicht für alle Spieler auf ein erträgliches Mass einschränken kann, dann sollte man etwas anderes spielen. Ehrlich.

Als Zylonenspieler ist es am besten, wenn man lange nicht enttdeckt bleibt :-) ... und speziell dann sollten wirklich alle Spieler sich daran halten den Tabletalk kurz zu halten. Es geht primär um den Spielspass, die Stimmung im Spiel (die bei BSG ziemlich genial sein kann) - "wir Diskutieren alles bis aufs kleinste aus" ist da ziemlich kontraproduktiv.

Wenn der Zylone enttarnt ist, dauert es idR auch nicht mehr sooo lange bis die Menschen es geschafft haben, oder halt nicht.
Bei kooperativen Spielen muss jeder Spieler - wie bei einem nicht-kooperativen Spiel - die entscheidungen selber Treffen. "Lass uns in die Jäger steigen und die Zylonen angreifen, das schaffen wir." - "Mach das, ich geh in die Kommandozentrale und hau auf den Knopf."

Wie gut die Spieler wirklich sind, sieht man dann wenn sie es schaffen ohne Tabletalk zu gewinnen. Ist schwer, aber machbar - man braucht halt ein gutes "Team" !

Atti

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Attila
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Re: Battlestar Galactica - Zylon = langeweile beim Spiel?

Beitragvon Attila » 3. November 2011, 09:58

Hiho,

Das ist nicht ganz richtig. Man kann schon ziemlich böse Prüfungen verreissen. Generell gibt es ja Prüfungen welche die Menschen recht gelassen ignorieren, weil selbst wenn es schief geht. So what? - Andere Prüfungen hingegen, da geht es schonmal um ziemlich viel - wenn man die dann Sabotiert bekommt, dann kann das schonmal wirklich richtig sch...lecht sein. Diese Möglichkeiten hat man als enttarnter Zylone dann nicht mehr.
Und dazu kommt, das eine Gruppe mit Zylonen unter sich meist weitaus ineffektiver agiert als mit dem Wissen das kein Zylone unter ihnen ist. Offene Zylonen sind in der Tat mächtig, aber rel. berechenbar. Nach meiner Erfahrung ist es oft eine Ressource die kritisch ist - enttarnt kann man diese nicht gezielt sabotieren. Nicht enttarnt aber sehr wohl!

Zumal es ja auch davon abhängt wer der Zylone ist. Commander Adama hat die Hoheit über die Atomwaffen, d.h. die Zylonen kontrollieren deren Einsatz. Ebenso auch wohin gesprungen wird (die andere Karte war noch viiiiieeeelllll schlechter ... hähä). Ich würde mal behaupten je früher die Zylonen enttarnt werden, des so besser stehen die Siegchancen für die Menschen. Bevor man in der Brigg verschimmelt (aber auch da kommt man raus :-) ), ist es natürlich besser sich selbst zu enttarnen.
Man muss sicht halt entscheiden, wann man meint das man mit gezielten Sabotageaktionen nichts mehr erreichen kann und wann man dann ausschliesslich mit offenem Visir kämpfen will. Die dollste Zylonenflotte bringt nämlich nix, wenn mal wieder weggesprungen wird. (Je nachdem kann das aufladen des Sprungantriebs mal sehr Flott gehen)

Atti

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Re: Battlestar Galactica - Zylon = langeweile beim Spiel?

Beitragvon Attila » 3. November 2011, 10:05

Hiho,

Der Symatiathisant ist in der Tat eine undankbare Rolle imo ist es ein fehler von den Menschen anfänglich "zu gut" zu spielen. Wenn man nicht gerade mit einem fröhlichen Lied auf den Lippen durch die Galaxis fliegt und jede Prüfung locker absolviert (imo ausgeschlossen), ist es imo besser für die Menschen lieber etwas schlechter darzustehen, dafür dann aber einen Zylonen weniger zu haben (und einen Menschen mehr).
Mit dem Hintergrund ist das Spiel bis zur zweiten Verteilrunde dann ein wenig bizarr: Der Zylone hofft das die Menschen gut genug durchkommen das der Sympathisant auf seine Seite wechselt und die Menschen verreisen möglicherweise Prüfungen absichtlich damit das gerade nicht passiert.

Atti

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mic
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Re: Battlestar Galactica - Zylon = langeweile beim Spiel?

Beitragvon mic » 3. November 2011, 18:40

Also scheint zumindest es einen Konsens darüber zu geben, dass, wenn entweder
-der Zylon frühzeitig enttarnt wird, oder
-ein Zylonensympathisant im Spiel ist
es für diese langweilig wird. Ist doch schade.

Wir haben immer sehr viele Doppelaktionen gemacht (auch verkettete), ich glaube auch deswegen hat es sich so in die Länge gezogen.

Nochmal bezüglich den Erweiterungen: Findet ihr die lohenswert? Unabhängig davon - bekommt ein entarnter Zylon mehr Möglichkeiten?

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Attila
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Re: Battlestar Galactica - Zylon = langeweile beim Spiel?

Beitragvon Attila » 4. November 2011, 09:13

Hiho,

Das kann ich dir nicht beantworten. Habe bisher nur das Basisspiel gespielt.
Beide "Kritikpunkte" liegen aber in der Hand der Spieler.
Mit 4 oder 6 Spielern muss man ja nicht unbedingt spielen. 5 ist imo sowieso die beste Zahl. Und selbst wenn, kann sich der Zylonen-Sympatisant an die eigene Nase fassen, er ist ja schliesslich durch sein zutun Zylonen Sympathisant geworden. Nochmal: Die Menschen tun gut daran, anfangs etwas schlechter zu spielen und das nicht, damit der Sympatisiantenspieler es spannender hat.
Als Zylon enttarnt zu werden ist zwar nicht so spannend, aber man muss auch mal aufhören das Spiel als Solo-Multiplayer zu sehen. Es ist ein Spiel das auch von der Story und dem verlauf lebt. Und wenn der Zylone durch Dummheit (oft), freiwillig (ab und an) oder Zufall (auch ab und an) früh enttarnt wird, dann ist das halt so. Er jetzt mit einem langem Gesicht dasitzt und "es ist sooo langweilig" ruft, der hat das Spiel nicht verstanden und sollte vielleicht wirklich besser was anderes spielen. Es gibt Spiele, die sind einfach nix für bestimmte Leute.
Es ist ein deterministisches Eurogame. Wo man Ressourcen sammelt, Häuser baut, und Siegpunkte sammelt. Es ist quasi eine Geschichte. Hört sich jetzt blöd an, ist aber so.

Atti

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Reyk

Re: Battlestar Galactica - Zylon = langeweile beim Spiel?

Beitragvon Reyk » 4. November 2011, 15:58

Ich empfehle unbedingt diese Modifikationen:

http://boardgamegeek.com/thread/399183/valley-of-darkness-an-unofficial-mini-expansion

Ziel:
- Spieldauer verkürzen
- Mehr Action innerhalb eines Sprungzyklus
- bessere Balance (sind von Beginn an zwei Zylonen dabei, müssen die Menschen kürzer springen, da es schwerer war)
- der Sympathisant wird ersetzt

Ist sehr gut getestet und wird von meinen Gruppen hervorragend aufgenommen.

Bei dieser Art Spiel muss man ständig involviert sein, nicht nur während seines Zuges. Sonst läuft was falsch.


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